2008/2009 - Andreas Meusch
2008/2009 - Andreas Meusch 2008/2009 - Andreas Meusch
Sicherheit und Innovation Neue Wege – neue Chancen 2008/2009 Techniker Krankenkasse
- Seite 2 und 3: Inhalt TK & Technologie Fortschritt
- Seite 4 und 5: 4 TK & Technologie
- Seite 6 und 7: Patienten, die chronisch oder langf
- Seite 8 und 9: Die Überlebenszeit lungentransplan
- Seite 10 und 11: Das Glaukom (grüner Star) ist eine
- Seite 12 und 13: Wird ein Tumor vermutet, hängt vie
- Seite 14 und 15: Die Strahlentherapie ist eine der w
- Seite 16 und 17: Brustkrebs ist in Deutschland die h
- Seite 18 und 19: 18 TK & Versorgung
- Seite 20 und 21: Individuelle Verträge mit Leistung
- Seite 22 und 23: Die TK sucht in Mecklenburg-Vorpomm
- Seite 24 und 25: Deutsche Kliniken sind seit fünf J
- Seite 26 und 27: Im Sommer 2006 hat die TK das Wisse
- Seite 28 und 29: Mit ihrer „Herzstudie“ legt die
- Seite 30 und 31: 30 TK & Patient
- Seite 32 und 33: Je enger Arzt und Patient zusammena
- Seite 34 und 35: Im Juli 2007 startete die TK einen
- Seite 36 und 37: Die TK setzt auf ein solidarisches
- Seite 38 und 39: 38 TK & Gesundheit
- Seite 40 und 41: Studien belegen einen Zusammenhang
- Seite 42 und 43: Schon jedes sechste Schulkind wird
- Seite 44 und 45: Die TK hat einen „Gesundheitscoac
- Seite 46: Noch Fragen? Wir sind für Sie da:
- Seite 49: Titelseite II plus den Techniker Kr
Sicherheit<br />
und<br />
Innovation<br />
Neue Wege –<br />
neue Chancen<br />
<strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />
Techniker Krankenkasse
Inhalt<br />
TK & Technologie<br />
Fortschritt im Sinne der Versicherten – TK stellt sich dem Wettbewerb um die bessere Lösung . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
eHealth und Telemedizin – Betreuungskonzepte der Zukunft?<br />
Interview mit Prof. Dr. Dr. Maximilian Reiser, Universitätsklinikum München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
„Auf die Vernetzung kommt es an!“ – Leben mit neuer Lunge<br />
Interview mit Prof. Dr. Tobias Welte, Medizinische Hochschule Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Mit Telemedizin Erblindung vermeiden – Datentransfer von zu Hause<br />
Interview mit Prof. Dr. Frank Tost, Universitätsklinikum Greifswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Feinere Details dank PET/CT – Röntgenlandkarte deckt Krebs auf<br />
Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Mohnike, Diagnostisch Therapeutisches Zentrum Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Protonentherapie: Medizintechnologie der Zukunft – Krebs zerstören, den Körper schonen<br />
Interview mit Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus, Universitätsklinikum Heidelberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Magnetresonanz-Mammografie – Bessere Heilungsaussichten bei Brustkrebs<br />
Interview mit Prof. Dr. Werner Alois Kaiser, Universitätsklinikum Jena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />
TK & Versorgung<br />
Koordinierte Behandlung – Gut betreut in stabilen Netzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Die Versicherten bestimmen das Angebot – Gezielt gegen Schmerzen angehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Doc-Portal: alle Angebote im Überblick – Neues Software-Modul für die Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Psychiatrisch-psychotherapeutisches Netzwerk – Patienten flexibler versorgen<br />
Interview mit Prof. Dr. Sabine Herpertz, Universität Rostock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
Transparenz in der Versorgung – Der Qualität auf der Spur<br />
Interview mit Dr. Barbara Pietsch, Gemeinsamer Bundesausschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Wissenschaftliches Institut der TK – Kompetenter Partner im Gesundheitswesen<br />
Interview mit Dr. Eva-Susanne Dietrich, Wissenschaftliches Institut der TK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />
Integrierte Versorgung im Krankenhaus – Große Zufriedenheit, kürzerer Aufenthalt<br />
Interview mit Prof. Dr. Olaf von dem Knesebeck, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
TK & Patient<br />
Gemeinsam entscheiden – Sichere Informationen für jeden TK-Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />
TK-Patientendialog – Partnerschaftlich den richtigen Weg wählen<br />
Interview mit Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Universitätsklinikum Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />
Der Weg in die richtige Klinik – Die Ampel steht auf Grün . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Wahl- und Zusatztarife der TK – Den Leistungsumfang selbst bestimmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
TK & Gesundheit<br />
Früh übt sich ... – Prävention in jeder Lebensphase<br />
Interview mit Dr. Sabine Voermans, Gesundheitsmanagement der TK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39<br />
TK fördert Gesundheit in der Familie – Überforderung früh aufdecken<br />
Interview mit Prof. Dr. Jörg Fegert, Universitätsklinikum Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
TK-Initiative gegen Mobbing – Respekt kann man lernen<br />
Interview mit Prof. Dr. Peter Riedesser, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42<br />
Coach im Internet – Die optimale Strategie, sich fit zu halten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />
Die TK-Reha-Beratung – Stütze im Gesundheitslabyrinth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45<br />
Ansprechpartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Gut gewappnet für die neuen Herausforderungen<br />
Die Techniker Krankenkasse (TK) verfolgt seit jeher<br />
das Ziel, Qualität und Effizienz in der Versorgung auf<br />
hohem Niveau zu gewährleisten. Dies gilt auch und<br />
besonders in Zeiten des Wandels.<br />
Mit der Broschüre Sicherheit und Innovation zeigt die<br />
TK, wie sie sich den vielfältigen Veränderungen stellt,<br />
um den eigenen Qualitätsansprüchen auch unter veränderten<br />
Bedingungen zu entsprechen. Mit neuem<br />
inhaltlichen Konzept stellen wir in dieser<br />
Broschüre eine Vielzahl von Projekten der TK<br />
vor, die das Signet „Leistung und Mehr“ verdienen.<br />
All diese innovativen Versorgungskonzepte<br />
zeigen, dass sich die TK dem Wettbewerb<br />
um die bessere Lösung stellt. Auf diese Weise kombinieren<br />
wir tatsächlich Sicherheit und Innovation für<br />
unsere Versicherten und garantieren ihnen, am medizinischen<br />
Fortschritt teilzuhaben.<br />
Die vorgestellten Projekte decken ein breites Spektrum<br />
ab und orientieren sich gezielt am Bedarf der Versicherten.<br />
Patienten profitieren, indem sie qualitätsgesichert<br />
nach dem aktuellen Stand des Wissens<br />
behandelt werden und Zugang zu hochinnovativen<br />
Methoden erhalten.<br />
Die TK will ihren Versicherten die vielfältigen Angebote<br />
umfassend bekannt machen. Vor Ort leisten wir dies<br />
durch kompetente TK-Ansprechpartner, aussagekräftiges<br />
Informationsmaterial, informativ gestaltete Internetseiten<br />
und unseren kundenorientierten Telefonservice.<br />
Kunden und Öffentlichkeit entscheiden über unseren<br />
Erfolg. So fand das Finanzmagazin „Focus-Money“ in<br />
einem großen Preis- und Leistungscheck der bundesweiten<br />
Krankenkassen gleich zweimal hintereinander<br />
heraus, dass die TK „Deutschlands beste Krankenkasse“<br />
ist.<br />
Auch in Zukunft will die TK auf dem Siegerpodest ganz<br />
oben stehen. Wir setzen alles daran, unseren Versicherten<br />
weiterhin Leistungen auf hohem Niveau anzubieten.<br />
Hamburg, im Juli <strong>2008</strong><br />
3
4<br />
TK & Technologie
Die TK bereitet den Weg für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem.<br />
Forderungen nach mehr Versorgungsqualität,<br />
Wirtschaftlichkeit und Patientenfreundlichkeit bestimmen<br />
das Handeln der TK auch in Zeiten unklarer gesundheitspolitischer<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Fortschritt im Sinne der Versicherten<br />
TK stellt sich dem Wettbewerb<br />
um die bessere Lösung<br />
Die TK verspricht ihren Versicherten Sicherheit und<br />
Innovation und arbeitet daran, ihnen die Teilhabe am<br />
medizinischen Fortschritt zu garantieren. Ein wichtiges<br />
Instrument dabei ist die sektorenübergreifende, vernetzte<br />
Versorgung – die so genannte Integrierte Versorgung<br />
(IGV). Sie ist die Grundlage für eine erfolgreiche<br />
koordinierte Behandlung der Versicherten.<br />
Leistungen werden schnell umgesetzt<br />
Die TK begleitet die Neuerungen in der medizinischen<br />
Versorgung nicht nur kritisch, beispielsweise durch<br />
Bewertungen des Nutzens von bestimmten Therapierichtlinien,<br />
sondern setzt bestätigte medizinische Fortschritte<br />
konsequent und zeitnah in attraktive Leistungen<br />
für ihre Versicherten um.<br />
Dabei nutzt die TK neue Technologien wie eHealth und<br />
Telemedizin. Sie helfen dem Arzt, effektive Behandlungs-<br />
und Therapiewege zu etablieren. Der Patient<br />
profitiert von diesen neuen Möglichkeiten. Telemedizin<br />
hilft ihm dabei, seine Krankheit besser zu verstehen,<br />
sie zu akzeptieren und sich auf Therapien leichter einzulassen.<br />
Manchmal reicht der allgemeine Standard der medizinischen<br />
Versorgung nicht aus, Patienten brauchen die<br />
neuesten Verfahren. Diese Teilhabe am medizinischen<br />
Fortschritt will die TK ihren Versicherten ermöglichen.<br />
Eindrucksvolle Beispiele dafür sind Verträge zur Protonentherapie<br />
in Heidelberg, Essen und Kiel oder<br />
Deutschlands modernste PET/CT (Positronen-Emissions-Tomografie/Computertomografie).<br />
Neue Verfahren werden evaluiert<br />
Damit technische Entwicklungen zur Innovation werden,<br />
ist es unumgänglich, jedes neue Verfahren nach<br />
internationalen Standards zu evaluieren. Erst wenn die<br />
Ergebnisse positiv ausfallen, kann von einem echten<br />
Fortschritt im Sinne einer besseren Patientenversorgung<br />
gesprochen werden.<br />
Stellvertretend für die zahlreichen Hochtechnologie-<br />
Kooperationen der TK werden auf den nächsten Seiten<br />
sechs Projekte in Interviews vorgestellt, die den aktuellen<br />
Stand technischer Entwicklungen im Gesundheitswesen<br />
beleuchten. Sie verdeutlichen, in welchem<br />
Umfang die TK schon heute Zukunftstechnologien für<br />
die optimale Versorgung ihrer Versicherten nutzt.<br />
5
Patienten, die chronisch oder langfristig krank sind, werden<br />
meist von unterschiedlichen Ärzten behandelt. Dabei verläuft<br />
die Kommunikation nicht immer reibungslos. Neue<br />
Technologien können helfen, die Zusammenarbeit zwischen<br />
Ärzten, Kliniken, Patienten und Angehörigen zu verbessern.<br />
eHealth und Telemedizin<br />
Betreuungskonzepte<br />
der Zukunft?<br />
Professor Dr. Dr. Maximilian Reiser<br />
Institut für Klinische Radiologie der Universität<br />
München<br />
TK: Die Begriffe Telemedizin und eHealth klingen sehr<br />
technisch. Werden Patienten in Zukunft mehr mit Computern<br />
als mit Ärzten zu tun haben?<br />
Prof. Reiser: Im Gegenteil – Vernetzung und elektronische<br />
Datenverarbeitung werden den Arzt entlasten<br />
und unterstützen, damit er sich wieder vermehrt seinen<br />
ureigenen Aufgaben widmen und seine Patienten<br />
persönlich betreuen und versorgen kann.<br />
TK: Vielleicht könnten Sie die Begriffe Telemedizin<br />
und eHealth kurz erläutern?<br />
Prof. Reiser: Telemedizin meint Medizintechniken, die<br />
es dem Arzt möglich machen, eine Diagnose zu stellen,<br />
obwohl Patient und Arzt sich nicht zur gleichen<br />
Zeit am selben Ort aufhalten. Ein Beispiel aus der<br />
Teleradiologie wäre ein Röntgenbild, das vom Ort der<br />
Untersuchung zu einem Experten übertragen wird,<br />
der dann die Diagnose stellt und das Ergebnis<br />
zurückübermittelt, obwohl er sich unter Umständen<br />
am anderen Ende der Welt aufhält.<br />
6
eHealth ist so eine Art Überbegriff und auf jeden Fall<br />
mehr als eine Sammlung von unterschiedlichen EDV-<br />
Programmen. eHealth steht für die verbesserte Versorgung<br />
der Patienten mittels moderner Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie.<br />
TK: Und das geht so einfach?<br />
Prof. Reiser: Scheinbar einfache Abläufe erweisen<br />
sich in der Praxis immer wieder als erstaunlich komplex.<br />
Nehmen Sie zum Beispiel die Frage der Datensicherheit:<br />
Patientendaten, Dateien, Anfragen, Anmerkungen<br />
– sämtliche Informationen – werden auf einem<br />
zentralen Server abgelegt. Der Datenaustausch erfolgt<br />
über das Internet, das jedoch nicht für die Übermittlung<br />
sensibler Daten geeignet ist. Wie man diese<br />
Unterlagen schützen kann, ist eine Frage, die man<br />
sich im Praxisalltag bislang nicht in diesem Umfang<br />
stellen musste.<br />
TK: Gibt es denn schon Antworten auf diese Sicherheitsfragen?<br />
Sie müssten doch die Grundlage für den<br />
Umgang mit Telemedizin sein.<br />
Prof. Reiser: Ja, es wird an Lösungen gearbeitet. Das<br />
prominenteste Beispiel ist wahrscheinlich die Einführung<br />
der elektronischen Gesundheitskarte. Hier<br />
umfasst das Authentifizierungssystem eine Kombination<br />
aus Sicherheitssoftware mit PIN-Abfrage und verschlüsselnder<br />
Chipkarte.<br />
TK: Wird eHealth sich also in Zukunft flächendeckend<br />
in Deutschland etablieren können?<br />
Prof. Reiser: Das hängt davon ab, in welche Richtung<br />
sich das deutsche Gesundheitswesen entwickelt.<br />
Eines ist aber klar: eHealth insgesamt und telemedizinische<br />
Anwendungen im Besonderen können langfristig<br />
helfen, die Patientenzufriedenheit zu erhöhen, Kosten<br />
zu begrenzen und die medizinische Behandlungsqualität<br />
zu verbessern.<br />
Telemedizin mit der TK<br />
Neue Technologien sinnvoll nutzen<br />
Wie bei allen Verträgen achtet die TK auch bei<br />
ihren Angeboten im Bereich der Telemedizin darauf,<br />
dass diese sich durch die drei Eckpfeiler Qualität,<br />
Patientenorientierung und Wirtschaftlichkeit<br />
auszeichnen. Und die TK setzt sich dafür ein,<br />
dass telemedizinische Projekte in Zukunft weniger<br />
Insellösungen darstellen, sondern immer mehr flächendeckend<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Ein Beispiel dafür ist der Integrationsvertrag „Telemedizin<br />
fürs Herz“, den die TK mit der Deutschen<br />
Stiftung für chronisch Kranke bereits im Jahr 2005<br />
geschlossen und bis heute flächendeckend ausgebaut<br />
hat. Aktuell nehmen mehr als 650 Versicherte<br />
an diesem Vertrag teil (Stand Mai <strong>2008</strong>).<br />
Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Krankenhausaufenthalte<br />
der Patienten haben sich deutlich<br />
verringert, die Patienten verstehen durch die telemedizinische<br />
Betreuung ihre Krankheit besser,<br />
dies hat ihre Therapietreue insgesamt erhöht und<br />
die Lebensqualität sowie das psychische und<br />
soziale Wohlbefinden der Teilnehmer gesteigert.<br />
Die Konzepte der TK im Bereich der Telemedizin<br />
bilden keine Parallelstrukturen im Gesundheitswesen.<br />
Vielmehr sollen sie die ärztliche Behandlung<br />
sinnvoll ergänzen und helfen, Sektoren zu überwinden.<br />
Bei „Telemedizin fürs Herz“ beispielsweise<br />
bereitet das betreuende telemedizinische Zentrum<br />
Gesundheitsberichte für den Teilnehmer und<br />
dessen behandelnden Arzt auf, die die Entwicklung<br />
des Patienten und seiner Daten grafisch darstellen.<br />
Sie sollen Arzt und Patienten helfen,<br />
Behandlungsziele zu vereinbaren.<br />
Andere telemedizinische Projekte der TK testen<br />
einen verbesserten Informationsaustausch zwischen<br />
ambulantem und stationärem Bereich<br />
anhand von elektronischen Patientenakten. Oder<br />
sie unterstützen ältere Patienten, die durch ihre<br />
Krankheit an Mobilität verloren haben. Weitere<br />
Informationen über Telemedizin mit der TK finden<br />
sich auf den folgenden Seiten. Seit Anfang <strong>2008</strong><br />
bietet die TK außerdem Telemedizin bei Asthma.<br />
Mehr unter www.tk-online.de und dem Suchwort<br />
Telemedizin.<br />
7
Die Überlebenszeit lungentransplantierter Patienten ist an<br />
der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) besonders<br />
hoch. Die TK unterstützt die Betreuung im weltweit größten<br />
Zentrum für Lungentransplantation mit einem Vertrag zur<br />
Integrierten Versorgung.<br />
„Auf die Vernetzung kommt es an!“<br />
Leben mit neuer Lunge<br />
Professor Dr. Tobias Welte<br />
Direktor der Klinik für Pneumologie an der<br />
Medizinischen Hochschule Hannover<br />
TK: Lungentransplantationen gelten als die „Königsdisziplin“<br />
unter den Organverpflanzungen. Wie viel<br />
Erfahrung hat Ihr Zentrum?<br />
Prof. Welte: Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr<br />
2006 wurden deutschlandweit etwas mehr als 4.000<br />
Organverpflanzungen vorgenommen. Lungentransplantationen<br />
haben aber nur 253 stattgefunden. Davon<br />
40 Prozent in Hannover. Wir sind damit weltweit das<br />
größte Zentrum für Lungentransplantation.<br />
Der ideale Zeitpunkt für eine Transplantation ist nicht<br />
immer leicht festzulegen. Schon in diesem ungewissen<br />
Stadium sind vernetzte Strukturen unerlässlich. Wenn<br />
es zur Operation kommt, kooperieren bei uns die verschiedenen<br />
Disziplinen: Kliniker und Forscher genauso<br />
wie Klinikärzte, Pflegepersonal, Reha-Einrichtungen<br />
und niedergelassene Kollegen untereinander.<br />
TK: Wie werden die unterschiedlichen Patienten<br />
betreut?<br />
Prof. Welte: Wir arbeiten mit einer besonders qualifizierten<br />
Reha-Klinik zusammen, in der die „transplantablen<br />
Patienten“, also die, die für eine Transplantation<br />
gelistet sind, optimal auf die Operation vorbereitet werden.<br />
Wir gehen davon aus, dass wir dadurch Komplikationen<br />
nach der Transplantation reduzieren und die<br />
zehn Jahre Überlebensrate der Patienten weiter erhöhen<br />
können.<br />
Patienten, die „urgent“ sind, die also einen deutlich<br />
schlechteren Gesundheitszustand haben und nicht in<br />
der Reha vorbereitet werden können, kommen dort auf<br />
eine Station, die mit speziellen Übungsgeräten ausgestattet<br />
ist. So können die Patienten – wenn möglich –<br />
ihren Zustand bis zur Operation verbessern oder<br />
zumindest erhalten. Alle Patienten können unsere telefonische<br />
24-Stunden-Betreuung nutzen, die mit Ärzten<br />
der MHH besetzt ist.<br />
8
TK: Dass die Patienten lange weiterleben können,<br />
erreichen Sie mit einer besonders intensiven Nachsorge.<br />
Was ist das Besondere in Hannover?<br />
Prof. Welte: Die Nachsorge ist entscheidend – ein<br />
Leben lang. Derzeit stellen sich 580 Patienten nach<br />
Organverpfl anzungen mehrmals im Jahr bei uns in der<br />
Nachsorgeambulanz vor, sie kommen aus dem<br />
gesamten Bundesgebiet. Die Nachkontrollen sollen<br />
vor allem die gefürchteten Abstoßungsreaktionen verhindern.<br />
Auch lassen sich bei einer engmaschigen<br />
Betreuung beispielsweise Infektionen frühzeitig erkennen.<br />
So kann auch von medizinischer Seite schnell<br />
reagiert werden.<br />
Konkret bieten wir an der MHH allen Patienten eine<br />
besonders hochwertige Anschlussheilbehandlung in<br />
der Klinik Fallingbostel. Sie ist auf die Betreuung von<br />
lungentransplantierten Patienten spezialisiert. Für<br />
jeden Patienten erstellt die Reha-Klinik ein individuelles<br />
Trainingsprogramm, denn die Transplantierten<br />
sind durch lange Wartezeiten und die Operation sehr<br />
geschwächt. Während dieser Zeit werden die Patienten<br />
außerdem von unserer Spezialambulanz mitbetreut.<br />
Das heißt, wenn Komplikationen auftreten, können<br />
die Betroffenen sofort verlegt werden.<br />
Neben Trainingsmöglichkeiten und einer kontinuierlichen<br />
Fachaufsicht gibt es außerdem jährlich eine Patientenschulung,<br />
die so genannte „Lungenwoche“, um<br />
den Erfolg der Behandlung zu sichern. In sämtliche<br />
Schulungsmaßnahmen wird die Familie des Patienten<br />
einbezogen.<br />
Ganz wichtig ist aber: Durch die enge Vernetzung der<br />
MHH und der Reha-Klinik reduzieren wir deutlich Komplikationen<br />
bei den Patienten. Auf diese Vernetzung<br />
kommt es an. Nur so steigen die Überlebenschancen<br />
der Patienten.<br />
TK: Was bringt all das, wenn es dann doch mal zu<br />
einem Notfall kommt?<br />
Prof. Welte: Hier kommt die Technik ins Spiel: Die<br />
MHH arbeitet mit elektronischen Patientenakten, auf<br />
die online zugegriffen werden kann. Im Notfall kann<br />
der niedergelassene Arzt auf die Daten des Patienten<br />
zugreifen. Den „Schlüssel“ zur Online-Akte trägt der<br />
Patient bei sich.<br />
TK: Warum liegt der Wissensstand zur Lungenverpflanzung<br />
so weit hinter anderen Bereichen zurück?<br />
Prof. Welte: Im Vergleich zum Herzen liegen wir mit<br />
dem Wissensstand zur Lunge um etwa zehn Jahre<br />
zurück. Das ist nicht gerade befriedigend. Zwei Probleme<br />
machen uns besonders zu schaffen: der Mangel<br />
an Spenderorganen und die vergleichsweise geringe<br />
Überlebenszeit nach der Transplantation. Dazu<br />
kommt, dass Medikamente, die zum Beispiel die<br />
Abstoßung von transplantierten Herzen verhindern, bei<br />
Lungen weniger zuverlässig wirken.<br />
TK: Trotzdem leben Patienten, die an der MHH transplantiert<br />
und nachbetreut werden, statistisch gesehen<br />
länger?<br />
Prof. Welte: Die MHH hat sich einen Weltruf als Zentrum<br />
für Lungentransplantation erworben. Dank der<br />
herausragenden Qualität der Arbeit überleben in Hannover<br />
44 Prozent der Patienten mit einer neuen Lunge<br />
das kritische Stadium von zehn Jahren. Im internationalen<br />
Vergleich sind es nur 24 Prozent. Zurzeit arbeiten<br />
wir daran, diese besonderen Leistungen auch<br />
Menschen anzubieten, die eine Nieren- oder Lebertransplantation<br />
benötigen.<br />
Weitere Informationen auf der Website der Klinik für<br />
Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover<br />
unter www.mh-hannover.de/pneumo.html und<br />
auf der Website der kooperierenden Reha-Klinik Fallingbostel<br />
unter www.klinik-fallingbostel.de.<br />
9
Das Glaukom (grüner Star) ist eine der häufigsten Ursachen<br />
von Erblindung und schweren Sehstörungen. Frühzeitige<br />
Diagnose und zuverlässige Verlaufskontrollen können helfen,<br />
den grünen Star zu verlangsamen oder sogar zu stoppen und<br />
damit die Erblindung der betroffenen Menschen zu verhindern.<br />
Mit Telemedizin Erblindung vermeiden<br />
Datentransfer von zu Hause<br />
Professor Dr. Frank Tost<br />
Universitätsaugenklinik Greifswald<br />
TK: Telemedizin zur augenheilkundlichen und allgemeinmedizinischen<br />
Betreuung von Glaukompatienten<br />
ist bundesweit einmalig. Genügt denn die normale<br />
Versorgung nicht?<br />
Prof. Tost: Das Glaukom wird heute als komplexe<br />
Erkrankung verstanden, die nicht nur das Auge, sondern<br />
auch den allgemeinen Gesundheitszustand<br />
beziehungsweise die Herzfunktion und den Blutkreislauf<br />
betrifft. Solche Erkenntnisse müssen in moderne<br />
Versorgungsstrukturen übertragen werden.<br />
Bei Glaukompatienten lassen sich mithilfe der Telematik<br />
Berechnungen komplexer Körperfunktionen vornehmen,<br />
zum Beispiel die der Augendurchblutung – durch<br />
eine automatisierte Bestimmung aus Einzelwerten wie<br />
dem Augeninnen- und dem Blutdruck. Mit dem Telemedizin-Projekt<br />
können sich die Patienten von zu Hause<br />
aus ärztlich betreuen und kontrollieren lassen. Verschlechterungen<br />
fallen rascher auf, und der Verlauf<br />
wird hinausgezögert oder ganz aufgehalten.<br />
TK: Wie statten Sie die Patienten aus?<br />
Prof. Tost: Die Patienten erhalten Messgeräte, um<br />
Augeninnendruck und Blutdruck zu erfassen. Eine<br />
Datenübertragungseinheit gewährleistet, dass sämtliche<br />
Messwerte umgehend in einer zentral abgelegten<br />
elektronischen Patientenakte gespeichert werden. Patient<br />
und Arzt können jederzeit per Internetanwendung<br />
auf die Patientenakte zugreifen, die bei auffälligen<br />
Messwerten automatisch Warnmeldungen herausgibt.<br />
TK: Warum ist diese elektronische Patientenakte so entscheidend?<br />
10
Prof. Tost: Bevor wir das Projekt Telemedizin bei Glaukompatienten<br />
begonnen haben, haben wir unterschiedliche<br />
Barrieren im Behandlungsweg analysiert.<br />
Eine davon war die Tatsache, dass zwar 73 Prozent<br />
der Patienten einen so genannten Glaukompass hatten,<br />
dieser aber nicht alle wünschenswerten Daten und<br />
Informationen enthielt und zum Beispiel nur wenige<br />
Personen Angaben über ihren Sehnervbefund geben<br />
konnten.<br />
In der elektronischen Patientenakte sind immer alle<br />
Parameter allen Beteiligten ohne Barrieren zugänglich.<br />
So können wir immer den Verlauf der Krankheit beobachten<br />
und die Therapie anpassen. Die Schwankungen<br />
des Augeninnendrucks und seine Tagesschwankungen<br />
lassen sich unter ambulanten Bedingungen im<br />
„home monitoring“ über 24 Stunden beim Patienten zu<br />
Hause beobachten.<br />
Kurz gesagt, dank der elektronischen Patientenakte<br />
können wir eine Televisite, ein Telekonsil und auch<br />
einen elektronischen Arztbrief in kurzer Zeit ermöglichen<br />
und schließlich behandlungsrelevante Entscheidungen<br />
zügig umsetzen.<br />
TK: Und mit der ganzen Technik kommen die Patienten<br />
– auch die älteren – zurecht?<br />
Prof. Tost: Mehr als das. Die Patienten erhalten ja<br />
zunächst eine gründliche Einweisung, und die Geräte<br />
sind einfach zu bedienen. Manche Patienten sind so<br />
motiviert, dass sie eigenständig nach Problemlösungen<br />
suchen. Die Familie einer 76-Jährigen etwa hat<br />
extra eine Gerätehalterung für eines unserer Messgeräte<br />
konstruiert. Und eine andere Patientin fand ihre<br />
persönliche Lösung in einer Armstütze als Hilfsmittel,<br />
um fehlerfreie Liegendmessungen des Augeninnendrucks<br />
durchführen zu können. Also auch die Nichtcomputergeneration<br />
kommt mit unseren Geräten<br />
zurecht und profitiert von den telemedizinischen Errungenschaften.<br />
TK: Das klingt ja fast, als könnte moderne Technik<br />
regelrecht zur kreativen Hochleistung anregen?<br />
Prof. Tost: Ja, so könnte man das fast sagen. Die<br />
Patienten werden aktiviert, ihre Compliance, also die<br />
Therapietreue, verbessert sich durch eine aktivere<br />
Beteiligung an der augenärztlichen Überwachung.<br />
Aber bei aller Technikbegeisterung: Für uns steht die<br />
Qualität der Behandlung im Vordergrund. Telemedizin<br />
und elektronische Patientenakte ermöglichen eine optimale<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen<br />
Augen- und Allgemeinärzten. Das gibt den Patienten<br />
Sicherheit.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.tk-online.de/lv-mecklenburgvorpommern und<br />
unter www.teleaugendienst.de.<br />
11
Wird ein Tumor vermutet, hängt viel von einer präzisen<br />
Diagnostik ab. Um erkranktes Gewebe aufzuspüren, steht<br />
TK-Versicherten modernste Medizintechnik zur Verfügung.<br />
Die Hightechmethode PET/CT* wird am Diagnostisch Therapeutischen<br />
Zentrum am Frankfurter Tor in Berlin angeboten.<br />
Feinere Details dank PET/CT<br />
Röntgenlandkarte<br />
deckt Krebs auf<br />
Professor Dr. Wolfgang Mohnike,<br />
Mitbegründer des Zentrums<br />
TK: HD-PET/CT – was heißt das, bitte?<br />
Prof. Mohnike: PET/CT vereint die Vorteile der beiden<br />
bildgebenden Untersuchungsmethoden: Die PET<br />
macht krebsbedingte Gewebeveränderungen sichtbar,<br />
die CT zeichnet eine anatomische 3-D-Landkarte.<br />
Übereinandergelegt erhält der Arzt präzise Aufnahmen<br />
des Körpers, die eine frühzeitige Krebserkennung<br />
ermöglichen. HD (high definition = hochauflösend)<br />
steht für die neueste Gerätegeneration: kürzere Untersuchungsdauer<br />
bei noch besserer Bildauflösung.<br />
Lässt man die Technik einmal beiseite, kann man<br />
sagen, dass PET Krebsgeschwülste an ihrem Stoffwechsel<br />
erkennt. Krebszellen verbrauchen mehr<br />
Zucker als gesundes Gewebe. Dadurch werden selbst<br />
wenige Millimeter große Krebsherde in der PET sichtbar.<br />
TK: Was bedeutet das aus medizinischer Sicht?<br />
Prof. Mohnike: Einfach gesprochen: die Möglichkeit,<br />
Erkrankungen so genau und so schonend wie möglich<br />
zu identifizieren und Patienten eine individuell optimal<br />
angepasste Behandlung zukommen zu lassen.<br />
Gewebetrennschärfe und räumliche Auflösung erlauben,<br />
Krebserkrankungen im Körper schmerzfrei zu<br />
diagnostizieren und exakt zu lokalisieren. Dadurch lassen<br />
sich viele Gewebeentnahmen und Operationen<br />
vermeiden. Ist ein chirurgischer Eingriff unvermeidbar,<br />
liegen dem Operateur exakte Informationen über Größe<br />
und Lage des aktiven Tumorgewebes vor. Sie<br />
ermöglichen einen patientenschonenden, effektiven<br />
Eingriff und erlauben, das therapeutische Vorgehen<br />
präzise zu planen.<br />
TK: Ambulante PET/CT-Untersuchungen sind bisher<br />
nur bei bestimmten Formen von Lungenkrebs allgemeine<br />
Kassenleistung. Trotzdem bietet die TK ihren<br />
12
Versicherten PET/CT jetzt auch bei Brust- und Lymphdrüsenkrebs<br />
an.<br />
Prof. Mohnike: Darüber sind wir sehr froh. Zumal sich<br />
die TK hier klar zugunsten der Qualität der Versorgung<br />
ausgesprochen hat, obwohl hierzulande die wirtschaftliche<br />
Bewertung noch nicht abgeschlossen ist.<br />
Für TK-Patienten fallen langwierige Diagnostik-Kaskaden<br />
weg, die Behandlung beginnt früher und zielgerichteter.<br />
TK: Gibt es Zahlen oder Untersuchungsergebnisse<br />
dazu, was Bilder im Submillimeter-Bereich für den<br />
Behandlungserfolg bedeuten können?<br />
Prof. Mohnike: Studien belegen, dass die Zahl der<br />
Thorax-Operationen – etwa bei vermutetem nicht kleinzelligem<br />
Lungenkarzinom –, die sich heute nach herkömmlicher<br />
Untersuchungsmethode oft erst im Nachhinein<br />
als überflüssig erweisen, mit vorheriger PET/CT<br />
halbiert werden können.<br />
Des Weiteren sorgen PET-Ergebnisse dafür, dass das<br />
Patientenmanagement ganz anders betrieben werden<br />
kann: So beträgt die Änderungsrate bei Lungenkrebs<br />
und Darmkrebs etwa 40 Prozent, bei Krebs der Bauchspeicheldrüse<br />
muss bei knapp der Hälfte aller Betroffenen<br />
die Behandlungsstrategie neu überdacht werden.<br />
TK: Wird das Projekt wissenschaftlich ausgewertet?<br />
Prof. Mohnike: Ja. Der Nutzen von PET/CT ist wissenschaftlich<br />
allerdings schon belegt. Wir bewegen uns<br />
hier aber an vorderster technologischer Front, da ist<br />
Begleitforschung immer anzuraten. Wir kooperieren<br />
deshalb mit der Charité und dem Sana-Klinikum Lichtenberg<br />
in Berlin.<br />
Weitere Informationen unter www.tk-online.de<br />
und dem Suchwort PET/CT sowie unter<br />
www.berlin-diagnostik.de.<br />
* PET/CT<br />
Ein Blick in den Stoffwechsel<br />
Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) gehört<br />
genau wie Röntgen, Ultraschall, Computer- oder<br />
Magnetresonanztomografie (MRT) zu den bildgebenden<br />
Verfahren. Sämtliche genannten Diagnosemethoden<br />
gewähren einen Blick in das Körpe<br />
rinnere. Mit der PET lassen sich zudem Vorgänge<br />
im Stoffwechsel nachvollziehen. Dafür wird ein<br />
Tracer (z.B.Traubenzucker) verabreicht, der dann<br />
beispielsweise die veränderten Stoffwechselprozesse<br />
von Krebszellen sichtbar macht.<br />
Da wachsende Krebszellen Traubenzucker als primäre<br />
Energiequelle nutzen, verbrauchen sie mehr<br />
Zucker als gesundes Gewebe. An diesen Stellen<br />
entsteht somit eine höhere Tracer-Konzentration.<br />
Das bedeutet: Die PET/CT-Kamera nimmt diese<br />
Anhäufungen wahr und stellt sie bildlich dar, die<br />
CT-Aufnahme liefert zusätzlich anatomische Informationen.<br />
Durch die Kombination beider bildgebender Verfahren<br />
lassen sich Veränderungen im Stoffwechsel<br />
in einem sehr frühen Stadium nachweisen, lange<br />
bevor diese durch Röntgen oder MRT zu erkennen<br />
sind.<br />
Die Untersuchung mit der PET/CT dauert etwa<br />
10 bis 15 Minuten, in dieser Zeit werden mehrere<br />
Hundert Aufnahmen gemacht. Das Gerät arbeitet<br />
– anders als der Kernspintomograf – absolut<br />
geräuschlos.<br />
13
Die Strahlentherapie ist eine der wirksamsten Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei Krebs. Entscheidend für den Erfolg der<br />
Therapie ist, dass die Strahlendosis im Tumorgebiet ausreicht,<br />
die bösartigen Zellen vollständig zu zerstören. Fortschritte auf<br />
diesem Gebiet verspricht ein neues Bestrahlungsverfahren.<br />
Protonentherapie: Medizintechnologie der Zukunft<br />
Krebs zerstören,<br />
den Körper schonen<br />
Professor Dr. Dr. Jürgen Debus<br />
Direktor der Abteilung für klinische Radiologie<br />
des Universitätsklinikums Heidelberg<br />
TK: Ihre Klinik betreibt eines der größten Bestrahlungsgeräte<br />
für Protonen- und Ionentherapie. Es ist<br />
drei Stockwerke hoch und 600 Tonnen schwer. Was<br />
leistet solch ein „Koloss“?<br />
Prof. Debus: Unser Gerät ist enorm leistungsfähig:<br />
vor allem für Menschen, die an einem Krebs leiden,<br />
der sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu sehr strahlenempfindlichem<br />
Gewebe eingenistet hat. Das kann<br />
zum Beispiel ein Tumor im Gehirn, im Auge, am<br />
Rückenmark, im Lungenbereich, aber auch im Bauchraum<br />
sein. In solchen Fällen hängen die Heilungsaussichten<br />
der Betroffenen entscheidend davon ab, wie<br />
starke Schäden die Bestrahlung in gesunden Körpergeweben<br />
hinterlässt.<br />
Es ist ein Wettlauf: Können wir stark genug bestrahlen,<br />
um den Krebs zu besiegen, oder müssen wir vorher<br />
abbrechen, weil die Behandlungsschäden zu groß<br />
werden? Die Protonentherapie eröffnet in dieser Hinsicht<br />
völlig neue Perspektiven. Die Wirkung der Strahlung<br />
kann so genau auf den Tumor begrenzt werden,<br />
dass wir mit deutlich höherer Dosis bestrahlen können<br />
als mit den bisherigen Verfahren. Gleichzeitig bleibt<br />
die Dosis im normalen Gewebe geringer.<br />
TK: Wie ist das möglich?<br />
Prof. Debus: Der Vorteil der Protonentherapie gegenüber<br />
herkömmlichen Bestrahlungsmethoden besteht<br />
darin, dass Zielgebiete im Körper in allen drei Raumdimensionen<br />
anvisiert werden können. Das liegt an<br />
der besonderen Wechselwirkung zwischen Protonenstrahl<br />
und Gewebe. Herkömmliche Strahlen wirken<br />
entlang der ganzen Wegstrecke durch den Körper<br />
ähnlich. Sie ziehen deshalb immer auch gesundes<br />
Gewebe vor und hinter dem Tumor in Mitleidenschaft.<br />
14<br />
Protonen und Ionen – die Kerne von Atomen – entfalten<br />
ihre Wirkung praktisch an einem einzigen Punkt<br />
auf dem Strahlenweg. Wir können deshalb nicht nur<br />
die Richtung des Behandlungsstrahls vorgeben, sondern<br />
auch die Tiefe im Körper, an der die Schädigung<br />
eintritt – und das auf weniger als einen Millimeter<br />
genau.
TK: Wie viele Patienten werden von der Protonentherapie<br />
profitieren?<br />
Prof. Debus: Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie,<br />
die DEGRO, in der sich die strahlentherapeutisch<br />
tätigen Krebsspezialisten organisiert haben,<br />
schätzt, dass deutschlandweit pro Jahr etwa 5.000 bis<br />
10.000 Patienten einen sehr deutlichen klinischen Vorteil<br />
von der Protonentherapie gegenüber einer herkömmlichen<br />
Bestrahlung hätten. Ich halte diese Zahl<br />
für realistisch. Sie beruht auf Erfahrungen mit der Protonentherapie<br />
aus den USA und Japan. Weitere wissenschaftliche<br />
Arbeiten werden zeigen müssen, ob<br />
sich ein möglicher klinischer Vorteil bei weiteren Patientengruppen<br />
ebenfalls nachweisen lässt.<br />
TK: Bei mehr als 400.000 Krebsneuerkrankungen pro<br />
Jahr scheint das ein recht begrenzter Kreis zu sein?<br />
Prof. Debus: Ja, aber für diese 10.000 Patienten<br />
macht die Protonentherapie den ganzen Unterschied,<br />
das darf man nicht vergessen. Sie haben – wie jeder<br />
Erkrankte – Anspruch auf die bestmögliche Versorgung.<br />
Das gilt allerdings nicht nur in Hinblick auf den materiellen<br />
Aufwand, den eine Anlage zur Protonentherapie<br />
erfordert. Das Gerät allein macht noch lange keine<br />
gute Medizin. Ohne erfahrene Ärzte, ein eingespieltes<br />
medizinisch-technisches Team und nicht zuletzt<br />
begleitende Forschung wird das Potenzial der Protonentherapie<br />
nicht auszuschöpfen sein. Die DEGRO<br />
hat deshalb die Empfehlung ausgesprochen, dass<br />
Protonen- und Ionentherapie zunächst an Universitätskliniken<br />
betrieben werden sollte, um die noch offenen<br />
Forschungsfragen möglichst schnell klären zu können.<br />
TK: In Deutschland befinden sich derzeit weitere<br />
Protonentherapieanlagen im Aufbau. Die Techniker<br />
Krankenkasse hat sich festgelegt, ihre Versicherten<br />
zunächst an drei Standorten behandeln zu lassen.<br />
Ist das nicht eine unnötige Beschränkung?<br />
Prof. Debus: Nein, das ist ganz klar im Interesse der<br />
Patienten! Auch wenn die Anreise natürlich eine<br />
Belastung für die Betroffenen ist. Und ich sage das<br />
nicht, weil die TK auch Heidelberg ausgewählt hat<br />
oder die Ärzte hier besser wären als anderswo.<br />
Die DEGRO geht davon aus, dass bei 10.000 Protonentherapie-Patienten<br />
pro Jahr nur wenige Behandlungszentren<br />
so stark ausgelastet werden können,<br />
dass sie die Routine und Erfahrung aufbauen, die für<br />
eine optimale Therapie unverzichtbar ist. Werden<br />
mehr betrieben, wird die Behandlungsqualität gefährdet.<br />
Heidelberg ist das erste Protonen- und Ionentherapiezentrum,<br />
das den Betrieb aufnehmen wird.<br />
Die TK kann die Protonentherapie also zum frühestmöglichen<br />
Zeitpunkt anbieten und trägt durch ihre<br />
Beschränkung auf wenige Bestrahlungseinrichtungen<br />
gleichzeitig dazu bei, die Qualität der Versorgung zu<br />
optimieren. Ich halte das für klug und richtig.<br />
Die TK möchte Verträge mit einer begrenzten<br />
Anzahl von Zentren schließen, in denen die<br />
Anwendung der Protonen- oder Schwerionen-<br />
Therapie unter kontrollierten Bedingungen wissenschaftlich<br />
untersucht wird. Derzeit hat die TK Verträge<br />
mit den Universitätskliniken Heidelberg,<br />
Essen und Kiel.<br />
Weiterführende Informationen zur Protonentherapie<br />
finden sich auf der Website der Deutschen<br />
Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO)<br />
unter www.degro.org.<br />
15
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung<br />
von Frauen. Jedes Jahr erkranken 50.000 Frauen neu. Als<br />
empfindlichste Früherkennungsmethode gilt die Magnetresonanz-Mammografie<br />
(MRM), die Risikopatientinnen der<br />
TK ambulant in Jena durchführen lassen können.<br />
Magnetresonanz-Mammografie<br />
Bessere Heilungsaussichten<br />
bei Brustkrebs<br />
Professor Dr. Werner Alois Kaiser<br />
Institut für Diagnostische und Interventionelle<br />
Radiologie des Universitätsklinikums Jena<br />
TK: Viele Frauen kennen die Brustkrebsvorsorgeuntersuchung<br />
mittels Röntgen-Mammografie oder Ultraschall.<br />
Aber was ist eine Magnetresonanz-Mammografie?<br />
Prof. Kaiser: Es handelt sich wie bei den beiden<br />
anderen Methoden um ein Verfahren zur Untersuchung<br />
der Brust, das in diesem Fall aber weder auf Röntgenstrahlen<br />
noch auf Schallwellen, sondern auf starken<br />
Magnetfeldern beruht. Die Magnetresonanz-Mammografie<br />
kann Gewebeanteile in der Brust besser unterscheiden<br />
als jedes andere Verfahren zur Früherkennung<br />
von Brustkrebs. Allerdings ist die Untersuchung<br />
diagnostisch anspruchsvoll.<br />
TK: Magnetresonanzgeräte sind weit verbreitet. Können<br />
die betroffenen Frauen sich an einen Radiologen<br />
in ihrer Nachbarschaft wenden und die Untersuchung<br />
dort durchführen lassen?<br />
Prof. Kaiser: Nein, das würde überhaupt nicht funktionieren.<br />
Eine verlässliche Diagnose auf Grundlage<br />
einer MRM zu stellen, erfordert sehr viel Erfahrung und<br />
Spezialwissen. Solche Fähigkeiten können nur in wenigen<br />
Zentren aufgebaut werden. Auch wir haben in den<br />
letzten 25 Jahren anhand von Fehlern lernen müssen.<br />
Im Sinne der Untersuchungsqualität halte ich es deshalb<br />
für angezeigt, die Patientinnen im Bedarfsfall zu<br />
den Experten zu bringen. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />
haben schließlich lebensentscheidende Bedeutung,<br />
da verbietet sich jede Leichtfertigkeit.<br />
Röntgen-Mammografie und Ultraschalluntersuchung<br />
sind bewährte und gute Verfahren, mit denen viele<br />
Diagnosen gestellt werden können. Es wäre unverhältnismäßig,<br />
für jede Brustuntersuchung die MR M heranzuziehen.<br />
Die Magnetresonanz-Mammografie kann<br />
viel mehr Tumoren entdecken und entfaltet ihre Stärke<br />
besonders dort, wo Röntgenstrahlen und Schallwellen<br />
an ihre Grenzen stoßen. Beispiele sind Frauen mit<br />
dichtem Brustgewebe und solche, in deren Familie<br />
bereits mehrmals Brustkrebserkrankungen aufgetreten<br />
sind.<br />
16
Sie haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken.<br />
Für diese Frauen ist es entscheidend, bereits in jungen<br />
Jahren an Vorsorgeuntersuchungen mit MRM teilzunehmen.<br />
Darüber hinaus weisen jüngere Frauen im<br />
Röntgenbild häufig ein dichtes Brustgewebe auf, das<br />
nur schwer von Krebs zu unterscheiden ist. Solchen<br />
Patientinnen kann die MRM eine nahezu 100-prozentige<br />
Sicherheit geben, ob ein Tumor vorliegt oder nicht.<br />
Bei allen Patientinnen mit dichter Brust ist die MR-<br />
Mammografie zu empfehlen.<br />
TK: Welche Konsequenzen hat das?<br />
Prof. Kaiser: Enorme. Findet sich kein Krebs, erspart<br />
die MRM den Frauen die Entnahme einer Gewebeprobe<br />
beziehungsweise sogar die prophylaktische Entfernung<br />
der Brust. Und auch die Zeit der Angst und Unsicherheit,<br />
bis das Ergebnis der Gewebeuntersuchung<br />
vorliegt, sollte man in diesem Zusammenhang nicht<br />
vergessen. Liegt hingegen ein bösartiger Tumor vor,<br />
wird das durch die MRM zuverlässig erkannt. Wir können<br />
das Stadium der Erkrankung bestimmen und nach<br />
dem Ausgangstumor weitersuchen, falls in einem<br />
Lymphknoten der Krebs festgestellt wird. Die Behandlung<br />
beginnt früher und kann zielgerichteter, schonender<br />
und mit deutlich besseren Heilungsaussichten<br />
erfolgen.<br />
TK: Kann die Magnetresonanz-Mammografie auch<br />
Frauen helfen, die bereits an Brustkrebs erkrankt sind?<br />
Prof. Kaiser: Das ist eine weitere große Zielgruppe, für<br />
die sich die MRM anbietet. Die Beurteilung von Gewebe<br />
auf Gut- oder Bösartigkeit ist nach vorangehenden Eingriffen<br />
zusätzlich erschwert. Es kommt zu Narbenbildung,<br />
und oft wird die Brust mit körpereigenem Gewebe<br />
oder Implantaten wiederaufgebaut. Solchen Patientinnen<br />
kann die MRM Sicherheit über den Verlauf der<br />
Krankheit verschaffen, weil die Magnetresonanz-Untersuchung<br />
zwischen Krebs, Narbengewebe und Folgen<br />
des Brustaufbaus unterscheidet.<br />
TK: Was muss eine TK-Versicherte beachten, wenn sie<br />
sich an Ihrer Klinik für eine MRM vorstellt?<br />
Prof. Kaiser: Da gibt es keinen Unterschied zu einer<br />
anderen Facharztbehandlung. Die Patientin benötigt<br />
eine Überweisung ihrer Gynäkologin beziehungsweise<br />
ihres Gynäkologen. Der Termin kann telefonisch verabredet<br />
werden. Die Patientin sollte keinen Herzschrittmacher<br />
tragen und in der Regel nicht über 120 kg schwer<br />
sein. Außerdem sollte sie eine eventuelle Hormonersatztherapie<br />
mindestens vier Wochen zuvor abgesetzt<br />
haben. Die Messung im Gerät dauert zwölf Minuten, die<br />
gesamte Untersuchung etwa 30 Minuten. Die Patientin<br />
bekommt den Befund von uns erklärt. Wir schicken dem<br />
überweisenden Arzt in der Regel den schriftlichen<br />
Befund noch am selben Tag per Fax.<br />
Weitere Informationen auf der Homepage des Instituts<br />
für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der<br />
Universität Jena unter www.med.uni-jena.de/idir.<br />
17
18<br />
TK & Versorgung
Die TK verbessert laufend die Qualität ihrer Angebote durch<br />
individuelle Verträge mit ausgewählten Leistungserbringern<br />
oder durch Vergütungen, die sich am Erfolg der Behandlung<br />
orientieren. Mit Integrationsverträgen stellt sie sicher,<br />
dass ihre Versicherten koordiniert behandelt werden.<br />
Koordinierte Behandlung<br />
Gut betreut in stabilen Netzen<br />
Seit das Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG)<br />
2004 in Kraft getreten ist, nutzt die TK diese Chance,<br />
die medizinische Versorgung ihrer Versicherten aktiv<br />
zu gestalten. Sie hat inzwischen rund 320 Einzelverträge<br />
mit Ärzten, Fachärzten, Kliniken, Reha-Einrichtungen<br />
oder auch anderen Leistungserbringern abgeschlossen<br />
(Stand Mai <strong>2008</strong>). Zunächst lokal gestartete<br />
Versorgungsangebote sind mittlerweile bundesweit<br />
allen Versicherten zugänglich. Andere Projekte profitieren<br />
gerade von ihrer regionalen Ausrichtung, weil sie<br />
ein sehr engmaschiges lokales Netz aller Partner<br />
benötigen.<br />
Orientiert an den Bedürfnissen der Patienten<br />
Die Verträge zur integrierten Versorgung orientieren<br />
sich an den Bedürfnissen der Patienten und bilden die<br />
Basis für eine koordinierte Behandlung. Die TK ist<br />
überzeugt, dass sich gerade durch die enge Vernetzung<br />
aller Beteiligten Therapieergebnisse verbessern,<br />
Folgeschäden verringern und unnötige Eingriffe vermeiden<br />
lassen.<br />
Forschung im Gesundheitswesen<br />
Darüber hinaus legt die TK großen Wert auf eine<br />
wissenschaftliche Begleitung ihrer neuen Angebote.<br />
So konnte sie beispielsweise in der Herzstudie zeigen,<br />
dass Patienten mit Herzerkrankungen, die an einem<br />
integrierten Versorgungsangebot teilgenommen hatten,<br />
eine deutlich höhere Zufriedenheit aufwiesen als Patienten,<br />
die konventionell versorgt worden waren.<br />
In ihren Forschungsvorhaben blickt die TK jedoch<br />
auch über den eigenen Tellerrand: So hat sie das<br />
Wissenschaftliche Institut für Nutzen und Effi zienz im<br />
Gesundheitsweses (WINEG) gegründet, das sich als<br />
Bindeglied zwischen der Wissenschaft, den Entscheidungsträgern<br />
und den Versicherten versteht und<br />
ein kompetenter Partner im Gesundheitswesen sein<br />
möchte.<br />
Um die Ärzte zu diesen zahlreichen Angeboten aktuell,<br />
schnell und einfach informieren zu können, erprobt die<br />
TK gemeinsam mit einem eHealth-Unternehmen ein<br />
neues Software-Modul für die Praxis-EDV. Für diese<br />
und andere innovative Ansätze im Gesundheitswesen<br />
ist sie <strong>2008</strong> mehrfach ausgezeichnet worden.<br />
19
Individuelle Verträge mit Leistungserbringern stärken nicht nur<br />
den Wettbewerb, sondern bieten die Basis für koordinierte<br />
Behandlungswege, die sich sehr gezielt an den Bedürfnissen<br />
der Versicherten orientieren. Doch wie ermittelt die TK die<br />
Grundlagen für das richtige Patientenangebot?<br />
Die Versicherten bestimmen das Angebot<br />
Gezielt gegen<br />
Schmerzen angehen<br />
20<br />
Die Analyse von regionalen Versorgungs- und Abrechnungsdaten<br />
ist ein Weg der TK, den Bedarf an neuen<br />
Angeboten für ihre Versicherten zu ermitteln. Auf den<br />
Schutz ihrer Daten können sich die Versicherten dabei<br />
verlassen, denn diese werden anonym analysiert. So<br />
zeigen beispielsweise ausgewertete Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen,<br />
Krankenhausmeldungen und<br />
Arzneimittelverordnungen, wie häufig TK-Versicherte<br />
von einer spezifischen Erkrankung in der jeweiligen<br />
Region betroffen sind.<br />
Mit diesen Analysen trifft die TK keine allgemeingültigen<br />
Aussagen über die Erkrankungshäufigkeit für die<br />
jeweilige Region. Sie bezieht sich damit allein auf die<br />
TK-Versichertenstruktur.<br />
Optimierte Rückenschmerz-Versorgung<br />
Eine Auswertung zeigt, dass im Saarland, in Rheinland-Pfalz<br />
und in Sachsen überdurchschnittlich viele<br />
TK-Versicherte unter Rückenschmerzen leiden. Diese<br />
Erkenntnis ermöglicht es der TK, in diesen Regionen<br />
gezielte Versorgungsangebote zu installieren. In<br />
Rheinland-Pfalz soll beispielsweise eine gezielte<br />
Schmerztherapie die Behandlung optimieren und<br />
chronische Rückenschmerzen verhindern. Hierfür hat<br />
die TK exklusive Verträge mit der Deutschen Gesellschaft<br />
für Schmerztherapie (im Raum Ludwigshafen)<br />
sowie dem Ambulantem Reha-Zentrum (Koblenz)<br />
geschlossen. Dank dieses Versorgungsangebots<br />
arbeiten Orthopäde, Schmerztherapeut, Physiotherapeut,<br />
Psychologe und Diplomsportlehrer in einem<br />
Netzwerk eng zusammen. Denn so ist eine professionelle<br />
Koordination aller notwendigen Behandlungsschritte<br />
gewährleistet. Auch unnötige medizinische<br />
Eingriffe lassen sich vermeiden. Zusätzlich erhalten<br />
die Patienten eine hochwertige medizinische Trainingstherapie<br />
über vier beziehungsweise acht<br />
Wochen.<br />
Für ihren Vertrag „Fachübergreifende<br />
Behandlung bei<br />
Rückenschmerzen“ wurde die TK von der Financial<br />
Times Deutschland ausgezeichnet. Die Jury des<br />
„Ideenparks Gesundheitswirtschaft“ hat das bundesweite<br />
Projekt vor allem deswegen überzeugt, weil es<br />
Ärzten und Therapeuten auch einen finanziellen Anreiz<br />
bietet, ihre Patienten erfolgreich zu behandeln. Nach<br />
wie vor würden solche Pay-for-Performance-Modelle,<br />
die einen Teil der Vergütung an die Behandlungsqualität<br />
koppeln, in Deutschland viel zu selten erprobt. Bundesweit<br />
sind dem Vertrag bislang 22 Schmerzzentren<br />
angeschlossen.<br />
So genannte Schmerzkonferenzen für Patienten mit<br />
besonders langwierigen und schweren Schmerzen – in<br />
denen die Therapie unter Beteiligung unterschiedlichster<br />
Facharztrichtungen individuell abgestimmt wird –<br />
bietet die TK an weiteren 140 Standorten an.<br />
Weitere Angebote rund um die Versorgung von chronischen<br />
Rückenschmerzen finden Interessierte unter<br />
www.tk-online.de und dem Suchwort Koordinierte<br />
Behandlung.<br />
„Rückenschmerzen“ –<br />
wie viele TK-Versicherte<br />
sind betroffen?<br />
6,8 – 8,9 Prozent<br />
9,0 – 9,5 Prozent<br />
10,1 –10,7 Prozent<br />
Die Auswertung der Routinedaten zeigt, dass über zehn Prozent der<br />
Versicherten im Saarland, in Sachsen und in Rheinland-Pfalz an<br />
Rückenschmerzen leiden. Um die Bewertung nicht durch eher kurzzeitige<br />
Beschwerden zu verfälschen, werden nur längerfristige Erkrankungen<br />
berücksichtigt. So werden z. B. bei Analysen im Bereich der<br />
Rückenschmerzerkrankungen Arbeitsunfähigkeiten nur dann berücksichtigt,<br />
wenn diese Zeiten von mindestens vier Wochen aufweisen.
Die TK hat viele innovative Angebote für ihre Versicherten.<br />
Doch wie erfährt der behandelnde Arzt davon? Um aktuell<br />
informieren zu können, wurde ein Software-Modul für die<br />
Praxis-EDV entwickelt, mit dem die richtige Versorgung für<br />
TK-Patienten schnell zu finden ist.<br />
Doc-Portal: alle Angebote im Überblick<br />
Neues Software-Modul<br />
für die Praxis<br />
In einem Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen waren<br />
mehr als 60 Prozent der Anwender begeistert: Sie hatten<br />
ein neues Software-Modul für ihre Praxis-EDV<br />
überprüft, das zusätzliche Informationen zu TK-Versorgungsangeboten<br />
gibt. Es wurde in enger Kooperation<br />
zwischen der TK und der CompuGROUP Holding AG<br />
entwickelt.<br />
Gibt der Arzt die Behandlungsdaten des Patienten ein,<br />
meldet sich die Software mit einem Textfeld, wenn für<br />
diesen Patienten besondere TK-Angebote sinnvoll<br />
sein könnten. Auf diese Weise kann sich der Arzt informieren<br />
und gemeinsam mit dem Patienten entscheiden,<br />
welche Behandlung am besten geeignet ist.<br />
Hinweise am Bildschirm<br />
Stellt der Arzt beispielsweise mithilfe seiner Paxis-EDV<br />
eine Überweisung zu einer ambulanten Operation aus,<br />
erhält er die Daten und gegebenenfalls Spezialisierungen<br />
aller TK-Vertragspartner in der Umgebung. Auch<br />
bei der Einweisung in ein Krankenhaus listet die EDV<br />
Informationen zu entsprechenden TK-Vertragskliniken<br />
und speziellen Angeboten auf. Will der Arzt mehr wissen,<br />
findet er weitere Informationen und kann sich<br />
auch gleich ein Formular für die Einschreibung des<br />
Versicherten in das Versorgungsangebot aufrufen. Stellt<br />
der Arzt beispielsweise die Diagnose Diabetes mellitus, für<br />
die von der TK ein spezielles Programm für chronisch<br />
Kranke – Disease-Management-Programm (DMP) – angeboten<br />
wird, bekommt er einen entsprechenden Hinweis.<br />
Verschreibt er einem DMP-Teilnehmer dann Medikamente,<br />
klärt ihn das Software-Modul über TK-Versandapotheken<br />
auf. Weitere Informationen gibt es bei entsprechenden<br />
Verordnungen zu rabattierten Arzneimitteln und TK-Vertragspartnern<br />
aus dem Hilfsmittelbereich.<br />
Die Evaluation des Pilotprojekts in Nordrhein-Westfalen hat<br />
es möglich gemacht, die Wünsche, Hinweise und Ergänzungen<br />
der Nutzer zu analysieren und zukünftig in das<br />
Doc-Portal mit einzubeziehen. So können zur Unterstützung<br />
des Arztes auch evidenzbasierte Leitlinien und<br />
Behandlungsprogramme im System hinterlegt oder auf<br />
Wunsch zusätzliche Therapieempfehlungen bereitgestellt<br />
werden.<br />
Dieses Projekt wurde von der<br />
Financial Times Deutschland beim<br />
Wettbewerb „Ideenpark Gesundheitswirtschaft“ ausgezeichnet.<br />
Es steigere die Qualität und Transparenz im<br />
Gesundheitswesen und reduziere den bürokratischen<br />
Aufwand, so die Juroren.<br />
21
Die TK sucht in Mecklenburg-Vorpommern einen Ausweg aus<br />
der „Drehtür-Psychiatrie“. Eine Kooperation mit psychiatrischen<br />
Akutkliniken soll dazu beitragen, Krankenhausaufenthalte zu<br />
verkürzen und Patienten so früh wie möglich wieder in ihr<br />
soziales Umfeld zu entlassen.<br />
Psychiatrisch-psychotherapeutisches Netzwerk<br />
Patienten flexibler versorgen<br />
Professor Dr. Sabine Herpertz<br />
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie der Universität Rostock<br />
TK: Seit Jahren wird verstärkt versucht, psychiatrische<br />
Patienten möglichst lange ambulant zu versorgen. Wo<br />
liegen die Hauptprobleme in der stationären Versorgung?<br />
Prof. Herpertz: Eine stationäre Versorgung hat nur<br />
einen Stellenwert für mittelschwere bis schwere psychiatrische<br />
Erkrankungen und solche mit mangelnder<br />
Besserungstendenz, wenn die ambulante Versorgung<br />
nicht mehr ausreicht. Der große Vorteil der ambulanten<br />
Versorgung ist, dass der Patient in seinem häuslichen<br />
Umfeld, bei seiner Familie und seinen Freunden bleibt,<br />
die oft hilfreiche Unterstützung leisten.<br />
TK: Die TK verfolgt mit ihren Verträgen zur Integrierten<br />
Versorgung von psychiatrischen Patienten das Ziel, die<br />
ambulante Versorgung zu fördern. Was ist in diesen<br />
Verträgen festgelegt?<br />
Prof. Herpertz: Bislang wurden die Leistungen, die<br />
stationär, tagesklinisch oder ambulant in unseren Einrichtungen<br />
anfielen, jeweils getrennt abgerechnet. Für<br />
die stationäre Versorgung haben wir in der Psychiatrie<br />
Tagessätze bekommen. Durch den Integrationsvertrag<br />
erhalten wir – in Abhängigkeit von der Erkrankung und<br />
bei Schizophrenie auch vom Schweregrad – Fallpauschalen<br />
für die gesamte Behandlung. Mit diesem Budget<br />
kann der Arzt arbeiten und den Patienten ambulant,<br />
tagesklinisch oder auch stationär behandeln.<br />
Dadurch lassen sich die insbesondere bei psychiatrischen<br />
Patienten schwierigen Schnittstellen zwischen<br />
den verschiedenen Versorgungsbereichen flexibler<br />
und besser bewältigen.<br />
Eine gute Versorgung an den Schnittstellen ist hier<br />
besonders wichtig, denn bei Entlassung aus der stationären<br />
Behandlung treten bei Patienten mit psychischen<br />
Erkrankungen besonders hohe Raten an Rückfällen<br />
und erneuten Krankenhauseinweisungen auf,<br />
wenn der Übergang in die ambulante Versorgung nicht<br />
gut begleitet wird, beispielsweise durch sofortige häufige<br />
ambulante Behandlungen.<br />
22
Durch den Integrationsvertrag können wir bei der Entlassung<br />
des Patienten gleich die ersten Termine in der<br />
Institutsambulanz verabreden und so die Kontinuität<br />
gewährleisten. Für Schizophrenie-Patienten ist zudem<br />
seit einigen Monaten jeweils nur ein Arzt während der<br />
gesamten Behandlung zuständig, der den Patienten in<br />
den verschiedenen Behandlungsphasen begleitet. So<br />
kann die Therapie flexibler auf die individuellen Wünsche<br />
eines Patienten und seiner Angehörigen angepasst<br />
werden.<br />
TK: Welche Vorteile ergeben sich noch für den<br />
Patienten? Wie verhindern Sie den Drehtür-Effekt?<br />
Prof. Herpertz: Für die Schizophrenie-Patienten mit<br />
langem Behandlungsverlauf ist es natürlich sehr<br />
angenehm, nur von einem Arzt betreut zu werden.<br />
Außerdem profitieren alle Patienten von der höheren<br />
Flexibilität. So kann es sinnvoll sein, einen Patienten<br />
nur für ein paar Tage stationär zu behandeln und<br />
ihn dann wieder in die Institutsambulanz oder die<br />
Tagesklinik zu entlassen. Diese Flexibilität verantwortet<br />
ein Arzt eher, wenn er genau weiß, wie die ambulante<br />
Behandlung weitergeht.<br />
TK: Diese Form der engen Kooperation ist auch für<br />
die Ärzte eine große Herausforderung. Wie passt sie<br />
in den Klinikalltag?<br />
Prof. Herpertz: Wir haben in der Psychiatrie oft mit<br />
chronischen Krankheitsverläufen zu tun und sind<br />
deshalb sehr daran interessiert, die Kontinuität der<br />
Behandlung zu sichern, um Rückfälle zu vermeiden.<br />
Daher ließen sich die neuen Abläufe ohne großen<br />
Aufwand integrieren.<br />
Außerdem profitieren auch wir Ärzte, da wir mit der<br />
Versorgung unserer Patienten zufriedener sind.<br />
Zudem liegen die Therapieentscheidungen im<br />
Rahmen des Budgets allein bei uns, so dass wir keine<br />
Rechenschaft mehr ablegen müssen. Dadurch lässt<br />
sich der Dokumentationsaufwand etwas reduzieren.<br />
TK: Sie werten im Rahmen einer Qualitätssicherung<br />
Ihre Behandlungsergebnisse aus. Bestätigen diese<br />
den Erfolg?<br />
Prof. Herpertz: Es zeigte sich eine positive Tendenz,<br />
dass die Dauer der stationären Aufenthalte und die<br />
Rate der Wiederaufnahmen reduziert werden konnten.<br />
Wir haben auch einige eindrückliche Beispiele<br />
mit Patienten erlebt, die bereits lange bei uns sind,<br />
früher drei- bis viermal im Jahr stationär behandelt<br />
wurden und seit Einführung des Integrationsvertrages<br />
eineinhalb bis zwei Jahre nicht mehr stationär aufgenommen<br />
werden mussten. Aber die Auswertung läuft<br />
weiter, denn die Zahl der erfassten Patienten ist bezogen<br />
auf die Diagnosen noch nicht groß genug, um<br />
belastbare Ergebnisse zu erhalten.<br />
Aufgrund unserer Erfahrungen planen wir, künftig<br />
niedergelassene Kollegen in die Verträge einzuschließen.<br />
Das ist besonders wichtig für Patienten,<br />
die gerne von ihrem langjährigen Nervenarzt weiterbehandelt<br />
werden möchten. Hier hatten wir bislang<br />
Probleme mit der Abrechnung, wenn Einzelgespräche<br />
mit dem niedergelassenen Kollegen nicht ausreichten<br />
und durch ambulante Angebote von uns, etwa<br />
Gruppentherapien, hätten ergänzt werden können.<br />
Das wird künftig hoffentlich möglich sein.<br />
Mehr Informationen unter www.tk-online.de/lvmecklenburgvorpommern.<br />
Weitere Verträge zur<br />
Behandlung psychisch Kranker bietet die TK im<br />
gesamten Bundesgebiet. Die Standorte und Regionen<br />
werden unter www.tk-online.de und dem Suchwort<br />
Koordinierte Behandlung geführt.<br />
23
Deutsche Kliniken sind seit fünf Jahren verpflichtet, Qualitätsberichte<br />
zu erstellen. Deren Beurteilung ist für den medizinischen<br />
Laien jedoch nicht ganz einfach. Um Patienten die<br />
bestmögliche Behandlung zu ermöglichen, kooperiert die<br />
TK gezielt mit Kliniken, die eine hohe Versorgungsqualität<br />
gewährleisten – und wurde dafür ausgezeichnet.<br />
Transparenz in der Versorgung<br />
Der Qualität auf der Spur<br />
Ein Patient, dem eine stationäre Behandlung bevorsteht,<br />
kann sich heute gezielt informieren. Denn seit<br />
2004 sind Kliniken verpflichtet, alle zwei Jahre Qualitätsberichte<br />
zu erstellen, die 2005 erstmals alle im<br />
Internet zugänglich waren. Darüber hinaus müssen die<br />
Krankenhäuser laut Gesetz kontinuierlich Daten zu<br />
ausgewählten operativen Eingriffen an die „Bundesgeschäftsstelle<br />
Qualitätssicherung“ (BQS) senden, wo<br />
auf dieser Grundlage so genannte Qualitätsindikatoren<br />
berechnet und veröffentlicht werden.<br />
Interessierte Laien finden in den Qualitätsberichten<br />
ausgewählte BQS-Ergebnisse, die einen Vergleich<br />
sowohl zwischen Kliniken als auch mit bundesweiten<br />
Referenzwerten ermöglichen. Um deren Verständlichkeit<br />
zu erhöhen, wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
(G-BA) eine umfangreiche Lesehilfe erstellt.<br />
Demnach sind für Patienten immer mehr und bessere<br />
Informationen zugänglich, doch nach wie vor stellt es<br />
eine Herausforderung dar, diese zusammenzutragen<br />
und zu verstehen. Daher versucht die TK auf unterschiedlichen<br />
Wegen, ihren Versicherten die Qualität<br />
eines Leistungserbringers möglichst einfach kenntlich<br />
zu machen.<br />
Die Leistung muss stimmen<br />
TK-Verträge zur Integrierten Versorgung (IGV) für die<br />
Bereiche Herzchirurgie, Endoprothetik, chronische<br />
Rückenschmerzen und schwere chronische Kopfschmerzen<br />
enthalten zum Beispiel Regelungen zur<br />
ergebnisorientierten Vergütung. So wird in der Herzchirurgie<br />
und Endoprothetik berücksichtigt, wie die Klinik<br />
basierend auf den BQS-Daten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt<br />
dasteht: Ist sie besser, gibt es einen<br />
Bonus. Bei den Verträgen für chronische Rücken- und<br />
Kopfschmerzen ist hingegen entscheidend, dass der<br />
Patient in einem definierten Zeitraum gesund ins<br />
Berufsleben zurückkehrt.<br />
TK: Partner für Qualität<br />
Eine andere Zielvereinbarung, die mit dem Universitätsklinikum<br />
Mannheim besteht, bietet Anreize, Daten<br />
über die Behandlungsqualität gegenüber der TK offenzulegen<br />
und zur Grundlage eines Qualitätsdialogs zu<br />
machen. Damit werden mehrere Ziele verfolgt: 1. Patienten,<br />
Angehörige und einweisende Ärzte erhalten<br />
einen Einblick in die Versorgungsqualität; 2. gemeinsam<br />
mit der Klinik können Therapieverbesserungen<br />
nachgehalten werden; 3. die Versorgungsqualität wird<br />
langfristig dokumentiert.<br />
Der in Baden-Württemberg initiierte<br />
Qualitätsdialog basiert<br />
immer auf den Daten aller Patienten der Klinik. Es profitieren<br />
daher alle – unabhängig von ihrer Krankenkasse.<br />
Mit diesem Projekt „Partner für Qualität“ gehört die<br />
TK im Jahr <strong>2008</strong> zu den Preisträgern des Wettbewerbs<br />
„Ideenpark Gesundheitswirtschaft“, den die Financial<br />
Times Deutschland zum dritten Mal ausgerichtet hat.<br />
Inzwischen gilt die Vereinbarung „Partner für Qualität“<br />
auch mit der Uniklinik Heidelberg und der Herzchirurgie<br />
Karlsruhe.<br />
Mehr Informationen zur TK als Partner für Qualität<br />
unter www.tk-online.de/lv-badenwuerttemberg.<br />
TK-Bausteine für IV-Verträge<br />
Verbesserung der Qualität<br />
• Gewährleistungsvereinbarungen/<br />
ergebnisorientierte Vergütung<br />
• Behandlung nach anerkannten Leitlinien<br />
• Mindest-OP-Mengen<br />
• Qualitätszirkel und Weiterbildungsverpfl ichtung<br />
Verbesserung des Service<br />
• Versorgung aus einer Hand<br />
• Präsenzzeiten<br />
• Verkürzte Wartezeiten<br />
• Patienteninformation<br />
• Aktive Koordination<br />
24<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
• Komplexpauschalen<br />
• Rabattregelungen<br />
• Vermeidung von unnötigen Krankenhausaufenthalten,<br />
Versorgungslücken und Parallelversorgung
Dr. Barbara Pietsch<br />
Methodikerin beim Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss (G-BA)<br />
TK: Was hat die Analyse der Qualitätsberichte der<br />
Krankenhäuser 2005 gezeigt?<br />
Dr. Pietsch: Nach den Ergebnissen waren den Qualitätsberichten<br />
relativ wenige konkrete Informationen zur<br />
Behandlungsqualität zu entnehmen. So konnten die<br />
Patienten kaum erfahren, wie ein Krankenhaus im Vergleich<br />
zu anderen dasteht. Zudem waren die medizinischen<br />
Fachbegriffe zwar „übersetzt“, dies jedoch nicht<br />
standardisiert. Auch bei der apparativen Ausstattung<br />
und den Therapiemöglichkeiten fehlte eine Standardisierung<br />
und somit eine Vergleichbarkeit.<br />
TK: Welche Maßnahmen hat der G-BA in den Qualitätsberichten<br />
2007 umgesetzt, um die Verständlichkeit<br />
für medizinische Laien weiter zu erhöhen?<br />
Dr. Pietsch: Die erstmalige Veröffentlichung einiger<br />
ausgewählter BQS-Qualitätsindikatoren, die einen Vergleich<br />
zwischen den Kliniken ermöglichen, ist eine der<br />
wesentlichsten inhaltlichen Neuerungen. Zudem gibt<br />
es inzwischen eine Lesehilfe, die zur besseren Verständlichkeit<br />
beiträgt. Darüber hinaus wurden sehr<br />
viele Angaben standardisiert, so dass sie sich besser<br />
vergleichen lassen. Die Informationen zum klinikinternen<br />
Qualitätsmanagement sind ebenfalls wesentlich<br />
verständlicher.<br />
Außerdem stehen die Qualitätsberichte jetzt auch als<br />
Datenbankversion zur Verfügung, sie werden von den<br />
Krankenkassen als Basis für Kliniksuchmaschinen verwendet,<br />
wie von der TK in ihrem Klinikführer. Doch<br />
natürlich werden auch die jetzigen Qualitätsberichte<br />
analysiert, um sie weiterzuentwickeln.<br />
Qualitätsberichte im Internet, versichertengerecht<br />
aufbereitet, gibt es im Kliniklotsen der TK unter<br />
www.tk-online.de/klinikfuehrer (siehe auch<br />
S. 34–35). Informationen zu den BQS-Berichten<br />
fi nden sich unter www.bqs-outcome.de und<br />
www.bqs-qualitaetsreport.de sowie die Lesehilfe<br />
unter www.g-ba.de.<br />
25
Im Sommer 2006 hat die TK das Wissenschaftliche Institut<br />
für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG)<br />
gegründet. Hier werden aktuelle Fragen zu Diagnosen,<br />
Therapien und neuen Vertragsformen erforscht.<br />
Wissenschaftliches Institut der TK<br />
Kompetenter Partner<br />
im Gesundheitswesen<br />
Dr. Eva-Susanne Dietrich<br />
Direktorin des Wissenschaftlichen Instituts der TK<br />
für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen<br />
TK: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit am<br />
WINEG?<br />
Dr. Dietrich: Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen<br />
der Wissenschaft, den Entscheidungsträgern<br />
im Gesundheitswesen und den Versicherten. Unsere<br />
Shareholder sind die mehr als sechs Millionen TK-Versicherten.<br />
Sie haben einen Anspruch darauf, dass<br />
regelmäßig kritisch überprüft wird, ob die Strukturen<br />
des Gesundheitssystems ihrem Bedarf entsprechen<br />
und sie die richtigen Leistungen angeboten bekommen.<br />
TK: Was verstehen Sie unter „richtigen Leistungen“?<br />
Dr. Dietrich: „Richtig“ bedeutet meines Erachtens,<br />
dass eine Therapie dem Patienten immer einen fühlbaren<br />
Nutzen bringen muss – sei das eine Verlängerung<br />
der Lebensdauer, ein verkürzter Klinikaufenthalt oder<br />
eine Steigerung der Lebensqualität. Mit unseren wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen wird die TK Versicherte<br />
und Leistungserbringer besser unterstützen, dieses<br />
Ziel zu erreichen.<br />
TK: Welche Bereiche decken Ihre Projekte ab?<br />
Dr. Dietrich: Unsere Arbeit umfasst die Bewertung<br />
von diagnostischen und therapeutischen Verfahren,<br />
neuartigen Organisationsstrukturen und Vertragsformen<br />
im Gesundheitswesen sowie geplanten und realisierten<br />
gesetzgeberischen Maßnahmen.<br />
TK: Mit welchen Methoden arbeiten Sie?<br />
Dr. Dietrich: Die Grundlage bilden die international<br />
anerkannten Standards der evidenzbasierten Medizin.<br />
Eine wichtige Datenquelle stellen dabei die anonymisierten<br />
Routinedaten der TK dar.<br />
TK: Was haben Ihre Projekte gezeigt, die Sie bereits<br />
abschließen konnten?<br />
Dr. Dietrich: Ein sehr wichtiges Thema für uns ist die<br />
Entwicklung von sinnvollen Kosten-Nutzen-Analysen.<br />
So haben wir mit Blick auf den gesetzlichen Auftrag<br />
des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im<br />
Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht, auf welche<br />
Menge und Qualität von Studien das IQWiG und der<br />
Bundesausschuss bei der geplanten Kosten-Nutzen-<br />
Bewertung von Arzneimitteln zurückgreifen können.<br />
Eine Bewertung der 130 relevanten Studien hat<br />
gezeigt, dass die methodischen Ansätze künftig verbessert<br />
werden müssen, damit die Studien Grundlage<br />
für Entscheidungen über Krankenkassenleistungen<br />
sein können. So empfehlen zum Beispiel das IQWiG<br />
und zehn internationale Leitlinien, die Effektivität einer<br />
Arzneimitteltherapie unter Alltagsbedingungen zu<br />
untersuchen. Dies war jedoch nur bei jeder sechsten<br />
Auswertung der Fall.<br />
26
Außerdem haben wir überprüft, ob negative Bewertungen<br />
des National Institute for Clinical Excellence<br />
(NICE) tatsächlich die Medikamentenausgaben in<br />
England senken. Das Fazit: Bei 20 von 21 Wirkstoffen,<br />
also 95 Prozent, zeigte sich kein bedeutsamer Rückgang<br />
bei Verschreibungen und Ausgaben. Wir führen<br />
das darauf zurück, dass die Bewertungen nicht in ein<br />
geeignetes übergeordnetes Konzept zur Steuerung<br />
der Arzneimittelversorgung eingebunden sind.<br />
In einem weiteren Projekt haben wir gezeigt, dass die<br />
Hälfte der von uns untersuchten 132 aktuellen Studien<br />
zur Wirksamkeit von pflanzlichen Arzneimitteln eine<br />
hohe Güteklasse aufwies, diese jedoch dennoch nur<br />
in acht von rund 1.000 medizinischen Leitlinien<br />
erwähnt wurden. Aber wir beschäftigen uns nicht nur<br />
mit Medikamenten. So sind künftig auch Projekte in<br />
völlig anderen medizinischen Bereichen geplant.<br />
TK: Welche Projekte stehen noch ins Haus?<br />
TK: Bleibt der Nutzen Ihrer Ergebnisse auf die TK<br />
beschränkt?<br />
Dr. Dietrich: Unsere Fragestellungen orientieren sich<br />
natürlich an den Interessen der TK und ihrer Versicherten.<br />
Transparenz ist aber ein wichtiger Aspekt wissenschaftlichen<br />
Arbeitens und deshalb veröffentlichen wir<br />
wichtige Ergebnisse. So kommen unsere Erkenntnisse<br />
auch der Allgemeinheit zugute.<br />
Weitere Informationen unter www.wineg.de.<br />
Mehr über das IQWiG gibt es unter www.iqwig.de.<br />
Methodik und Evaluationsschwerpunkte<br />
des WINEG<br />
Dr. Dietrich: Wir begleiten den Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
bei der Erarbeitung von Richtlinien.<br />
Zum Beispiel bei der Frage, ob ein Screening auf<br />
Schwangerschaftsdiabetes mittels oralem Glukosetoleranztest,<br />
das in der Leitlinie der Deutschen Diabetes<br />
Gesellschaft empfohlen wird, für alle Schwangeren<br />
sinnvoll ist. Hier bringen wir die besonderen Erfahrungen<br />
der TK mit einem überproportionalen Anteil an<br />
mitversicherten Frauen und das spezifische Knowhow<br />
des WINEG ein.<br />
Zu weiteren Themen gehören die Qualität von Krankenhäusern<br />
und ein Vergleich der Kosteneffektivität<br />
verschiedener Therapieverfahren mit Schwerpunkt auf<br />
der Lebensqualität der Patienten. Davon versprechen<br />
wir uns einen echten Mehrwert für TK-Versicherte.<br />
TK: Was unterscheidet Ihr Institut denn von anderen<br />
im Gesundheitswesen?<br />
Dr. Dietrich: Wir sind Teil einer der größten Krankenkassen.<br />
Dadurch stehen uns die anonymisierten<br />
Daten von knapp einem Zehntel der deutschen Bevölkerung<br />
in Echtzeit zur Verfügung. So können wir wissenschaftliche<br />
Auswertungen sehr schnell und sehr<br />
sicher durchführen, ohne dass Daten das Haus der<br />
TK verlassen müssen.<br />
27
Mit ihrer „Herzstudie“ legt die TK die erste deutschsprachige<br />
Untersuchung zu Auswirkungen der Integrierten Versorgung<br />
(IGV) für Patienten mit Herzerkrankungen vor. Die meisten<br />
Patienten würden sich bei einem erneuten Klinikaufenthalt<br />
wieder für die IGV entscheiden.<br />
Integrierte Versorgung im Krankenhaus<br />
Große Zufriedenheit,<br />
kürzerer Aufenthalt<br />
Medizinisch sehr gut versorgt und zugleich komfortabel<br />
untergebracht – das wünscht sich sicherlich jeder<br />
Kranke, der stationär behandelt werden muss. Dieses<br />
Ziel verfolgt die TK daher in ihren Verträgen zur Integrierten<br />
Versorgung, die sie seit 2004 mit Ärzten, Krankenhäusern,<br />
Reha-Einrichtungen und Physiotherapeuten<br />
abschließt. Auf diese Weise will sie nicht nur die<br />
Kooperation und Koordination verschiedener Leistungserbringer<br />
optimieren, sondern auch die Behandlung<br />
und die Zufriedenheit der Patienten verbessern.<br />
Lob für First-Class-Unterbringung<br />
Von den IGV-Teilnehmern waren etwa 71 Prozent mit<br />
dem Krankenhaus „vollkommen“ oder „sehr zufrieden“<br />
– in der Kontrollgruppe 1 (KG 1) hingegen nur 67 Prozent<br />
– und in einer weiteren Kontrollgruppe (KG 2) nur<br />
rund 57 Prozent. Im Detail wurden vor allem „Unterbringung<br />
und Tagesablauf“, „Nachsorge und Rehabilitation“<br />
sowie „Patientenschulung“ gelobt. Zudem<br />
mussten sich die IGV-Teilnehmer seltener ihr Zimmer<br />
mit anderen teilen: Knapp 76 Prozent erhielten ein<br />
1- oder 2-Bett-Zimmer, in der Kontrollgruppe 1 waren<br />
rund 75 Prozent so komfortabel untergebracht und in der<br />
Kontrollgruppe 2 nur rund 52 Prozent. Darüber hinaus<br />
verkürzten die optimierten Behandlungsabläufe den<br />
Aufenthalt: Während die IGV-Patienten und die der KG 1<br />
nach durchschnittlich 6,7 Tagen (bzw. 6,4 Tagen) entlassen<br />
wurden, blieb die Kontrollgruppe 2 mit 8,5 Tagen<br />
signifikant länger in der Klinik.<br />
Erneute IGV-Teilnahme gewünscht<br />
Von der IGV hatten die meisten Teilnehmer durch das<br />
Krankenhaus erfahren. Die große Mehrheit war sehr<br />
zufrieden mit ihrer Wahl: Immerhin 50 Prozent würden<br />
sich „bestimmt“ wieder für eine IGV-Teilnahme entscheiden<br />
und weitere 40 Prozent würden dies „wahrscheinlich“<br />
tun. Als wichtige Gründe nannten sie die optimale medizinische<br />
Behandlung und Sicherheit, die bessere Kooperation<br />
und Abstimmung von Behandlungsabläufen sowie<br />
die umfassende Betreuung und Versorgung.<br />
Welche Integrierten Versorgungsverträge die TK wo<br />
anbietet, erfährt man unter www.tk-online.de und dem<br />
Suchwort Koordinierte Behandlung.<br />
Gesamtzufriedenheit mit dem Krankenhausaufenthalt<br />
40%<br />
30%<br />
31,1<br />
29,9<br />
40,1<br />
37,6<br />
38 ,4<br />
25,1 25,6<br />
34,3<br />
Integrierte Versorgung<br />
Kontrollgruppe 1<br />
Kontrollgruppe 2<br />
20%<br />
18,9<br />
10%<br />
0%<br />
Vollkommen<br />
zufrieden<br />
6,8<br />
5,1<br />
3,3<br />
0,4<br />
1,8 1,7<br />
Sehr zufrieden Zufrieden Weniger zufrieden Unzufrieden<br />
28<br />
Ob Patienten die Integrierte Versorgung bevorzugen, wurde in einer Befragung von über 550 TK-Versicherten mit kardiologischen und kardiochirurgischen<br />
Erkrankungen ermittelt, die in acht Krankenhäusern im Rahmen von IGV-Verträgen behandelt wurden. Als Kontrollgruppen dienten<br />
auf der einen Seite 535 TK-Patienten (KG 1), die in den selben acht Krankenhäusern behandelt wurden. Die zweite Kontrollgruppe (KG 2) bildeten<br />
rund 680 TK-Patienten aus vergleichbaren Kliniken. Die Patienten aus beiden Kontrollgruppen haben nicht an einer IGV teilgenommen. Die<br />
Auswertung erfolgte im August 2007.
Professor Dr. Olaf von dem Knesebeck<br />
Institut für Medizin-Soziologie des<br />
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />
TK: Was sind für Sie die wichtigsten Ergebnisse aus<br />
der „Herzstudie“?<br />
Prof. von dem Knesebeck: Mich hat zunächst am<br />
meisten beeindruckt, dass die befragten IGV-Teilnehmer<br />
in jeder Hinsicht die Strukturen und Prozesse ihrer<br />
stationären Versorgung positiver erlebt haben als die<br />
Kontrollgruppe. Dies ist im Hinblick auf das oft<br />
beschworene, aber nicht immer erreichte Leitbild der<br />
Patientenorientierung ein wichtiges Ergebnis und zeigt,<br />
dass man diesem mit solchen neuen Behandlungskonzepten<br />
näher kommen kann. Im Sinne der Sicherung<br />
der Versorgungsqualität sind natürlich auch die besseren<br />
Bewertungen durch IGV-Teilnehmer in Bezug auf<br />
die Nachsorge und Rehabilitation sowie die Schulung<br />
im Umgang mit ihrer Krankheit hervorzuheben.<br />
TK: Was heißt das konkret für die Patienten und ihre<br />
medizinische Versorgung?<br />
Prof. von dem Knesebeck: Eine gute Versorgung<br />
erfordert nicht nur, dass während des Klinikaufenthaltes<br />
das medizinisch und ökonomisch Vernünftige<br />
getan wird, sondern auch, dass der Behandlungserfolg<br />
nachhaltig gesichert ist. Die Aufsplitterung in verschiedene<br />
Behandlungsphasen und Fachdisziplinen<br />
sowie die Kürzung der Verweildauer im Krankenhaus<br />
machen es notwendig, alle an der Versorgung Beteiligten<br />
besser zu vernetzen und den Patienten als kompetenten<br />
und nützlichen Partner im Behandlungsprozess<br />
zu unterstützen. Dies gilt insbesondere für chronisch<br />
Erkrankte, bei denen der Erhalt der gesundheitlichen<br />
Lebensqualität im Vordergrund steht.<br />
TK: Halten Sie es für sinnvoll, wenn Krankenkassen<br />
ihre neuen Angebote auf diese Weise wissenschaftlich<br />
überprüfen?<br />
Prof. von dem Knesebeck: Die Evaluation von neuen<br />
Angeboten ist unverzichtbar; nur so lässt sich prüfen,<br />
ob sie wirksam und ökonomisch sinnvoll sind. Auch<br />
die Übertragbarkeit der in der „Herzstudie“ erzielten<br />
Ergebnisse auf andere Indikationen sollte wissenschaftlich<br />
geprüft werden. Dabei stellt der Einsatz von<br />
Versichertenbefragungen ohne Zweifel eine sinnvolle<br />
und wichtige Option dar, um Erfolge aus Sicht der<br />
Patienten einzuschätzen. Soweit möglich, sollte diese<br />
jedoch durch eine Analyse medizinisch-klinischer Indikatoren<br />
ergänzt werden.<br />
29
30<br />
TK & Patient
Die TK unterstützt die Gesundheitspartnerschaft von Patient<br />
und Arzt. Dazu initiiert sie zahlreiche Informationsangebote<br />
und schöpft den gestalterischen Rahmen der Gesundheitsgesetzgebung<br />
aus. Einige Beispiele für TK-Initiativen zur Ausgestaltung<br />
eines patientenorientierten Gesundheitssystems<br />
werden auf den nächsten Seiten vorgestellt.<br />
Gemeinsam entscheiden<br />
Sichere Informationen<br />
für jeden TK-Kunden<br />
Mit dem Internetangebot „TK-Patientendialog“ fördert<br />
die TK eine Entscheidungspartnerschaft von Arzt und<br />
informiertem Patienten. Das Angebot orientiert sich an<br />
den Erfordernissen realer Arzt-Patienten-Gespräche<br />
und macht – individuell auf das Informationsbedürfnis<br />
und die Vorkenntnisse des jeweiligen Versicherten<br />
angepasst – mit Diagnosen und Behandlungsoptionen<br />
vertraut. Patient und Arzt können sich so besser über<br />
die geeignete Gesundheitsstrategie verständigen.<br />
Selbst die Wahl treffen<br />
Individuell wählbare Versicherungstarife schaffen<br />
heute die Voraussetzung für ein patientenorientiertes<br />
Gesundheitssystem. Die TK bietet ihren Versicherten<br />
deshalb eine Vielzahl von Wahltarifen und Zusatzversicherungen<br />
an. Solidarprinzip und Individualisierung<br />
der Gesundheitssicherung werden so gesellschaftsverträglich<br />
miteinander zum Ausgleich gebracht.<br />
Qualität im Überblick<br />
Eine entscheidende Informationslücke der Versicherten<br />
hat die TK bereits 2007 mit dem TK-Klinikführer<br />
geschlossen, der nun noch anwenderfreundlicher<br />
geworden ist. Anhand eines eingängigen Ampelschemas<br />
können sich die Versicherten im Internet über<br />
fortlaufend aktualisierte Qualitätsbewertungen von<br />
Deutschlands Krankenhäusern informieren. Vielfältige<br />
Suchkriterien und über 1.300 allgemeinverständlich<br />
eingedeutschte Fachbegriffe identifizieren im Handumdrehen<br />
geeignete Kliniken zu sechs wichtigen<br />
Diagnosekomplexen.<br />
31
Je enger Arzt und Patient zusammenarbeiten, desto<br />
größer der Behandlungserfolg. Zusammen mit der Universität<br />
Freiburg hat die TK ein interaktives Informationssystem<br />
im Internet aufgebaut, das wegweisend für eine<br />
echte Gesundheitspartnerschaft ist.<br />
TK-Patientendialog<br />
Partnerschaftlich den<br />
richtigen Weg wählen<br />
Professor Dr. Dr. Martin Härter<br />
Leiter der Sektion Klinische Epidemiologie und<br />
Versorgungsforschung am Universitätsklinikum<br />
Freiburg<br />
TK: Das Verhältnis von Patient und Arzt ist im<br />
Umbruch. Könnte man sagen, dass Patienten sich von<br />
den „Halbgöttern in Weiß“ emanzipieren?<br />
Prof. Härter: Ja. Und das ist eine positive Entwicklung!<br />
Mehr als zwei Drittel aller Patienten wünschen<br />
sich, Entscheidungen über diagnostische und therapeutische<br />
Maßnahmen partnerschaftlich mit ihrem Arzt<br />
zu treffen. Der Fachbegriff dafür ist „partizipative Entscheidungsfindung“.<br />
Maßnahmen werden nicht „für“<br />
den Patienten, sondern „gemeinsam mit ihm“ festgelegt.<br />
Entscheidungen über den Kopf der Betroffenen<br />
hinweg sind eindeutig überholt.<br />
Es geht hier aber um mehr als nur die Patientenzufriedenheit.<br />
Studien haben belegt, dass selbstbestimmte<br />
und informierte Patienten, die sich als Partner des Arztes<br />
verstehen, ihre Diagnose eher akzeptieren und<br />
Therapien besser mittragen. Das zieht ein positiveres<br />
Gesundheitsverhalten, einen größeren Behandlungserfolg<br />
und nicht zuletzt eine höhere Lebensqualität der<br />
Patienten nach sich.<br />
TK: Fehlt Patienten nicht das medizinische Fachwissen,<br />
um tatsächlich Partner des Arztes sein zu können?<br />
Prof. Härter: Es stimmt, das Verhältnis zwischen Therapeut<br />
und Patient ist zunächst asymmetrisch. Ärzte<br />
sollten daher versuchen, die richtigen und wichtigen<br />
Informationen verständlich und für den individuellen<br />
Patienten angemessen zu vermitteln. Hierfür bleibt im<br />
Alltag der Praxis und in der Klinik aber meist nur wenig<br />
Zeit.<br />
32<br />
Viele Patienten suchen in dieser unbefriedigenden<br />
Situation nach Hilfe im Internet. Ein nahe liegender,<br />
aber nicht unproblematischer Weg. Denn oft ist nicht<br />
klar, woher bestimmte Informationen stammen, wie<br />
aktuell sie sind und ob sie tatsächlich den Stand der<br />
medizinischen Wissenschaft widerspiegeln. Viele Ratsuchende<br />
sind damit überfordert, zumal die Informationen<br />
häufig nicht patientenverständlich aufbereitet<br />
sind.
Der TK-Patientendialog schließt diese Informationslücke.<br />
TK-Versicherte erhalten Zugang zu neuesten<br />
medizinischen Erkenntnissen. Sie können sich verlässlich,<br />
evidenzbasiert und leitlinienorientiert über verschiedene<br />
Behandlungsmöglichkeiten, deren Wirksamkeit<br />
und eventuelle Nebenwirkungen informieren.<br />
Das ist aber nicht alles. Das wirklich Besondere am<br />
Patientendialog ist, dass das System den Umfang und<br />
die Art der Informationspräsentation flexibel an die<br />
individuellen Bedürfnisse der Patienten anpasst. Über<br />
die Internetseite der TK führen die Patienten ein „virtuelles<br />
Gespräch“ mit einem medizinischen Experten.<br />
Ähnlich wie ein Arzt stellt der Computer Fragen, die<br />
sich auf die Beschwerden oder den Wissensbedarf<br />
des Patienten beziehen. Aus den Antworten generiert<br />
das System dann genau die Informationen, die die<br />
Patienten benötigen.<br />
TK: Das klingt ein bisschen, als würde der Arzt durch<br />
den Computer ersetzt.<br />
Prof. Härter: Im Gegenteil: Das System unterstützt,<br />
dass sich Patient und Arzt auf Augenhöhe begegnen.<br />
Mit dem Patientendialog können sich die Patienten auf<br />
den Arztbesuch vorbereiten und eigene Präferenzen<br />
herausfinden. Zum Beispiel, ob sie bei akuten Kreuzschmerzen<br />
eher aktiv bleiben wollen oder Medikamente<br />
einnehmen möchten. Mit dem Wissen um Behandlungsoptionen<br />
und persönliche Vorlieben können die<br />
Patienten in das Arztgespräch gehen. Ein mündiger<br />
Patient und ein medizinischer Experte treffen dann<br />
eine gemeinsame Entscheidung über das richtige<br />
Behandlungsverfahren.<br />
TK: Nehmen die Patienten das Angebot denn an?<br />
Prof. Härter: Ja. Das Angebot des Patientendialogs<br />
besteht seit Juni 2007 – anfangs nur für die Indikation<br />
akuter Kreuzschmerz, inzwischen auch für das Thema<br />
Depression. Bis Ende April <strong>2008</strong> haben wir fast 15.000<br />
Nutzer des Patientendialogs registriert. Teilnehmer verweilen<br />
auf den Seiten des Patientendialogs erheblich<br />
länger als auf herkömmlichen Informationsseiten.<br />
Besonders bemerkenswert ist, dass binnen kurzer Zeit<br />
fast ebenso viele Versicherte mit Depression für den<br />
Patientendialog gewonnen werden konnten wie für<br />
Kreuzschmerz, obwohl Menschen mit Depression oft<br />
unter Antriebsstörungen leiden. Daran zeigt sich, wie<br />
groß das Bedürfnis der Betroffenen nach entsprechenden<br />
Angeboten ist und wie gut der Patientendialog<br />
ankommt.<br />
Der TK-Patientendialog befindet sich auf der Homepage<br />
der TK unter www.tk-online.de und dem Suchwort<br />
Patientendialog.<br />
33
Im Juli 2007 startete die TK einen Klinikführer im Internet –<br />
eine Suchmaschine, die Qualitätsinformationen zu rund<br />
2.000 deutschen Krankenhäusern bietet. So können Patient<br />
und Arzt partnerschaftlich darüber entscheiden, welches<br />
Krankenhaus die individuell richtige Wahl ist.<br />
Der Weg in die richtige Klinik<br />
Die Ampel steht auf Grün<br />
Drei von vier Patienten empfinden die Situation, sich<br />
bei der Wahl eines Krankenhauses allein auf die Empfehlung<br />
ihres Arztes verlassen zu müssen, als unbefriedigend.<br />
Das ist das Ergebnis einer Befragung des<br />
forsa-Instituts. Fast allen Befragten (98 Prozent) gilt<br />
der objektive Behandlungserfolg im Krankenhaus als<br />
wichtigstes Qualitätskriterium. 80 Prozent würden es in<br />
diesem Zusammenhang aber auch begrüßen, auf die<br />
Erfahrungen anderer Patienten zugreifen zu können,<br />
und würden diese Informationen auch nutzen.<br />
Objektive medizinische Kriterien und Patientenerfahrungen<br />
bilden daher die beiden Hauptkomponenten<br />
der Krankenhausbewertung im TK-Klinikführer. Damit<br />
macht die TK einer breiten Öffentlichkeit die Daten<br />
der so genannten „strukturierten Qualitätsberichte“<br />
zugänglich, die seit 2005 alle zwei Jahre von den<br />
Krankenhäusern vorzulegen sind und durch die unabhängige<br />
Berichterstattung der Bundesgeschäftsstelle<br />
Qualitätssicherung (BQS) ergänzt werden. Eine einfache<br />
Suche nach der Entfernung zu den Krankenhäusern,<br />
den Fachgebieten der Kliniken oder nach der<br />
eigenen Diagnose unterstützt die Versicherten.<br />
Der TK-Klinikführer fasst Krankenhausbeurteilungen<br />
wissenschaftlich fundiert und allgemeinverständlich<br />
zusammen. Fachbegriffe werden laienverständlich<br />
übersetzt, eine Aufschlüsselung sämtlicher Diagnoseund<br />
Operationscodes sowie bewusste Beschränkungen<br />
bei der Datenpräsentation unterstützen die Transparenz<br />
des Klinikführers und verbessern die Lesbarkeit.<br />
34
Ergänzt werden die Informationen der strukturierten<br />
Qualitätsberichte durch die Erfahrungsberichte von<br />
über 130.000 persönlich angeschriebenen TK-Versicherten.<br />
Im Anschluss an einen mindestens dreitägigen<br />
Krankenhausaufenthalt wurden diese von der TK<br />
gebeten, in einem detaillierten Fragebogen zu<br />
Behandlungsergebnis, medizinisch-pflegerischer Versorgung,<br />
Information und Kommunikation, Organisation<br />
und Unterbringung sowie zu ihrer allgemeinen<br />
Zufriedenheit mit der Klinik Stellung zu nehmen. Zu<br />
200 ausgewählten Krankenhäusern in den größten<br />
deutschen Städten erhalten Versicherte so neben den<br />
medizinisch-objektiven Bewertungen der strukturierten<br />
Qualitätsberichte auch statistisch belastbare Beurteilungen<br />
aus Patientensicht.<br />
Wegweisend ist darüber hinaus, dass die erfassten Kliniken<br />
einen ausführlichen Ergebnisbericht erhalten,<br />
der ihre Stärken und Schwächen im Vergleich zu anderen<br />
Krankenhäusern und Fachabteilungen ausweist.<br />
Viele Kliniken haben die Berichte mit großem Interesse<br />
aufgegriffen und mit TK-Experten erörtert.<br />
Der bundesweit in seiner Informationsbreite einmalige<br />
TK-Klinikführer ermöglicht TK-Versicherten damit erstmals,<br />
als informierte und mündige Patienten partnerschaftlich<br />
mit dem Arzt über die Wahl eines geeigneten<br />
Krankenhauses zu entscheiden.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.tk-online.de/klinikfuehrer. Einen Leistungsvergleich<br />
der Kliniken im Rhein-Main-Gebiet gibt es unter<br />
www.tk-online.de/lv-hessen. Eine Übersicht über die<br />
Qualität in Hamburger Kliniken findet sich unter<br />
www.hamburger-krankenhausspiegel.de. Informationen<br />
über Kliniken in Hannover erhalten Sie unter<br />
www.krankenhausspiegel-hannover.de.<br />
Die richtige Klinik zu finden ist oftmals gar nicht leicht. Mit Hilfe des<br />
Ampelschemas können Versicherte via Internet abrufen, welche<br />
Kliniken eine erfolgreiche Behandlung einer bestimmten Erkrankung<br />
erwarten lassen.<br />
Die Datenbasis des TK-Klinikführers wird fortlaufend<br />
aktualisiert und erweitert sowie hinsichtlich ihrer Laienverständlichkeit<br />
optimiert. Seit Februar <strong>2008</strong> beruhen<br />
die Qualitätsbeurteilungen auf den strukturierten Qualitätsberichten<br />
für das Jahr 2006. Darüber hinaus steht<br />
ein neuer Baustein des TK-Klinikführers zur Verfügung:<br />
Für rund 1.500 Kliniken geben jetzt grüne, gelbe oder<br />
rote Ampeln Auskunft über die Behandlungsqualität.<br />
Möglich machen dies die sogenannten „BQS-Daten“,<br />
also die Ergebnisse einer unabhängigen Prüfung<br />
durch externe Sachverständige der Bundesgeschäftsstelle<br />
Qualitätssicherung (BQS). Eine grüne Markierung<br />
zeigt an, dass externe Sachverständige die Qualität<br />
eines Krankenhauses bzw. einer entsprechenden<br />
Fachabteilung überprüft und für gut befunden haben.<br />
Auf einen Blick können die Versicherten somit erkennen,<br />
welche Kliniken eine erfolgreiche Behandlung<br />
einer Erkrankung erwarten lassen.<br />
Der Hamburger Krankenhausspiegel,<br />
an dem die TK beteiligt<br />
ist, wurde von der Financial Times Deutschland beim<br />
Wettbewerb „Ideenpark Gesundheitswirtschaft“ ausgezeichnet.<br />
Außerdem bietet die TK im Internet Patienten<br />
die Möglichkeit, ihre auf Krankschreibungen in Zahlen<br />
und Buchstabenkürzeln vom Arzt festgehaltene Diagnose<br />
zu entschlüsseln: Unter www.tk-online.de und<br />
dem Suchwort Diagnoseschlüssel wird der so<br />
genannte ICD-Schlüssel übersetzt.<br />
35
Die TK setzt auf ein solidarisches versichertenzentriertes<br />
Gesundheitssystem. Dies sichert den Kunden medizinische<br />
Versorgung auf hohem Niveau – auch dank individueller<br />
Tarifgestaltung. Dafür werden alle Spielräume genutzt, die<br />
der Gesetzgeber den Krankenkassen eingeräumt hat.<br />
Wahl- und Zusatztarife der TK<br />
Den Leistungsumfang<br />
selbst bestimmen<br />
Entscheidendes Argument für die Wahl einer Krankenkasse<br />
darf nicht allein der Beitragssatz sein. Gute<br />
Leistungen und guter Service sind mindestens genauso<br />
wichtig. Außerdem stehen – neben dem gesamten<br />
Versorgungspaket – immer mehr besondere Zusatzund<br />
Wahltarife im Fokus.<br />
Die TK begrüßt die Öffnung des Tarifsystems, die mit<br />
der Gesundheitsreform erfolgte. Denn Wahl- und<br />
Zusatztarife ermöglichen eine individuelle Erweiterung<br />
des bisherigen Leistungsangebots der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung. Die TK gestaltet ihr Angebot<br />
ganz nach den Bedürfnissen und Wünschen ihrer Versicherten<br />
und schärft so ihr Profil als innovative und<br />
serviceorientierte Krankenkasse.<br />
Die Tarifoptionen ermöglichen es, den Leistungsumfang<br />
selbst zu bestimmen, ohne die Solidargemeinschaft<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)<br />
verlassen zu müssen. Egal ob Wahltarif oder Zusatzversicherung,<br />
im Mittelpunkt der Tarifgestaltung steht<br />
immer die ganz persönliche Gesundheitssituation. Alle<br />
Tarifoptionen tragen sich ohne Quersubventionierung<br />
ausschließlich aus Einsparungen, Effizienzreserven<br />
und Prämien.<br />
36
Eigenverantwortlichkeit fördern<br />
Die TK fördert die gesundheitliche Selbstbestimmung<br />
mündiger Versicherter. Sie bietet deshalb Selbstbehaltund<br />
Beitragsrückzahlungstarife an. Diese ermöglichen<br />
es den Versicherten, finanziell zu profitieren, wenn sie<br />
Leistungen nicht in Anspruch nehmen. Dazu sehen die<br />
Selbstbehalttarife vor, dass die Versicherten bis zu<br />
einem jährlichen Höchstbetrag Kosten für ihre Gesundheitsmaßnahmen<br />
selbst tragen. Im Gegenzug erhalten<br />
sie eine Prämie. Beim Rückerstattungstarif wird eine<br />
Prämie gezahlt, wenn keine Leistungen in Anspruch<br />
genommen wurden. Vorsorgeuntersuchungen und<br />
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, die für die TK<br />
zu den zentralen Bausteinen eines präventiven<br />
Gesundheitssystems zählen, führen dabei ausdrücklich<br />
nicht zu finanziellen Nachteilen der Versicherten.<br />
Beide Tarifmodelle fördern Eigenverantwortung und<br />
Effizienz im Gesundheitssystem.<br />
In exklusiver Zusammenarbeit mit der ENVIVAS Krankenversicherung<br />
AG vermittelt die TK eine Palette von<br />
maßgeschneiderten Zusatzversicherungen, die ausschließlich<br />
TK-Versicherten zur Verfügung stehen. So<br />
können Chefarztbehandlung, Krankentagegeld, Zahnersatz,<br />
Heilpraktikerbehandlung, Sehhilfenzuschuss<br />
und Pflegezusatzleistungen abgesichert werden.<br />
Der Tarif PflegeXtra bietet Serviceleistungen für den<br />
Pflegefall wie das telefonische Pflegemanagement<br />
aus einer Hand, mit 24-Stunden-Erreichbarkeit rund<br />
ums Jahr, Organisation von Kurzzeitpflege und vielem<br />
mehr. Ein Angebot, das erst durch die Exklusiv-<br />
Kooperation zwischen TK und ENVIVAS möglich wird.<br />
Mehr Informationen unter www.tk-online.de und dem<br />
Suchwort Wahltarife sowie unter www.envivas.de.<br />
Versicherungen „on top“<br />
Darüber hinaus entwickelt die TK mit ihrem Kooperationspartner<br />
ENVIVAS Angebote für Versicherte, die<br />
zusätzliche Leistungen abdecken wollen, für die eine<br />
gesetzliche Krankenkasse sonst nicht zahlen darf. So<br />
können für besondere Therapierichtungen die Kosten<br />
apotheken-, aber nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel<br />
– zum Beispiel aus Homöopathie, Anthroposophie,<br />
Phytotherapie – anteilig erstattet werden. Außerdem<br />
kann der Versicherte wählen, bei niedergelassenen<br />
Ärzten wie ein Privatpatient behandelt zu werden.<br />
Ab Januar <strong>2009</strong> bietet die TK einen umfassenden Absicherungstarif<br />
für Krankengeldleistungen an.<br />
37
38<br />
TK & Gesundheit
Prävention nach dem Setting-Ansatz richtet sich nicht nur<br />
an den einzelnen Menschen, sondern berücksichtigt das<br />
gesamte Lebensumfeld. Settings können der Kindergarten,<br />
die Schule, der Betrieb oder die Kommune sein.<br />
Früh übt sich ...<br />
Prävention in jeder<br />
Lebensphase<br />
Dr. Sabine Voermans<br />
Leiterin Gesundheitsmanagement<br />
der Techniker Krankenkasse<br />
TK: Warum orientieren sich Ihre Präventionsangebote<br />
am Setting-Ansatz?<br />
Dr. Voermans: Oft assoziiert man mit dem Begriff<br />
„Prävention“ Kurse wie Nordic-Walking oder Autogenes<br />
Training – also Angebote allein für den Versicherten.<br />
Diese sind wichtig und werden von der TK gefördert.<br />
Darüber hinaus haben wir aber das Ziel, das<br />
gesamte Lebensumfeld, also das Setting, des jeweiligen<br />
Menschen gesund zu gestalten. Wir möchten<br />
gesundheitsförderliche Verhaltensweisen für jeden<br />
ermöglichen – egal ob er gerade lernt, sich für die<br />
Familie einsetzt oder arbeitet.<br />
Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben: Der Erfolg eines<br />
Unternehmens hängt von der Kompetenz, Motivation<br />
und vom Verhalten der in ihm arbeitenden Menschen<br />
ab. Das betriebliche Gesundheitsmanagement der TK,<br />
also ihr Engagement im betrieblichen Setting, hat zum<br />
Ziel, systematisch und nachhaltig gesundheitsförderliche<br />
Strukturen zu gestalten. Wir wissen beispielsweise,<br />
dass die Qualität der Führung einen großen Einfluss<br />
auf die Gesundheit der Mitarbeiter hat. Deshalb<br />
unterstützen wir Personalverantwortliche durch Führungskräfte-Seminare.<br />
TK: Künftig planen Sie Angebote im Setting Kommune.<br />
Was steht da genau an?<br />
Dr. Voermans: Gemeinsam mit dem „Gesunde Städte-<br />
Netzwerk“ fördern wir Gemeinden, Städte und<br />
Regionen, die kommunale Projekte zur „Familiengesundheit“<br />
planen. Dabei helfen wir zum Beispiel Quartiersmanagern,<br />
sich vor Ort mit anderen Akteuren zu<br />
vernetzen. In diesem Zusammenhang unterstützen wir<br />
Arbeitsgruppen, Gesundheitskonferenzen, Seminare<br />
oder Tagungen – sofern die originäre Zuständigkeit<br />
anderer Stellen ausgeschlossen ist.<br />
Mehr zu den Projekten rund um Kinder, Kita, Schule,<br />
Kommune und Familie gibt es unter<br />
www.tk-online.de. Jeweils unter dem Stichwort<br />
Gesunde Schule, Gesunde Kita, Gesunde Kommune,<br />
Bewegte Familie oder SNAKE.<br />
TK: Aber Sie gehen nicht nur in Betriebe, sondern setzen<br />
bereits viel früher an ...<br />
Dr. Voermans: Mit unserer Idee von der „Gesunden<br />
Schule“ und der „Gesunden Kita“ unterstützen wir<br />
Schulen und Kindergärten finanziell, etwa wenn es um<br />
Ernährung, Bewegung oder um Gewaltprävention<br />
geht. Wir beraten die jeweiligen Akteure und vernetzen<br />
bestehende Strukturen, um dann gemeinsam die<br />
Gesundheit aller im jeweiligen Lebensumfeld zu fördern.<br />
Dazu bieten wir auch eigene Kurse wie die<br />
„Bewegte Familie“ oder „SNAKE“ – ein Stresspräventionstraining<br />
für Jugendliche.<br />
39
Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem<br />
Umgang mit Kindern in jungen Jahren und ihrem späteren<br />
Gesundheitszustand. Mit dem Programm „Eltern und Kind<br />
im Dialog“ (EKiD) wird der Blick für problematische Familienkonstellationen<br />
geschult.<br />
TK fördert Gesundheit in der Familie<br />
Überforderung früh<br />
aufdecken<br />
Professor Dr. Jörg Fegert<br />
Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie/Psychotherapie<br />
des Universitätsklinikums Ulm<br />
TK: Missbrauch, Vernachlässigung, Alkohol- und Drogenkonsum,<br />
Kriminalität, Übergewicht und chronische<br />
Krankheiten – warum sind heute so viele Kinder diesen<br />
Gefahren ausgesetzt?<br />
Prof. Fegert: Obwohl sich der weitaus größte Teil der<br />
Kinder in Deutschland positiv bzw. unauffällig entwickelt,<br />
sind Eltern zunehmend verunsichert. Ursachen<br />
liegen vermutlich in den sich rasch verändernden<br />
Lebensbedingungen, was die Gestaltung von klaren,<br />
verlässlichen Beziehungs- und Erziehungsumwelten<br />
deutlich erschwert. Zudem nimmt der Anteil an<br />
„Patchworkfamilien“, an Alleinerziehenden mit minderjährigen<br />
Kindern und an Kindern mit so genanntem<br />
Migrationshintergrund zu. Das alles kann zu Überforderungen<br />
beitragen. Tatsächlich zeigten sich in<br />
jüngeren Studien bei circa 22 Prozent der Kinder und<br />
Jugendlichen Hinweise auf psychische Störungen<br />
oder Suchtverhalten. Dieses Risiko steigt bei Kindern<br />
von Alleinerziehenden auf das Doppelte und bei aktuellen<br />
Familienkonflikten auf das Fünffache.<br />
TK: Sie wollen etwas gegen die Gefährdung der Kinder<br />
unternehmen und setzen mit Ihrem Modellprojekt<br />
„Guter Start ins Kinderleben“ sehr früh an – warum?<br />
Prof. Fegert: Im ersten Lebensjahr sterben mehr Kinder<br />
aufgrund von Vernachlässigung und Misshandlung<br />
als in jedem späteren Jahr. Die Gefahren raschen Austrocknens<br />
bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr oder<br />
lebensgefährlicher Verletzungen bei heftigem Schütteln<br />
sind besonders hoch. Da die Ursachen demnach<br />
auch in eingeschränkten Erziehungskompetenzen liegen,<br />
bietet sich die Chance, Eltern früh entsprechend<br />
zu fördern.<br />
TK: Es gibt eine Reihe von Hilfestellungen für Problemsituationen<br />
– warum greifen diese nicht?<br />
40<br />
Prof. Fegert: Viele Hilfen setzen erst spät ein, wenn<br />
Verhaltensauffälligkeiten bereits sehr deutlich sind.<br />
Außerdem gibt es in der Zusammenarbeit zwischen<br />
Helfern oft Reibungsverluste, insbesondere zwischen<br />
Gesundheitsbereich und Jugendhilfe.
Prof. Fegert: Beim Projekt „Eltern und Kind im Dialog“<br />
werden alle jungen Eltern im Sinne primärer Prävention<br />
in Arztpraxen, Hebammenpraxen oder Kinderkliniken<br />
angesprochen. So lassen sich Informationen zur kindlichen<br />
Entwicklung, zur Eltern-Kind-Beziehung und zu<br />
weiterführenden lokalen Angeboten selbstverständlich<br />
und alltagsnah weitergeben. Dafür entwickeln wir derzeit<br />
das entsprechende Inventar. Dessen Kern bildet<br />
ein Modul „Eltern und Kind im Dialog“ zur Interaktionsanalyse<br />
und Beratung sowie ein Modul „Weiterqualifikation“<br />
zur Schulung von Kinderärzten, Hebammen,<br />
Arzthelferinnen sowie Kinderkrankenschwestern. Die<br />
Fachkräfte sollen mit Hilfe eines Handbuchs und<br />
berufsspezifischer Schulungen weiterqualifiziert werden,<br />
Eltern entsprechend zu informieren, zu beraten<br />
und beginnende Schwierigkeiten zu erkennen sowie<br />
weiterführende Hilfen anzubieten.<br />
TK: Sie werden beide Projekte evaluieren. Halten Sie<br />
eine bundesweite Ausweitung für sinnvoll, wenn sich<br />
der Nutzen belegen lässt?<br />
Prof. Fegert: Ja, eine flächendeckende Prävention<br />
halte ich für sehr sinnvoll und nötig.<br />
Schutz für Kinder<br />
TK: Wie gehen Sie gegen diese Probleme mit „Guter<br />
Start ins Kinderleben“ vor?<br />
Prof. Fegert: Ziel des Modellprojektes „Guter Start ins<br />
Kinderleben“ ist es, belastete Eltern früh zu unterstützen.<br />
Für eine optimale Förderung werden interdisziplinäre<br />
Kooperationen und Vernetzungsstrukturen erprobt<br />
und entwickelt. Diese sollen ausdrücklich auf bestehenden<br />
Strukturen aufbauen und in diese eingebunden<br />
werden. An Modellstandorten werden zum Beispiel<br />
Angebote von Jugend- und Gesundheitshilfe<br />
zusammen mit Experten systematisch koordiniert.<br />
TK: „Eltern und Kind im Dialog“ wurde mit Unterstützung<br />
der TK in Baden-Württemberg als gezielte Ergänzung<br />
von „Guter Start ins Kinderleben“ initiiert. Welche<br />
Zusatzangebote werden in diesem Projekt erarbeitet?<br />
www.uniklinik-ulm.de informiert über das Modellprojekt<br />
„Guter Start ins Kinderleben“. Ebenso die Seite der<br />
TK-Landesvertretung in Baden-Württemberg<br />
www.tk-online.de/lv-badenwuerttemberg und<br />
www.guter-start-ins-kinderleben.info.<br />
„Eltern und Kind im Dialog“: Ablauf und Komponenten<br />
Prozess der<br />
Entwicklung<br />
<br />
Ziel<br />
Modul<br />
„Eltern und Kind<br />
im Dialog“(EKiD)<br />
Modul<br />
„Weiterentwicklung“<br />
Handbuch<br />
„Informationen u. Beratung<br />
junger Eltern“ und Flyer<br />
EKiD, Weiterqualifikation, Handbuch, Flyer, zur nicht stigmatisierenden<br />
und primärpräventiven Information, Beratung und Hilfe junger Eltern<br />
Werkstattgespräche<br />
Werkstattgespräche<br />
perspektivisch<br />
<br />
Ziel<br />
Implementierung in die Praxis<br />
berufsgruppenspezifische<br />
Weiterbildung<br />
Qualitätssicherung durch<br />
Supervision<br />
Rückmeldungen aus der Praxis (Evaluation) und Überarbeitung<br />
Unterschiedliche Module im Projekt dienen der Beratung von Eltern und der Schulung z. B. von Kinderärzten und Hebammen.<br />
„Gewalt gegen Kinder“ ist ein TK-Projekt, das Ärzte dabei<br />
unterstützen will, Kindesmisshandlungen besser zu erkennen.<br />
Ein Leitfaden klärt detailliert über Früherkennung,<br />
Handlungsmöglichkeiten und Ansprechpartner auf. Eine<br />
Übersicht über dieses Länderprojekt steht bereit auf der --<br />
Homepage der Deutschen Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung<br />
und -vernachlässigung unter www.dggkv.de und<br />
dem Button „Medien/Literaturhinweise“.<br />
-<br />
www.sicher-stark.de informiert im Internet über eine soziale<br />
Initiative von Pädagogen, Psychologen und anderen<br />
Experten. Das Sicher-Stark-Team bietet Kurse zur Gewaltprävention<br />
an, in denen Kinder persönliche Stärken entden.<br />
cken und auf Gefahrensituationen vorbereitet werden solle<br />
41
Schon jedes sechste Schulkind wird in der Schule gemobbt.<br />
Um gegen Mobbing vorzugehen, hat die TK mit der Hamburger<br />
Behörde für Bildung und Sport die Initiative „Mobbingfreie<br />
Schule – gemeinsam Klasse sein“ gestartet.<br />
TK-Initiative gegen Mobbing<br />
Respekt kann man lernen<br />
Prof. Riedesser: Gemeinsam ist man stärker als allein<br />
– nach diesem Prinzip versuchen Schüler, die<br />
sonst beispielsweise leistungsmäßig unterlegen wären,<br />
die Oberhand zu gewinnen. Geärgert und gestritten<br />
wird überall, natürlich auch unter Schülern. Aber Mobbing,<br />
das aus dem Englischen übersetzt „Anpöbeln“<br />
bedeutet, hat nichts mehr mit einem normalen Streit zu<br />
tun. Hier geht es um mehr: Es wird nicht gleichberechtigt<br />
unter zwei Zankhähnen gestritten, sondern einer<br />
wird zum Unterlegenen gemacht – und viele andere<br />
beteiligen sich daran, ihn systematisch fertigzumachen.<br />
In den Schulklassen sechs bis acht tritt das Problem<br />
am häufigsten auf – bis zu zehn Prozent aller<br />
Schulkinder sind betroffen.<br />
TK: Sie erleben Kinder, die Mobbing-Opfer geworden<br />
sind. Wann offenbaren sich Kinder in ihrem Leid?<br />
Prof. Riedesser: Aus Angst wird meist viel zu spät<br />
etwas gegen die bösen Anfeindungen unternommen.<br />
In einer gut geführten Schule wird auf respektvollen<br />
und fairen Umgang miteinander geachtet. Auf gar<br />
keinen Fall darf es so weit kommen, dass Konflikte in<br />
Mobbing ausarten. Das zu verinnerlichen, muss in der<br />
Schule im Sinne einer Gewaltprävention erlernt werden.<br />
TK: Das Projekt „Mobbingfreie Schule“ wendet sich an<br />
Lehrer, Kinder und Eltern. Wie funktioniert das in der<br />
Praxis?<br />
Prof. Riedesser: Als wir unser Angebot konzipiert<br />
haben, haben wir vor allem berücksichtigt, dass auch<br />
die Eltern von gemobbten Kindern oft in einer Zwickmühle<br />
stecken: Denn die betroffenen Kinder verbieten<br />
es ihnen ausdrücklich, Kontakt zur Schule oder zu den<br />
einzelnen „Übeltätern“ aufzunehmen. Sie wollen nicht<br />
als Petze dastehen – und danach womöglich noch<br />
mehr gehänselt werden. In unserer Klinik müssen wir<br />
täglich erfahren, dass Mobbing mittlerweile ein Massenphänomen<br />
ist.<br />
42<br />
Professor Dr. Peter Riedesser<br />
Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
TK: Warum greift das Problem Mobbing immer massiver<br />
um sich?<br />
Unsere Idee war dann, die Schulklassen wirklich schonungslos<br />
mit dem Phänomen Mobbing zu konfrontieren.<br />
Die Hamburger Filmemacherin Manuela Liz Lundgren<br />
hat zu diesem Zweck entsprechende Modellfilme<br />
produziert. Darin werden den Mobbing-Tätern und<br />
ihren Mitläufern die zerstörerischen Folgen ihrer Handlungen<br />
wirklich drastisch aufgezeigt.<br />
TK: Und was bewirkt das bei den Kindern in den Klassen?<br />
Prof. Riedesser: Wenn den Kindern und Jugendlichen<br />
in einem Film vor Augen geführt wird, was sie mit ihren<br />
Demütigungen und Beleidigungen anrichten, zeigt das<br />
schnell seine Wirkung: Denn egal ob Mitläufer oder<br />
Anführer, oft ahnen die Jugendlichen gar nicht, wie die<br />
Auswirkungen ihrer Angriffe sind. Dass betroffene Kinder<br />
oft keinen Ausweg mehr sehen und Angst vor<br />
jedem neuen Schultag haben, ist denen, die provozieren,<br />
gar nicht bewusst.
TK: Und die Filme öffnen den Schülern die Augen?<br />
Prof. Riedesser: Ja, so kann man das sagen. Aber<br />
nicht nur die Schüler werden angesprochen. Auch die<br />
Lehrerinnen und Lehrer werden durch die Filme für die<br />
Problematik sensibilisiert. Denn die Not der gemobbten<br />
Kinder wird viel zu häufig bagatellisiert. Nach dem<br />
Motto „Sie ist aber selbst nicht ganz unschuldig“ oder<br />
„Er ist eben sehr empfindlich“. Vielfach wird das Verhalten<br />
von mobbenden Kindern als normales Kräftemessen<br />
eingestuft, das es ja auch früher schon gegeben<br />
habe. Mit den Filmen sensibilisieren wir die<br />
Zuschauer. Damit sie sich trauen, Täter wirklich entschlossen<br />
vom Mobbing abzuhalten. Und die Opfer<br />
sollen ermutigt werden, sich zu Wort zu melden und<br />
nicht verzweifelt allein zu leiden. Sie müssen wissen,<br />
dass in einer solchen Notlage sowohl die Mitschüler<br />
als auch die Lehrer als sensible Gesprächspartner<br />
und Helfer zur Seite stehen.<br />
TK: Woran erkennt man, ob ein Kind gemobbt wird?<br />
Prof. Riedesser: Oftmals ist es nur eine Nichtigkeit,<br />
die einen Schüler plötzlich zum Außenseiter werden<br />
lässt: So ist es in einem Fall die falsche Kleidung, die<br />
das Mobbing provoziert, ein anderes Mal sind es die<br />
Projektwoche<br />
An der Initiative „Mobbingfreie Schule – gemeinsam<br />
Klasse sein“ sind im Schuljahr <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />
Lehrkräfte und Schüler von 27 Hamburger Schulen<br />
beteiligt. Für die Projektwoche erhalten die Lehrerinnen<br />
und Lehrer umfangreiches Material von der<br />
Initiative, außerdem auch spezielle Schulungen<br />
durch die Experten für Gewaltprävention der<br />
Hamburger Behörde für Bildung und Sport. Das<br />
erfolgreiche Modell soll auch über Hamburgs<br />
Grenzen hinweg Schule machen.<br />
Der Koffer „Mobbingfreie Schule“ ist gefüllt mit Materialien,<br />
die im Schulalltag für die Prävention zum Einsatz kommen.<br />
guten Schulnoten oder das schlechtere Handy. Ist ein<br />
Mobbing-Opfer ausgespäht, wird es von seinen Mitschülern<br />
beschimpft, bedroht oder verspottet. Ob auf<br />
dem Schulweg, dem Schulhof oder in der Klasse: Es<br />
wird bestohlen, erpresst, geschlagen oder ignoriert.<br />
Das Schlimmste: Niemand schaut hin und hilft. Denn<br />
selbst wenn Kinder sich nicht direkt am Mobbing<br />
gegenüber Mitschülern beteiligen, haben sie oft Angst,<br />
einzugr<br />
eifen.<br />
Weiterführende Informationen unter www.tk-online.de/<br />
gesundeschule oder unter www.li-hamburg.de. Informationen<br />
über Gewaltprävention in anderen Bundesländer<br />
n gibt es unter www.bildungsserver.de.<br />
43
Die TK hat einen „Gesundheitscoach“ entwickelt, der die<br />
Versicherten via Internet unterstützt, gute Vorsätze in die<br />
Tat umzusetzen.<br />
Coach im Internet<br />
Die optimale Strategie,<br />
sich fit zu halten<br />
Damit gesunde Ziele auch konsequent verfolgt werden,<br />
bietet die TK seit zwei Jahren auf ihrer Website<br />
einen kostenlosen Gesundheitscoach an. Gecoacht<br />
wird in verschiedenen Bereichen. So gibt es medialen<br />
Beistand, um auf Zigaretten zu verzichten, richtig zu<br />
trainieren oder einen sinnvollen Speiseplan zusammenzustellen.<br />
Mit ihrem Gesundheitscoach orientiert<br />
sich die TK am „Leitfaden Prävention“, an den für die<br />
Krankenkassen geltenden Qualitätsrichtlinien für Prävention<br />
und Gesundheitsförderung. Alle Inhalte des<br />
Coachs bietet die TK produktneutral an und hat auf<br />
ihrer Site ausdrücklich keine Hinweise auf Nahrungsergänzungsmittel,<br />
Fertigprodukte, Pillen oder Zusatzstoffe.<br />
Der Coach plant individuell für den Versicherten die<br />
optimale Strategie, sich fit zu halten. Er stärkt die Motivation,<br />
gibt hilfreiche Tipps und liefert professionelles<br />
Feedback über erzielte Fortschritte. Die medizinischen<br />
Inhalte wurden gemeinsam mit der Universität Dortmund<br />
entwickelt. Diese hat in einer über drei Jahre<br />
angelegten Studie die Nachhaltigkeit des Gesundheitscoachings<br />
via Internet am Beispiel des Moduls<br />
„Walking“ untersucht.<br />
Die Ergebnisse sprechen für sich<br />
Die Auswertung zeigt, dass Online-Coaching nachhaltig<br />
gesundheitsfördernd ist. Die Teilnehmer geben an,<br />
dass sich das Coaching positiv auf ihr Selbstwertgefühl,<br />
ihr Schmerzempfinden und ihre körperliche<br />
Fitness ausgewirkt hat. Auch ihr Wissen über Gesundheitsthemen<br />
konnten sie durch den Coach erweitern<br />
und in der Folge zum Beispiel den Konsum von<br />
Schmerzmitteln reduzieren.<br />
Konkret bietet der Coach den Versicherten individuelle<br />
Hinweise, damit sie ihren Alltag gesundheitsbewusster<br />
gestalten. Dies geschieht auf Basis einer Soll-Ist-Analyse,<br />
das heißt, der Coach vergleicht die persönlichen<br />
Ziele des Nutzers mit seinen Angaben über den<br />
gesundheitlichen Status quo.<br />
Gesundheitscoach<br />
im Internet<br />
Der Gesundheitscoach steht unter<br />
www.tk-online.de und dem Suchwort<br />
Gesundheitscoach bereit.<br />
Er umfasst die folgenden Module:<br />
• Fitnesscoach • Antistresscoach<br />
• Ernährungscoach • Nichtrauchercoach<br />
• Diabetescoach • Walkingcoach<br />
Entwicklung der Teilnehmerzahlen<br />
35.000<br />
30.000<br />
Teilnehmer Til<br />
aktive Teilnehmer<br />
fragende Teilnehmer<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
44<br />
4/2007 5/2007 1/<strong>2008</strong> 2/<strong>2008</strong> 3/<strong>2008</strong> 4/<strong>2008</strong>
Die 250 Reha-Berater sind vor allem in schwierigen Situationen<br />
für TK-Versicherte da. Und helfen nach schwerer Erkrankung bei<br />
der Wiedereingliederung in Beruf und Gesellschaft.<br />
Die TK-Reha-Beratung<br />
Stütze im<br />
Gesundheitslabyrinth<br />
Eine schwere Krankheit oder ein Unfall stellen das<br />
Leben komplett auf den Kopf. Die Betroffenen müssen<br />
mit den seelischen und körperlichen Belastungen<br />
zurechtkommen und zusätzlich einiges organisieren:<br />
So steht die Suche nach einer ambulanten oder stationären<br />
Therapie an, die Krankenpflege ist zu organisieren,<br />
Anträge müssen gestellt oder eine Selbsthilfegruppe<br />
gesucht werden.<br />
Welche Erkrankung haben bzw. hatten Sie?<br />
Wie unten abgebildet, besteht für den TK-Reha-Service<br />
der größte Handlungsbedarf bei Erkrankungen des<br />
Bewegungsapparates.<br />
g 23%<br />
3%<br />
5%<br />
1%<br />
14%<br />
Experten im Land<br />
8%<br />
5%<br />
25%<br />
16%<br />
Bewegungsapparat<br />
Herz-/Kreislauf<br />
Atemwege-/Lunge<br />
Krebs<br />
Stoffwechsel<br />
Neurologisch<br />
Psychisch<br />
Verletzung<br />
Sonstiges<br />
In diesen Fällen sind die 250 Reha-Berater der TK an<br />
der Seite der Versicherten: Sie setzen sich seit mehr<br />
als 15 Jahren an 53 Standorten für die Versicherten ein<br />
und sorgen gemeinsam mit allen am Heilungsprozess<br />
Beteiligten für einen reibungslosen Behandlungsverlauf.<br />
Zusammenarbeit mit Ärzten und<br />
Krankenhäusern<br />
Durch ihre besondere Qualifikation verstehen sich die<br />
Reha-Berater nicht nur als Partner der Versicherten.<br />
Über ihr sozialrechtliches Know-how hinaus, kennen<br />
sie auch die vielfältigen Versorgungs- und Therapiemöglichkeiten<br />
des Gesundheitssystems. So sind sie<br />
auch für Ärzte und Krankenhäuser adäquate Gesprächspartner<br />
und bringen mit ihnen die Versorgung<br />
im Sinne des Versicherten auf den Weg.<br />
Die Reha-Berater kennen sämtliche Verträge zur Inte-<br />
grierten Versorgung der TK. Das heißt, sie ermöglichen<br />
den Versicherten nicht nur eine wohnortnahe<br />
Behandlung bei entsprechenden Spezialisten, sondern<br />
empfehlen auch Verträge, beispielsweise bei<br />
neurologischen, psychischen oder rheumatischen<br />
Erkrankungen. So kann der Patient sicher sein, dass<br />
ihn sein Reha-Berater optimal berät und unterstützt.<br />
Auch Umfragen zeigen: Die Versicherten schätzen<br />
das qualifizierte Angebot der Reha-Berater. In den<br />
regelmäßigen TK-Versichertenbefragungen zu Servicequalität<br />
und Kundenzufriedenheit geben 80 Prozent<br />
der Befragten an, dass sie den Reha-Service<br />
der TK weiterempfehlen würden.<br />
Weitere Informationen zum Reha-Service gibt es unter<br />
www.tk-online.de und dem Suchbegriff Rehabilitationsberatung.<br />
45
Noch Fragen?<br />
Wir sind für Sie da:<br />
46<br />
Die TK hat ihren Hauptsitz als bundesweite Krankenkasse<br />
in Hamburg. Für die regionale Präsenz stehen<br />
seit 1990 die TK-Landesvertretungen. Sie setzen sich<br />
im jeweiligen Bundesland für die Interessen der TK-<br />
Versicherten ein und vereinbaren gemeinsam mit Ärzten,<br />
Krankenhäusern und anderen Partnern TK-spezifische<br />
Versorgungsangebote. Außerdem verantworten<br />
sie die Medienarbeit im jeweiligen Bundesland.<br />
Für bundesweite Angebote<br />
Techniker Krankenkasse<br />
Dorothee <strong>Meusch</strong> (Pressesprecherin)<br />
Bramfelder Straße 140, 22305 Hamburg<br />
Tel. 040 - 69 09-17 83, Fax 040 - 69 09-13 53<br />
E-Mail: pressestelle@tk-online.de<br />
Für Angebote aus den<br />
jeweiligen Ländern:<br />
Landesvertretung Baden-Württemberg<br />
Hubert Forster<br />
Heilbronner Straße 170, 70191 Stuttgart<br />
Tel. 07 11 - 250 95-400, Fax 07 11 - 250 95-444<br />
E-Mail: lv-baden-wuerttemberg@tk-online.de<br />
Landesvertretung Bayern<br />
Kathrin Heydebreck<br />
Grafinger Straße 2, 81671 München<br />
Tel. 089 - 490 69-600, Fax 089 - 490 69-624<br />
E-Mail: lv-bayern@tk-online.de<br />
Landesvertretung Berlin-Brandenburg<br />
Marcus Dräger<br />
Alte Jakobstraße 81 – 82, 10179 Berlin<br />
Tel. 030 - 245 47-502, Fax 030 - 245 47-500<br />
E-Mail: lv-berlin-brandenburg@tk-online.de<br />
Landesvertretung Bremen<br />
Angela Motzko<br />
Willy-Brandt-Platz 1, 28215 Bremen<br />
Tel. 04 21 - 305 05-400, Fax 04 21 - 305 05-409<br />
E-Mail: lv-bremen@tk-online.de<br />
Landesvertretung Hamburg<br />
John Hufert<br />
Habichtstraße 28, 22305 Hamburg<br />
Tel. 040 - 69 09-55 00, Fax 040 - 69 09-55 55<br />
E-Mail: lv-hamburg@tk-online.de<br />
Landesvertretung Hessen<br />
Denise Jacoby<br />
Zeil 105, 60313 Frankfurt a.M.<br />
Tel. 069 - 96 21 91-0, Fax 069 - 96 21 91-11<br />
E-Mail: lv-hessen@tk-online.de<br />
Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern<br />
Heike Schmedemann<br />
Werderstraße 74 c, 19055 Schwerin<br />
Tel. 03 85 - 76 09-0, Fax 03 85 - 76 09-200<br />
E-Mail: lv-mv@tk-online.de<br />
Landesvertretung Niedersachsen<br />
Frank Seiffert<br />
Schillerstraße 23, 30159 Hannover<br />
Tel. 05 11 - 30 18 53-0, Fax 05 11 - 30 18 53-30<br />
E-Mail: lv-niedersachsen@tk-online.de<br />
Landesvertretung Nordrhein-Westfalen<br />
Christian Elspas<br />
Bismarckstraße 101, 40210 Düsseldorf<br />
Tel. 02 11 - 936 00-0, Fax 02 11 - 936 00-13<br />
E-Mail: lv-nrw@tk-online.de<br />
Landesvertretung Rheinland-Pfalz<br />
Sigrid Hansen<br />
Nikolaus-Otto-Straße 5, 55129 Mainz<br />
Tel. 061 31 - 917-400, Fax 061 31 - 917-410<br />
E-Mail: lv-rheinland-pfalz@tk-online.de<br />
Landesvertretung Saarland<br />
Thomas Jochum<br />
Trierer Straße 10, 66111 Saarbrücken<br />
Tel. 06 81 - 948 87-0, Fax 06 81 - 948 87-78<br />
E-Mail: lv-saarland@tk-online.de<br />
Landesvertretung Sachsen<br />
Matthias Jakob<br />
Bergstraße 2, 01069 Dresden<br />
Tel. 03 51 - 47 73-900, Fax 03 51 - 47 73-908<br />
E-Mail: lv-sachsen@tk-online.de<br />
Landesvertretung Sachsen-Anhalt<br />
Elke Proffen<br />
Olvenstedter Straße 66, 39108 Magdeburg<br />
Tel. 03 91 -73 94-400, Fax 03 91 - 73 94-444<br />
E-Mail: lv-sachsen-anhalt@tk-online.de<br />
Landesvertretung Schleswig-Holstein<br />
Volker Clasen<br />
Hamburger Chaussee 8, 24114 Kiel<br />
Tel. 04 31 - 98 15 85-0, Fax 04 31 - 98 15 85-55<br />
E-Mail: lv-schleswig-holstein@tk-online.de<br />
Landesvertretung Thüringen<br />
Gudrun Fischer<br />
Schlösserstraße 20, 99084 Erfurt<br />
Tel. 03 61 - 54 21-400, Fax 03 61 - 54 21-430<br />
E-Mail: lv-thueringen@tk-online.de<br />
Herausgeber: eber:<br />
Techniker Krankenkasse, Leitung Landesvertretungen, Bramfelder Straße 140,<br />
22305 Hamburg, E-Mail: tk-innovativ@tk-online.de<br />
; Verantwortlich: <strong>Andreas</strong> <strong>Meusch</strong>;<br />
Redaktion: Anja Fließgarten, Britta Surholt-Rauer und bsmo.de; Gestaltung: Stefan<br />
Mortz; Produktion: <strong>Andreas</strong> Volkmar; Fotos: <strong>Andreas</strong>.Friese.de (S.6 – 17, 22 – 29 und<br />
32 – 41), Michael B. Rehders (S.42), Corbis, Masterfile; Litho: Hirte Medien-Service,<br />
Hamburg; Druck: Print64, Norderstedt.<br />
© Techniker Krankenkasse. Alle Rechte vorbehalten.
Benötigen Sie noch mehr Informationen oder<br />
möchten Sie Kontakt zu uns aufnehmen?<br />
Für welche Indikationen die TK Verträge geschlossen<br />
hat, erfahren Versicherte unter 018 01 - 85 45 85<br />
(ab 4 Cent pro Minute, abhängig vom Anbieter).<br />
Unsere Spezialisten vor Ort, die TK-Reha-Berater,<br />
erreichen Sie unter 018 01 - 85 00 85<br />
(ab 4 Cent pro Minute, abhängig vom Anbieter).<br />
Informationen rund um das Thema Ambulantes<br />
Operieren gibt es unter 018 01 - 85 44 85<br />
(ab 4 Cent pro Minute, abhängig vom Anbieter).<br />
Unter 018 02 - 64 85 64 (ab 6 Cent pro Gespräch,<br />
abhängig vom Anbieter) können Versicherte exklusiv<br />
beim TK-Ärztezentrum schnell und kompetent Antworten<br />
auf ihre medizinischen Fragen erhalten.<br />
Das TK-Familientelefon erreichen Sie unter<br />
018 02 - 85 00 00 (ab 6 Cent pro Gespräch, abhängig<br />
vom Anbieter).<br />
Weiteres Material zu allen vorgestellten Projekten und<br />
Angeboten finden Sie auf unserer Homepage unter<br />
www.tk-online.de. Viele Patienteninformationen, Broschüren<br />
und Flyer stehen im Netz als Download zur<br />
Verfügung.<br />
Per E-Mail erreichen Sie uns unter<br />
tk-innovativ@tk-online.de<br />
Techniker Krankenkasse<br />
10.1/018 07/<strong>2008</strong>
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Sie das Lezeichen >Flexiblen Zeilenumbruch<br />
und Größe einstellen.<br />
Alternativ: Strg+4 (Zeilenumbruch),<br />
dann mit Strg+plus oder Strg-minus Zoomfaktor<br />
einstellen.<br />
Achtung: Die Anzeige "flexibler Zeilenumbruch"<br />
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Vorleseoption mit<br />
Adobe Reader :<br />
Der vermutlich voreingestellte Sprecher<br />
"Microsoft Sam" muss gegen deutsche<br />
Sprecher ausgetauscht werden: Nutzen<br />
Sie die I Infos zum Vorlesen ... und<br />
Download deutscher Sprecher, um<br />
deutsche Sprecher zu installieren.<br />
Wählen Sie unter Bedienungsfunktionen<br />
das Lesezeichen >Seite<br />
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(Strg+Shift+V). Sie beenden das Lesen<br />
mit Ende vorlesen (Strg+Shift+E).<br />
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muss mit Strg+Shift+Y (Menü: >Anzeige<br />
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