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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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se Ärzte haben sich zu reisemediz<strong>in</strong>ischen Themen weitergebildet und beraten<br />

häufiger Reisende, was zu e<strong>in</strong>em höheren Maß an Erfahrung und so zu e<strong>in</strong>er<br />

qualifizierteren Beratung führt (Ruis, van Rijckevorsel et al. 2009). E<strong>in</strong>e solche<br />

Beratung ist mit Sicherheit empfehlenswerter <strong>als</strong> e<strong>in</strong>e Beratung bei e<strong>in</strong>em nicht<br />

speziell weiter ausgebildeten Arzt. Mit 85% <strong>in</strong>formierte sich e<strong>in</strong> Großteil amerikanischer<br />

Studenten mittels jugendlich orientierten Reiseratgebern wie „Let´s<br />

go“ oder „Lonely planet“ vor ihrer Abreise (Hartjes, Baumann et al. 2009). Auch<br />

e<strong>in</strong>ige der <strong>Freiwillige</strong>n dieser vorliegenden Studie recherchierten selbst im<br />

Internet oder <strong>in</strong> der Literatur. Als zusätzliche Informationsquelle ist dies möglich,<br />

<strong>als</strong> e<strong>in</strong>zige Quelle ist besonders das Internet fragwürdig, da gerade onl<strong>in</strong>e angebotene<br />

Informationen nicht immer vollständig und überall zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d (Horvath,<br />

Murray et al. 2003), (S<strong>in</strong>g, Salzman et al. 2000). Zudem pauschalisieren<br />

sie häufig, wobei die <strong>in</strong>dividuelle Risikogröße sowie lokal spezifische Risiken<br />

zwangsläufig außer Acht bleiben. Die Quellen der Informationen bzw. Beratungen<br />

der jungen <strong>Freiwillige</strong>n s<strong>in</strong>d weitestgehend identisch mit denen touristischer<br />

Reisender (Van Herck, Van Damme et al. 2004), (Ropers, Du Ry van Beest<br />

Holle et al. 2008). Dar<strong>in</strong> besteht das Risiko, dass im Langzeitaufenthalt oder <strong>in</strong><br />

der Projektarbeit begründete Risiken unzureichend berücksichtigt werden.<br />

E<strong>in</strong> Vorbereitungssem<strong>in</strong>ar sollte wichtige reisemediz<strong>in</strong>ische H<strong>in</strong>weise enthalten,<br />

kann e<strong>in</strong>e Reiseberatung aber natürlich nicht ersetzen. E<strong>in</strong>e solche, möglichst<br />

bei e<strong>in</strong>em spezialisierten Arzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Praxis oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tropen<strong>in</strong>stitut, sollte<br />

<strong>in</strong> Vorbereitungssem<strong>in</strong>aren empfohlen werden, auch wenn diese Beratung, gerade<br />

im H<strong>in</strong>blick auf empfehlenswerte Impfungen, zeitnah zum Term<strong>in</strong> der Ausreise<br />

se<strong>in</strong> kann. So empfiehlt Markwalder e<strong>in</strong>e solche vor längeren Tropenreisen<br />

und Auslandsaufenthalten m<strong>in</strong>destens vier bis sechs Wochen vor der geplanten<br />

Abreise (Markwalder 2001).<br />

E<strong>in</strong>er der <strong>Freiwillige</strong>n kommentiert die Bedeutung von Gesundheitsberatungen<br />

wie folgt:<br />

„Ich denke, dass e<strong>in</strong>e Gesundheitsberatung großen S<strong>in</strong>n ergibt, denn gewisse<br />

Umstände s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em normalen Mitteleuropäer nicht vertraut. Vor allem die <strong>in</strong><br />

tropischen Ländern alltäglichen Erkrankungen sollten thematisiert werden, damit<br />

wird Betroffenen die Angst bei unbekannten Symptomen genommen werden.<br />

Trotzdem sollte auch betont werden, dass die ärztliche Versorgung vor Ort<br />

oft die besten Heilmethoden kennt.“<br />

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