12.04.2015 Aufrufe

Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ten, lebten während ihrer Projektzeit aber auch <strong>in</strong> Ländern mit deutlich ger<strong>in</strong>gerer<br />

Rate von HIV, Hepatitis B und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.<br />

Obwohl sich im Vergleich weniger <strong>Freiwillige</strong> aus Mittel-/Südamerika auf<br />

sexuell übertragbare Erkrankungen untersuchen ließen, war die Sorge vor diesen<br />

und/oder e<strong>in</strong>er ungewollten Schwangerschaft nicht ger<strong>in</strong>ger <strong>als</strong> die der<br />

<strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Afrika, wo sich alle der <strong>Freiwillige</strong>n mit neuen Sexualkontakten<br />

testen ließen.<br />

Dahlgren et al. beschreiben <strong>in</strong> ihrer Studie über Mitarbeiter des Roten Kreuzes,<br />

dass sich 20% während ihres Auslandaufenthaltes e<strong>in</strong>em HIV-Test unterzogen<br />

hätten, weitere 20% gaben an, e<strong>in</strong>en Grund zu der Annahme zu haben, dass<br />

sie e<strong>in</strong>en HIV-Test durchführen lassen sollten, und etwa 12% gaben an, sich<br />

vermutlich e<strong>in</strong>em Risiko für sexuell übertragbare Erkrankungen ausgesetzt zu<br />

haben, dem sie sich <strong>in</strong> ihrem Heimatland nicht ausgesetzt hätten (Dahlgren,<br />

Deroo et al. 2009). Insgesamt lässt sich feststellen, dass die jungen <strong>Freiwillige</strong>n<br />

der vorliegenden Studie, im Vergleich zu anderen länger im Ausland lebenden<br />

Helfern, sich häufiger auf sexuell übertragbare Erkrankungen testen ließen.<br />

Dies zeigt e<strong>in</strong> vorhandenes Bewusstse<strong>in</strong> für übertragbare Erkrankungen, welches<br />

<strong>in</strong> Vorbereitungssem<strong>in</strong>aren noch weiter sensibilisiert werden sollte. Wichtig<br />

ist <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht der Verweis auf die Nutzung von Kondomen und der<br />

E<strong>in</strong>fluss von Alkohol- und Drogenkonsum auf die Risikobereitschaft bei neuen<br />

Sexualkontakten. Aber auch e<strong>in</strong>e mögliche Übertragung von Infektionen über<br />

Kontakt zu entsprechenden Personenkreisen, beispielsweise während e<strong>in</strong>er<br />

Projektarbeit im Krankenhaus, sollte erwähnt werden. E<strong>in</strong> <strong>Freiwillige</strong>r kommentierte:<br />

„Da ich mit HIV positiven Klienten arbeitete und auch i.v. Injektionen verabreichte<br />

bzw. Wunden versorgte, machte ich mir v.a. anfangs Sorgen wegen e<strong>in</strong>er<br />

möglichen Infektion. Diese Sorgen bezogen sich nicht auf den Partner, da unser<br />

"Status" beiden bekannt war.“<br />

Toovey et al. empfehlen, wenn Langzeitreisende sich möglichen Risiken ausgesetzt<br />

haben, e<strong>in</strong>en HIV-Test sowie Tests auf verschiedene sexuell übertragbare<br />

Erkrankungen drei und sechs Monate nach Rückkehr (Toovey, Moerman<br />

et al. 2007). Ebenso raten sie zu e<strong>in</strong>em HIV-Test vor Abreise <strong>in</strong>s Ausland, um<br />

so die Aufmerksamkeit gegenüber Risiken dort zu erhöhen (Toovey, Moerman<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!