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Junge Erwachsene als Freiwillige in internationalen Sozialprojekten

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h<strong>in</strong>, dass falls tox<strong>in</strong>bildende Keime Nahrungsmittel kontam<strong>in</strong>iert haben, diese<br />

erst durch das Kochen freigesetzt werden (Kupper, Schoffl et al. 2008).<br />

Zudem sollte e<strong>in</strong>e Information über Verpflegung vor Ort den H<strong>in</strong>weis auf landestypische<br />

Kost und möglicherweise sehr e<strong>in</strong>seitige Mahlzeiten <strong>in</strong> der Gastfamilie<br />

oder im Projekt be<strong>in</strong>halten. So beschrieb e<strong>in</strong> <strong>Freiwillige</strong>r:<br />

„Ernährung sehr e<strong>in</strong>seitig: zweimal täglich Reis und Bohnen, überwiegend ohne<br />

anderes Gemüse/Obst“<br />

4.2 Tr<strong>in</strong>k-/Nutzwasser<br />

In Afrika, Asien und Mittel-/Südamerika gaben nur etwa 60% der <strong>Freiwillige</strong>n<br />

<strong>in</strong>dustriell abgefüllte Flaschen <strong>als</strong> Herkunft ihres Tr<strong>in</strong>kwassers an. Tr<strong>in</strong>kwasser<br />

anderer Herkunft wurde vor Verzehr <strong>in</strong> der Regel abgekocht; Filtrieren oder Des<strong>in</strong>fizieren<br />

wurde nur <strong>in</strong> wenigen Fällen <strong>als</strong> Methode zur Behandlung des Tr<strong>in</strong>kwassers<br />

genutzt. Filtration ist e<strong>in</strong>e bereits lange genutzte und sehr effektive Methode<br />

um Tr<strong>in</strong>kwasser von Pathogenen zu befreien (Schoenen 2002). Des<strong>in</strong>fektion<br />

kann e<strong>in</strong>e Filtration nicht ersetzten, da diese Methode zwar die Zahl der<br />

Pathogene verr<strong>in</strong>gert, fäkal kontam<strong>in</strong>iertes Wasser aber nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en hygienisch<br />

e<strong>in</strong>wandfreien Zustand überführen kann (Schoenen 2002). Abkochen des<br />

Wassers ist die effizienteste Methode und kann zudem leicht kontrolliert werden<br />

(Schoenen 2002), (Küpper 2010b). Daher überrascht die häufige Anwendung<br />

dieser Methode nicht. Aber auch wenn diese Methode sicher und zudem nahezu<br />

ohne Fehlermöglichkeiten anwendbar ist, so besteht ihr Nachteil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

enormen Energieaufwand und damit e<strong>in</strong>hergehenden hohen Kosten (Küpper<br />

2010b), (M<strong>in</strong>tz, Bartram et al. 2001).<br />

Neben den Möglichkeiten des Abkochens, Filtrierens und Des<strong>in</strong>fizierens sollte<br />

den <strong>Freiwillige</strong>n <strong>in</strong> Vorbereitungssem<strong>in</strong>aren auch Kenntnisse zur improvisierten<br />

Wasseraufbereitung <strong>als</strong> Notlösung vorgestellt werden, wie beispielsweise e<strong>in</strong><br />

optimierter Holzkohle-Sand-Filter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Eimer (Küpper 2010b) oder die Sari-<br />

Methode (Huq, Yunus et al.), (Huo, Xu et al. 1996). Hier wird Wasser über mehrere<br />

Schichten e<strong>in</strong>es Polyester Stoffes filtriert und so e<strong>in</strong> relativer Schutz vor<br />

Pathogenen hergestellt, wie sich an e<strong>in</strong>er drastischen Reduktion von Choleraerkrankungen<br />

<strong>in</strong> Bangladesch zeigte (Huq, Yunus et al.), (Colwell, Huq et al.<br />

2003), (Huo, Xu et al. 1996).<br />

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