12.04.2015 Aufrufe

Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

durch e<strong>in</strong>en Arzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Praxis <strong>in</strong> Anspruch. Viele ließen sich aber auch ambulant<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Krankenhaus oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesundheitsstation/Dispensary untersuchen<br />

und behandeln. Besonders <strong>in</strong> Afrika liegt ke<strong>in</strong> Häufigkeitsunterschied<br />

zwischen diesen Formen vor, da dort Ärzte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Praxis nur <strong>in</strong> größeren Städten<br />

zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d und gerade <strong>in</strong> ländlicheren Gebieten Gesundheitsstationen<br />

oder Krankenhäuser erste Anlaufstationen darstellen. Medikamente aus eigenem<br />

Bestand wurden von fast allen der <strong>Freiwillige</strong>n m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal während<br />

der Projektzeit e<strong>in</strong>genommen. Viele der jungen <strong>Freiwillige</strong>n nahmen eigene<br />

Medikamente aber auch deutlich häufiger <strong>als</strong> e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>. Medikamente von anderen<br />

Personen nahmen die <strong>Freiwillige</strong>n nur <strong>in</strong> seltenen Fällen e<strong>in</strong>, eher kauften<br />

sie im Zielland selbst Medikamente neu e<strong>in</strong>. Verbandmaterial setzten mehr<br />

<strong>als</strong> 60% der jungen <strong>Freiwillige</strong>n e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>malig, oft aber<br />

auch deutlich häufiger. Pflaster und Verbandmaterial wurden auch auf Trekk<strong>in</strong>g-<br />

Touren <strong>in</strong> den Adirondacks, USA, sehr häufig e<strong>in</strong>gesetzt (Welch 1997). <strong>Freiwillige</strong><br />

<strong>in</strong> Afrika ließen etwas häufiger Blut, Ur<strong>in</strong> oder Stuhl untersuchen, litten aber<br />

auch häufiger unter Durchfallerkrankungen mit Fieber oder Blutbeimengungen.<br />

Nur wenige der <strong>Freiwillige</strong>n mussten sich e<strong>in</strong>er Röntgenuntersuchung und nur<br />

6% e<strong>in</strong>em stationären Krankenhausaufenthalt unterziehen. Steffen et al. berichten,<br />

dass bei Reisenden sogar weniger <strong>als</strong> 1% hospitalisiert werden (Steffen<br />

and Lobel 1994). Nur e<strong>in</strong>er der <strong>Freiwillige</strong>n lag aufgrund e<strong>in</strong>er akut lebensbedrohlichen<br />

Malaria auf e<strong>in</strong>er Intensivstation und niemand der <strong>Freiwillige</strong>n musste<br />

operiert werden. Nichtsdestotrotz s<strong>in</strong>d dies ebenfalls Themen, welche während<br />

e<strong>in</strong>es Vorbereitungssem<strong>in</strong>ars angesprochen werden sollten. Diese Ereignisse<br />

s<strong>in</strong>d selten, es kann den <strong>Freiwillige</strong>n aber helfen und sie beruhigen, wenn<br />

e<strong>in</strong>e entsprechende Situation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorbereitungssem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>mal durchgesprochen<br />

wurde und ihnen bewusst ist, wie beispielsweise Versicherungsabläufe<br />

s<strong>in</strong>d. In Mittel-/Südamerika (24,3%) und besonders <strong>in</strong> Asien (46,7%) ließen<br />

sich junge <strong>Freiwillige</strong> nach e<strong>in</strong>heimischer Tradition behandeln.<br />

10 der 153 <strong>Freiwillige</strong>n dachten während ihrer Projektzeit daran, diese aufgrund<br />

körperlicher Leiden abzubrechen; 9/10 überlegten e<strong>in</strong>mal, e<strong>in</strong> <strong>Freiwillige</strong>r <strong>in</strong> Afrika<br />

sogar täglich das Projekt vorzeitig abzubrechen. 41/153 <strong>Freiwillige</strong>n, besonders<br />

<strong>in</strong> Afrika stationierte, gaben an, wegen psychischer Belastung an e<strong>in</strong>en<br />

vorzeitigen Abbruch des Projekts gedacht zu haben. Hier wird die Bedeutung<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!