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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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Insgesamt gaben <strong>in</strong> der vorliegenden Studie 70 der <strong>Freiwillige</strong>n e<strong>in</strong> Malariaund/oder<br />

Denguerisiko an. In e<strong>in</strong>er weiteren Studie über hauptsächlich <strong>in</strong> Afrika<br />

und Asien stationierte <strong>Freiwillige</strong> gaben sogar 87,5% an, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebiet mit<br />

Malaria oder anderen von Moskitos übertragenen Erkrankungen gelebt zu haben<br />

(Bhatta, Simkhada et al. 2009).<br />

Die Beratung der <strong>Freiwillige</strong>n mit angegebenem Malariarisiko bezüglich der<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe ist lückenhaft. Es ist schwer nachzuvollziehen,<br />

ob die jungen <strong>Freiwillige</strong>n tatsächlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Malariarisikogebiet gelebt<br />

haben, da nur die Risikoe<strong>in</strong>schätzung der <strong>Freiwillige</strong>n vorliegt und diese im<br />

Rahmen dieser Studie nicht überprüft werden konnte. In den meisten Fällen<br />

(73%) gaben die <strong>Freiwillige</strong>n an, sich bei e<strong>in</strong>em Arzt oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesundheits-<br />

oder Tropen<strong>in</strong>stitut <strong>in</strong>formiert zu haben, hier sollte von e<strong>in</strong>er regelrechten<br />

Informationsquelle ausgegangen werden. Informationen von Freunden, Nachbarn<br />

oder Arbeitskollegen bezüglich e<strong>in</strong>es Malaria- oder Denguerisikos können<br />

dagegen nicht e<strong>in</strong>geschätzt bzw. beurteilt werden. Allerd<strong>in</strong>gs liegt die Anzahl<br />

der ärztlich empfohlenen Chemoprophylaxen deutlich unter der Anzahl der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n mit angegebenem Malariarisiko. Dies ist angesichts des hohen Anteils<br />

<strong>Freiwillige</strong>r <strong>in</strong> Mittel-/Südamerika auch realistisch, da nur noch im tropischen<br />

Afrika, Ozeanien und e<strong>in</strong>igen Hochrisikogebieten Brasiliens e<strong>in</strong>e Chemoprophylaxe<br />

empfohlen wird (www.dtg.org Stand Oktober 2010). Jedoch wurde<br />

<strong>in</strong> der vorliegenden Studie zudem, wie auch <strong>in</strong> weiteren Studien (Townend<br />

1998), Reisenden ohne Malariarisiko trotzdem die Durchführung e<strong>in</strong>er Chemoprophylaxe<br />

empfohlen. Auch wurden <strong>Freiwillige</strong>n an verschiedenen Stellen verschiedene<br />

Empfehlungen ausgesprochen, dies verunsicherte die jungen <strong>Freiwillige</strong>n<br />

zusätzlich. Folgende Kommentare e<strong>in</strong>iger <strong>Freiwillige</strong>r aus Mittel-/Südamerika<br />

unterstreichen ihren Unmut aufgrund une<strong>in</strong>heitlicher und nicht optimaler<br />

Empfehlungen bezüglich des Umgangs mit Malaria- und Dengueprophylaxen:<br />

„Laut Tropen<strong>in</strong>stitut war me<strong>in</strong>e Stadt Risikogebiet für alle Malaria-Typen, jedoch<br />

trifft dies def<strong>in</strong>itiv nicht zu! Ich habe seitdem wenig Vertrauen <strong>in</strong> die Ärzte, habe<br />

das Gefühl, dass sie lediglich die teuren Medikamente verkaufen wollen und<br />

auch starke Nebenwirkungen ihrer Patienten <strong>in</strong> Kauf nehmen.“<br />

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