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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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„Ich wurde nach me<strong>in</strong>er Rückkehr ziemlich krank und hatte e<strong>in</strong>e Woche lang<br />

über 40° Fieber. Die genaue Ursache dafür wurde aber nicht herausgefunden,<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich handelte es sich um e<strong>in</strong>en Virus<strong>in</strong>fekt zusammen mit e<strong>in</strong>er bakteriellen<br />

Infektion. Ob ich mir diese aber im Projektland e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>g oder erst nach<br />

me<strong>in</strong>er Rückkehr <strong>in</strong> Deutschland weiß ich nicht. Es wurde aber zusätzlich diagnostiziert,<br />

dass ich während me<strong>in</strong>es Aufenthaltes an Pfeifferschem Drüsenfieber<br />

erkrankt se<strong>in</strong> muss. Außerdem hatte ich sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>e Infektion, die von<br />

Katzen übertragen wird, den Namen der Krankheit habe ich leider vergessen,<br />

es hatte irgendetwas mit unre<strong>in</strong>en Lebensmitteln zu tun, aber ich musste nichts<br />

dagegen unternehmen und e<strong>in</strong> Viertel Jahr später war me<strong>in</strong> Blutbild wieder <strong>in</strong><br />

Ordnung.“ Retrospektiv handelt es sich hier um den Fall e<strong>in</strong>er Toxoplasmose.<br />

Nichtsdestotrotz empfehlen auch Toovey et al. e<strong>in</strong> angemessenes Screen<strong>in</strong>g<br />

nach Rückkehr, da viele Infektionen chronisch oder asymptomatisch verlaufen<br />

können (Toovey, Moerman et al. 2007). Und auch Nothdurft et al. empfehlen,<br />

e<strong>in</strong>en während oder nach e<strong>in</strong>er Tropenreise Erkrankten zunächst im Auge zu<br />

behalten, um spezifische Importkrankheiten nicht zu verpassen, auch wenn sich<br />

im weiteren Verlauf häufig herausstellt, dass es sich um e<strong>in</strong>e ubiquitäre Infektion<br />

handelt (Nothdurft and Löscher 1994). Nur so ist e<strong>in</strong> Übersehen oder zu spät<br />

Erkennen von zwar seltenen, aber häufig ernsten, importierten Tropenkrankheiten<br />

zu verh<strong>in</strong>dern (Nothdurft and Löscher 1994).<br />

4.14 Ausblick<br />

Um Vorbereitungssem<strong>in</strong>are zu verbessern und somit junge <strong>Freiwillige</strong> optimal<br />

auf ihren Auslandsaufenthalt vorzubereiten, sollten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Beratung<br />

und e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ar komb<strong>in</strong>iert werden. Idealerweise können zwischengeschobene<br />

Praxisteile e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar veranschaulichen.<br />

Bei der Planung von Vorbereitungssem<strong>in</strong>aren ist zu beachten, dass das Erlernte<br />

von den <strong>Freiwillige</strong>n nicht nur <strong>in</strong> der Theorie verstanden ist, sondern auch<br />

unter stressigen oder e<strong>in</strong>fachen, realen Bed<strong>in</strong>gungen angewandt werden kann<br />

(Donelan 1999a). Daher ist es beispielsweise wichtig, <strong>in</strong> Praxisteilen e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars<br />

nur Materialien zu verwenden, welche den <strong>Freiwillige</strong>n während ihres<br />

Auslandsaufenthaltes sehr wahrsche<strong>in</strong>lich ebenfalls zur Verfügung stehen werden<br />

(Donelan 1999a). Jedoch sollten gute Lehrkonzept immer aus e<strong>in</strong>er Dar-<br />

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