PDF Download - 2,7M - Kliniken des Bezirks Oberbayern
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Neurologische/neurogeriatrische Krankheiten<br />
<strong>des</strong> höheren Lebensalters<br />
Prof. Dr. med. Johannes Bufler, Chefarzt <strong>des</strong> Fachbereichs Neurologie,<br />
Inn-Salzach-Klinikum gemeinnützige GmbH,<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt kontinuierlich<br />
und so ist es nicht verwunderlich, dass auch neurologische<br />
Erkrankungen, die zum Teil eine deutliche Altersabhängigkeit<br />
bezüglich ihrer Prävalenz und Inzidenz haben,<br />
zahlenmäßig immer weiter zunehmen. Professor Bernhard<br />
Isaaks erkannte frühzeitig die Notwendigkeit einer vernetzten<br />
Altersmedizin im Sinne einer klinischen Geriatrie<br />
aufgrund der zwangsläufigen demografischen Entwicklung.<br />
Der Begriff der „Vier Giganten der Geriatrie“ im Sinne<br />
von vorrangigen Syndromkomplexen umfasst:<br />
• Instabilität (Stürze, Gleichgewichtsstörungen),<br />
• Immobilität (krankheitsbedingte Immobilität),<br />
• Inkontinenz und<br />
• intelektuellen Abbau (Demenz, Delir).<br />
Die besondere, versorgungsrelevante Konzentration auf<br />
diese funktional definierten Störungsbilder zeigt, dass viele<br />
der altersbedingten Störungen ihre Ursache in Erkrankungen<br />
haben, die medizinisch dem neurologischen Fachgebiet<br />
zuzuordnen sind. Symptome dieser Krankheitsbilder<br />
sind zum Beispiel Schwindelsymptome und Gangunsicherheit,<br />
Halbseitensymptome, zum Beispiel Gefühlsstörungen<br />
und Lähmungen, plötzliche Bewusstseinsstörungen,<br />
Verlangsamung der Willkürmotorik, schlaffe und spastische<br />
Lähmungen sowie vegetative Symptome, zum Beispiel<br />
synkopale Zustände (kurzfristige Bewusstseinsstörungen<br />
und/oder Inkontinenz).<br />
Erkrankungen aus dem neurologischen Formenkreis,<br />
die mit zunehmendem Alter häufiger werden, sind zum<br />
Beispiel Schlaganfälle und chronische, blutgefäßbedingte<br />
(vaskuläre) Störungen, wie vaskuläre Hirnerkrankungen<br />
(Encephalopathien) und epileptische Krampfanfälle. Neurodegenerative<br />
Erkrankungen wie der Morbus Parkinson<br />
(„Schüttellähmung“), die verschiedenen Ursachen und<br />
Formen der Demenzerkrankungen, zum Beispiel „Alzheimer<br />
Demenz“, oder Erkrankungen der motorischen<br />
Nervenzellen und ihrer Verbindungen, zum Beispiel<br />
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), sowie bösartige<br />
(maligne) Erkrankungen <strong>des</strong> Gehirns, treten ebenfalls in<br />
höherem Alter vermehrt auf. Diese schlaglichtartig skizzierten<br />
Krankheitsbilder sollen medizinisch und vor dem<br />
Hintergrund einer versorgungsstrategischen Vernetzung<br />
patientenzentriert erläutert werden.<br />
Schlaganfall bedeutet ein akut auftreten<strong>des</strong> neurologisches<br />
Defizit aufgrund einer entweder durch eine Mangeldurchblutung<br />
(Ischämie) oder durch eine Einblutung<br />
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