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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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ie und Polio um 40% und für Hepatitis A und Tetanus um fast 30% höher<br />

(Schunk, Wach<strong>in</strong>ger et al. 2001). Dies ist e<strong>in</strong> positives Ergebnis, zumal Reisen<br />

e<strong>in</strong>en der höchsten Risikofaktoren für impfverh<strong>in</strong>derbare Erkrankungen darstellen,<br />

wie sich beispielsweise an e<strong>in</strong>er Studie über Hepatitis A bei Reisenden belegen<br />

lässt (Mutsch, Spicher et al. 2006). Der grundsätzlich gute Impfschutz der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n hängt vermutlich mit der längeren Aufenthaltsdauer im Zielland und<br />

e<strong>in</strong>er entsprechend besseren reisemediz<strong>in</strong>ischen Beratung vor der Ausreise<br />

zusammen.<br />

4.7 Mediz<strong>in</strong>ische Reiseberatung<br />

E<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Reiseberatung nahmen viele (90%) der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Afrika,<br />

Asien und Mittel-/Südamerika wahr, <strong>Freiwillige</strong> <strong>in</strong> anderen Kont<strong>in</strong>enten entsprechend<br />

der ger<strong>in</strong>geren Risiken seltener (37,5%). In Somalia arbeitende europäische<br />

und nordamerikanische Journalisten und humanitäre Helfer ließen sich <strong>in</strong><br />

84% vor ihrer Abreise beraten (Sharp, DeFraites et al. 1995). Urlaubsreisende<br />

<strong>in</strong> Hochrisikogebiete der Tropen nahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er spanischen Studie <strong>in</strong> 80,7%,<br />

beruflich Reisende <strong>in</strong> 37,7% e<strong>in</strong>e Reiseberatung vor ihrer Ausreise <strong>in</strong> Anspruch<br />

(Lopez-Velez and Bayas 2007). E<strong>in</strong>e solche nahmen <strong>in</strong> weiteren Studien 50%<br />

bis 83% der Reisenden <strong>in</strong> Entwicklungsländer wahr (Wang, Szucs et al. 2008),<br />

(Van Herck, Van Damme et al. 2004), (Chatterjee 1999), (Ropers, Du Ry van<br />

Beest Holle et al. 2008). Im Vergleich zu diesen Zahlen s<strong>in</strong>d die jungen <strong>Freiwillige</strong>n<br />

deutlich häufiger <strong>in</strong>formiert und beraten; anzustreben ist aber natürlich,<br />

dass alle der <strong>Freiwillige</strong>n vor ihrer Ausreise e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Reiseberatung <strong>in</strong><br />

Anspruch nehmen.<br />

Durchgeführt wurden die Reiseberatungen <strong>in</strong> den meisten Fällen, wie auch <strong>in</strong><br />

anderen Studien (Townend 1998),(Van Herck, Van Damme et al. 2004),(Waner,<br />

Durrhiem et al. 1999), von e<strong>in</strong>em Hausarzt ohne besondere Qualifikationen im<br />

Bereich der Reise- oder Tropenmediz<strong>in</strong>. Die Beratung der Hausärzte ist <strong>in</strong> vielen<br />

Fällen allerd<strong>in</strong>gs fragwürdig und nicht zufriedenstellend (Hatz, Krause et al.<br />

1997), (Ropers, Krause et al. 2004). E<strong>in</strong>er Studie über amerikanische Studenten,<br />

die Zeit im Ausland verbrachten, zufolge, konsultierten 60% e<strong>in</strong>en Arzt der<br />

Primärversorgung und 24% e<strong>in</strong>en Reisemediz<strong>in</strong>er (Hartjes, Baumann et al.<br />

2009). Von e<strong>in</strong>em spezialisierten Arzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Praxis oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tropen<strong>in</strong>stitut<br />

ließen sich etwa 30% der <strong>Freiwillige</strong>n der vorliegenden Studie beraten. Die-<br />

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