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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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2008). Unter unklaren Bauchschmerzen litten <strong>in</strong> Afrika und Mittel-/Südamerika<br />

etwa 80% der <strong>Freiwillige</strong>n der vorliegenden Studie, <strong>in</strong> Asien dagegen nur 40%.<br />

Neben Kenntnissen über Vorbeugung und Vermeidung von Durchfallerkrankungen<br />

sollten aber auch Informationen über die Therapie von Diarrhöen an die<br />

<strong>Freiwillige</strong>n weitergegeben werden. So ist e<strong>in</strong>e frühe Rehydratation sowie, abhängig<br />

von der Schwere der Erkrankung, e<strong>in</strong>e zusätzliche Therapie mit Loperamid<br />

und Ch<strong>in</strong>olonen erforderlich (Kupper, Schoffl et al. 2008).<br />

Viele der <strong>Freiwillige</strong>n gaben an, während der Projektzeit an e<strong>in</strong>em fieberhaften<br />

Infekt oder e<strong>in</strong>er Erkältung erkrankt zu se<strong>in</strong>; <strong>Freiwillige</strong> <strong>in</strong> Asien erkrankten mit<br />

nur knapp 50% seltener <strong>als</strong> andere <strong>Freiwillige</strong>. Helfer des Roten Kreuzes gaben<br />

noch seltener (26%) fiebernde Temperaturen während ihres Auslandaufenthaltes<br />

an (Dahlgren, Deroo et al. 2009). In e<strong>in</strong>er Studie über europäische und<br />

nordamerikanische Journalisten und humanitäre Helfer <strong>in</strong> Somalia erkrankten<br />

ebenfalls 26% an e<strong>in</strong>em fieberhaften Infekt (Sharp, DeFraites et al. 1995). Touristen<br />

auf den Malediven gaben an, <strong>in</strong> 13% mit e<strong>in</strong>er Erkältung sowie <strong>in</strong> 0,7%<br />

mit Fieber erkrankt zu se<strong>in</strong> (Moll 1996). Die Hälfte der <strong>Freiwillige</strong>n gab an, während<br />

der Projektzeit unter e<strong>in</strong>em Hautausschlag oder e<strong>in</strong>er Hauterkrankung,<br />

ausgenommen Sonnenbrand, gelitten zu haben. Die Differentialdiagnosen s<strong>in</strong>d<br />

nicht bekannt, entsprechend kann es sich sowohl um Probleme <strong>in</strong>fektiösen <strong>als</strong><br />

auch nicht <strong>in</strong>fektiösen Ursprungs handeln. Nichtsdestotrotz ist dies e<strong>in</strong> sehr<br />

großer Anteil der <strong>Freiwillige</strong>n, welcher mit Hautauschlägen oder –erkrankungen<br />

zu tun hatte. Bei Touristen auf den Malediven traten Hautreizungen nur <strong>in</strong> 15%<br />

auf (Moll 1996). Bhatta et al. beschreiben dagegen ebenfalls, dass 40% der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n ihrer Studie Hautprobleme angaben (Bhatta, Simkhada et al. 2009).<br />

Zudem berichteten dort 23% über Zahnprobleme (Bhatta, Simkhada et al.<br />

2009), <strong>in</strong> der vorliegenden Studie taten dies ebenfalls 20%. Durchfall mit Fieber<br />

oder Blutbeimengungen trat bei <strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Asien oder Mittel-/Südamerika <strong>in</strong><br />

etwas mehr <strong>als</strong> 30% auf, bei <strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Afrika dagegen <strong>in</strong> 55%. In Somalia<br />

stationierte Journalisten und humanitäre Helfer erkrankten 11% an Diarrhöen<br />

mit Blutbeimengungen (Sharp, DeFraites et al. 1995). Herz-Kreislaufprobleme<br />

traten bei Mitarbeitern des Roten Kreuzes <strong>in</strong> 2% der Fälle auf (Dahlgren, Deroo<br />

et al. 2009). 1% der Malediven-Touristen gaben Kreislaufprobleme während<br />

ihres Aufenthaltes an (Moll 1996). Auch <strong>in</strong> der vorliegenden Studie erkrankten<br />

nur wenige der <strong>Freiwillige</strong>n mit derartigen Symptomen, was sicherlich begründbar<br />

mit dem jungen Durchschnittsalter und e<strong>in</strong>em selbst dokumentierten guten<br />

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