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JOURNAL 2015-03

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SWISSMECHANIC<br />

lastung aufgrund des administrativen<br />

Mehraufwandes, der gerade bei KMU<br />

besonders ins Gewicht fällt.<br />

Auf die Frage nach den grössten von aussen<br />

erzeugten Sorgen wurden folgende<br />

Aspekte am häufigsten genannt: Abwanderung,<br />

Preisdruck, Konkurrenz, Billiganbieter,<br />

Regulierungen, Kundenbindung,<br />

Wechselkurse und Rohstoffpreise.<br />

Stärken bei der Betreuung<br />

bestehender und<br />

Schwächen bei der<br />

Gewinnung neuer Kunden<br />

Die Ergebnisse aus den Unternehmensperspektiven<br />

zeigen ein differenziertes<br />

Bild. Bei der Markt- und Kundenperspektive<br />

fällt auf, dass Messgrössen wie<br />

Kundenzufriedenheit, Kundentreue und<br />

Produktqualität nach Einschätzung der<br />

befragten KMU sehr positiv bewertet<br />

werden. Diese Aspekte verdeutlichen die<br />

bewährten Stärken Schweizer Unternehmen<br />

aus der MEM-Industrie wie Qualität,<br />

Swissness und Kundentreue, die auch im<br />

internationalen Umfeld wahrgenommen<br />

und geschätzt werden. Im Gegensatz<br />

dazu fällt die Bewertung der Erfolgsgrössen<br />

Marktanteil und Neukundenanteil<br />

deutlich schlechter aus. Dies geht einher<br />

mit der sehr kritischen Einschätzung der<br />

entsprechenden Steuergrössen Marktbearbeitung,<br />

Vertriebskanäle und Kundengewinnung<br />

und offenbart die Schwächen,<br />

die KMU in der Branche oftmals aufweisen.<br />

Unternehmen fokussieren stark auf<br />

bestehende Kunden und berücksichtigen<br />

potenzielle neue Kunden oder Marktsegmente<br />

nur gering. Daraus resultiert das<br />

Risiko, dass bei einem plötzlichen Wegfall<br />

grosser Kunden zwar eine schnelle<br />

Reaktion notwendig wäre, Unternehmen<br />

darauf jedoch oft nicht vorbereitet sind<br />

(Klumpenrisiko).<br />

In der Prozessperspektive werden die<br />

Messgrössen Effizienz, Prozessqualität<br />

und Wertschöpfung positiv bewertet. Jedoch<br />

nicht alle korrespondierenden Steuergrössen<br />

wie Geschäftsprozesse oder<br />

Geschäftsmodell passen in dieses Bild.<br />

Die Befragung von Branchenexperten<br />

hat deutlich gemacht, dass viele Unternehmen<br />

der MEM-Industrie kein eigenes<br />

Produkt herstellen, sondern als klassische<br />

Zulieferer und Komponentenlieferanten<br />

Vorprodukte für andere Firmen fertigen.<br />

In diesem Zusammenhang besteht häufig<br />

eine sehr enge Verzahnung zwischen<br />

Lieferanten und Kunden. Diese wird vor<br />

allem dort deutlich sichtbar, wo zum Beispiel<br />

Mitarbeiter des Zulieferers auf den<br />

IT-Systemen des Kunden arbeiten und<br />

somit bereits eine Integration in die Geschäftsprozesse<br />

stattgefunden hat. Über<br />

die beiden Steuergrössen Geschäftsprozesse<br />

und Geschäftsmodell bzw. Wertschöpfungsarchitektur<br />

kann in diesem<br />

Fall nur noch sehr eingeschränkt Einfluss<br />

ausgeübt werden. Neue Geschäftsmodelle<br />

sind zwar grundsätzlich interessant,<br />

für die Unternehmen aber nur bedingt<br />

umsetzbar.<br />

Bei der Mitarbeiterperspektive werden<br />

die erfolgsrelevanten Messgrössen von<br />

den Unternehmensvertretern durchwegs<br />

Abbildung 13: Management-Cockpit MEM-Industrie. Quelle: Eigene Darstellung, IFU-FHS, 2014<br />

SWISSMECHANIC 3/<strong>2015</strong> 17

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