Berg Heil! Bis zur nächsten Ausgabe! - Deutscher Alpenverein ...
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Am Aussichtspunkt genießen wir den atemberaubenden Blick auf den Canyon<br />
und bekommen den ersten Eindruck, was uns erwartet. Dann wird<br />
der Rucksack gepackt, denn außer dem Persönlichen müssen Schlafsack,<br />
Isomatte, bei einigen ein Zelt und die Verpflegung für vier Tage mitgenommen<br />
werden. Wasser stellt der Fluss. Wir steigen endlich am Nachmittag<br />
auf ziemlich steilem Pfad – am Anfang an Ketten – bergab. Es geht<br />
besser, als gedacht. Nach ca. 1,5 Stunden weitet sich an der letzten Wegbiegung<br />
das Gelände und wir erreichen den mit reichlich Wasser gefüllten<br />
Fischfluss und einen einladenden Sandstrand. Da wir an diesem Tag nur<br />
bis hierher wollen, suchen wir uns eine Kuhle zum Schlafen und Baden im<br />
Fluß. Erfrischt gehen wir anschließend auf Holzsuche, um unsere Erbssuppe<br />
am offenen Feuer zu kochen. Danach legt sich einer nach dem anderen<br />
im Zelt oder unter freiem Himmel schlafen.<br />
Erwartungsvoll packen wir unsere Siebensachen, um die erste Tagesetappe<br />
in Angriff zu nehmen. Die Strecke führt auf Grund des hohen Wasserstandes<br />
über die übereinander gewürfelten Steine und Platten oder durch<br />
Flusssand zwischen Wänden mit einer Höhe von 400 - 500 m hindurch. Da<br />
sich bei einigen im Laufe des Tages Probleme einstellen, wird die Gruppe<br />
am Abend geteilt. Die einen laufen weiter und die anderen steigen am<br />
Morgen zum Notausgang wieder aus, werden von freundlichen Schweizern<br />
<strong>zur</strong>ück nach Hobas mitgenommen, um von dort zum Zielort, nach Ai- Ais<br />
zu fahren. Nach einer staubigen Fahrt bauen wir unter Palmen unsere Zelte<br />
auf und genießen anschließend das Wasser der heißen Quellen, das<br />
Abendbrot und das allabendliche Lagerfeuer unter einem traumhaften<br />
Sternenhimmel.<br />
Da wir auf die restlichen Canyonwanderer warten müssen, ist Ruhetag.<br />
Wir baden wieder in den heißen Quellen und erkunden die nähere und<br />
weitere Umgebung. Unsere Begleiter suchen sich einen geeigneten Kletterfelsen.<br />
Aus einem weiteren Ruhetag wird nichts. Gleich nach dem Frühstück wollten<br />
wir ein Stück in den Canyon hineinlaufen, aber plötzlich stehen unsere<br />
Wanderer abgekämpft und zufrieden vor uns. Nachdem sie über die restliche<br />
Strecke berichtet haben, die weniger spektakulär als das erste Teilstück<br />
aber genauso anstrengend war, gönnen sie sich noch ein Bad in den<br />
Quellen. Für uns andere heißt es packen. Wir verlassen Ai- Ais und fahren<br />
durch öde Steinwüste zum Oranje, dem Grenzfluß zwischen Namibia und<br />
Südafrika. Nach der staubigen Wüste tut das Grün am Oranjeufer richtig<br />
gut. Wir kommen vorbei an Plantagen mit Wein – vorwiegend zum Export<br />
- und den Schilfhütten der Pflücker und finden einen schönen Rastplatz<br />
am Fluß. Mit Übernachten unter freiem Himmel wird wegen der Wolken<br />
am Himmel und eventuellem Regen nichts.<br />
Beim Aufstehen Regen! Wir packen unsere Siebensachen und weiter geht<br />
es durchs Gebirge, vorbei am Zusammenfluß von Oranje und Fischfluß,<br />
bei immer stärkerem Regen Richtung Rosh Pinah, einer neu erbauten<br />
Stadt für die Beschäftigten einer Zinkmine.<br />
Ein Stück hinter Rosh Pinah streikt erst Volkers, dann Hassos Auto. Zum<br />
Glück bekommen sie sie trotz Schlamm – die Straßen bestehen nur aus<br />
festgefahrenem Sand und Steinen – und Regen wieder flott, um dann im<br />
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