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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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4.4 Projektarbeiten/-kontakte<br />

Die Tätigkeitenverteilung im Projekt und entsprechend auch der hauptsächliche<br />

Kontakt mit Schul-/Heimk<strong>in</strong>dern und Jugendlichen im Projekt überrascht nicht.<br />

In e<strong>in</strong>er weiteren Studie über <strong>Freiwillige</strong>, die <strong>in</strong> Übersee, besonders <strong>in</strong> Afrika<br />

und Asien, arbeiteten, gaben 68% ebenfalls e<strong>in</strong>e beratende/betreuende oder<br />

lehrende Tätigkeit während ihrer Projektdauer an (Bhatta, Simkhada et al.<br />

2009). Es ist zu bedenken, dass besonders K<strong>in</strong>der Überträger von Keimen se<strong>in</strong><br />

können und die Häufigkeit von Infekten erst mit steigendem Alter abnimmt. So<br />

machen Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der acht bis zehn banale Infekte pro Jahr durch, K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der<br />

durchleben aufgrund des neuen Erregerspektrums am neuen Ort der<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte etwa zwölf Erkrankungen pro Jahr, bei Schulk<strong>in</strong>dern rechnet<br />

man mit sechs und bei <strong>Junge</strong>ndlichen mit fünf banalen Infekten pro Jahr<br />

(www.medhost.de Stand Oktober 2010). Umso bedeutender wäre e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Immunisierung gegen Pertussis, die nach den Daten der vorliegenden<br />

Studie allerd<strong>in</strong>gs eher den Ausnahmefall darstellt. Problematisch ersche<strong>in</strong>t hier<br />

<strong>in</strong>sbesondere, dass die Pertussis bei <strong>Erwachsene</strong>n nicht nur schwerer verläuft,<br />

sondern auch deutlich unspezifischere Symptome zeigt. Dies hat e<strong>in</strong>e verzögerte<br />

Diagnose zur Folge und schließt somit e<strong>in</strong> Zeitraum e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem der Betroffene<br />

nicht wissend e<strong>in</strong>en Infektionsherd für alle nicht immunen Personen darstellt.<br />

Die Pflege von Kranken gaben nur 13 der 153 <strong>Freiwillige</strong>n <strong>als</strong> Tätigkeit im Projekt<br />

an. <strong>Freiwillige</strong> mit Kontakt zu Menschen e<strong>in</strong>es potentiell <strong>in</strong>fektiösen Kollektivs,<br />

beispielsweise bei e<strong>in</strong>er Arbeit im Krankenhaus, sollten jedoch <strong>in</strong> Vorbereitungssem<strong>in</strong>aren<br />

auf angebrachte und sie selbst vor e<strong>in</strong>er Infektion schützende<br />

Maßnahmen h<strong>in</strong>gewiesen und für diese sensibilisiert werden.<br />

So beschrieben drei der <strong>Freiwillige</strong>n Kontakte mit <strong>in</strong>fektiösen Erkrankungen<br />

während ihrer Projektarbeit wie folgt:<br />

„Arbeit mit Aidswaisenk<strong>in</strong>dern, die teils selbst HIV pos. waren“<br />

„Ich habe nur e<strong>in</strong>en Tuberkulose-Patienten getroffen und habe mich zu diesem<br />

Zeitpunkt körperlich sehr gesund gefühlt.“<br />

„ab und zu Kontakt mit HIV-Infizierten (unwissentlich <strong>in</strong> konkreten Fällen)“<br />

Natürlich entsprechen Schutzvorkehrungen <strong>in</strong> Projektländern häufig <strong>in</strong> vielfacher<br />

H<strong>in</strong>sicht nicht denen der westlichen Welt. Daher sollten <strong>Freiwillige</strong> auf ei-<br />

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