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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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Zudem gilt es besonders für nach Afrika reisende <strong>Freiwillige</strong>, aufgrund der dort<br />

vorherrschenden Malaria tropica, Lücken <strong>in</strong> der Aufklärung und dem E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe zu schließen und das Risikobewusstse<strong>in</strong> zu stärken.<br />

E<strong>in</strong>e Forderung nach besserer Information für Reisende stellten auch Lopez-<br />

Velez et al., 1/3 der Reisenden <strong>in</strong> Sub-Sahara Afrika gaben Malaria nicht <strong>als</strong><br />

e<strong>in</strong>e Risikoerkrankung an (Lopez-Velez and Bayas 2007).<br />

E<strong>in</strong> <strong>Freiwillige</strong>r <strong>in</strong> Ghana kommentierte die Malaria-Situation wie folgt:<br />

„Ich hatte <strong>in</strong>sg. 15 Vorgänger - 5 Jahre a 3 Volontäre - auch me<strong>in</strong>e Nachfolger -<br />

5 Jahre a 4 Volontäre: es gab KEINEN EINZIGEN, der ohne Malaria-<br />

Erkrankung den Aufenthalt gemeistert hat, obwohl die meisten Malaria-<br />

Prophylaxe (v.a. Lariam) genommen hatten. Der Wohnort war hochgradig mit<br />

Moskitos verseucht - es gab <strong>als</strong>o ke<strong>in</strong>e Chance bei e<strong>in</strong>em Aufenthalt von 12<br />

Monaten. Leider.“ „Angst bei Malaria, weil man se<strong>in</strong>en Körper nicht mehr beherrscht<br />

und er e<strong>in</strong>fach abbaut.“<br />

Im Gegensatz zur Chemoprophylaxe wandten jedoch alle <strong>Freiwillige</strong>n mit Malaria-<br />

oder Denguerisiko e<strong>in</strong>e Expositionsprophylaxe an. Auch 89% der <strong>in</strong> Afrika<br />

arbeitenden Helfer des Roten Kreuzes gaben e<strong>in</strong>en Expositionsschutz gegen<br />

Malaria übertragende Moskitos durch Bettnetze, Repellents oder Insektizide an<br />

(Dahlgren, Deroo et al. 2009). Über Möglichkeiten, sich vor Moskitostichen zu<br />

schützen, s<strong>in</strong>d Reisende oft wesentlich besser <strong>in</strong>formiert <strong>als</strong> über die Gefahren<br />

e<strong>in</strong>er Malaria oder Möglichkeiten e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe (Lopez-Velez and<br />

Bayas 2007). Dem entgegen steht die Aussage, dass die Compliance bei e<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>satz von Insektenschutzmitteln ger<strong>in</strong>ger ist <strong>als</strong> bei dem e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe<br />

zum Schutz vor Malaria (Thrower and Goodyer 2006). Zudem erkannten<br />

Thrower et al. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pilotstudie, dass Reisende <strong>in</strong> Malariaendemiegebieten<br />

e<strong>in</strong>e zu ger<strong>in</strong>ge Konzentration des Insektenschutzmittels auf die Haut auftrugen<br />

und so ke<strong>in</strong> optimaler dauerhafter Schutz bestand; diese Ergebnisse waren<br />

aufgrund von E<strong>in</strong>flussfaktoren wie Schweiß oder unterschiedlichen Insektenschutzmittel<br />

allerd<strong>in</strong>gs schwierig zu erfassen (Thrower and Goodyer 2006).<br />

Die Zahl der e<strong>in</strong>gesetzten Moskitonetze ist <strong>in</strong> der vorliegenden Studie mit 100%<br />

<strong>in</strong> Afrika und Asien bereits sehr gut, <strong>in</strong> Mittel-/Südamerika könnte sie noch optimiert<br />

werden. In Somalia stationierte Journalisten und humanitäre Helfer nutzten<br />

dagegen nur 22% regelmäßig e<strong>in</strong> Moskitonetz (Sharp, DeFraites et al.<br />

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