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PDF Download - 2,7M - Kliniken des Bezirks Oberbayern

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Nahezu alle stationär aufgenommenen Patienten sind<br />

multimorbid. Das heißt, sie leiden neben den Folgen <strong>des</strong><br />

Substanzgebrauchs an zahlreichen anderen mit zunehmendem<br />

Alter auftretenden körperlichen Erkrankungen,<br />

die eine spezifische Behandlung notwendig machen. Darüber<br />

hinaus sind depressive Störungen häufig und erfordern<br />

eine zusätzliche Behandlung. Für chronisch mehrfach<br />

erkrankte oder hirnorganisch beeinträchtigte Patienten<br />

sind ebenfalls besondere Angebote erforderlich.<br />

Behandlungskonzepte müssen die meist eingeschränkte<br />

seelische und körperliche Leistungsfähigkeit sowie die<br />

altersspezifischen Bedürfnisse und Gewohnheiten berücksichtigen.<br />

Oftmals stehen bei der stationären Aufnahme<br />

ganz fundamentale Funktionseinbußen hinsichtlich der<br />

Selbstversorgungskompetenz oder der persönlichen<br />

Hygiene im Vordergrund, so dass spezifische Ziele der<br />

Suchtbehandlung zunächst zurückstehen müssen. Aufgrund<br />

dieser Gegebenheiten ist die Behandlung oft langwierig<br />

und kompliziert und erfordert stets den Einsatz eines<br />

multiprofessionellen Teams (MPT). Dieses MPT muss aus<br />

Fachärzten, spezialisierten Gesundheits- und Krankenpflegern<br />

sowie Altenpflegern, Sozialpädagogen und spezialisierten<br />

Mitarbeitern der Therapieabteilungen bestehen. Ferner<br />

muss bei Bedarf eine Mitbehandlung aus den verschiedenen<br />

ärztlichen Fachgebieten, am besten innerhalb <strong>des</strong><br />

MPT bzw. als Anbindung in Form eines Liaisondienstes,<br />

möglich sein. Am Klinikum München-Ost werden strukturell<br />

über den etablierten somatischen Querschnittsbereich<br />

mit regelmäßig verfügbaren Facharztkontingenten fast alle<br />

medizinischen Disziplinen am Standort zur Mitbehandlung<br />

körperlicher Begleiterkrankungen vorgehalten.<br />

Einen besonderen Stellenwert hat auch die Arbeit mit<br />

den Angehörigen und wichtigen Bezugspersonen der Patienten,<br />

in die paar- oder familientherapeutische Elemente<br />

einfließen. Eine regelmäßige Sprechstunde wird sowohl<br />

von Ärzten als auch von Sozialpädagogen angeboten. Eine<br />

fachspezifische Beratung auf pflegerischem Gebiet erfolgt<br />

durch die Gesundheits- und Krankenpfleger, die überwiegend<br />

im Bezugspersonensystem arbeiten.<br />

Therapieziel ist bei den meistens bereits berenteten<br />

Patienten nicht die Reintegration in die Arbeitswelt, sondern<br />

die Wiederherstellung von sozialer Kompetenz und<br />

Integration. Gefördert wird die Motivation zur gezielten<br />

Weiterbehandlung, beispielsweise in einer stationären<br />

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