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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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5 Zusammenfassung<br />

<strong>Junge</strong> <strong>Freiwillige</strong> s<strong>in</strong>d während ihrer Projektzeit vielen Risiken ausgesetzt bzw.<br />

setzen sich selbst vielen Risiken aus. Das Risikospektrum ist allerd<strong>in</strong>gs wie erwartet<br />

e<strong>in</strong> anderes <strong>als</strong> das von Touristen oder Auslandsmitarbeitern von Unternehmen.<br />

Im Vergleich zu Kollektiven mit höherem Durchschnittsalter s<strong>in</strong>d die<br />

Anzahl und der Umgang mit neuen Sexualkontakten der wichtigste Unterschied.<br />

Besonders <strong>Freiwillige</strong> <strong>in</strong> Mittel-/Südamerika setzten sich aufgrund der hohen<br />

Partnerfrequenz und nur teilweisem Kondomgebrauch großen Risiken aus. Die<br />

Beratung der <strong>Freiwillige</strong>n über das Thema Malaria muss ebenfalls deutlich verbessert<br />

werden. Gerade bei <strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Malariarisikogebieten <strong>in</strong> Afrika war<br />

die Beratung, ebenso wie die tatsächliche Durchführung e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe,<br />

lückenhaft, obwohl diese aufgrund der verbreiteten Malaria tropica dort besonders<br />

relevant s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> weiteres Thema muss die Prävention von Durchfallerkrankungen<br />

<strong>als</strong> e<strong>in</strong>e der häufigsten während der Projektzeit aufgetretenen<br />

Gesundheitsstörungen se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk auf diese drei Themen<br />

<strong>in</strong>fektiösen Ursprungs fordern auch Bhatta et al. <strong>in</strong> ihrer Studie über hauptsächlich<br />

<strong>in</strong> Afrika und Asien stationierte Freiwilige (Bhatta, Simkhada et al. 2009).<br />

Zudem müssen junge <strong>Freiwillige</strong> besser auf mögliche Hygienestandards <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Verpflegung, Tr<strong>in</strong>kwasser und sanitäre E<strong>in</strong>richtungen vorbereitet<br />

werden. Sie sollten beispielsweise, auch um die Rate der Durchfallerkrankungen<br />

zu senken, über Aufbereitungsmethoden von Tr<strong>in</strong>kwasser, aber ebenso<br />

über mögliche Konsequenzen von nicht behandeltem Tr<strong>in</strong>kwasser, welches<br />

nicht <strong>in</strong>dustriell abgefüllt ist, <strong>in</strong>formiert werden.<br />

Um über diese und weitere Themen optimal <strong>in</strong>formiert und <strong>in</strong> ihrem Verhalten<br />

möglichst umsichtig zu se<strong>in</strong>, benötigen die jungen <strong>Freiwillige</strong>n e<strong>in</strong>e qualitativ<br />

gute und thematisch an ihr Risikoprofil angepasste Beratung vor ihrer Ausreise,<br />

idealerweise e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus <strong>in</strong>dividueller Besprechung und allgeme<strong>in</strong>em<br />

Sem<strong>in</strong>ar. Praxisteile, wie beispielsweise zum Thema der Tr<strong>in</strong>kwasseraufbereitung,<br />

können e<strong>in</strong> solches Sem<strong>in</strong>ar auflockern und Theorieteile veranschaulichen.<br />

Aufgrund der steigenden Zahlen junger <strong>Freiwillige</strong>r <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen <strong>Sozialprojekten</strong><br />

von NGOs <strong>in</strong>folge des neuen weltwärts-Programms ist die Thematik besonders<br />

dr<strong>in</strong>glich.<br />

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