JOURNAL 2015-03
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HINTERGRUND<br />
Auf der Skipiste um 14.30 Uhr –<br />
erhöhtes Unfallrisiko<br />
Endspurt der Wintersaison. Tausende von Schweizerinnen und Schweizern geniessen<br />
die weissen Pisten und das milde Wetter. Doch Skifahrer und Snowboarder aufgepasst:<br />
Um 14.30 Uhr passieren am meisten Unfälle auf der Piste. Das ergibt eine statistische<br />
Auswertung der Unfalldaten aller Unfallversicherer.<br />
Von Barbara Senn<br />
Auf den Skipisten ist im Endspurt der<br />
Wintersaison viel los, tausende Schneesportler<br />
zieht es in die Berge. Da erstaunt<br />
es nicht, dass es zu Unfällen kommt. Vor<br />
allem um 14.30 Uhr ist Vorsicht geboten.<br />
Jeder vierte Ski- oder Snowboardunfall<br />
ereignet sich Mitte Nachmittag. Das zeigt<br />
eine statistische Auswertung der Unfalldaten<br />
aller Unfallversicherer. «Zu dieser<br />
Zeit sind die Pisten stark befahren und<br />
folglich passieren auch mehr Unfälle»,<br />
sagt Samuli Aegerter, Kampagnenleiter<br />
Schneesport bei der Suva.<br />
Ermüdungserscheinungen<br />
kurz vor Mittag<br />
Ebenfalls überdurchschnittlich viele Unfälle<br />
auf Schweizer Skipisten passieren<br />
kurz vor dem Mittag. Um 10.30 Uhr<br />
ereignen sich 16 Prozent aller Ski- und<br />
Snowboardunfälle. Zum Vergleich: Nur<br />
eine Stunde vorher – um 9.30 Uhr – sind<br />
es gerade einmal sieben Prozent. Experten<br />
gehen auch hier davon aus, dass um<br />
10.30 Uhr sehr viele Schneesportler auf<br />
Pisten unterwegs sind. «Kurz vor Mittag<br />
können ausserdem bei den Frühaufstehern<br />
erste Ermüdungserscheinungen auftreten»,<br />
begründet Aegerter den hohen<br />
Wert.<br />
Fahrweise immer dem<br />
Können anpassen<br />
Ob Ermüdungserscheinungen oder stark<br />
befahrene Pisten – wer mit Snowboard<br />
oder Ski unterwegs ist, darf sich von<br />
diesen Faktoren nicht ablenken lassen.<br />
«Kaum ein Sportler ist sich bewusst, dass<br />
bereits bei einer Geschwindigkeit von<br />
50 km/h ein Reaktionsweg von beinahe<br />
zwölf Metern entsteht», so Aegerter. Und<br />
wenn die Konzentration fehlt, wird der<br />
Bremsvorgang immer länger. Deshalb ist<br />
es wichtig, dass die Fahrweise der jeweiligen<br />
Verfassung und dem Können angepasst<br />
wird – erst recht zu unfallkritischen<br />
Zeiten wie 10.30 oder 14.30 Uhr.<br />
Tempomessungen am<br />
Firmenskitag<br />
Die Suva sensibilisiert Skifahrer und<br />
Snowboarder mit gezielten Massnahmen<br />
für die Risiken auf der Piste – damit Unfälle<br />
schon bald Schnee von gestern sind.<br />
Unter anderem finden in den nächsten<br />
Wochen in verschiedenen Schneesportgebieten<br />
Events statt, bei denen interessierte<br />
Personen auf spielerische Art und<br />
Weise mehr zum sicheren Umgang mit<br />
den Herausforderungen auf der Piste erfahren<br />
können. Zudem bietet die grösste<br />
Unfallversicherung auch spezielle Module<br />
für Firmen an, weil es im Interesse der<br />
Arbeitgeber ist, dass die schneesportbegeisterten<br />
Angestellten auch im Winter<br />
am Montag wieder zur Arbeit erscheinen.<br />
«Wir können zum Beispiel Tempomessungen<br />
am Firmen-Skitag durchführen<br />
oder im Betrieb die Schneesport-Sicherheit<br />
thematisieren», sagt Aegerter. Die<br />
Suva will mit ihren Präventionsaktivitäten<br />
schützende Faktoren beim Ski- und<br />
Snowboardfahren verstärken, damit<br />
Schneesportunfälle vermieden und Unfallkosten<br />
gesenkt werden können. Dies<br />
wiederum kommt den Versicherten in<br />
Form von tieferen Prämien zugute. Weitere<br />
Informationen zu den verschiedenen<br />
Präventionsaktivitäten der Suva unter<br />
www.suva.ch/schneesport.<br />
28 SWISSMECHANIC 3/<strong>2015</strong>