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INSTITUTSGEBÄUDE HOCHSCHULZENTRUM VON ROLL, 3012 BERN<br />
des Gebäudes für zukünftige Nutzungsentwicklungen<br />
und Um nutzungen). Dabei wurde<br />
diszipliniert auch darauf geachtet, dass im<br />
Konstruktionsbeton kei nerlei Einlagen für<br />
die Haustechnik erfolgen. Ziel des Neubaus<br />
ist, die be nötigten Uni- und PH-Flächen unter<br />
Beachtung der Parameter Wirtschaftlichkeit<br />
(Inves tition), ökologische Nachhaltig keit<br />
(MINERGIE-P bzw. MINERGIE Eco Zerti fizierung)<br />
und Nutzer freund lich keit (Betrieb<br />
des Ge bäu des) zu erstellen.<br />
Kern des Neubaus bildet die Freihandbibliothek,<br />
die sich vom II. UG bis in das EG erstreckt.<br />
Sie wird mit ihren ca. 400 Leseplätzen und<br />
15 Gruppenräumen über drei Lichthöfe mit<br />
Tages licht ver sorgt. Auch die zwei geschossige<br />
Mensa mit Tageslichtbezug befindet sich in<br />
den Unter ge schos sen. Stu die ren den mit Fahrrädern<br />
steht im I. UG eine natürlich belichtete<br />
Veloeinstellhalle zur Ver fügung. Zentrale<br />
Drehscheibe ist das EG mit Cafeteria, Lounge,<br />
PC-Pool und Informationszentrum. Auf der<br />
Rückseite befinden sich Räume der PH Bern.<br />
Eine breite Trep penanlage führt in die drei<br />
Obergeschosse mit Schulungs- und Institutsräumen.<br />
Entlang der Fas sa den sind Einzel-<br />
oder Mehr personenbüros untergebracht.<br />
An den Längsseiten der drei Innen hö fe befinden<br />
sich Semi nar räu me, an den Schmalseiten<br />
Aufenthaltsbereiche. Alle Nebennutzungen<br />
sind den Kernen zugeordnet. Die vier Meter<br />
tiefe Auskragung der Obergeschosse bildet<br />
im EG auf drei Seiten einen überdeckten<br />
Aussenraum.<br />
Die Wärmeversorgung im vonRoll-Areal basiert<br />
auf der Nutzung von Fernwärme aus<br />
dem Ver bren nungsprozess der Kehrichtverbrennungsanlage.<br />
Sie wird in Entsprechung<br />
zu den Bedingungen in drei Niveaus unterteilt:<br />
Hoch-, Mittel- und Niedertemperatur.<br />
Das Hochtemperaturnetz dient der Produktion<br />
von Kälteenergie über Absorptionskältetechnik.<br />
Die in diesem Prozess anfallende<br />
Wärmeenergie generiert die Grundlage des<br />
Mittel tem pe ra tur netzes, die sich auf dem Niveau<br />
von 65 – 70°C einpendelt. Diese Auslegung<br />
erlaubt es, über das ganze Jahr Wärme<br />
zur Warmwassererzeugung zur Verfügung<br />
zu stellen. Den Restwärmebedarf ergänzen<br />
zwei Rohrbündel-Wärme-Austauscher<br />
mit je einer Leistung von 900 kW. Das Mittel<br />
temperaturnetz ver sorgt auch das Niedertemperaturnetz<br />
mit den Verbrauchern Raumheizung<br />
und Lüftungstechnik.<br />
Den Bedarf an Kälteenergie deckt die Kombination<br />
aus Kälte des Absorptionsprozesses,<br />
Turbo käl teanlagen und Betrieb «freie Kühlung».<br />
In Abhängigkeit zu den Aussenluftkonditionen<br />
wird eine Systemtemperatur von<br />
8/14°C oder 11/17°C gefahren. Analog zum Wärmesystem<br />
ist der Betrieb des Absorptionsprozesses<br />
zentral. Die anfallende Kälteenergie<br />
aus dem Absorptionsprozess bildet die<br />
Basis des Kältesystems. Sie deckt auch den minimalen,<br />
ganzjährlichen Kältebedarf der EDV.<br />
Ist der Kälteertrag aus dem Absorptionsprozess<br />
zu gering oder kein Wärmebedarf gegeben,<br />
er gän zen, resp. decken zwei hocheffiziente<br />
Turbokältemaschinen mit einer Leistung<br />
von 900 kW den Kälte bedarf im Areal ab. Komplettiert<br />
wird die Technik durch drei baugleiche<br />
Hybrid-Kühl ein hei ten. Diese wer den einerseits<br />
für die Rückkühlung der Wärme aus<br />
dem Kälteprozess eingesetzt, andererseits ist<br />
78 BAUEN HEUTE 1 | <strong>2014</strong>