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INFO<br />
HOUSE OF SWITZERLAND<br />
Konzept:<br />
Das House of Switzerland ist ein mobiles, nomadisches Haus für die Schweiz, das auf Reisen<br />
gehen kann. Sein Ausdruck ist feingliedrig tektonisch. Hergestellt wird es aus dem<br />
Baustoff Holz.<br />
Es setzt sich aus vier radial angeordneten zwei- und dreigeschossigen Einzelhäusern<br />
zusammen, die einen gemeinsamen Innenhof aufspannen und durch metallene Schleusen<br />
miteinander verbunden sind.<br />
Die sich nach oben hin verjüngenden Baukörper wecken Assoziationen zu einer Holzbeige,<br />
oder einem Holzbündel. Das Bild dieses geschnürten Bundes wurde zur konzeptionell<br />
tragenden Idee. Es steht sinnbildlich für die Schweiz, bestehend aus den verschiedenen<br />
Landesteilen, Landessprachen und Kantonen.<br />
Der Gedanke des Bundes, aber auch der Mobilität wird durch statisch wirksame, rote<br />
Spanngurten verdeutlicht. Im Transportwesen dienen sie der Ladungssicherung und Beförderung<br />
von Waren.<br />
Die einzelnen konstruktiven Elemente werden von computergesteuerten Maschinen<br />
mit höchster Präzision angefertigt und zu weitestgehend standardisierten Modulen zusammengefügt.<br />
Ihre Grösse richtet sich nach gängigen Transportmassen. Nach Anlieferung<br />
auf der Baustelle müssen die Elemente lediglich ineinandergefügt und mit modernen<br />
Ingenieurverbindungen gesichert werden.<br />
Der Bausatz des Hauses passt in insgesamt 14 Lastwagen, hinzu kommen 5 weitere<br />
Transporte für die Ausstattung.<br />
Räumliche Konzeption:<br />
Über eine Rampe betreten die Besucher den Innenhof, das Herzstück des Gebäudes. Um<br />
diese innere Mitte ordnen sich, eingeschrieben in die modulare Grundstruktur der Häuser,<br />
die verschiedenen Räume an: das Restaurant, der Take out, die Bühne, zwei Ausstellungsräume.<br />
Die Treppenhäuser sind peripher angeordnet. Im 1. Obergeschoss erschliessen<br />
sie eine VIP- sowie die Sportler-Lounge und Büroräumlichkeiten. Im 2. Obergeschoss<br />
sind das Innenund Aussenstudio des Schweizer Fernsehens, ein Radiostudio sowie diverse<br />
Büroarbeitsplätze organisiert.<br />
Materialisierung:<br />
Reine Materialien bestimmen den Ausdruck des Hauses. Die gesamte Konstruktion, die<br />
im Raster angeordneten Deckenträger, die Fassadenstützen aber auch die ausfachenden<br />
Wand- und Fassadenelemente sind aus Fichtenholz gefertigt. Sämtliche Metallelemente:<br />
Treppenhäuser, Geländer, Gitter, sowie die sorgfältig erarbeitete Signaletik sind lediglich<br />
mit einem Transport- und Korrosionsschutz versehen und schillern je nach Lichteinfall golden,<br />
grün und pink. Am Boden ausgelegte, robuste, dunkelbraune Fahrzeugplatten prägen<br />
den Ausdruck des Innenhofs sowie der Aussenbühne.<br />
Möblierung:<br />
Augenzwinkernd werden auf die Schweiz, die Schweizer Natur, ihre Tradition und ihre<br />
Qualitäten verwiesen.<br />
Das «Mountain Restaurant» ist geprägt von hochkarätigem Schweizer Design. Die klassischen<br />
Tische und Stühle von Horgenglarus sind Ausdruck höchster handwerklicher Präzision,<br />
und gleichzeitig Inbegriff einer klassischen Schweizer Beiz. Ausgeleuchtet wird<br />
der Raum durch hintereinander geschichtete, als Bergpanorama ausformulierte Leuchten.<br />
Grosse mit Bergmotiven versehene Leuchtkästen tauchen den Grossraum in eine artifizielle,<br />
warme Bergwelt. Der Kristall, Abbild eines vollkommenen, unschätzbaren Naturphänomens<br />
ist die tragende Idee der exklusiven «Crystal Lounge». Edle Objekte, wie<br />
die kristallin ausgebildete Bar oder facettierte Glasvasen verkörpern die Idee. Über diesen<br />
Möbeln hängen scheinbar schwebende, eisig anmutende Glaskugelleuchten. Aus Leder<br />
gefertigte Loungechairs, das wunderschöne Daybed von de Sede, und Leder belegte, filigrane<br />
Möbel von Max Bill verleihen diesem Raum eine schlichte Eleganz und Schönheit.<br />
spillmann echsle architekten ag<br />
der anpassen, in denen sie tätig ist. Die öffentlichen<br />
und privaten Partner von Präsenz Schweiz<br />
können sich so in Räumlichkeiten präsentieren,<br />
die je nach Veranstaltung unterschiedlich<br />
angeordnet werden können. Das mit 2 Millionen<br />
Franken budgetierte neue Kommunikationsinstrument<br />
soll es erlauben, die Stärken<br />
der Schweiz in ihren Interessenbereichen<br />
– von Wirtschaft über Politik und Wissenschaft<br />
bis hin zu Sport, Gastronomie und Kultur – zu<br />
präsentieren und zu vermarkten. «Dieses mobile<br />
Schweizer Haus ist ein wirkungsvolles und<br />
effizientes Gefäss, ein Symbol für das Image<br />
der Schweiz im Ausland», erklärt der Leiter von<br />
Bauherrschaft<br />
Eidgenössisches Departement für<br />
auswärtige Angelegenheiten EDA<br />
Präsenz Schweiz<br />
Bundesgasse 32<br />
3003 Bern<br />
Projektverfasser<br />
ARCHITEKTUR<br />
spillmann echsle architekten ag<br />
Englischviertelstrasse 24<br />
8032 Zürich<br />
044 272 27 27<br />
mail@spillmannechsle.ch<br />
www.spillmannechsle.ch<br />
SZENOGRAFIE<br />
Ortreport<br />
Letzigraben 165<br />
8047 Zürich<br />
079 706 67 93<br />
info@ortreport.ch<br />
www.ortreport.ch<br />
Fachplanung<br />
HOLZBAUINGENIEUR<br />
HAUSTECHNIK<br />
Amstein + Walthert St. Gallen AG<br />
PROJEKTSTEUERUNG<br />
exent ag, Hüttwilen<br />
Generalunternehmung<br />
Nüssli Switzerland Ltd<br />
Hauptstrasse 36<br />
8536 Hüttwilen<br />
+41 52 748 22 11<br />
huettwilen@nussli.com<br />
www.nussli.com<br />
Präsenz Schweiz, Botschafter Nicolas Bideau,<br />
und fügt hinzu: «Mit diesem Haus können wir<br />
überall auf der Welt eine Minischweiz aufbauen.<br />
Die Herstellung einer Schweizer Atmosphäre im<br />
Ausland ist eines der besten Instrumente für<br />
die Vermarktung unseres Landes im Ausland.»<br />
Mit der Wahl des Architekturbüros Spillmann<br />
Echsle aus Zürich, bekannt geworden durch<br />
den Entwurf für den Freitag-Turm im Kreis 5 in<br />
Zürich, will Präsenz Schweiz der Welt eine Attraktion<br />
bieten, die Tradition mit zeitgenössischer<br />
Schweizer Architektur und Design verbindet.<br />
Das «Swiss Mobile House» ist ein Komplex<br />
aus Holzhäusern, deren Bauweise von den Chalets<br />
des Alpenraums inspiriert ist. Die Silhouette<br />
evoziert jedoch die Modernität der zeitgenössischen<br />
Schweizer Architektur. Im «Swiss Mobile<br />
House» paart sich die Rationalität von Le<br />
Corbusier mit dem Funktionalismus von Max<br />
Bill, mit einem klaren Willen zur Ästhetik. Wie<br />
die Architektur orientiert sich auch die Konstruktionsweise<br />
des «Swiss Mobile House» an<br />
der nationalen Tradition. Alle Elemente wurden<br />
in der Schweiz konzipiert, wo auch die<br />
Unternehmen angesiedelt sind, die das Holz<br />
lieferten, und sämtliche Fertigungsschritte erfolgten<br />
in der Schweiz. Das Ergebnis zeugt von<br />
der Kompetenz der beteiligten Fachkräfte, die<br />
aus so verschiedenen Bereichen wie Ingenieurwesen,<br />
Zimmerei, Möbeldesign und Projektmanagement<br />
stammen. «Dieser Holzbau mit<br />
seinen einfachen, direkten Verzierungen verkörpert<br />
in idealer Weise die ehrgeizige Bescheidenheit,<br />
die den Werten unseres Landes entspricht»,<br />
erklärt Nicolas Bideau.<br />
Das «Swiss Mobile House» wird seine Reise an<br />
den Olympischen Winterspielen beginnen und<br />
vom 7. bis 23. Februar <strong>2014</strong> mitten im Olympischen<br />
Park in Sotschi Station machen. Anschliessend<br />
zieht ein Modul des Hauses in Richtung<br />
Italien, wo es vom 1. bis 10. Mai <strong>2014</strong> als Zentrum<br />
der Mailänder Etappe des Giro del Gusto fungieren<br />
wird. Darauf folgen Stationen in Rom und<br />
Turin. Die Kommunikationskampagne in Italien<br />
ist der erste Schritt des Schweizer Auftritts<br />
im Hinblick auf die Weltausstellung 2015 in Mailand,<br />
die dem Thema Ernährung gewidmet ist.<br />
BAUEN HEUTE 1 | <strong>2014</strong><br />
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