Nr. 8

E
her spartanisch gestalten
sich die ersten
beiden Jahre des
Landesschützenverbandes,
der am 28. Juli 1990
von 72 Delegierten aus den
damals Noch-Bezirken Magdeburg
und Halle als dritter
Schützenverband in den
neuen Ländern im Magdeburger
„Stadion der Bauarbeiter“
binnen sechs Stunden
aus der Taufe gehoben
wird. Lothar Kassuhn, letz-
Eine der frühen Fahnenweihen ist die bei der Wernigeröder Schützengesellschaft
im Januar 1991 im dortigen Rathaus.
ter Präsident des Deutschen
Schützenverbandes, empfiehlt
den Gründungsmitgliedern,
dass die Landesschützenverbände
in der damaligen
DDR mit der deutschen
Einheit den Antrag auf
Mitgliedschaft im Deutschen
Schützenbund (DSB) stellen.
Vizepräsident Hermann Grote
vom Niedersächsischen
Sportschützenverband überbringt
die Grüße seines Präsidiums.
Er empfiehlt, das
Vereinsleben und die Traditionen
zu beleben. Auf der Arbeitstagung
wird Hans Keller
in Abwesenheit zum Präsidenten
gewählt, für ihn
stimmen 78 Prozent der Delegierten.
Schon im September
findet die erste Landesmeisterschaft
in den Kleinkaliberdisziplinen
statt, vom
27. bis 30. September werden
in Suhl das letzte Mal
DDR-Meister ermittelt.
Als 1. Landesschützentag
geht die Hauptversammlung
am 20. April 1991 im
damaligen Klubhaus der
Eisenbahner in Magdeburg
in die Verbandsannalen
ein. Seit Jahresbeginn
ist der Verband Mitglied im
DSB. Den damals 88, im Gros
noch „zivilen“ Delegierten
überbringt Otto Wagner,
damals Vizepräsident des
Deutschen Schützenbundes,
die Grüße des DSB. Der
Hesse, auch Präsident seines
Landesverbandes, macht
den hiesigen Schützen Mut.
Er wisse, „wie schwer es sei,
Fuß zu fassen“, aber auch
im Westen habe man „bei
Null begonnen“. Mehrheitlich
wird eine Beitragserhöhung
angenommen, nachdem
Präsident Hans Keller
zuvor die teils sehr niedrigen
Mitgliedsbeiträge in
einigen Vereinen kritisiert
und für einen starken Dachverband
plädiert hatte. Mit
Jeanette Berteau vom SV
Magdeburg-Neustadt komplettiert
die erste Damenleiterin
das Präsidium. Gewählt
werden auch die Delegierten
für den 40. Deutschen
Schützentag im Mai
Das erste Mal…
Als erste Präsidiumsmitglieder
wurden bei der Verbandsgründung
am 28. Juli 1990 Hans Keller,
Eduard Korzenek, Kurt Flohr
(†), Horst Weging (†), Manfred
Schumann, Günter Mende und
Ralf Jänichen gewählt.
Der 1. Landesschützentag
nach der Gründungsversammlung
fand am 20. April 1991 in
Magdeburg als reine Arbeitstagung
statt.
Als erster Kreisverband wurde
am 10. März 1990 der
Kreissportschützenverband
Oschersleben gegründet, der
Verband fusioniert 1998 mit
dem Schützenbund Börde
Wanzleben zum heutigen Kreissportschützenverband
Börde.
Die erste Medaille bei einer
Deutschen Meisterschaft für
den Landesverband gewinnt
Karsten Bindrich vom PSV Korgau/Pretzsch.
Der Junior wird
im Sommer 1991 Deutscher
Meister im Trapschießen.
Das erste Mal maßen sich Sachsen-Anhalts Schützenkönige bei einem
Landeskönigsschießen 1992 in Wernigerode.
Die ersten Landesschützenkönige
wurden beim 2. Landesschützentag
am 4. April
1992 in Wernigerode ermittelt.
Petra Neubauer vom SV
Mieste und Detlef Michelmann
vom SV Letzlingen sind die ersten
Majestäten. Detlef Michelmann
vertritt Sachsen-Anhalt
beim darauffolgenden Bundeskönigsschießen
in Neustadt an
der Weinstraße und wird Sechster.
54 Bestleistungen umfasst
die erste Liste der Landesrekorde
im Sportschießen, die am
30. Oktober 1992 veröffentlicht
wird.
Der Sportausschuss des Landesschützenverbandes
tagt am
6. Februar 1993 das erste Mal
im Oranienbaumer Ortsteil Goltewitz.
Die ersten Jugendkönige des
Verbandes wurden beim 3.
Landessschützentag am 3. April
1993 in Tangerhütte ausgerufen.
Die besten Teiler erzielen
in der Altmark damals Katrin
Schulze vom SV Bad Dürrenberg
und Danilo Adam vom SV
Halle-Neustadt.
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Festschrift 2015