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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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war nur 3 Wochen im Regenwald und habe zu dieser Zeit nur Repelent benutzt.<br />

Bei der Dengue Epidemie wurden von der Stadt aus bestimmte Mittel dem<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser beigemischt, es war <strong>als</strong>o ke<strong>in</strong> zusätzlicher Schutz nötig.“<br />

E<strong>in</strong> weiterer H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e nicht optimale Beratung und Vorbereitung zeigt<br />

sich <strong>in</strong> der Tatsache, dass e<strong>in</strong> <strong>Freiwillige</strong>r dieser Studie auf die Frage nach gezielt<br />

für den Auslandsaufenthalt durchgeführten Impfungen e<strong>in</strong>e Malaria-<br />

Prophylaxe nannte. Ebenso berichteten 12/114 amerikanischen Studenten sich<br />

gegen Malaria haben impfen lassen, obwohl e<strong>in</strong>e solche Impfung nicht verfügbar<br />

ist (Hartjes, Baumann et al. 2009).<br />

Die Tatsache, dass <strong>in</strong> Mittel-/Südamerika zwei <strong>Freiwillige</strong> und <strong>in</strong> Afrika sogar<br />

neun <strong>Freiwillige</strong>, davon drei mehr <strong>als</strong> e<strong>in</strong>mal, während ihrer Projektzeit an Malaria<br />

erkrankten, unterstützt die Forderung nach e<strong>in</strong>er besserer Aufklärung und<br />

Prävention. In e<strong>in</strong>er Studie über Mitarbeiter e<strong>in</strong>es Flüchtl<strong>in</strong>gshilfswerks traten<br />

zehn Fälle von Malaria auf, alle im afrikanischen Somalia (Lange, Frankenfield<br />

et al. 1994). In e<strong>in</strong>er weiteren Studie gaben ebenfalls 12% der <strong>Freiwillige</strong>n, die<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Malariarisikogebiet lebten, e<strong>in</strong>e im Blutausstrich positive Malaria an,<br />

die Hälfte derer mehr <strong>als</strong> e<strong>in</strong>mal (Bhatta, Simkhada et al. 2009). Auch dort wird<br />

gefordert, dass <strong>Freiwillige</strong> an die Bedeutung von Malariaprävention er<strong>in</strong>nert<br />

werden müssen (Bhatta, Simkhada et al. 2009). Ebenso hatte ke<strong>in</strong>er der <strong>in</strong> Somalia<br />

stationierten Journalisten oder humanitären Helfer mit e<strong>in</strong>er Malaria e<strong>in</strong>e<br />

Chemoprophylaxe e<strong>in</strong>genommen sowie ke<strong>in</strong>en regelmäßigen Gebrauch von<br />

Moskitonetzen oder Insektenrepellents gemacht (Sharp, DeFraites et al. 1995).<br />

Nach Steffen et al. erkranken monatlich etwa 0,3% der Reisenden im tropischen<br />

Afrika an Malaria, Reisende <strong>in</strong> West-Afrika ohne E<strong>in</strong>nahme e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe<br />

sogar <strong>in</strong> 3% (Steffen, Amitirigala et al. 2008). Die Rate der an<br />

Malaria erkrankten <strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Afrika pro Monat ist <strong>in</strong> der vorliegenden Studie<br />

etwas größer (0,9%), was aber mit der längeren Aufenthaltsdauer, der entsprechend<br />

längeren Exposition und so dem höheren Risiko erklärt werden kann,<br />

denn die Übertragungshäufigkeit von Malaria s<strong>in</strong>kt <strong>in</strong> kalten und trockenen Monaten<br />

des Jahres (www.cdc.gov Stand Oktober 2010). <strong>Freiwillige</strong> verbr<strong>in</strong>gen<br />

jedoch, im Gegensatz zu vielen Touristen, auch häufig die Regenzeit im Projektland.<br />

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