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Nr. 1/2014

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INFO<br />

HOUSE OF SWITZERLAND<br />

Konzept:<br />

Das House of Switzerland ist ein mobiles, nomadisches Haus für die Schweiz, das auf Reisen<br />

gehen kann. Sein Ausdruck ist feingliedrig tektonisch. Hergestellt wird es aus dem<br />

Baustoff Holz.<br />

Es setzt sich aus vier radial angeordneten zwei- und dreigeschossigen Einzelhäusern<br />

zusammen, die einen gemeinsamen Innenhof aufspannen und durch metallene Schleusen<br />

miteinander verbunden sind.<br />

Die sich nach oben hin verjüngenden Baukörper wecken Assoziationen zu einer Holzbeige,<br />

oder einem Holzbündel. Das Bild dieses geschnürten Bundes wurde zur konzeptionell<br />

tragenden Idee. Es steht sinnbildlich für die Schweiz, bestehend aus den verschiedenen<br />

Landesteilen, Landessprachen und Kantonen.<br />

Der Gedanke des Bundes, aber auch der Mobilität wird durch statisch wirksame, rote<br />

Spanngurten verdeutlicht. Im Transportwesen dienen sie der Ladungssicherung und Beförderung<br />

von Waren.<br />

Die einzelnen konstruktiven Elemente werden von computergesteuerten Maschinen<br />

mit höchster Präzision angefertigt und zu weitestgehend standardisierten Modulen zusammengefügt.<br />

Ihre Grösse richtet sich nach gängigen Transportmassen. Nach Anlieferung<br />

auf der Baustelle müssen die Elemente lediglich ineinandergefügt und mit modernen<br />

Ingenieurverbindungen gesichert werden.<br />

Der Bausatz des Hauses passt in insgesamt 14 Lastwagen, hinzu kommen 5 weitere<br />

Transporte für die Ausstattung.<br />

Räumliche Konzeption:<br />

Über eine Rampe betreten die Besucher den Innenhof, das Herzstück des Gebäudes. Um<br />

diese innere Mitte ordnen sich, eingeschrieben in die modulare Grundstruktur der Häuser,<br />

die verschiedenen Räume an: das Restaurant, der Take out, die Bühne, zwei Ausstellungsräume.<br />

Die Treppenhäuser sind peripher angeordnet. Im 1. Obergeschoss erschliessen<br />

sie eine VIP- sowie die Sportler-Lounge und Büroräumlichkeiten. Im 2. Obergeschoss<br />

sind das Innenund Aussenstudio des Schweizer Fernsehens, ein Radiostudio sowie diverse<br />

Büroarbeitsplätze organisiert.<br />

Materialisierung:<br />

Reine Materialien bestimmen den Ausdruck des Hauses. Die gesamte Konstruktion, die<br />

im Raster angeordneten Deckenträger, die Fassadenstützen aber auch die ausfachenden<br />

Wand- und Fassadenelemente sind aus Fichtenholz gefertigt. Sämtliche Metallelemente:<br />

Treppenhäuser, Geländer, Gitter, sowie die sorgfältig erarbeitete Signaletik sind lediglich<br />

mit einem Transport- und Korrosionsschutz versehen und schillern je nach Lichteinfall golden,<br />

grün und pink. Am Boden ausgelegte, robuste, dunkelbraune Fahrzeugplatten prägen<br />

den Ausdruck des Innenhofs sowie der Aussenbühne.<br />

Möblierung:<br />

Augenzwinkernd werden auf die Schweiz, die Schweizer Natur, ihre Tradition und ihre<br />

Qualitäten verwiesen.<br />

Das «Mountain Restaurant» ist geprägt von hochkarätigem Schweizer Design. Die klassischen<br />

Tische und Stühle von Horgenglarus sind Ausdruck höchster handwerklicher Präzision,<br />

und gleichzeitig Inbegriff einer klassischen Schweizer Beiz. Ausgeleuchtet wird<br />

der Raum durch hintereinander geschichtete, als Bergpanorama ausformulierte Leuchten.<br />

Grosse mit Bergmotiven versehene Leuchtkästen tauchen den Grossraum in eine artifizielle,<br />

warme Bergwelt. Der Kristall, Abbild eines vollkommenen, unschätzbaren Naturphänomens<br />

ist die tragende Idee der exklusiven «Crystal Lounge». Edle Objekte, wie<br />

die kristallin ausgebildete Bar oder facettierte Glasvasen verkörpern die Idee. Über diesen<br />

Möbeln hängen scheinbar schwebende, eisig anmutende Glaskugelleuchten. Aus Leder<br />

gefertigte Loungechairs, das wunderschöne Daybed von de Sede, und Leder belegte, filigrane<br />

Möbel von Max Bill verleihen diesem Raum eine schlichte Eleganz und Schönheit.<br />

spillmann echsle architekten ag<br />

der anpassen, in denen sie tätig ist. Die öffentlichen<br />

und privaten Partner von Präsenz Schweiz<br />

können sich so in Räumlichkeiten präsentieren,<br />

die je nach Veranstaltung unterschiedlich<br />

angeordnet werden können. Das mit 2 Millionen<br />

Franken budgetierte neue Kommunikationsinstrument<br />

soll es erlauben, die Stärken<br />

der Schweiz in ihren Interessenbereichen<br />

– von Wirtschaft über Politik und Wissenschaft<br />

bis hin zu Sport, Gastronomie und Kultur – zu<br />

präsentieren und zu vermarkten. «Dieses mobile<br />

Schweizer Haus ist ein wirkungsvolles und<br />

effizientes Gefäss, ein Symbol für das Image<br />

der Schweiz im Ausland», erklärt der Leiter von<br />

Bauherrschaft<br />

Eidgenössisches Departement für<br />

auswärtige Angelegenheiten EDA<br />

Präsenz Schweiz<br />

Bundesgasse 32<br />

3003 Bern<br />

Projektverfasser<br />

ARCHITEKTUR<br />

spillmann echsle architekten ag<br />

Englischviertelstrasse 24<br />

8032 Zürich<br />

044 272 27 27<br />

mail@spillmannechsle.ch<br />

www.spillmannechsle.ch<br />

SZENOGRAFIE<br />

Ortreport<br />

Letzigraben 165<br />

8047 Zürich<br />

079 706 67 93<br />

info@ortreport.ch<br />

www.ortreport.ch<br />

Fachplanung<br />

HOLZBAUINGENIEUR<br />

HAUSTECHNIK<br />

Amstein + Walthert St. Gallen AG<br />

PROJEKTSTEUERUNG<br />

exent ag, Hüttwilen<br />

Generalunternehmung<br />

Nüssli Switzerland Ltd<br />

Hauptstrasse 36<br />

8536 Hüttwilen<br />

+41 52 748 22 11<br />

huettwilen@nussli.com<br />

www.nussli.com<br />

Präsenz Schweiz, Botschafter Nicolas Bideau,<br />

und fügt hinzu: «Mit diesem Haus können wir<br />

überall auf der Welt eine Minischweiz aufbauen.<br />

Die Herstellung einer Schweizer Atmosphäre im<br />

Ausland ist eines der besten Instrumente für<br />

die Vermarktung unseres Landes im Ausland.»<br />

Mit der Wahl des Architekturbüros Spillmann<br />

Echsle aus Zürich, bekannt geworden durch<br />

den Entwurf für den Freitag-Turm im Kreis 5 in<br />

Zürich, will Präsenz Schweiz der Welt eine Attraktion<br />

bieten, die Tradition mit zeitgenössischer<br />

Schweizer Architektur und Design verbindet.<br />

Das «Swiss Mobile House» ist ein Komplex<br />

aus Holzhäusern, deren Bauweise von den Chalets<br />

des Alpenraums inspiriert ist. Die Silhouette<br />

evoziert jedoch die Modernität der zeitgenössischen<br />

Schweizer Architektur. Im «Swiss Mobile<br />

House» paart sich die Rationalität von Le<br />

Corbusier mit dem Funktionalismus von Max<br />

Bill, mit einem klaren Willen zur Ästhetik. Wie<br />

die Architektur orientiert sich auch die Konstruktionsweise<br />

des «Swiss Mobile House» an<br />

der nationalen Tradition. Alle Elemente wurden<br />

in der Schweiz konzipiert, wo auch die<br />

Unternehmen angesiedelt sind, die das Holz<br />

lieferten, und sämtliche Fertigungsschritte erfolgten<br />

in der Schweiz. Das Ergebnis zeugt von<br />

der Kompetenz der beteiligten Fachkräfte, die<br />

aus so verschiedenen Bereichen wie Ingenieurwesen,<br />

Zimmerei, Möbeldesign und Projektmanagement<br />

stammen. «Dieser Holzbau mit<br />

seinen einfachen, direkten Verzierungen verkörpert<br />

in idealer Weise die ehrgeizige Bescheidenheit,<br />

die den Werten unseres Landes entspricht»,<br />

erklärt Nicolas Bideau.<br />

Das «Swiss Mobile House» wird seine Reise an<br />

den Olympischen Winterspielen beginnen und<br />

vom 7. bis 23. Februar <strong>2014</strong> mitten im Olympischen<br />

Park in Sotschi Station machen. Anschliessend<br />

zieht ein Modul des Hauses in Richtung<br />

Italien, wo es vom 1. bis 10. Mai <strong>2014</strong> als Zentrum<br />

der Mailänder Etappe des Giro del Gusto fungieren<br />

wird. Darauf folgen Stationen in Rom und<br />

Turin. Die Kommunikationskampagne in Italien<br />

ist der erste Schritt des Schweizer Auftritts<br />

im Hinblick auf die Weltausstellung 2015 in Mailand,<br />

die dem Thema Ernährung gewidmet ist.<br />

BAUEN HEUTE 1 | <strong>2014</strong><br />

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