Berg Heil! Bis zur nächsten Ausgabe! - Deutscher Alpenverein ...
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Nach einem Informationsgang hörten wir Musik auf alten Instrumenten aus der Bachzeit. Anschließend warfen wir noch einen Blick in den Stadtkern von Eisenach, um dann allmählich auf der Klassikerstraße wieder in die Höhe zum Parkplatz „Hohe Sonne“ aufzusteigen. Bevor wir zu unserem Hotel zurückkehrten, hielten wir auf der Heimfahrt noch bei den „Schwimmenden Inseln“ (Bergsee) an. Am 22. April stand als ganz besonderer Punkt das „Erlebnisbergwerk Merkers“ auf dem Programm. Die Anfahrt war kurz und 10.00 Uhr begann die Führung. Nach Erhalt von Arbeitsschutzkleidung ging es per Seilfahrt bis zu einer Tiefe von 502 m hinunter. Nach einer kurzen Einführung im Bergbaumuseum bestiegen wir zur Grubenfahrt einen offenen Mannschaftsjeep. Es war eine luftige Angelegenheit, denn mit hohem Tempo legte der Jeep um viele Ecken 26 km bis in eine Tiefe von 750 m zurück. Zwischendurch hielt er auch an und wir erfuhren etwas über die harten Arbeitsbedingungen der Bergleute. Auenlandschaft im Feldatal Wir erreichten schließlich den Goldraum, der unser besonderes Interesse weckte. Dort wurden am Ende des 2. Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände des NSDAP-Regimes sowie wertvolle Kunstgegenstände eingelagert. Am 12. April 1945 wurde dieser Schatz von General Eisenhower inspiziert und danach durch USA-Truppen abtransportiert. Als krönenden Abschluss und Höhepunkt dieser Grubenfahrt war das europaweite einzigartige Geotop „Kristallgrotte“ mit seinen milchig-weißen bis glasklaren Kristallen zu besichtigen. Nach diesen Eindrücken begaben wir uns wieder in die Höhe, wo uns ein sonniger Tag erwartete. Unser nächstes Ziel war Bernshausen, wo wir im Landgasthof „Zur Grünen 20
Kutte“ eine Kleinigkeit speisten. Zur Nachmittagswanderung waren die Bernshauser Kutten vorgesehen. Wie wir inzwischen auch feststellten, ist die Rhön arm an natürlichen Seen. Eine Ausnahme sind die „Kutten“ der thüringischen Rhön. Sie verdanken ihre Entstehung den Auslagerungen des unter dem Zechstein liegenden Steinsalzes. Es waren ehemals Erdwälle, die sich nachträglich mit Wasser füllten und mit ihrer tiefgrünen Farbe an Hochgebirgsseen erinnern. Dieses Naturwunder entdeckten wir zwischen alten Bäumen. Ein schöner Uferpfad führte uns um den See. Nach diesem Naturerlebnis liefen wir über die Höhe zum Erholungsgebiet „Schönsee“ und genossen diese einzigartige Landschaft. Der Rückweg nach Bernshausen führte uns durch Buchenwald und bunte Frühlingswiesen. Mit vielen Impressionen und zufrieden kehrten wir zum „Kelten-Hotel“ zurück. Am vorletzten Tag, dem 23. April 2005, wollten wir das „Schwarze Moor“ kennen lernen. Nach einem üppigen Frühstück fuhren wir in die Nähe von Seiferts. Dort fanden wir einen schönen Parkplatz. Von dort aus ging es zunächst zum Parkplatz „Schwarzes Moor“ an der Hochrhönstraße. Am Eingangstor zum „Schwarzen Moor“ hatte sich im Dritten Reich ein Reichsarbeitsdienstlager befunden. Bei dem „Schwarzen Moor“ und dem „Roten Moor“ handelt es sich um typische Mittelgebirgshochmoore, die sich mehrere Meter uhrglasförmig über die Mineralbodenfläche erheben und ihr Wasser ausschließlich aus Niederschlägen beziehen. Sie gehören zu den sensibelsten und ältesten Biotopen der Rhön. Auf einem Holzsteg beobachteten wir die Vielfalt des Naturschutzgebietes „Schwarzes Moor“. Infolge der Höhe lag die Vegetation im April noch ein wenig zurück. Auf einem Weg durch einen Moorbirkenwald gelangten wir zum Ausgangspunkt zurück. Nach diesen Impressionen quälte uns ein kleiner Hunger, der in der Gaststätte „Sennhütte“ befriedigt wurde. Am Nachmittag erreichten wir über Weideflächen den Grabenberg. Dort steht ein ehemaliger DDR-Grenzbeobachtungsturm. Heute dient er als Informationsstelle und eine Schautafel erinnert an diese Zeit. Unser Weg führte uns weiter, teilweise an der ehemaligen Zonengrenze vorbei in das Rhöndorf Birx. Eine vielseitige Vegetation wurde uns vorgeführt, die sich durch die Teilung Deutschlands und dem damit in der Grenzregion entstandenen „Naturschutzgebiet“ ergab. Die Natur konnte sich hier in aller Ruhe entwickeln. Nach kurzer Zeit erreichten wir unseren Parkplatz wieder. An diesem Tag war es so warm, dass wir uns auf der Terrasse unseres Hotels ein Bier gönnten und noch einmal alles Revue passieren ließen. Auf unseren Touren hatten wir teilweise herrliche Hochwälder, Felsflure, Moore, bunte Frühjahrswiesen, zahlreiche Heckenbüsche, Magerrasen und weite Heideflächen erlebt. Am letzten gemeinsamen Abend lobten wir die gepflegte Gastlichkeit der hiesigen Gastronomie und dankten auch Gottfried und seiner Crew für die wunderbare Gestaltung dieser Rhön-Tour. Er ließ durchblicken, für das nächste Jahr die Sächsische Schweiz als Wanderziel zu planen. Gottfried hatte sich auch für den heutigen Abend etwas einfallen lassen. Er trat in 21
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Nach einem Informationsgang hörten wir Musik auf alten Instrumenten<br />
aus der Bachzeit. Anschließend warfen wir noch einen Blick in den Stadtkern<br />
von Eisenach, um dann allmählich auf der Klassikerstraße wieder in<br />
die Höhe zum Parkplatz „Hohe Sonne“ aufzusteigen. Bevor wir zu unserem<br />
Hotel <strong>zur</strong>ückkehrten, hielten wir auf der Heimfahrt noch bei den<br />
„Schwimmenden Inseln“ (<strong>Berg</strong>see) an.<br />
Am 22. April stand als ganz besonderer Punkt das „Erlebnisbergwerk Merkers“<br />
auf dem Programm. Die Anfahrt war kurz und 10.00 Uhr begann die<br />
Führung. Nach Erhalt von Arbeitsschutzkleidung ging es per Seilfahrt bis<br />
zu einer Tiefe von 502 m hinunter. Nach einer kurzen Einführung im <strong>Berg</strong>baumuseum<br />
bestiegen wir <strong>zur</strong> Grubenfahrt einen offenen Mannschaftsjeep.<br />
Es war eine luftige Angelegenheit, denn mit hohem Tempo legte der<br />
Jeep um viele Ecken 26 km bis in eine Tiefe von 750 m <strong>zur</strong>ück. Zwischendurch<br />
hielt er auch an und wir erfuhren etwas über die harten Arbeitsbedingungen<br />
der <strong>Berg</strong>leute.<br />
Auenlandschaft im Feldatal<br />
Wir erreichten schließlich den Goldraum, der unser besonderes Interesse<br />
weckte. Dort wurden am Ende des 2. Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände<br />
des NSDAP-Regimes sowie wertvolle Kunstgegenstände eingelagert.<br />
Am 12. April 1945 wurde dieser Schatz von General Eisenhower inspiziert<br />
und danach durch USA-Truppen abtransportiert. Als krönenden<br />
Abschluss und Höhepunkt dieser Grubenfahrt war das europaweite einzigartige<br />
Geotop „Kristallgrotte“ mit seinen milchig-weißen bis glasklaren<br />
Kristallen zu besichtigen. Nach diesen Eindrücken begaben wir uns wieder<br />
in die Höhe, wo uns ein sonniger Tag erwartete.<br />
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