Berg Heil! Bis zur nächsten Ausgabe! - Deutscher Alpenverein ...
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Mitteilungen<br />
der<br />
Sektion Dresden<br />
des DAV e.V.<br />
Zukunft schützen<br />
Heft Nr. 13 Januar 2006<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Alpenverein</strong> e.V.
Wichtige Adressen und Telefonnummern unserer Sektion<br />
www.alpenverein-dresden.de<br />
E-Mail: webmaster@<strong>Alpenverein</strong>-Dresden.de<br />
Infotelefon 0351/4 96 09 88<br />
Erster Vorsitzender Ludwig Gedicke<br />
Hannes-Schufen-Str. 79<br />
41066 Mönchengladbach<br />
Tel. 02161 / 96 35 90<br />
Fax 02161 / 96 35 91<br />
Zweiter Vorsitzender Claus Lippmann<br />
Alnpeckstr. 44<br />
01239 Dresden<br />
Tel. 0351 / 2 84 73 01<br />
Fax 0351 / 2 81 46 39<br />
Geschäftsstelle Reitbahnstr. 36<br />
01069 Dresden<br />
Tel. 0351 / 4 96 50 80<br />
Fax 0351 / 4 96 50 71<br />
Leiter: Klaus Schindler<br />
Alles <strong>zur</strong> Geschäftsstelle finden Sie unter<br />
„Informationen der Geschäftsstelle“<br />
Schatzmeisterin Ursula Claußnitzer<br />
Stauffenbergstr. 2<br />
70806 Kornwestheim<br />
Tel. 07154 / 73 62<br />
Tourenreferent Bernd Schmiedel<br />
Ermischstr. 22<br />
01067 Dresden<br />
Tel. 0351 / 4 94 15 58<br />
Ausbildungsreferent Wolfgang Boruttau<br />
Boltenhagener Str. 6<br />
01109 Dresden<br />
Tel. 0351 / 8 80 78 93<br />
Fax 0351 / 8 80 78 94<br />
Familienwandern und -bergsteigen Petra Gläser<br />
Bauernweg 3<br />
01737 Tharandt<br />
Tel. 035203 /3 06 40<br />
Fax 01805 / 060 334 312 48<br />
e-mail: Petra-Glaeser@web.de<br />
Umwelt- und Naturschutzreferentin Anne Walther<br />
Weißenberger Straße 2<br />
02906 Waldhufen/OT Diehsa<br />
Tel. 0160 / 8 35 25 93<br />
Leiterin der Jugendgruppe Birgit Franke<br />
Schweizstraße 14<br />
01259 Dresden<br />
Tel. 0351 /2 05 25 87<br />
Handy 0170 / 5 58 57 48<br />
e-mail: franke-b@web.de<br />
Alle Angaben <strong>zur</strong> Dresdner Hütte und <strong>zur</strong> Hochstubaihütte finden Sie auf der letzten<br />
Heftinnenseite.
Mitteilungen der Sektion Dresden des DAV e.V.<br />
Heft Nr. 13 Januar 2006<br />
Inhalt Seite<br />
� Liebe Sektionsmitglieder, liebe <strong>Berg</strong>freunde! 2<br />
� Neues von unseren Hütten... 3<br />
� Aus dem Sektionsleben... 6<br />
� Aus einem <strong>Berg</strong>steigerleben – Helmut Holdegel erzählt 9<br />
� Die Sektion gratuliert… 12<br />
� Termine ? Termine !<br />
u.a.<br />
13<br />
- Einladung Mitgliederversammlung 2006<br />
- Termine/Themen des <strong>Berg</strong>steigerstammtisches<br />
� Von unseren <strong>Berg</strong>fahrten 18<br />
� Informationen der Geschäftsstelle 38<br />
- Ausleihe von Ausrüstung, Karten etc./ Mitgliederverwaltung und -beiträge<br />
- neue Mitglieder<br />
� Tipps rund um den <strong>Berg</strong>sport 43<br />
� In der Welt unterwegs... 46<br />
� Adressenübersicht der sektionseigenen Hütten 52<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Sektion Dresden des DAV e.V., 1. Vorsitzender Ludwig Gedicke<br />
Hannes-Schufen-Str. 7, 41066 Mönchengladbach<br />
Redaktion: Matthias Zier; Poststraße 8, 01665 Sachsdorf<br />
Telefon 035204-5232<br />
E-Mail: Matthias.Zier@t-online.de<br />
Karin Lippmann<br />
Druck: Satz und Druck Ell, Tharandt<br />
Bildnachweis:Verfasser d. Texte, wenn nicht gesondert genannt; Liesl Stephan; H.-<br />
Dietrich Pusinelli; M. Zier<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser wieder.<br />
Nachdruck mit Quellenangabe.<br />
Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>: 23. November 2005.<br />
Redaktionsschluss der <strong>nächsten</strong> <strong>Ausgabe</strong> ist der 23. Juni 2006!<br />
Zusendung von Manuskripten bitte an die Redaktion oder die Geschäftsstelle.<br />
Unser Titelfoto... zeigt das am 29.07.2005 festlich eingeweihte „Ortseingangsschild“ an<br />
der Dresdner Hütte. Näheres dazu, auch zu den Personen auf dem Foto, in der Rubrik<br />
“Aus dem Sektionsleben“.<br />
Unser Rücktitelbild... vom Verlag Ch. Fiegl, Sölden, soll noch einmal auf einen Besuch<br />
der Hochstubaihütte „Appetit machen“; die Urlaubsziele und Touren für das Jahr 2006<br />
werden ja bei den meisten bereits jetzt geplant. Neben einer tollen, auch für „normale<br />
<strong>Berg</strong>wanderer“ technisch machbaren Tour, gibt es durch die exponierte Gipfellage<br />
schöne Abend- oder Morgenstunden bei einer Übernachtung auf der Hütte gratis (gutes<br />
Wetter natürlich vorausgesetzt). Wie man sieht, selbst die Tourismusverantwortlichen<br />
werben mit dieser Hüttenlage, hier für das Gebiet um Sölden, werbewirksam als „Ötztal<br />
Arena“ bezeichnet (obwohl die Hütte selbst in den Stubaier Alpen liegt – der Normalweg<br />
führt allerdings von Sölden herauf).<br />
1
Liebe Sektionsmitglieder,<br />
liebe <strong>Berg</strong>freunde!<br />
In den letzten Monaten ist es ziemlich aufregend in der Sektion zugegangen.<br />
Neben vielen schönen Wanderungen, bergsteigerischen Erlebnissen<br />
in den Ferien und Ausflügen waren nicht alltägliche Verwaltungsaufgaben<br />
zu lösen.<br />
Zum ersten Mal in den letzten Jahrzehnten fand im Juni eine ausschließlich<br />
dem wirtschaftlichen Teil der Sektionstätigkeit gewidmete Prüfung durch<br />
das Finanzamt Innsbruck statt. Ein Schwerpunkt war die „Liebhaberei-<br />
Vermutung“ für die Hochstubaihütte und die detaillierte Prüfung der Steuerunterlagen<br />
der Jahre 2001 bis 2003. Die aufgetretenen Probleme wurden<br />
und werden für die Zukunft in Zusammenarbeit mit unserem Wirtschaftsprüfer<br />
in Innsbruck und dem <strong>Alpenverein</strong> in München u. a. auch<br />
durch organisatorische Maßnahmen gelöst.<br />
Eine wohl niemals endende Geschichte ist die Geschichte über den beabsichtigten<br />
Bau neuer Wasserkraftwerke in Tirol. Im „DAV-Panorama“ und<br />
in der Tagespresse wurde darüber mehrfach berichtet. Alle <strong>Berg</strong>-steiger<br />
und Wanderer sind ebenso betroffen wie wir in unserem Arbeits-gebiet<br />
unmittelbar betroffen sind. Wir wollen uns, wie schon vor Jahren, an noch<br />
abzustimmenden Aktionen des <strong>Alpenverein</strong>s, der Gemeinden Neustift und<br />
Sölden, der Tal- und Tourismusverbände beteiligen. Dazu brauchen wir<br />
dann vor allem die aktive Mitarbeit unserer Mitglieder.<br />
Hatten die Sektionsgründer u. a. die Ankurbelung des Tourismus in den<br />
Alpen als ein Ziel, so waren es in den 80er und 90er Jahren die Probleme<br />
des Massentourismus, die wir glaubten, in den Griff zu bekommen. Und<br />
heute ist es, zumindest in unserem Arbeitsgebiet, die vor allem in den<br />
Sommermonaten nachlassende Nachfrage, die nicht nur unseren Pächtern<br />
Sorge bereitet. Dies gilt insbesondere für den Besuch der Hochstubaihütte.<br />
Für <strong>Berg</strong>wanderer in hochalpinem Gelände und in Verbindung mit<br />
anderen Hütten im Ötztal ein Erlebnis der Sonderklasse und für Sektionsmitglieder<br />
ein Muss.<br />
Die diesjährige Hauptversammlung des Deutschen <strong>Alpenverein</strong>s hat erstmalig<br />
einen „Sachsen“ zu ihrem Präsidenten gewählt. Professor Dr. Heinz<br />
Röhle, tätig an der TU Dresden und Mitglied im SBB ist am 29.10. zum<br />
Präsidenten gewählt worden;<br />
Herzlichen Glückwunsch von mir an dieser Stelle.<br />
Allen unseren Mitgliedern wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein<br />
glückliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.<br />
Ludwig Gedicke, Erster Vorsitzender<br />
2
Neues von unseren Hütten...<br />
Dresdner Hütte<br />
Die Wintersaison auf der Hütte war<br />
wie gewohnt mit über 11.000 Nächtigungen<br />
wirtschaftlich sehr erfolgreich.<br />
Die fast 6.000 Nächtigungen von<br />
<strong>Berg</strong>wanderungen im Sommer zeigen,<br />
dass der Stubaier Höhenweg sehr gut angenommen und von einer<br />
großen Zahl von <strong>Berg</strong>wanderern begangen wird. Der Anteil der Hochtourengeher<br />
ist auf der Dresdner Hütte, wie in den letzten Jahren schon, eher<br />
gering. Die Gletscherbahn macht es möglich, dass die meisten Hochtouren<br />
nur noch Tagestouren sind.<br />
Die Gesamtaufnahme der Bausubstanz der Dresdner Hütte wurde Ende<br />
November in Angriff genommen. Das Ergebnis wird in der Mitgliederversammlung<br />
2006 vorgestellt.<br />
Im <strong>nächsten</strong> Jahr wird unsere Pächterfamilie Hofer ihr 100jähriges Pächterjubiläum<br />
auf der Dresdner Hütte feiern.<br />
Ludwig Gedicke, Hüttenwart<br />
Dresdner Hütte - Übernachtungspreise Winter (25.10.05 - 15.5.06)<br />
Bett<br />
AV-Mitglied<br />
Bett<br />
Nicht-AV-Mitglied<br />
Kinder bis vollendetem<br />
11 Lebensjahr<br />
Übernachtung<br />
13,50 € 38,00/43,00 €<br />
18,50 € 43,00/48,00 €<br />
13,50 € 33,00/35,00 €<br />
3<br />
Übernachtung mit Halbpension<br />
Die Halbpension beinhaltet Frühstücksbuffet und 4-gängiges Abendmenü.<br />
In der Hauptsaison (25.12.05-1.01.06./4.02.06-8.02.06/18.03.-28.03.06) kann nur<br />
inklusive Halbpension gebucht werden.<br />
Für Kinder ab 12. Lebensjahr gilt der Preis für Erwachsene.<br />
Für die Reservierung von Übernachtungen setzen Sie sich bitte direkt<br />
mit der Dresdner Hütte in Verbindung. Ausnahmen von diesem<br />
Grundsatz betreffen lediglich besondere, von der Sektion organisierte<br />
Veranstaltungen. In diesen Fällen gibt es dann aber gesonderte<br />
Informationen.<br />
Weitere Informationen <strong>zur</strong> Dresdner Hütte finden Sie auf der<br />
Internetseite der Hütte. (Internetadresse und „richtige“ Adresse
siehe letzte Seite dieses Heftes).<br />
Hochstubaihütte<br />
Liebe Vereinsmitglieder,<br />
wie Ihr wisst war die <strong>zur</strong>ückliegende<br />
Saison 2005 eine besondere Saison<br />
für unsere Hochstubaihütte. Da der<br />
Pächter des Jahres 2004 nach nur<br />
14tägiger Tätigkeit den Pachtvertrag<br />
mit uns gekündigt hatte, musste ein<br />
zuverlässiger Pächter für dieses Jahr gefunden werden. Die Ausschreibung<br />
erfolgte hierzu in der regionalen Presse des Ötztales und aus den erstaunlich<br />
vielen Bewerbungen entschied sich unser Vorstand, wie Ihr wisst, für<br />
Florian Fiegl.<br />
Gleichzeitig wechselte ja auch der Hüttenwart und so waren Florian Fiegl<br />
und ich sozusagen beide Neulinge auf unserem Gebiet. Ihr könnt Euch<br />
vorstellen, dass sowohl beim Pächter als auch beim Hüttenwart die Erwartungen<br />
sehr hoch waren. Um es vorweg zu nehmen, es wurde eine hervorragende<br />
Zusammenarbeit, und ich denke, beide Seiten können von einer<br />
erfolgreichen ersten Saison sprechen. Die Betreuung und Versorgung<br />
der Gäste auf der Hütte war einfach vorbildlich und wohin man kommt, ob<br />
ins Tal oder auf benachbarte Hütten oder Almen, alle sind des Lobes voll!<br />
Leider spielte für unseren Pächter das Wetter in diesem Sommer so gar<br />
nicht mit, ca. 450 Gäste, davon ca. 250 Übernachtungsgäste legen dafür<br />
ein beredtes Zeugnis ab. Sicherlich kommt erschwerend die vorhergehende<br />
Saison hinzu, bei der sicherlich der gute Ruf der Hütte im Ötztal nicht<br />
gerade gefördert wurde. Schon heute können wir unserem Pächter für das<br />
kommende Jahr nur wünschen, dass er möglichst viele Schönwettertage<br />
und damit auch mehr Gäste bekommt wie in diesem Jahr!<br />
Folgende Maßnahmen wurden in diesem Jahr auf der Hochstubaihütte<br />
durchgeführt:<br />
� Beide Zustiege, sowohl der von der Kleblealm als auch der von<br />
Fiegl`s Gasthaus wurden unter Regie des Hüttenpächters neu markiert<br />
und teilweise recht aufwendig instandgesetzt.<br />
� Beide Zustiege wurden von Mitgliedern unserer Sektion mit neuen<br />
Wegweisern versehen.<br />
� Durch den Hüttenwart wurde eine Inventur des gesamten beweglichen<br />
Inventars durchgeführt.<br />
� Die Solaranlage wurde repariert, ist aber bereits wieder nicht mehr<br />
voll funktionsfähig.<br />
� Nach Ausfall der Wasserpumpe wurde ein neuer Motor installiert.<br />
� Sämtliche Feuerlöscher wurden kontrolliert und mit Saisonende zum<br />
Austausch bzw. <strong>zur</strong> Instandsetzung mit ins Tal geflogen.<br />
Folgende Maßnahmen sind für das nächste Jahr geplant bzw. bereits beschlossen:<br />
� Abriss und Neubau des Kachelofens im Gastraum<br />
4
� Neuverlegung des Fußbodenbelages im Gastraum<br />
� Wasserschadenbeseitigung erstes OG (sollte bereits 2005 erfolgen,<br />
aber durch neuerlichen Wasserschaden auf 2006 verlegt)<br />
� Montage einer Niveauregelung in den Wassertanks im Bodengeschoss<br />
sowie Bau einer Trockenlaufschutzregelung im Bereich Wasserpumpe<br />
Pumpenhaus<br />
� Planung eines Umbaus des Sanitärbereiches<br />
Wenn sich im <strong>nächsten</strong> Jahr das Wetter von einer besseren Seite zeigt,<br />
sollten auch die Gästezahlen wieder steigen. Hierzu rufe ich alle Sektionsmitglieder<br />
auf, dazu beizutragen!<br />
Plant schon heute für die kommende Saison, nutzt die Möglichkeiten dieses<br />
schönen Ortes zum Wandern, <strong>Berg</strong>steigen oder einfach zum Ausspannen!<br />
Wir tragen damit alle <strong>zur</strong> Erhaltung und Weiterentwicklung unserer<br />
schönen Hochstubaihütte bei!<br />
Heiko Kunath, Hüttenwart<br />
Die Hochstubaihütte ist im Winter geschlossen. Allerdings gibt es<br />
einen jederzeit zugänglichen Winterraum, in dem sind Decken,<br />
Holz und Kohle vorhanden. Für Übernachtungen ist aber ein guter<br />
Schlafsack unerlässlich.<br />
Die aktuellen Angaben für die Sommersaison (Öffnungszeiten,<br />
Preise) gibt es im <strong>nächsten</strong> Mitteilungsheft. Wer aber schon jetzt<br />
Reservierungen für den Sommer vornehmen möchte - auch bei der<br />
Hochstubaihütte gilt: Für die Reservierung von Übernachtungen<br />
setzen Sie sich bitte direkt mit dem Hüttenwirt in Verbindung. (Internetadresse<br />
und „richtige“ Adresse siehe letzte Seite dieses Heftes).<br />
Für weitere Informationen verweisen wir auch auf die neue Internetseite<br />
der Hochstubaihütte. Außerdem liegt in der Geschäftsstelle<br />
ein Flyer der Hochstubaihütte <strong>zur</strong> Mitnahme bereit.<br />
Die Sektion dankt für Spenden von...<br />
Dr. K.-P.- Günther<br />
Peter Stüve<br />
5
Aus dem Sektionsleben…<br />
<strong>Berg</strong>steigender Konditor<br />
Auf der Dresdner Hütte wurde die neue<br />
Kreutzkamm-Stube eingeweiht<br />
Neues von der Dresdner Hütte, dem „höchstgelegenen Gasthaus<br />
der sächsischen Landeshauptstadt“: Am 9. Juli weihten Mitglieder<br />
der <strong>Alpenverein</strong>s-Sektionen Dresden und Böblingen die neue Kreutzkamm-Stube<br />
ein. Sie war nach mehrmonatigen Arbeiten im Wert von rund<br />
30 000 Euro aus dem ältesten Raum des Gebäudes entstanden. Mit ihren<br />
holzverkleideten Wänden, rustikalen Möbeln und historischen Fotografien<br />
bietet sie die ideale Umgebung für <strong>Berg</strong>steigerversammlungen und -<br />
geselligkeiten.<br />
Nebenstehendes Foto: In der<br />
Kreutzkammstube - Friederike<br />
Kreutzkamm (links) neben<br />
Heidi Gedicke, der Frau des<br />
Sektionsvorsitzenden<br />
Wie bereits bei der bisherigen<br />
Stube gleichen Namens, die<br />
brandschutztechnischen Umbauten<br />
zum Opfer gefallen<br />
war, trat die bekannte Konditoren-Familie<br />
Kreutzkamm als<br />
Sponsor auf. „Wir freuen uns<br />
sehr, dass die traditionsreiche<br />
Verbindung erhalten werden<br />
konnte“, sagt Ludwig Gedicke,<br />
Erster Vorsitzender der DAV-<br />
Sektion Dresden. Schließlich<br />
war es der 1855 geborene<br />
Dresdner Max Kreutzkamm,<br />
der vor rund 130 Jahren mit einigen Freunden den symbolischen Grundstein<br />
für die erste Hütte in der oberen Fernau legte.<br />
„Damals war das Stubaital noch völlig unerschlossen“, berichtet Schwiegertochter<br />
Friederike Kreutzkamm, Geschäftsführerin des nach dem Krieg<br />
aufgebauten Konditorei-Stammhauses in München. „Die <strong>Berg</strong>steiger fuhren<br />
mit dem Zug bis Innsbruck und mit dem Leiterwagen bis Ranalt. Den<br />
restlichen Weg und den Höhenunterschied von über 1 000 Metern mussten<br />
sie mit sämtlichem Material zu Fuß bewältigen.“ Wegen des großen<br />
Zuspruchs wurde die kleine <strong>Berg</strong>steiger-Unterkunft schon 1887 durch einen<br />
größeren Bau ersetzt.<br />
In den 1960er Jahren kam Friederike Kreutzkamm mit ihrer Familie zum<br />
6
ersten Mal auf die 2 308 Meter hoch gelegene Hütte. „Damals war gerade<br />
wieder eine Erweiterung geplant“, sagt sie. „Wir entschieden, dass wir uns<br />
daran beteiligen sollten.“ Auf diese Weise entstand die alte Kreutzkamm-<br />
Stube in jenem Teil der Hütte, der dem Stubaier Gletscher zugewandt ist.<br />
Aus dem Fenster der neuen hingegen hat man einen weiten Blick hinunter<br />
ins Tal.<br />
Friederike Kreutzkamm hält den <strong>Berg</strong>en und der Sektion Dresden noch<br />
immer die Treue. Und ihre Tochter Elisabeth, die die nach der Wende am<br />
Dresdner Altmarkt neu erstandene Konditorei leitet, ist ebenfalls Sektionsmitglied.<br />
Birgit Hilbig<br />
Die Sektion Dresden bedankt sich sehr herzlich für die großzügige<br />
Unterstützung von Friederike Kreutz-<br />
kamm durch anteilige Finanzierung der Sanierungs-<br />
arbeiten der "guten Stube" der Dresdner Hütte.<br />
...es ist ausgeschildert<br />
Der 1. Hüttenbau der Sektion Dresden im Stubai wurde mit einem großen<br />
Fest am 11.August 1875<br />
eingeweiht - ein bequemer<br />
Zugang von der Mut-<br />
terbergalm aus 1891 auf<br />
Kosten der Sektion als<br />
„Reitweg“ ausgebaut. Das<br />
Hüttengrundstück von<br />
ursprünglich 400 Quadratklafter<br />
konnte die Sektion<br />
1887 von den Almbauern<br />
erwerben, 1897<br />
wurde es auf 2 ha durch<br />
weitere Ankäufe vergrößert.<br />
Seit dem 29.07.2005<br />
steht nunmehr an der<br />
Grundstücksgrenze der<br />
Dresdner Enklave, gut<br />
500km Luftlinie von der<br />
Stadtgrenze Dresdens<br />
entfernt, ein „Ortseingangsschild“<br />
auf dem Gletscherschliff in den Tiroler Alpen (s. Titelbild).<br />
Auch beim Verlassen der Hütte zeigt uns das Schild „schildernormgerecht“<br />
den „Ortsausgang“ und die Entfernung - allerdings nicht die per Straße –<br />
an (s. obenstehendes Foto).<br />
7
Dem Aufstellungsakt wohnten gleich 7 Amtsleiter der Dresdner Stadtverwaltung<br />
bei.<br />
Bereits wenige Minuten nach dem Aufstellen avancierte es zum beliebten<br />
Fotomotiv – siehe Titelfoto dieses Mitteilungsheftes:<br />
Im Hintergrund des Titelfotos unsere Hütte, im Vordergrund die Bürgermeister<br />
Peter Schönherr (Neustift) sowie Winfried Lehmann (Dresden), die<br />
bei dieser Gelegenheit die über 130 Jährige freundschaftliche Verbundenheit<br />
zwischen der Landeshauptstadt Dresden und der Talgemeinde Neustift<br />
auffrischten.<br />
Auf dem Foto von rechts:<br />
Birgit Monsen, Amtsleiterin Wirtschaftsförderung,<br />
Helmut Krüger, Vermessungsamtsleiter,<br />
Claus Lippmann, Jugendamtsleiter und 2. Vors. der Sektion Dresden,<br />
Winfried Lehmann, Sportbürgermeister Dresden und Sektionsmitglied,<br />
Harald Claußnitzer, Sportreferent des Bürgermeisters,<br />
Herbert Gehring, Kämmereiamtsleiter und Sektionsmitglied,<br />
Peter Schönherr, Bürgermeister Neustift,<br />
Ludwig Gedicke, 1.Vors. der Sektion Dresden.<br />
Claus Lippmann, Zweiter Vorsitzender der Sektion Dresden<br />
Dank gilt auch der Hüttenwirts-Familie Hofer die die Dresdner „Ämtler“ mit<br />
ihrer Gastfreundschaft beeindruckten<br />
Bitte denken Sie auch an...<br />
...unsere Website www.alpenverein-dresden.de<br />
Surfen lohnt sich!<br />
8
Aus einem <strong>Berg</strong>steigerleben<br />
Helmut Holdegel, Ehrenvorsitzender der Sektion Dresden,<br />
erzählt (Teil 2)<br />
Helmut Holdegel, der Ehrenvorsitzende der Sektion Dresden, wurde am<br />
19. März 2005 90 Jahre alt. Kurz vor diesem Ereignis sprach er mit<br />
Schriftführerin Birgit Hilbig über seine Erinnerungen aus 75 Jahren Mitgliedschaft<br />
in der Sektion, die in Heft 11 abgedruckt waren. Hier nun Teil 2<br />
seiner Erinnerungen.<br />
Im Jahr 1953 traten im Leben des damals 38-jährigen Helmut Holdegel<br />
drei Ereignisse ein, die einzeln vielleicht unbedeutend erscheinen mögen,<br />
die sich rückblickend aber als entscheidend und prägend erwiesen haben.<br />
„Beginnen wir mit dem <strong>Alpenverein</strong>“, berichtet Helmut. „Im November<br />
1953 rief Dr. Wolfgang Rössler aus Wuppertal-Elberfeld dazu auf, die Sektion<br />
Dresden im Westen Deutschlands fortzuführen.“ Die dort wohnenden<br />
Mitglieder wurden angeschrieben, und trotz kurzfristiger Einladung erschienen<br />
<strong>zur</strong> Mitgliederversammlung am 22. November in Essen 18 Personen.<br />
Sie fassten den entsprechenden Beschluss.<br />
Bereits am 18. Dezember nahm der Verwaltungsausschuss des DAV die<br />
Sektion auf, und am 29. Januar 1954 wurde sie ins Vereinsregister Elberfeld<br />
eingetragen. Die erste Mitgliederliste vom Juni desselben Jahres wies<br />
46 <strong>Berg</strong>freunde aus, darunter Helmut Holdegel. Im Gegensatz zu manch<br />
anderer Sektion zeigte Stuttgart großes Verständnis und gab auf Wunsch<br />
des Hauptvereins die „alten“ Dresdner frei. Sie blieben jedoch als C-<br />
Mitglieder in der Sektion Stuttgart und fanden sich gelegentlich zusammen.<br />
„Das zweite Ereignis war beruflicher Natur“, so Helmut weiter. „Die juristische<br />
Arbeit innerhalb der Stadt Stuttgart verlief nicht reibungslos. Es<br />
drohte die Verstaatlichung der Kommunalen Polizei – einer Besonderheit<br />
der amerikanischen Besatzungszone – so dass die eigene Stuttgarter Polizeifachschule<br />
keine Zukunft hatte.“ Ein Kollege aus der Referendarzeit<br />
machte Helmut auf die bevorstehende Einrichtung von Sozialgerichten<br />
aufmerksam. Diese sollten die bisher von den Sozialversicherungsbehörden<br />
in eigener Zuständigkeit entschiedenen Rechtsmittel bearbeiten.<br />
Helmut griff zu und trat am 1. November 1953 in den Dienst des Landes<br />
Baden-Württemberg, um am 1. Januar 1954 beim neuen Landessozialgericht<br />
die Arbeit zu beginnen. Damit hatte er seinen endgültigen Beruf gefunden:<br />
Es folgten 17 anstrengende Jahre bei der Berufungsinstanz und<br />
knapp zehn Jahre als Präsident beim Sozialgericht <strong>Heil</strong>bronn, bis die Altersgrenze<br />
erreicht war.<br />
Das dritte Ereignis betraf die Familie direkt. Am 4. September 1953 wurde<br />
Vera, das vierte Kind der Holdegels, geboren. Sie leidet an einer Chromo-<br />
9
somen-Fehlbildung, die früher als Mongolismus bezeichnet wurde und die<br />
man heute Down-Syndrom nennt. Harte Jahre begannen nun insbesondere<br />
für Helmuts Frau Helene, um trotz der ungünstigen Voraussetzungen<br />
Fortschritte in der Entwicklung der jüngsten Tochter zu erzielen.<br />
Gerade zu jener Zeit meldete sich bei Helmut das wieder errichtete Auswärtige<br />
Amt, das Personen mit außenpolitischer Vorbildung suchte. „Bei<br />
realistischer Prüfung des Angebotes gelangte ich zu dem Ergebnis, dass<br />
ich meiner Frau unter den vorliegenden familiären Bedingungen kein unstetes<br />
Diplomatenleben zumuten konnte“, erinnert sich der heute 90-<br />
Jährige. „Ich selbst hätte einen erneuten Wechsel wohl auch nicht verkraftet.<br />
Im Hintergrund spielte zudem der Gedanke mit, nicht dem halben<br />
Deutschland dienen zu wollen – wo ich doch aus dem anderen Teil<br />
stammte.“ Obwohl Helmut ein Gegner der „Kleinstaaterei“ ist, zog er also<br />
das Land Baden-Württemberg dem Bundesdienst vor. Dabei war er fest<br />
davon überzeugt, die Wiedervereinigung Ost- und Westdeutschlands noch<br />
zu erleben.<br />
So hieß es, Familie, Beruf und Hobby im Gleichgewicht zu halten. Durch<br />
den plötzlichen Tod von Dr. Rössler 1959 beanspruchte die Sektion auf<br />
einmal mehr Zeit: Helmut wurde neben dem neuen „Chef“ Dr. Rudolf Gedicke<br />
aus Mönchengladbach zum 2. Vorsitzenden gewählt. Dem Vorstand<br />
gehörten außerdem die beiden Kölner Ulrike Müller-Römer als Schatzmeisterin<br />
und Wolfgang Worm als Schriftführer an. Fast 20 Jahre lang<br />
lenkte dieses Vierergespann die Geschicke der Sektion.<br />
Die erforderlichen Zusammenkünfte des Vorstands fanden überwiegend<br />
im Rheinland statt, was für Helmut als einzigen Süddeutschen eine rege<br />
Reisetätigkeit bedeutete. Manche <strong>Berg</strong>tour fiel einer Sitzung zum Opfer,<br />
was zu der bösartigen Bezeichnung „Verwaltungsbergsteiger“ führte. Dennoch<br />
gelang es Helmut, den alpinen Standard zu halten: Er bestieg in dieser<br />
Zeit den Ortler (1962, mit Tochter Irene), den Großglockner (1974),<br />
den Großvenediger (1968), das Matterhorn (1967) und den Monte Rosa<br />
(1969). In den Julischen Alpen bezwang er 1959 mit den Töchtern Renate<br />
und Irene den Triglav und den Jalovec. In den spanischen Pyrenäen stand<br />
er 1977 auf dem Pico de Aneto, und im Kaukasus schaffte er 1967 den<br />
Elbrus-Aufstieg bis <strong>zur</strong> Sattelhütte.<br />
In jenen intensiven Berufsjahren stand, von Außenstehenden unbemerkt,<br />
die Sorge um Vera im Mittelpunkt des Familienlebens. Sie war zwar seit<br />
ihrem siebenten Lebensjahr in Heimen untergebracht, kam aber mehrmals<br />
im Jahr zu mehrwöchigen Ferien nach Hause. So weilte sie mit ihren Eltern<br />
unter anderem in Kals und Zermatt und nahm durchaus den „schönen<br />
spitzen <strong>Berg</strong>“, das Matterhorn, wahr.<br />
Mit der Einrichtung von Sonderschulen wurde Vera schulpflichtig – und<br />
zwar bis zu ihrem 27. Lebensjahr. Lange Zeit trugen die Eltern alle damit<br />
verbundenen Kosten selbst; erst im 20. Lebensjahr verlangte eine Heim-<br />
10
Sonderschule die Einschaltung der Sozialhilfe. Jetzt konnte Helmut das<br />
Sozialwesen von der anderen Seite kennen lernen! Immer wieder musste<br />
er gegen verständnislose Behördenmitarbeiter ankämpfen, die Leistungen<br />
trotz vorhandener Gesetze ablehnen wollten. So wurde der Jurist mit dem<br />
schönen Titel unfreiwillig noch zum Sozialexperten der Familie ausgebildet.<br />
Wenn man Helmut heute fragt, wie er all das neben seinem Beruf bewältigen<br />
konnte, so zuckt er nur mit den Achseln. „Ich habe es als vom Schicksal<br />
gestellte Aufgabe betrachtet, der man sich nicht entziehen durfte“,<br />
sagt er. „Ganz Außergewöhnliches musste allerdings meine Frau Helene<br />
leisten. Sie träumt immer noch viel von ihrer jüngsten Tochter, obwohl<br />
diese nicht mehr nach Hause kommt.“ Die Geschwister hätten gelernt, Vera<br />
nicht nur als Belastung, sondern auch als Bereicherung der Familie zu<br />
empfinden.<br />
Das merkwürdige Zusammentreffen der drei entscheidenden Ereignisse<br />
wurde Helmut erst bei der Niederschrift dieser Erinnerungen bewusst. In<br />
einem dritten Teil will der agile 90-Jährige von seiner „Ruhestandstätigkeit“<br />
ab 1980 berichten.<br />
Helmut Holdegel mit Nichte Barbara am Habicht (3277m) in den Stubaier<br />
Alpen – das Bild stammt aus dem Jahr 1961<br />
Helmut Holdegel<br />
Birgit Hilbig<br />
11
Im Jahr 2006 gibt es bei folgenden<br />
Sektionsmitgliedern ein langjähriges<br />
und rundes Jubiläum der<br />
DAV Mitgliedschaft zu feiern:<br />
� 75-jähriges Jubiläum<br />
Ralf Hartmann, Stuttgart<br />
� 70-jähriges Jubiläum<br />
Dietrich Uhlig, Wuppertal<br />
� 50-jähriges Jubiläum<br />
Anni Perlik, Dresden<br />
Anni Scheffler, Erdweg<br />
Roland Wankerl, München<br />
Prof. Dr. Frank Müller-Römer, Neubiberg<br />
Karl Hönig, München<br />
Dr. Walther Gelpke, Heidenheim<br />
� 40-jähriges Jubiläum<br />
Dr. Gisela Fritzsche, Neuburg<br />
Günther Heldemann, Meinerzhagen<br />
Prof. Hanns Flik, Meißen<br />
� 25-jähriges Jubiläum<br />
Helga Fais, Böblingen<br />
Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller, Dresden<br />
Friederike Kreutzkamm, München<br />
Allen Jubilaren wünschen wir Gesundheit und weiterhin<br />
viele schöne Jahre im Kreise der Angehörigen und der<br />
<strong>Berg</strong>freunde !<br />
12
Termine ? Termine !...<br />
Einladung <strong>zur</strong> Mitgliederversammlung<br />
2006<br />
Alle Mitglieder der Sektion Dresden, Freunde und Förderer sind<br />
herzlich <strong>zur</strong> Mitgliederversammlung<br />
am Samstag, 6. Mai 2006, 18.00 Uhr<br />
in der Ferien- und Freizeitstätte Markersbach „Waldschratbaude“,<br />
in 01816 Bahratal – Sächsische Schweiz<br />
eingeladen!<br />
Tagesordnung der Mitgliederversammlung 2006:<br />
1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />
2. Wahl zweier Mitglieder <strong>zur</strong> Beglaubigung des Protokolls der<br />
Versammlung<br />
3. Ehrungen und Gedenken<br />
4. Bericht des Vorstandes einschließlich des Kassenberichts<br />
2005 über das Vereinsjahr 2005 mit Aussprache<br />
5. Bericht der Rechnungsprüfer über das Haushaltsjahr 2004<br />
und Abstimmung über die Entlastung des Vorstandes (Nachgeholt,<br />
siehe Bericht 2004)<br />
6. Bericht der Rechnungsprüfer über das Haushaltsjahr 2005<br />
und Abstimmung über die Entlastung des Vorstandes<br />
7. Vorstellung und Abstimmung über den Haushaltsvoranschlag<br />
und Fortschreibung der mittelfristigen Finanzplanung<br />
8. Bericht über die Beitragsentwicklung und mögliche Folgen für<br />
Beiträge ab 2008 mit Aussprache<br />
9. Bericht über die möglichen Folgen der Projekte der Wasserkraftwerke<br />
in Tirol und deren Auswirkungen im Arbeitsgebiet<br />
10. Ort und Termin der <strong>nächsten</strong> Mitgliederversammlung<br />
11. Verschiedenes<br />
Anträge, Änderungen oder Ergänzungen, die auf der Mitgliederversammlung<br />
behandelt werden sollen, müssen bis spätestens zwei<br />
Wochen vor der Mitgliederversammlung bei der Sektion (Geschäftsstelle)<br />
schriftlich eingegangen sein.<br />
Die Waldschratbaude – ehemaliges Ferienobjekt der Staatstheater Dresden<br />
- liegt herrlich auf einer Waldlichtung oberhalb von Markersbach/Bahratal.<br />
Adresse/Telefon der „Waldschratbaude“:<br />
Neubau 28c, 01816 Markersbach/Bahratal<br />
Telefon: 035023-69331, Fax: 035023-51649<br />
Mail/Web: info@waldschratbaude.de; www.waldschratbaude.de<br />
13
Erreichbar mit Pkw (Fahrgemeinschaften bilden!) oder Bus (von Pirna, Linien<br />
216, 219 bis Haltestelle Augustusberg); Rückfahrt wäre laut 2005er<br />
Fahrplan noch am Abend möglich.<br />
Anfahrtsskizze für Pkw Fahrer:<br />
Die Zimmer sind zweckmäßig neu eingerichtet und in gutem Zustand<br />
(Haustiere nicht erlaubt!)<br />
Zimmerpreise (pro Nacht/Person):<br />
4-6 Bettzimmer, DU/WC über Gang ÜF: 14€ HP:17€<br />
2 Bettzimmer, DU/WC ÜF: 18€ HP:21€<br />
Ausleihe von Bettwäsche: 3,50€ (kann auch selbst mitgebracht werden).<br />
Schlafsack ist nicht erlaubt, Hüttenschlafsack aber nicht verboten.<br />
Wer sein eigenes Zelt aufstellen möchte, kann dies nach Anmeldung gern<br />
tun.<br />
Anreise ist auch schon am Freitag möglich, so dass ein schöner Kur<strong>zur</strong>laub<br />
gesichert ist.<br />
Anmeldung bis 30. März an Bernd Schmiedel (Adresse siehe vordere<br />
Innenumschlagseite unter Tourenreferent)<br />
Zum obligatorischen Rahmenprogramm ist bereits folgendes geplant:<br />
� Am 6. Mai ab 9.30 Uhr eine Tour mit Abstecher nach Böhmen.<br />
� Bei Bedarf (ab 7 bis 30. März gemeldeten Teilnehmern) ist am 6.<br />
Mai auch eine Wanderung von Stadt Wehlen <strong>zur</strong> Mitgliederversammlung<br />
möglich.<br />
� Abends nach der Mitgliederversammlung und Abendessen ist ein Diavortrag<br />
geplant.<br />
� Der 7. Mai bringt uns bei hoffentlich wiederum schönem Wetter eine<br />
Wanderung Richtung Erzgebirge.<br />
� Bei entsprechendem Wetter ist auch Klettern im Erzgebirgsgrenzgebiet<br />
oder in Böhmen möglich.<br />
14
<strong>Berg</strong>steigerstammtisch<br />
Der <strong>Berg</strong>steigerstammtisch findet statt:<br />
Jeden zweiten Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr im Restaurant<br />
„Der Johannstädter”,<br />
Käthe - Kollwitz - Ufer 19; 01307 Dresden, Tel. 0351/4591438<br />
Die Themen im 1. Halbjahr 2006:<br />
11. Januar: Wie in den letzten Jahren werden Mitglieder gebeten,<br />
einige Dias von ihren vorangegangenen <strong>Berg</strong>fahrten<br />
zu zeigen<br />
8. Februar: Jutta Tronicke – Heimatgeschichtliches um Maxen<br />
Blaue Moschee, der Maler Raden Saleh<br />
8. März: Familie Lippmann berichtet über den Europaweg in<br />
der Mischabelgruppe<br />
12. April: Matthias Kuhlmann – Auf den höchsten Gipfeln Europas;<br />
die Elbrusbesteigung im Tourenprogramm 2005<br />
10. Mai: Faszination Namibia - Heidrun Franke berichtet über<br />
die Sektionstour im Sommer 2005<br />
14. Juni: Thema noch offen<br />
Für diejenigen Sektionsmitglieder, die sich bereit erklären, einen<br />
ganzen Abend mit einem Vortrag (60-90 Minuten) zu gestalten<br />
gibt es als kleines Dankeschön einen zwei Jahre gültigen Gutschein<br />
für zwei Übernachtungen in einer unserer Sektionshütten.<br />
Es werden keine perfekten Bilder und geschliffene Rede erwartet,<br />
sondern Freude an der Heimat und den <strong>Berg</strong>en.<br />
„Mutige“ melden sich bitte bei Bernd Schmiedel.<br />
Weitere Termine 2006<br />
Sommerferienabschluss auf unserer Dresdner Hütte –<br />
31. August bis 3. September 2006<br />
Wir möchten unsere Hütten besser in die Sektionsaktivitäten einbinden.<br />
Aus diesem Grunde soll erstmals eine Busfahrt ins Stubaital stattfinden.<br />
Da es zum Ferienbeginn im Juli erfahrungsgemäß mitunter wettermäßig<br />
nicht so optimal ist, wird diese Fahrt am Ferienende liegen.<br />
Wir fahren am 31. August 2006 abends voraussichtlich gegen 22.00 Uhr<br />
von Dresden ab. Die Rückfahrt soll am Sonntag gegen 15.00 Uhr beginnen.<br />
Sicher ist da nicht jeder zu Schulbeginn völlig ausgeschlafen aber da<br />
wird ja am ersten Tag nichts wichtiges verpasst.<br />
Die Fahrtkosten übernimmt die Sektion, insbesondere möchten wir<br />
auch sozial schwächeren Sektionsmitgliedern die Möglichkeit eines<br />
Hüttenbesuchs geben.<br />
Tourenmöglichkeiten:<br />
Am Anreisetag:<br />
15
- von der Grawaalm über Sulzenauhütte <strong>zur</strong> Dresdner Hütte<br />
- von der Mutterbergalm direkter Weg <strong>zur</strong> Dresdner Hütte<br />
- von der Mutterbergalm mit der Seilbahn <strong>zur</strong> Dresdner Hütte<br />
- von der Mutterbergalm über Mutterberger See <strong>zur</strong> Dresdner Hütte<br />
Am Samstag und Sonntag:<br />
- für Erfahrene <strong>zur</strong> Hochstubaihütte (Sonntag <strong>zur</strong>ück), Hochtour<br />
- Touren <strong>zur</strong> Hildesheimer Hütte, auf Schaufelspitze oder Egesengrat<br />
- Klettersteig Fernau<br />
Nach Anmeldung wird der Teilnehmerbeitrag und ein Teil der Übernachtungskosten<br />
erhoben, um sicherzustellen, dass der Bus nicht mit „Phantombestellern“<br />
(„wenn’s umsonst ist, kann ich mich ja anmelden, ob ich<br />
dann Lust hab ist was anderes“) gefüllt ist.<br />
Anmeldungen bitte bis 1. Juli 2006 schriftlich an Bernd Schmiedel<br />
(Adresse siehe vordere Innenumschlagseite unter Tourenreferent)<br />
Bernd Schmiedel, Tourenreferent<br />
„Rund um das 800jährige Dresden“ am 20. und 21. Mai –<br />
eine Wanderung für jedermann anlässlich 800 Jahre<br />
Stadtjubiläum<br />
Der Dresdner Wanderer- und <strong>Berg</strong>steigerverein e.V. führt an zwei<br />
Tagen eine öffentliche Sportwanderung durch.<br />
Die Strecke führt immer in der Nähe der Stadtgrenze im Uhrzeigersinn um<br />
Dresden herum. Von 5 Startpunkten kann zu verschiedenen Zielpunkten,<br />
die alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Stadttarif zu erreichen sind,<br />
gestartet werden.<br />
Der weiteste östliche Punkt ist die Elbfähre zwischen Birkwitz und Heidenau<br />
und im Westen ist es die Brücke in Niederwartha, im Süden die Babisnauer<br />
Pappel mit dem einzigartigen Rundblick über das Dresdner Elbtal,<br />
im Norden das romantische Seifersdorfer Tal und im Osten der höchste<br />
Punkt Dresdens, der Triebenberg.<br />
Die Gesamtstrecke beträgt 108 km, mit Teilstrecken von 13 km an aufwärts.<br />
Die Abstände zwischen den einzelnen Start/Zielpunkten betragen<br />
19 bis 24 km. An beiden Tagen werden die Start- und Zielpunkte von 6.00<br />
bis 18.00 Uhr besetzt sein, so dass sich jeder Teilnehmer seine Strecke,<br />
die Distanz und den Tag auswählen kann.<br />
Und für Weitstreckenwanderer gibt es auch eine Non-Stop-Runde mit<br />
Start und Ziel in Weixdorf.<br />
Für Familien mit Kindern wird eine Erlebnisstrecke mit Tieren in Weißig<br />
angeboten.<br />
Die 5 möglichen Startpunkte sind:<br />
Mittelschule Weixdorf Alte Dresdner Straße 22 Endstation Linie 7<br />
16
Hutbergschule Weißig Hauptstraße 14 Stadtbuslinie 61<br />
Berufliches Schulzentrum<br />
Agrarwirtschaft<br />
Dresden Sporbitz – Am<br />
Werk 1<br />
Gasthof Hopfenblüte Freital Burgk – Kleinnaundorfer<br />
Straße 2<br />
17<br />
Stadtbuslinie 89<br />
Stadtbuslinie 71<br />
Pumpspeicherwerk Niederwartha Endstation Linie 94<br />
Weitere Informationen:<br />
Dresdner Wanderer- und <strong>Berg</strong>steigerverein e.V.<br />
Blumenstraße 80, 01307 Dresden<br />
Tel.: 0351-3110534<br />
e-mail: dwbv.vorstand@t-online.de<br />
www.dwbv.de
Von unseren <strong>Berg</strong>fahrten<br />
Erlebnisberichte von Sektionsmitgliedern<br />
und über Touren, die durch<br />
die Sektion veranstaltet wurden<br />
Frühjahrswanderung- Fünf Tage durch die Rhön -<br />
Auch in diesem Jahr hatten sich Gottfried und Ingrid Heller gut vorbereitet<br />
und für die Zeit vom 19.-24. April 2005 ein schönes Programm mit kulturellen<br />
Einlagen für ihre Wanderungen in der Rhön und dem Thüringer<br />
Wald zusammengestellt. So trafen sich die Wanderfreunde aus den Sektionen<br />
Dresden und Böblingen im „Kelten-Hotel“ bei Sunna (das Bild auf<br />
der <strong>nächsten</strong> Seite zeigt unsere Gruppe vor dem Keltenhotel mit keltischer<br />
Kopfbedeckung). Ich reiste bei wechselhaftem Wetter über Fulda - Vacha<br />
an der Werra - nach Sunna an. Zu unserer Unterkunft „Kelten-Hotel“ gelangte<br />
man von Sunna, einem entzückenden Dörfchen mit herrlichen<br />
Fachwerkhäusern, auf einer schmalen Straße, die durch Wiesen und Wälder<br />
führte. Im Laufe des Vormittags trafen alle Sektionsfreunde pünktlich<br />
ein.<br />
In der Gaststätte des „Kelten-Hotels“ nahmen wir vor unserer Tour einen<br />
Imbiss ein. Bei dieser ersten Mahlzeit wurden wir bereits von der vorzüglichen<br />
Küche überzeugt. Herr Stütz, der Vater des Hotelbesitzers, erwartete<br />
uns dann vor dem Hotel und übernahm am ersten Wandertag die Führung.<br />
Der Himmel sah nicht sehr freundlich aus, so dass jeder noch seinen<br />
Regenschirm holte. Nach ein paar Schritten erreichten wir bereits einen<br />
herrlichen Buchenwald, durch den wir zum Öchsenberg liefen. Unterwegs<br />
erzählte uns Herr Stütz nicht nur von der reichlichen Flora in der Rhön,<br />
sondern auch einiges aus dem Leben der Kelten. Auf dieser Nachmittagswanderung<br />
zeigte uns Herr Stütz noch Reste aus dieser Epoche u. a. große<br />
Ringwallanlagen, Grabhügel und Quellenheiligtümer.<br />
Die Höhensiedlung auf dem Gipfel des Öchsenberges diente wohl zum<br />
Schutz der Handelsstraße „Antsanvia“, die hier vom Rhein-Main-Gebiet in<br />
das Thüringer Becken verlief. Bedauerlicherweise wurde durch den Basaltabbau<br />
nicht nur stark in die Natur eingegriffen, sondern auch einige Vorkommen<br />
aus der Keltenzeit vernichtet. Heute ist der Basaltabbau direkt<br />
am Öchsenberg eingestellt und das Gebiet steht inzwischen unter Naturschutz.<br />
Von dem kahlen Gipfel des <strong>Berg</strong>es hatten wir trotz des leichten<br />
Regens freien Blick in alle Himmelsrichtungen. Der Abstieg führte uns auf<br />
einem Lehrpfad <strong>zur</strong> Paulusquelle, die inzwischen zum geschützten Bodendenkmal<br />
erklärt wurde.<br />
Trotz des Regens zogen wir durch einen frühlingshaften Buchenwald zu<br />
einem Jagdhäuschen, wo uns Kaffee und Kuchen erwartete. Der Regen<br />
hörte auf und wir setzten die Tour zum Dietrichsberg, einem Basaltkegel<br />
auf einem Muschelkalksockel, fort. Auch auf diesem Weg sahen wir Reste<br />
von Ringwallanlagen und Grabhügel.<br />
Auf dieser Wanderung lernten wir die Vielfalt an Wildkräutern kennen und<br />
18
waren von der reichlichen Pflanzenwelt, die gleichzeitig auch Lebensgrundlage<br />
für viele Schmetterlinge und andere Lebewesen ist, überrascht.<br />
Am Abend wurden wir im „Kelten-Hotel“ am offenen Kamin mit keltischen<br />
Spezialitäten und einheimischen Köstlichkeiten verwöhnt.<br />
Am zweiten<br />
Tag übernahmGottfried<br />
wieder<br />
das Kommando<br />
und<br />
führte uns<br />
programm-<br />
gemäß<br />
rund um<br />
Dermbach.<br />
Unsere<br />
Route führte<br />
uns zunächst<br />
zum<br />
Weiler<br />
Glattbach.<br />
Dort überquerten<br />
wir in einer herrlichen Auenlandschaft das Flüsschen Felda.<br />
Am Wegesrand entdeckten wir eine Wacholderheide, die uns zum Kuhrasen<br />
führte. Wir genossen einen schönen Blick in das Feldatal. Es war bewölkt,<br />
aber einen Schirm benötigen wir heute nicht.<br />
Ein wunderbares Naturdenkmal erlebten wir im Ibengarten im Neuberger<br />
Forst: einen wunderbaren Eibenbestand. Er gilt als einer der wertvollsten<br />
seiner Art in Deutschland. Ein wunderbarer Forstweg zieht sich durch einen<br />
Laubwald nach Neidhartshausen, einem alten Rhöndorf mit sehenswerten<br />
Fachwerkhäusern. Über einen kleinen Feldweg am Ortsende erreichten<br />
wir den Nachbarort Föhlritz. Nach einem Imbiss im Gasthof „Zum<br />
Hobbywirt“ führte uns Gottfried zum Gläserberg mit der Dermbacher Hütte.<br />
Die Sonne zeigte sich öfters und wir erlebten ein wunderbares Panorama.<br />
In einem großen Bogen erreichten wir über eine Hochfläche mit typischen<br />
Rhönmatten und einem Buchenwald wieder unseren Ausgangsort<br />
Dermbach. Mit den Köstlichkeiten der Hotelküche und Dias von der Rhönlandschaft<br />
ließen wir den Abend ausklingen.<br />
Auch am 21. April 2005 stand uns ein erlebnisreicher Tag bevor. Nach<br />
dem Frühstück starteten wir mit den Autos und fuhren über Marksul zum<br />
Parkplatz „Hohe Sonne“ am Rennsteig. Dort erfuhren wir, dass nach einem<br />
Unwetter vor einigen Tagen der Weg durch die Drachenschlucht <strong>zur</strong><br />
Wartburg gesperrt war. Als Alternative liefen wir teilweise auf dem Rennsteig<br />
durch einen wunderbaren Buchenwald <strong>zur</strong> „Sängerwiese“. Über einen<br />
schmalen <strong>Berg</strong>rücken gelangten wir <strong>zur</strong> Wartburg. Wir nahmen an<br />
einer Führung teil und danach wartete bereits das nächste kulturelle<br />
Ereignis auf uns – der Besuch des Bachhauses.<br />
19
Nach einem Informationsgang hörten wir Musik auf alten Instrumenten<br />
aus der Bachzeit. Anschließend warfen wir noch einen Blick in den Stadtkern<br />
von Eisenach, um dann allmählich auf der Klassikerstraße wieder in<br />
die Höhe zum Parkplatz „Hohe Sonne“ aufzusteigen. Bevor wir zu unserem<br />
Hotel <strong>zur</strong>ückkehrten, hielten wir auf der Heimfahrt noch bei den<br />
„Schwimmenden Inseln“ (<strong>Berg</strong>see) an.<br />
Am 22. April stand als ganz besonderer Punkt das „Erlebnisbergwerk Merkers“<br />
auf dem Programm. Die Anfahrt war kurz und 10.00 Uhr begann die<br />
Führung. Nach Erhalt von Arbeitsschutzkleidung ging es per Seilfahrt bis<br />
zu einer Tiefe von 502 m hinunter. Nach einer kurzen Einführung im <strong>Berg</strong>baumuseum<br />
bestiegen wir <strong>zur</strong> Grubenfahrt einen offenen Mannschaftsjeep.<br />
Es war eine luftige Angelegenheit, denn mit hohem Tempo legte der<br />
Jeep um viele Ecken 26 km bis in eine Tiefe von 750 m <strong>zur</strong>ück. Zwischendurch<br />
hielt er auch an und wir erfuhren etwas über die harten Arbeitsbedingungen<br />
der <strong>Berg</strong>leute.<br />
Auenlandschaft im Feldatal<br />
Wir erreichten schließlich den Goldraum, der unser besonderes Interesse<br />
weckte. Dort wurden am Ende des 2. Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände<br />
des NSDAP-Regimes sowie wertvolle Kunstgegenstände eingelagert.<br />
Am 12. April 1945 wurde dieser Schatz von General Eisenhower inspiziert<br />
und danach durch USA-Truppen abtransportiert. Als krönenden<br />
Abschluss und Höhepunkt dieser Grubenfahrt war das europaweite einzigartige<br />
Geotop „Kristallgrotte“ mit seinen milchig-weißen bis glasklaren<br />
Kristallen zu besichtigen. Nach diesen Eindrücken begaben wir uns wieder<br />
in die Höhe, wo uns ein sonniger Tag erwartete.<br />
Unser nächstes Ziel war Bernshausen, wo wir im Landgasthof „Zur Grünen<br />
20
Kutte“ eine Kleinigkeit speisten. Zur Nachmittagswanderung waren die<br />
Bernshauser Kutten vorgesehen. Wie wir inzwischen auch feststellten, ist<br />
die Rhön arm an natürlichen Seen. Eine Ausnahme sind die „Kutten“ der<br />
thüringischen Rhön. Sie verdanken ihre Entstehung den Auslagerungen<br />
des unter dem Zechstein liegenden Steinsalzes. Es waren ehemals Erdwälle,<br />
die sich nachträglich mit Wasser füllten und mit ihrer tiefgrünen Farbe<br />
an Hochgebirgsseen erinnern.<br />
Dieses Naturwunder entdeckten wir zwischen alten Bäumen. Ein schöner<br />
Uferpfad führte uns um den See. Nach diesem Naturerlebnis liefen wir<br />
über die Höhe zum Erholungsgebiet „Schönsee“ und genossen diese einzigartige<br />
Landschaft. Der Rückweg nach Bernshausen führte uns durch<br />
Buchenwald und bunte Frühlingswiesen. Mit vielen Impressionen und zufrieden<br />
kehrten wir zum „Kelten-Hotel“ <strong>zur</strong>ück.<br />
Am vorletzten Tag, dem 23. April 2005, wollten wir das „Schwarze Moor“<br />
kennen lernen. Nach einem üppigen Frühstück fuhren wir in die Nähe von<br />
Seiferts. Dort fanden wir einen schönen Parkplatz. Von dort aus ging es<br />
zunächst zum Parkplatz „Schwarzes Moor“ an der Hochrhönstraße. Am<br />
Eingangstor zum „Schwarzen Moor“ hatte sich im Dritten Reich ein<br />
Reichsarbeitsdienstlager befunden.<br />
Bei dem „Schwarzen Moor“ und dem „Roten Moor“ handelt es sich um typische<br />
Mittelgebirgshochmoore, die sich mehrere Meter uhrglasförmig<br />
über die Mineralbodenfläche erheben und ihr Wasser ausschließlich aus<br />
Niederschlägen beziehen. Sie gehören zu den sensibelsten und ältesten<br />
Biotopen der Rhön. Auf einem Holzsteg beobachteten wir die Vielfalt des<br />
Naturschutzgebietes „Schwarzes Moor“. Infolge der Höhe lag die Vegetation<br />
im April noch ein wenig <strong>zur</strong>ück. Auf einem Weg durch einen Moorbirkenwald<br />
gelangten wir zum Ausgangspunkt <strong>zur</strong>ück. Nach diesen Impressionen<br />
quälte uns ein kleiner Hunger, der in der Gaststätte „Sennhütte“ befriedigt<br />
wurde.<br />
Am Nachmittag erreichten wir über Weideflächen den Grabenberg. Dort<br />
steht ein ehemaliger DDR-Grenzbeobachtungsturm. Heute dient er als Informationsstelle<br />
und eine Schautafel erinnert an diese Zeit. Unser Weg<br />
führte uns weiter, teilweise an der ehemaligen Zonengrenze vorbei in das<br />
Rhöndorf Birx. Eine vielseitige Vegetation wurde uns vorgeführt, die sich<br />
durch die Teilung Deutschlands und dem damit in der Grenzregion entstandenen<br />
„Naturschutzgebiet“ ergab. Die Natur konnte sich hier in aller<br />
Ruhe entwickeln. Nach kurzer Zeit erreichten wir unseren Parkplatz wieder.<br />
An diesem Tag war es so warm, dass wir uns auf der Terrasse unseres<br />
Hotels ein Bier gönnten und noch einmal alles Revue passieren ließen.<br />
Auf unseren Touren hatten wir teilweise herrliche Hochwälder, Felsflure,<br />
Moore, bunte Frühjahrswiesen, zahlreiche Heckenbüsche, Magerrasen und<br />
weite Heideflächen erlebt.<br />
Am letzten gemeinsamen Abend lobten wir die gepflegte Gastlichkeit der<br />
hiesigen Gastronomie und dankten auch Gottfried und seiner Crew für die<br />
wunderbare Gestaltung dieser Rhön-Tour. Er ließ durchblicken, für das<br />
nächste Jahr die Sächsische Schweiz als Wanderziel zu planen. Gottfried<br />
hatte sich auch für den heutigen Abend etwas einfallen lassen. Er trat in<br />
21
der Gestalt eines Kelten auf. Als Laienspieler erhielt er viel Beifall!<br />
Am <strong>nächsten</strong> Morgen, nach einem kräftigen Frühstück, verließen wir das<br />
„Kelten-Hotel“, um zum letzten Mal als Autokolonne über Tann – Kaltennordheim<br />
– zum Weiler Geba zu gelangen. Wir parkten am Ortsende. Unsere<br />
Vormittagswanderung zog sich noch einmal durch bunte Frühjahrswiesen<br />
zum Gebagipfel empor. Auf dem Gipfelplateau wurden wir noch<br />
einmal mit guter Fernsicht belohnt. Der Wettergott meinte es gut mit uns.<br />
Hier steht auch die „Meininger Hütte“, die eine wechselhafte Geschichte<br />
erzählen könnte! Die Hütte entstand im Jahre 1897 auf diesem Gipfel.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg war der Rhön-Club, Eigentümer dieser Hütte, verboten.<br />
1962 nahm dann die damalige sowjetische Armee den <strong>Berg</strong> in ihren<br />
Besitz und errichtete eine Radarstation und stationierte eine Hubschrauberstaffel.<br />
Nach 30-jähriger Nutzung war die alte Meiniger Hütte<br />
verschwunden. Im wiedervereinten Deutschland wurde es möglich, sofort<br />
mit der Errichtung einer neuen „Meininger Hütte“ zu beginnen. Die Hohe<br />
Geba ist auch heimatkundlich sehr interessant, da frühgeschichtliche Funde<br />
und Denkmäler in unmittelbarer Nähe zu besichtigen sind.<br />
Nach diesen herrlichen Eindrücken fanden wir unterhalb des Gipfels eine<br />
kleine Gaststätte, die uns vor unserer Heimfahrt bewirtete. Am Parkplatz<br />
in Geba war nun der Abschied gekommen und es bestand der Wunsch,<br />
dass sich alle Sektionsfreunde im <strong>nächsten</strong> Jahr gesund wiedersehen sollten.<br />
Bevor ich diesen Reisebericht beende, möchte ich einige Verse aus der Feder<br />
von Paul Heller wiedergeben:<br />
Hans-Dietrich Pusinelli<br />
„Als von der Rhöntour ich vernahm,<br />
Erinnerung mich überkam;<br />
da war´n wir doch vor 70 Jahren<br />
per Fahrrad schon mal hingefahren.<br />
Der Werra und den Wald entlang<br />
wir damals bis <strong>zur</strong> Rhön hin kam!<br />
Kein Motor hat mit seiner Kraft<br />
uns damals bis <strong>zur</strong> Rhön gebracht.<br />
Die Kraft der Waden und das Pedal<br />
- Vergnügen war das, keine Qual!<br />
- Ersetzten jede Mehrfachschaltung<br />
mit geübter Kraftentfaltung!<br />
Der letzte Tag ist nun gekommen,<br />
der Öchsenberg wird heut`erklommen.<br />
Auf sechs Tage geht der Blick<br />
dankbar hoffentlich <strong>zur</strong>ück.<br />
22
Trekking 700 - Querung des Tessins in 9 Tagen<br />
Der Name des Weges entstand 1991, aus Anlass des 700jährigen Jubiläums<br />
der Schweiz.<br />
Angeregt durch einen Beitrag in der Zeitschrift „<strong>Berg</strong>e“ (5/2002) machten<br />
wir uns Mitte Juli auf, um 9 Tage lang die Täler im Norden des Tessin zu<br />
Fuß zu durchqueren: vom Val Mesolcina über Calancatal, Blenio-, Leventina-,<br />
Verzasca-, Lavizzara- und Bavonetal ins Val Antigorio. Den mittleren<br />
Teil - Capanna Efra, Verzasca-Tal und Sonogno - kannten wir von einem<br />
kurzen Besuch, alles andere war Neuland.<br />
Es ging los im Osten,<br />
unterhalb des San Bernardino<br />
in Mesocco, das<br />
zu Graubünden gehört.<br />
Wir stellten unser Auto<br />
an der Bar Motto ab und<br />
brachen am anderen<br />
Morgen auf gut markiertem<br />
Weg zum Trescolmen-Pass<br />
auf. In den<br />
folgenden Tagen passierten<br />
wir: Pso del<br />
Mauro, Forc. di Lago,<br />
Pso del Gagnone, Forc.<br />
di Redorta, Pso di Fiorasca<br />
und Tamierpass;<br />
hier verlässt man das<br />
Tessin und überschreitet<br />
die Grenze zu Italien.<br />
Die Auf- und Abstiege<br />
waren teilweise beträchtlich,<br />
im Schnitt<br />
täglich ca. 1.500 m hinauf<br />
und hinunter.<br />
Die Markierungen waren<br />
nicht immer so gut wie<br />
auf der 1. Etappe. Insbesondere<br />
die 2. Etappe<br />
von Landarenca nach<br />
Typisch Tessin: Steinhäuser in Fontana<br />
(Val Bavone)<br />
23<br />
der Capanna Cava<br />
machte (nicht nur uns)<br />
Probleme. Wir brauchten<br />
über Umwege 12<br />
Stunden bis zum Ziel; ein junger Schweizer, den wir später trafen, fand<br />
erst am 2. Tag den Übergang, nachdem er frühmorgens von seinem Biwak<br />
aus den Nebel durch eine Scharte wallen sah! Nur einmal, in Prato Sornico,<br />
trafen wir auf ein Schild „Trekking 700“; man sollte sich also unbedingt<br />
mit guten Karten ausrüsten!<br />
Der Rückweg zum Auto ging problemlos. Mit dem Bus von Formazza (Pon-
te) nach Domodossola (1 ½ Stunden Busfahrt für uns beide kostete nur<br />
5,30 € - wir waren in Italien und nicht mehr in der Schweiz), Übernachtung<br />
im empfehlenswerten Hotel Corona, am <strong>nächsten</strong> Morgen mit der<br />
Centovalli-Bahn nach Locarno, nach 20 Minuten Weiterfahrt nach Bellinzona,<br />
und mit dem Bus Richtung Chur (ital.: Coira) wieder nach Mesocco,<br />
wo unser Auto unversehrt auf uns wartete.<br />
Nach insgesamt 10 Tagen voller Erlebnisse waren wir ein wenig betrübt,<br />
dass die schöne Tour nun zu Ende war.<br />
Über Ticino Turismo in Bellinzona, info@ticino-tourism.ch, kann eine Kurzbeschreibung<br />
mit Kartenausschnitten kostenlos bestellt werden.<br />
Adolf und Renate Liepelt, Dresden<br />
Gemeinschaftstour Hochstubai 30.07. - 4.08.2005<br />
Versuch einer Hüttentour im Hochstubai - oder: gegen schlechtes<br />
Wetter ist kein Kraut gewachsen...<br />
Am Anreisetag Samstag ist es zunächst noch sonnig, aber sehr windig.<br />
Nachdem am Nachmittag alle Teilnehmer (Walter als Organisator und<br />
Führer, Beate, Kathrin, Petra, Carsten, Gerd, Manfred, Rico, Rüdiger, Stefan<br />
und Wolfgang) heil in der Dresdner Hütte (2.304 m) angekommen<br />
sind, wird es aber sehr diesig, so dass wir (bis auf Manfred) auf die Eingehtour<br />
auf den Egesengrat (2.635 m) verzichten. Dort hinauf führt auch<br />
der schöne, gut gesicherte Fernau-Klettersteig, für den man 1,5 bis 2<br />
Stunden Zeit einplanen sollte und den ich zusammen mit Wolfgang noch<br />
gehen konnte, weil wir schon früh eingetroffen waren.<br />
Die Hochstubai-Hütte (3.174 m) ist unser Ziel am Sonntag. Wir haben uns<br />
für den Weg über Daunjoch (3.057 m) und Wütenkarsattel (3.105 m) entschieden,<br />
der mit ca. 7,5 Stunden angegeben wird. Aber was heißt das<br />
schon, wenn man kaum 50 bis 100 m weit sehen kann und der Weg schon<br />
ab Gamsgarten (2.600 m, Seilbahnstation) nicht mehr markiert ist. So<br />
dauert es auf dem Daunkogelferner zwangsläufig viel Zeit, bis der Aufstieg<br />
zum Daunjoch gefunden ist. Während des Abstiegs zum Sulztalferner reißen<br />
die Wolken auf, so dass wir die zahlreichen Gletscherspalten im Aufstieg<br />
zum Wütenkarsattel sehen und uns einen möglichen Weg hindurch<br />
überlegen können. Bei Überquerung des Sulztalferners zieht es aber schon<br />
wieder zu, und wir sind wieder auf die erstaunlichen Orientierungsqualitäten<br />
von Walter, Stefan und Wolfgang angewiesen, um schließlich auch<br />
dieses Joch sicher zu überwinden. Nun ist es vorbei mit den Wolken, und<br />
wir können die Hochstubai-Hütte hoch über dem Wütenkarferner liegen<br />
sehen. Bei der Querung dieses Gletschers gibt es noch einen Schrecken,<br />
als ein großer Felsblock aus dem <strong>Berg</strong> bricht und mir ca. 50 m hinter unserer<br />
letzten Seilschaft liegen bleibt. So sind wir froh, geschafft aber heil<br />
nach 10,5 Stunden in der Hochstubai-Hütte anzukommen. Freuen tut sich<br />
auch der Hüttenwirt Florian Fiegl, der schon nicht mehr mit uns gerechnet<br />
hat und uns mit einem Obstler <strong>zur</strong> Stärkung empfängt.<br />
Am Montag starten wir wegen des kräftezehrenden Vortages etwas später<br />
und verzichten auf dem Weg <strong>zur</strong> Hildesheimer Hütte auf die eigentlich<br />
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eingeplante Stubaier Wildspitze (3.340 m). Zunächst genießen wir bei<br />
sonnigem Wetter den herrlichen Rundblick von der Hochstubai-Hütte aus,<br />
bevor es über Warenkarscharte (3.186 m) steil hinab zum Warenkarferner<br />
und (nach einer gemütlichen Brotzeit) wieder hinauf <strong>zur</strong> Jochdohle (Bildstöckljoch<br />
3.128 m) geht. Hier teilt sich die Gruppe Rico, Stefan, Wolfgang<br />
und ich machen einen "Abstecher" auf den Schussgrubenkogel (3.211 m)<br />
und kommen noch rechtzeitig über der Hildesheimer Hütte an, um uns<br />
(wie die anderen auch) von Walter die letzten 40 m alpin abseilen zu lassen.<br />
Danach können wir das schöne Wetter auf der Terrasse vor der Hütte<br />
genießen.<br />
Nächstes Tagesziel ist eine Überschreitung von Zuckerhütl (3.505 m) und<br />
Pfaffenschneide (3.230 m). Aber was nützt der schönste Plan, wenn das<br />
Wetter weiter Achterbahn fährt! In unserem Fall heißt das: heftiger Wind,<br />
Wolken schon ab ca. 3.000 m. Auch die weiteren Aussichten bis mindestens<br />
Mittwoch sind nicht rosig. Da ist Flexibilität gefragt, Plan B ist schnell<br />
entworfen: die Tour wird komplett umgeplant. Wir wollen unbedingt Zuckerhütl<br />
und Stubaier Wildspitze "machen". Dafür wollen wir bis Donnerstag<br />
auf der Hildesheimer Hütte bleiben, was uns angesichts des guten<br />
Service und der Kochkünste von Elfriede Fiegl nicht so schwer fällt. Dafür<br />
entfallen Übernachtungen im Becherhaus (3.191 m) und in der Siegerlandhütte<br />
(2.710 m), die wir aber heute im Rahmen einer Tagestour über<br />
das Gamsplatzl (3.018 m) besuchen. Auf dem Rückweg begnügt sich das<br />
Wetter nicht mehr damit uns kräftig durchzupusten, sondern macht uns<br />
auch noch ordentlich nass. Den Nachmittag auf der Hütte verkürzen uns<br />
die Hütten-Bibliothek bzw. das kurzweilige Knobelspiel Lügenmäxle (je<br />
nach Geschmack).<br />
Heute (Mittwoch) sieht Plan B die Stubaier Wildspitze vor - das Wetter<br />
zwar Sonne, aber auch wieder Wolken ab ca. 3.200 m. Wir starten dennoch<br />
<strong>zur</strong> Jochdohle und hoffen dort in der Skibar auf Wetterbesserung.<br />
Gerd, Stefan und Wolfgang nutzen die Wartezeit noch zu einem Ausflug<br />
auf den KI. Isidor (3.200 m), Andere schauen sich hautnah an, wie Werbefotos<br />
mit dem Skistar Benni Raich "geschossen" werden. Unser Ziel<br />
aber bleibt unerreichbar: ab Mittag beginnt es wieder zu regnen. Also <strong>zur</strong>ück<br />
<strong>zur</strong> "Hildesheimer" und einem weiteren Hütten-Nachmittag. Unsere<br />
Flexibilität dokumentiert sich erneut: wir können auch Mensch-ärger-dichnicht<br />
spielen, sogar nach unterschiedlichsten Regeln - von denen wir uns<br />
die "schärfsten" aussuchen. Viel wichtiger aber: wenn uns das Wetter<br />
morgen bis 10 Uhr nicht lacht, wollen wir die Tour abbrechen, denn wir<br />
sind ja nicht für Hüttentage in die <strong>Berg</strong>e gegangen!<br />
Auch der Donnerstag beginnt "durchwachsen": je nachdem wohin man<br />
schaut, lacht die Sonne oder ziehen dicke Wolken - in jedem Fall weht<br />
auch wieder starker Wind und es ist recht kalt. Als wir zum Zuckerhütl<br />
starten, fängt es auch noch an, fein zu schneien. Kurz vor dem Pfaffenferner<br />
ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil: auf Fels wird es durch<br />
Schnee und Nässe immer rutschiger. Wir können es nicht erzwingen und<br />
drehen um.<br />
Einpacken, mit dem Wirt abrechnen und Abmarsch <strong>zur</strong> Seilbahnstation<br />
Schaufeljoch neben der Jochdohle. An der Talstation stärken wir uns noch<br />
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für die Heimreise, dann heißt es: auf ein Neues im <strong>nächsten</strong> Jahr! Wir<br />
werden uns aber noch in diesem Jahr treffen, um Fotos zu tauschen und<br />
das Erlebte Revue passieren zu lassen.<br />
Fazit: es stimmt eben doch nicht, dass es kein falsches Wetter gibt, sondern<br />
nur falsche Kleidung. Ich danke der Gruppe und besonders Walter für<br />
eine trotzdem schöne Tour mit vielen Eindrücken und einer Menge Spaß.<br />
Die besuchten Hütten empfehle ich gern weiter, denn wir wurden überall<br />
gut versorgt. Unsere Sektionshütten unterscheiden sich grundlegend: Die<br />
Dresdner lebhaft durch die Seilbahnstation und viele Tagesgäste ist deutlich<br />
komfortabler als die Hochstubai, die in schöner <strong>Berg</strong>landschaft ruhig<br />
liegt und mit Florian Fiegl einen neuen, sehr engagierten "Gastgeber" hat.<br />
In der Hildesheimer Hütte sind Wolfgang, Walter und Petra schon "alte<br />
Bekannte", die Wirtsleute Gustl und Elfriede Fiegl freuten sich über das<br />
Wiedersehen und verwöhnten uns entsprechend. Die Siegerlandhütte<br />
wurde in den letzten Jahren modernisiert und ist jetzt sehr gemütlich.<br />
Leider muss ich auch noch berichten, dass der Aufstieg in Richtung Eisgrat<br />
spätestens ab der Station Gamsgarten durch den Bau von Skipisten bzw.<br />
Infrastruktur für den Skisport einer Großbaustelle und Mondlandschaft ähnelt.<br />
Wandern ist in dieser Umgebung und in Begleitung der Bagger und<br />
Lkw keine Freude. Ich hoffe, dieser Eingriff rächt sich nicht und die<br />
gschlagenen Wunden verheilen schnellst möglich.<br />
Rüdiger Jaernecke<br />
Sektionstour nach Namibia<br />
vom 30. Juli 2005 bis 22. August 2005<br />
Voller Erwartung treffen wir uns, Dresdner und Böblinger - am 30. Juli in<br />
Frankfurt auf dem Flughafen. Wir fliegen mit Air Emirates über Dubai, wo<br />
selbst der Flughafen anmutet wie Tausend und eine Nacht, weiter nach<br />
Johannisburg und nach kurzem Zwischenstop zum Endziel nach Windhoek,<br />
der Hauptstadt von Namibia. Hier müssen wir feststellen, dass von fünf<br />
Mitreisenden unserer Gruppe das Reisegepäck fehlt. Wir fertigen mit viel<br />
Mühe eine Verlustanzeige an.<br />
In der Ankunftshalle werden wir dann von Hasso und Volker, unseren Begleitern<br />
durch Namibia empfangen. Hasso nimmt nun die Geschicke in die<br />
Hand.<br />
Anschließend geht es zu unserem Zeltplatz, der ganz malerisch etwas außerhalb<br />
von Windhoek liegt. Nachdem sich jeweils zwei Personen ein Zelt<br />
und Isomatten ausgesucht haben, der Aufbau geschafft und ein Willkommensbier<br />
getrunken ist, starten wir zu einer kleinen Besichtigungstour.<br />
Unsere Ziele für heute sind die Christuskirche, das Reiterdenkmal, die Alte<br />
Feste, der Tintenpalast und Joe´s Restaurant, um Abendbrot zu essen.<br />
Das Restaurant mit seinen –zig Räumen ist mit vielen originellen Dingen –<br />
egal ob aus Namibia oder woher auch immer – ausgestattet. Die Speisekarte<br />
bietet viele Sorten einheimisches Wild.<br />
Auf Grund des fehlenden Gepäcks, wurde die für den letzten Tag geplante<br />
Stadtbesichtigung vorverlegt und der Rest der Sehenswürdigkeiten von<br />
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Windhoek, wie der Meteoritenbrunnen, das Kududenkmal und der Bahnhof<br />
mit einem recht interessanten Bahnmuseum erkundet. Nachmittags fahren<br />
wir weiter – die einen mit Umweg über den Flughafen - ca. 250 km<br />
nach Süden durch Wüste mit <strong>Berg</strong>en im Hintergrund und Gras und Steinen<br />
im Vordergrund, auf und ab durch die nur periodisch wasserführenden<br />
Flüsse, überqueren den südlichen Wendekreis des Steinbocks und erreichen<br />
gegen Abend den Zeltplatz bei Mariental. Da es in Namibia gegen<br />
18.00 Uhr dunkel wird, werden ganz schnell die Zelte aufgebaut und dann<br />
geht es an die Vorbereitungen zum Abendbrot, wobei sich Hasso als genialer<br />
Koch entpuppt.<br />
Weiter geht es noch einmal ca. 250 km durch die Wüste bis Keetmanshoop.<br />
Nach einer Stadtbesichtigung in Keetmanshoop, wobei das interessanteste<br />
das alte kaiserliche Postamt - heute Touristinformation – ist, besuchen<br />
wir nahe unseres Zeltplatzes den Giants playground, ein Areal aus<br />
verwitterten Steinen, die aussehen, als hätten sie Riesen zu unterschiedlich<br />
hohen Türmen übereinandergeschichtet. Wir haben genügend Zeit in<br />
dem Labyrinth herumzuwandern, ehe wir <strong>zur</strong> Gepardenfütterung fahren.<br />
Nachdem die beiden Katzen ihre Mahlzeit bekommen haben, dürfen wir<br />
den einen sogar streicheln.<br />
Am Abend durchwandern wir den Köcherbaumwald. Köcherbäume sind<br />
Aloe, die eine beträchtliche Höhe und Dicke erreichen und auf sehr trockenem<br />
und steinigem Boden wachsen. Wir hoffen auf einen schönen<br />
Sonnenuntergang mit intensiver Rotfärbung. Aber leider klappt es nicht so<br />
ganz wie erwartet.<br />
Unser nächstes Ziel heißt Hobas, der Ausgangspunkt unserer ca. 85 km<br />
langen Wanderung im Fishriver Canyon. Wir machen noch einen Abstecher<br />
nach Keetmanshoop, da wir für die Wanderung Brot einkaufen müssen.<br />
In Hobas angekommen, müssen wir unzählige Zettel ausfüllen und<br />
das Gesundheitszeugnis abgeben, um dann die letzten Kilometer bis zum<br />
Einstieg mit dem Bus <strong>zur</strong>ückzulegen.<br />
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Am Aussichtspunkt genießen wir den atemberaubenden Blick auf den Canyon<br />
und bekommen den ersten Eindruck, was uns erwartet. Dann wird<br />
der Rucksack gepackt, denn außer dem Persönlichen müssen Schlafsack,<br />
Isomatte, bei einigen ein Zelt und die Verpflegung für vier Tage mitgenommen<br />
werden. Wasser stellt der Fluss. Wir steigen endlich am Nachmittag<br />
auf ziemlich steilem Pfad – am Anfang an Ketten – bergab. Es geht<br />
besser, als gedacht. Nach ca. 1,5 Stunden weitet sich an der letzten Wegbiegung<br />
das Gelände und wir erreichen den mit reichlich Wasser gefüllten<br />
Fischfluss und einen einladenden Sandstrand. Da wir an diesem Tag nur<br />
bis hierher wollen, suchen wir uns eine Kuhle zum Schlafen und Baden im<br />
Fluß. Erfrischt gehen wir anschließend auf Holzsuche, um unsere Erbssuppe<br />
am offenen Feuer zu kochen. Danach legt sich einer nach dem anderen<br />
im Zelt oder unter freiem Himmel schlafen.<br />
Erwartungsvoll packen wir unsere Siebensachen, um die erste Tagesetappe<br />
in Angriff zu nehmen. Die Strecke führt auf Grund des hohen Wasserstandes<br />
über die übereinander gewürfelten Steine und Platten oder durch<br />
Flusssand zwischen Wänden mit einer Höhe von 400 - 500 m hindurch. Da<br />
sich bei einigen im Laufe des Tages Probleme einstellen, wird die Gruppe<br />
am Abend geteilt. Die einen laufen weiter und die anderen steigen am<br />
Morgen zum Notausgang wieder aus, werden von freundlichen Schweizern<br />
<strong>zur</strong>ück nach Hobas mitgenommen, um von dort zum Zielort, nach Ai- Ais<br />
zu fahren. Nach einer staubigen Fahrt bauen wir unter Palmen unsere Zelte<br />
auf und genießen anschließend das Wasser der heißen Quellen, das<br />
Abendbrot und das allabendliche Lagerfeuer unter einem traumhaften<br />
Sternenhimmel.<br />
Da wir auf die restlichen Canyonwanderer warten müssen, ist Ruhetag.<br />
Wir baden wieder in den heißen Quellen und erkunden die nähere und<br />
weitere Umgebung. Unsere Begleiter suchen sich einen geeigneten Kletterfelsen.<br />
Aus einem weiteren Ruhetag wird nichts. Gleich nach dem Frühstück wollten<br />
wir ein Stück in den Canyon hineinlaufen, aber plötzlich stehen unsere<br />
Wanderer abgekämpft und zufrieden vor uns. Nachdem sie über die restliche<br />
Strecke berichtet haben, die weniger spektakulär als das erste Teilstück<br />
aber genauso anstrengend war, gönnen sie sich noch ein Bad in den<br />
Quellen. Für uns andere heißt es packen. Wir verlassen Ai- Ais und fahren<br />
durch öde Steinwüste zum Oranje, dem Grenzfluß zwischen Namibia und<br />
Südafrika. Nach der staubigen Wüste tut das Grün am Oranjeufer richtig<br />
gut. Wir kommen vorbei an Plantagen mit Wein – vorwiegend zum Export<br />
- und den Schilfhütten der Pflücker und finden einen schönen Rastplatz<br />
am Fluß. Mit Übernachten unter freiem Himmel wird wegen der Wolken<br />
am Himmel und eventuellem Regen nichts.<br />
Beim Aufstehen Regen! Wir packen unsere Siebensachen und weiter geht<br />
es durchs Gebirge, vorbei am Zusammenfluß von Oranje und Fischfluß,<br />
bei immer stärkerem Regen Richtung Rosh Pinah, einer neu erbauten<br />
Stadt für die Beschäftigten einer Zinkmine.<br />
Ein Stück hinter Rosh Pinah streikt erst Volkers, dann Hassos Auto. Zum<br />
Glück bekommen sie sie trotz Schlamm – die Straßen bestehen nur aus<br />
festgefahrenem Sand und Steinen – und Regen wieder flott, um dann im<br />
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späten Nachmittag in Klein- Aus, dem kältesten Ort von Namibia anzukommen.<br />
Bei kräftigem Wind bauen wir unsere Zelte auf. Danach bleibt<br />
uns noch Zeit für einen kurzen Trip durchs Gelände, bei dem wir die ersten<br />
imposanten Nester der Webervögel zu sehen bekommen. Wegen des<br />
Windes und der Kälte beschließen wir unser Abendbrot in der nahe gelegenen<br />
Gaststätte einzunehmen.<br />
Beim Aufstehen glitzern die Zelte. Es hat Frost in der Nacht gegeben. Nur<br />
gut, dass die Sonne am Tage angenehm wärmt. Wir fahren - diesmal<br />
durch Sandwüste - in Richtung Lüteritzbucht. Die Straße führt schnurgerade<br />
durch das Diamantensperrgebiet, wobei Anhalten und Aussteigen<br />
verboten ist. Wir sehen in der Ferne einige Wildpferde, die hier heimisch<br />
sind.<br />
Unseren ersten Zwischenstop legen wir in Kolmanskuppe, einer verlassenen<br />
Diamantenstadt, ein. Der Höhepunkt der Stadt lag im Anfang des<br />
vergangenen Jahrhunderts, nachdem 1908 die ersten Diamanten gefunden<br />
wurden. Als der Fundort ausgebeutet war, wurde die Stadt verlassen<br />
und versank im Wüstensand. Heute ist der dem Sand ganz bzw. teilweise<br />
entrissene Teil der Stadt ein großes Freilichtmuseum, in dem das Leben<br />
und Arbeiten mit dem Diamanten dargestellt ist.<br />
In Lüteritz besuchen wir die Walfischinsel, die Felsenkirche und das sehr<br />
sehenswerte Stadtmuseum <strong>zur</strong> Geschichte der Region und zum Leben der<br />
einheimischen Stämme, das für uns extra eine Stunde vor der offiziellen<br />
Öffnung aufgeschlossen wird. Anschließend fahren wir noch zum Diazpunkt.<br />
Hier landete 1487 der portugiesische Seefahrer Diaz auf seiner<br />
Reise zum südlichsten Punkt Afrikas und errichtete ein Steinkreuz. Das<br />
heute zu besichtigende Kreuz ist dessen Nachbildung, aber die Stürme in<br />
der Ecke sind noch wie vor über 500 Jahren. Bei orkanartigem Wind<br />
kämpfen wir uns hinauf und werden mit einem fantastischen Ausblick auf<br />
den Atlantik und die benachbarten Halbinseln entschädigt.<br />
Wir verlassen Aus, und besuchen eine typische namibische Farm mit einer<br />
Größe von ca. 20.000 ha, die wir durch eine gebirgige Landschaft, vorbei<br />
an vielen Webervogelnestern, auf teilweise ziemlich holpriger Straße erreichen.<br />
In Koiimasis leben „Nutztiere“ wie Rinder und Pferde, aber in immer<br />
größerem Maße auch die einheimischen Tiere. Ackerbau ist auf Grund der<br />
Trockenheit nicht möglich. Zur Verbesserung der Rentabilität der Farmen<br />
wird immer mehr auf den Tourismus gesetzt.<br />
Unser Zeltplatz – wie immer mit ordentlichen sanitären Anlagen und warmen<br />
Wasser zum Duschen - mitten in den <strong>Berg</strong>en gelegen, mutet recht<br />
paradiesisch an. Wir haben jetzt fast zwei Tage Zeit, die umliegenden<br />
<strong>Berg</strong>e zu besteigen, zu klettern oder einfach die Ruhe zu genießen, ehe es<br />
weiter zum <strong>nächsten</strong> Ziel, dem Sesriemcanyon und dem Sossusvlei geht.<br />
Der Canyon – im Vergleich zum Fischfluß eine Miniaturausgabe – ist recht<br />
sehenswert und am Ende der Schlucht können wir bereits die roten Dünen<br />
sehen. Auch unsere Kletterer finden wieder eine Stelle zum Erklimmen.<br />
Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir noch raus in die Dünen und sehen<br />
zu, wie durch die untergehende Sonne die Dünen eine noch intensivere<br />
Rotfärbung annehmen. Auf der Rückfahrt treffen wir jede Menge Springböcke.<br />
Auch der Sonnenaufgang in den roten Dünen ist ein Muss. Wir<br />
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starten mit unseren Bussen im Dunklen, steigen am Parkeingang in ein<br />
offenes zugiges 4x4- Fahrzeug um, denn alles andere ist im tiefen Sand<br />
chancenlos. Unterwegs begegnen wir Oryx und Springböcken. Inzwischen<br />
geht die Sonne auf und die Dünen färben sich immer intensiver.<br />
Die anschließende Wanderung führt zuerst zum Deadvlei, einer Senke<br />
mitten in den Dünen mit abgestorbenen Bäumen, die ihre Äste schon –zig<br />
Jahre in die Landschaft recken, da es auf Grund der Trockenheit keine<br />
Fäulnis gibt. Vom Vlei besteigen die einen die Elimdüne – mit knapp 300<br />
m die höchste an dieser Stelle –, die anderen begnügen sich mit niedrigeren<br />
Dünen. Schon das Gehen und Rutschen in dem Sand macht Spaß.<br />
Hinzu kommt noch das Farbenspiel, da sich mit steigender Sonne die Dünen<br />
von intensiv rot zu graugelb verfärben.<br />
Über Solitaire, wo es mitten in der Wüste echten deutschen Apfelkuchen<br />
gibt, geht es weiter durch eine öde Steinlandschaft, mit dem Gaub- und<br />
dem Kuisebpass als Höhepunkte, vorbei Walvis Bay mit gelben Dünen<br />
nach Swapokmund am Atlantik. Hier übernachten wir in Ferienhäusern.<br />
Zum Abendbrot geht es am Ozean entlang zum Brauhaus, einer Gaststätte,<br />
geschmückt mit Fahnen aus aller Welt und echtem deutschen Eisbein<br />
und Sauerkraut. Wir ziehen aber die einheimische Küche vor. Satt und<br />
gutgelaunt kehren wir in unsere Häuschen <strong>zur</strong>ück. Endlich wieder einmal<br />
ein Bett zum Schlafen!<br />
Swapokmund wird auf eigene Faust erkundet. Die einen unternehmen eine<br />
Schiffsfahrt auf dem Atlantik, andere besuchen die Museen oder sehen<br />
sich einfach das bunte Treiben in der Stadt an. Hasso schaut mal zu Hause<br />
nach dem Rechten.<br />
Obwohl Swapokmund zum weiteren Verweilen einlädt, fahren wir weiter<br />
ins Erongogebirge. Auf dem Weg dahin legen wir bei den Mineralienverkäufern<br />
vor der Spitzkoppe noch einen kurzen Halt ein. Jeder findet etwas<br />
zum Mitnehmen. Schon von weitem grüßt uns die Spitzkoppe, auch das<br />
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Matterhorn Namibias genannt. Die Kletterfraktion begutachtet das Massiv<br />
mit Kennerblick von allen Seiten. Die restliche Truppe umwandert den<br />
<strong>Berg</strong> gemütlich in ungefähr zwei Stunden. Die Kletterer schlagen ihr Lager<br />
am Fuß der Spitzkoppe auf, um am <strong>nächsten</strong> Tag frühzeitig zum Gipfel zu<br />
starten.<br />
Wir fahren weiter <strong>zur</strong> Ameib Ranch. Hier laden gut angelegte und markierte<br />
Rundwanderwege ein. Nicht mehr der typische Wüstencharakter bestimmt<br />
das Bild sondern die Savanne. Daher können wir auf dem Weg zu<br />
den Überresten einer alten Mine - vorbei an einer Quelle mit viel Grün –<br />
Paviane, Oryx, und Zebras beobachten. Ein weiterer Weg führt uns <strong>zur</strong><br />
Philips Cave, einem Felsenüberhang mit herrlichem Rundblick, wo das imposanteste<br />
Stück der örtlichen Felsmalerei, ein weißer Elefant - zu bewundern<br />
ist. Weiter geht es zu Bull´s Party, einer Ansammlung riesiger<br />
Steinkugeln und anderer origineller Felsformationen im Hintergrund. Auf<br />
dem Rückweg sehen wir die ersten Giraffen und Kudus ganz aus der Nähe.<br />
Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise ist Mount Etjo, eine Safari- Lodge<br />
unter Leitung eines Dänen.<br />
Während Hasso die<br />
notwendigen Formalitäten<br />
erledigt, bestaunen<br />
wir ein schlafendes und<br />
ein gemächlich kauendes<br />
Flusspferd aus nächster<br />
sicherer Nähe.<br />
Mit einem ziemlich exotisch<br />
anmutenden hochstämmigen<br />
Allradgefährt<br />
geht es los. Auf der<br />
Fahrt, die uns an eine<br />
große Wasserstelle und<br />
durch eine traumhafte<br />
Landschaft führt, bekommen wir soweit alle auf der Farm lebenden Tiere –<br />
außer Nashörnern – zu sehen. Die Dunkelheit macht dem Vergnügen ein<br />
Ende. Da wir noch nicht genug gesehen haben, starten wir am <strong>nächsten</strong><br />
Morgen noch einmal.<br />
Wir werden auf zwei kleinere Fahrzeuge aufgeteilt. Da diese ebenfalls offen<br />
sind, haben wir uns warm angezogen und bekommen noch zusätzlich<br />
Decken. Zu Beginn begegnen wir den Frühaufstehern unter den Tieren<br />
und bald folgen die ersten Giraffen. Dann ist erst mal Stopp. Wir bleiben<br />
trotz Allrad im Sand stecken. Nach zahlreichen Versuchen, die uns mit<br />
Sand überschütten und auch sonst ziemlich nerven, geht es endlich weiter<br />
auf Nashornsuche, leider vergeblich. Auch bei den Elefanten haben wir<br />
kein Glück. Wir stellen nur mit Erschrecken fest, was die Elefanten für einen<br />
Schaden in der Landschaft anrichten.<br />
Endlich treffen wir auf Nashörner, nachdem wir den halben Wald niedergefahren<br />
haben und staunen, wie schnell sich die Sträucher hinter uns<br />
wieder aufrichten. An der Stelle sind fünf Nashörner versammelt. Es ist<br />
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eeindruckend und auch leicht furchteinflößend, die gewaltigen Tiere so<br />
aus der Nähe in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.<br />
Zufrieden fahren wir <strong>zur</strong>ück und erfahren von den anderen, dass sie sogar<br />
bei den Elefanten erfolgreich waren. Bei einer erneuten Besichtigung der<br />
Flußpferde treffen wir Frieda, die Managerin der Farm. Sie erzählt uns,<br />
dass die Farm 30.000 ha groß ist, 17 Elefanten, 25 Breit- und Spitzmaulnashörner,<br />
über 40 Giraffen, Gnus und jede Menge Antilopen beherbergt.<br />
Die neun Löwen werden auf einem eigenen Terrain von 4.000 ha gehalten<br />
und von uns am Abend bei der abendlichen Fütterung hinter sicheren Gittern<br />
beobachtet. Auf dem Nachhausweg will uns der Flusspferdbulle, der<br />
mit seiner Familie einen Abendspaziergang macht, nicht mehr weiter fahren<br />
lassen. Er stellt sich einfach quer <strong>zur</strong> Straße und Feierabend.<br />
Uns zieht es noch einmal <strong>zur</strong>ück ins Erongogebirge zum Wandern und<br />
Klettern. Leider wird nichts daraus, denn kurz hinter dem Ort streikt ein<br />
Auto und muß in die Werkstatt, die tatsächlich helfen kann. Mit Verspätung<br />
erreichen wir den Zeltplatz bei Omandumbu, aber außer einer kurzen<br />
Besichtigungstour und einem kleinen Klettergipfel für die Unentwegten,<br />
bleibt uns leider keine Zeit für weitere Unternehmungen. Nach einem fantastischen<br />
Sonnenuntergang und anschließendem Menü in der Gaststätte,<br />
klingt der Abend auf dem Zeltplatz mit dem üblichen Lagerfeuer aus.<br />
Nun geht es schon <strong>zur</strong> letzten Etappe unserer Reise. Wir fahren Richtung<br />
Okahandja, besuchen einen typischen Afro- Markt, wo viele der verkauften<br />
Waren gleich hinter dem Markt hergestellt werden und fahren weiter<br />
an Windhoek und Flughafen vorbei nach Arnheim, um eine Fledermaushöhle<br />
zu besichtigen. Nach dem obligatorischen Zeltaufbau bringt uns der<br />
Höhlenführer im offenen Geländewagen auf abenteuerlicher Strecke steil<br />
hinauf bis zum Eingang der Höhle. In der Höhle leben Unmassen von Fledermäusen<br />
und Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde der Mist ab-<br />
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gebaut und verkauft. Reste der Förderanlagen waren noch vorhanden. Wir<br />
laufen in die finstere Höhle hinein. Die Höhle ist sehr staubig, dunkel, trocken<br />
und warm. Wir steigen auf und ab über Leitern, Steine, vorbei an<br />
Unmassen von Fledermäusen und durch Fledermausmist. <strong>Bis</strong> zum Wasser<br />
haben wir es nicht geschafft, da der Grundwasserspiegel in den letzten<br />
Jahrzehnten rapide gesunken ist. Nach Fledermausmist stinkend gelangen<br />
wir nach reichlich zwei Stunden wieder ins Freie. Wieder am Zeltplatz wird<br />
ausgiebig geduscht und nach Sauberem gesucht. Bei Bier und Wein lassen<br />
wir den letzten Abend ausklingen. Es ist zudem der einzig warme Abend,<br />
den wir in Namibia erleben.<br />
Das letzte Mal bauen wir die Zelte ab und verstauen alles mit Wehmut in<br />
den Fahrzeugen und im Anhänger, ehe wir die Fahrt zum Flughafen antreten.<br />
Eine interessante und erlebnisreiche Reise durch ein Land, das einen<br />
Besuch – oder mehrere – lohnt, geht zu Ende und viel mehr Eindrücke als<br />
hier aufgeschrieben werden konnten, werden bleiben. Ein Dankeschön an<br />
Bernd, den Organisator dieser Reise und an Hasso und Volker, unseren<br />
Begleitern durch Namibia.<br />
Heidrun Franke<br />
Wanderungen im Ötztal<br />
Wasserkraft: Ja oder nein?<br />
Als ich Ende Juli meinen Sommerurlaub in Zwieselstein im Ötztal begann,<br />
ahnte ich noch nicht, dass ich mich in dieser Zeit mit dem Thema der Tiroler<br />
Wasserkraftwerke (TIWAG) beschäftigen werde. Deshalb beginnt dieser<br />
Reisebericht zunächst mit dieser Problematik. Während meiner Ferien<br />
führte ich auf meinen Wanderungen interessante Diskussionen mit der<br />
einheimischen Bevölkerung und auch mit verschiedenen Gästen, die sich<br />
alle gegen ein solches Mammutprojekt aussprachen. Entlang vieler Wanderwege<br />
stehen Holztafeln, welche die Veränderungen des inneren Ötztals<br />
aufzeigen. In den Gemeinden lagen Informationsbroschüren aus, um auch<br />
die Gäste darauf hinzuweisen.<br />
Der <strong>Alpenverein</strong> und etliche Naturschutzverbände verfolgten während<br />
meines Urlaubs gespannt die Entscheidung der Tiroler Landesregierung,<br />
die sich inzwischen entschieden hat vier Kraftwerkstandorte näher zu prüfen.<br />
In den Ortschaften sowie auf den <strong>Alpenverein</strong>shütten des DAV lagen<br />
Unterschriftslisten aus, in denen man sich gegen die geplanten Wasserkraftwerke<br />
im Ötztal aussprach.<br />
Nach der ausführlichen Information durch unseren 1. Vorsitzenden Ludwig<br />
Gedicke im letzten Mitteilungsheft der Sektion (s. Heft Nr. 12, S. 2) hat<br />
sich die Situation sehr geändert. Von ursprünglich von der TIWAG vorgeschlagenen<br />
16 Projekten werden nur noch vier mit Vertiefungsstudien wieterverfolgt.<br />
Bedauerlicherweise sollen als Kompromiss die beiden größten<br />
TIWAG-Kraftwerke „Sellrain-Silz“ und „Kaunertal“ ausgebaut werden.<br />
Neue Kraftwerke werden nach dem Willen der Tiroler Landesregierung in<br />
Raneburg-Matrei und im Malfontal errichtet. Für die beiden bisher diskutierten<br />
Varianten – Speicher am Riffelsee im Pitztal oder an der Rofenache<br />
im Ötztal – wird die TIWAG beauftragt, Alternativvarianten auszuarbeiten.<br />
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In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass im Rofental der benötigte<br />
Grund und Boden für einen solchen Speicher dem Deutschen <strong>Alpenverein</strong><br />
gehört. Außerdem dürfte das Riffelsee-Projekt mit den EU-Wasserrichtlinien<br />
kollidieren.<br />
Nun ist die TIWAG am<br />
Zuge. Sie muss die Bevölkerung<br />
und Institutionen<br />
über die weitere<br />
Entwicklung informieren.<br />
34<br />
Proteste gegen die Staupläne<br />
überall – hier im<br />
Rofental<br />
Dass das Projekt im<br />
Sulztal (Amberger Hütte)<br />
wohl vom Tisch ist, ist<br />
ein kleiner Lichtblick. Einerseits<br />
ist man über die<br />
Entscheidung der Tiroler<br />
Landesregierung erleichtert,<br />
andererseits gibt es<br />
von den Bürgern des<br />
Stanzertals, des Stubai-<br />
und Gschnitztal heftigen<br />
Widerstand. Die Aktionsgemeinschaft<br />
„Kein<br />
Kraftwerk“ erklärte bereits<br />
zu den Plänen der<br />
TIWAG, dass sich die<br />
Gemeinden in diesen Regionen gegen jegliche Wasserableitung aussprechen<br />
werden. Es ist für mich auch unvorstellbar, wie man das innere Ötztal,<br />
wo es von Schutzgebieten und Bestimmungen aller Art wimmelt, derartige<br />
Kraftwerkspläne ins Auge fassen kann.<br />
Nach dieser unerfreulichen Vorgeschichte möchte ich mich nun auf meine<br />
Touren im Ötztal konzentrieren. In diesem Jahr war es für mich unmöglich,<br />
mehrtägige Touren zu planen. Das unbeständige Wetter und die Unwetterkatastrophe<br />
Ende August verhinderten das alles. Das Ötztal war sogar<br />
an einem Tag gesperrt, da bei Längenfeld Muren mit Todesfolge niedergingen.<br />
Aber ich erlebte auch schöne Tage, als das Venter Tal auf meinem<br />
Programm stand. Nach einer eiskalten Nacht kratzte ich am Morgen<br />
zunächst Eis von den Scheiben meines Autos. Mich erwartete ein besonders<br />
schöner Tag. Nach dem schlechten Wetter der Vortage, an denen es<br />
herunter bis in den Ort Vent schneite, wurde es endlich Zeit, wieder eine
größere Tour zu unternehmen. Als ich am frühen Vormittag Vent verließ,<br />
machte das entzückende <strong>Berg</strong>steigerdorf noch einen verschlafenen und<br />
winterlichen Eindruck auf mich. Auf einem breiten Wirtschaftsweg erreichte<br />
ich das Niedertal. In einem Zirbenwald und den anschließenden Almwiesen<br />
hüteten Hirten ihre Schafe und Kühe. Nach einiger Zeit öffnete<br />
sich das Niedertal und in der Ferne thronte majestätisch der Similaun.<br />
Trotz des Sonnenscheins wehte ein unangenehmer, kalter Wind. Eine<br />
wunderbare Hochgebirgslandschaft umrahmte den Weg <strong>zur</strong> Martin-Busch-<br />
Hütte. Nach einer kräftigen Brotzeit mit sächsischen <strong>Berg</strong>kameraden führte<br />
mich mein Weg weiter talwärts, um einen besseren Eindruck vom Rückgang<br />
des Niederferners zu erhalten. Auch die Wegführung zum Niederjoch<br />
wurde durch den Gletscherrückgang verändert. Das ist in der heutigen<br />
Zeit oftmals für den Wanderer ein kleines Problem. Als es bereits schattig<br />
über Vent wurde, erreichte ich meinen dortigen Parkplatz.<br />
Martin Busch Hütte<br />
An einem anderen Tag nahm ich mir das entzückende Rofental vor, um es<br />
vor dem evtl. Bau der Wasserkraftwerke im inneren Ötztal noch einmal zu<br />
sehen.<br />
Der verlorene 1. Weltkrieg hat auch hier seine Spuren hinterlassen. <strong>Bis</strong> in<br />
die heutige Zeit gelten im Rofental die traditionellen Weiderechte der Südtiroler.<br />
<strong>Bis</strong> zu dreitausend Schafe werden jährlich über das Hoch- und das<br />
Niederjoch getrieben. Als ich die Rofenhöfe erreichte, beobachtete ich an<br />
den Weidehängen zahlreiche Schafe. Die Rofenhöfe sind die höchstgelegenen<br />
<strong>Berg</strong>bauernsiedlungen (2014 m) und eine der ältesten Siedlungen im<br />
Ötztal. Auch auf dieser eindrucksvollen Wanderung wehte mir ein fürchterlich<br />
kalter Wind ins Gesicht, als ich mich dem Hochjochhospitz näherte.<br />
Auf dem „Cyprian-Granbichler-Weg“ († im Schneesturm am Hochjoch -<br />
35
<strong>Berg</strong>führer von Franz Senn) erblickte ich bald die Rofenalm, wo der Weg<br />
<strong>zur</strong> Vernagthütte (Würzburger Haus) abzweigt. Nun erwartete mich eine<br />
felsige Schlucht, die an gefährdeten Stellen mit Drahtseilen gesichert ist.<br />
Dort war Vorsicht angesagt! Nachdem ich den felsigen Hang überwunden<br />
hatte, überquerte ich eine breite Brücke des Vernagtbaches. Es ist eine<br />
Landschaft mit vielen Gegensätzen, die mich jedes Mal tief beeindrucken.<br />
Zunächst erfreute ich mich an der lieblichen Weidelandschaft und nun stehe<br />
ich vor einem steinigen und rauen Hochtal. In die Ferne schweifen<br />
meine Blicke u. a. <strong>zur</strong> „Schöne-Aussicht-Hütte“ und zum Saykogel. In mäßiger<br />
Steigung war bald das Hochjochhospitz (2412m) erreicht. Aber auch<br />
die grandiose Weißkugel zeigte sich an diesem Tag in den schönsten Farben.<br />
Auf der gleichen Route trat ich den Rückweg an. Als ich das raue<br />
Hochtal verließ, wurde die Landschaft durch die Almwiesen wieder freundlicher.<br />
Die <strong>Berg</strong>bauern waren emsig mit der Heuernte beschäftigt, damit<br />
sie vor dem <strong>nächsten</strong> Regen alles in ihre Scheunen einfahren konnten. Bei<br />
den Rofenhöfen überquerte ich eine sehenswerte Hängebrücke über die<br />
Rofenache, die mich an manche Brücken im Nepal erinnerte. Inzwischen<br />
erreichte ich einen wunderbaren Zirbenwald und ein Weidegebiet, wo Kühe<br />
nach den letzten Grashalmen suchten. Ich kann nur hoffen, dass in<br />
dieser wunderbaren Landschaft kein Wasserkraftwerk entsteht.<br />
Zum Schluss kann ich noch von einer weiteren erlebnisreichen Tour berichten,<br />
die mich über den alten Übergang vom Pitztaler Jöchl <strong>zur</strong> „Braunschweiger<br />
Hütte“ führte. Seinerzeit lief ich mit meinen Eltern und Geschwistern<br />
von Sölden aus zu Fuß. Doch inzwischen entstand die Gletscherstraße<br />
zum Rettenbachferner. Ein großes Skigebiet mit einer modernen<br />
Kabinenbahn <strong>zur</strong> Schwarzen Schneid wurde geschaffen.<br />
Das fürchterliche Unglück mit einem Hubschrauber, als er seine Last verlor,<br />
sah ich kommen. Jedes Mal, wenn ich diese Transporte in Richtung<br />
Gaislachkogel über mir fliegen sah, war es mir nicht wohl!<br />
Während meines Aufenthaltes in Sölden versuchte ich mehrmals den alten<br />
Pfad zu finden, doch das gelang mir nur teilweise. Infolge des Straßenbaus<br />
wurde der ehemalige Wanderweg verlegt. Im jetzigen Zustand ist<br />
das für die Touristen oftmals kein Vergnügen, durch Geröllfelder zum Pitztaler<br />
Jöchl zu gelangen. Das bestätigte mir auch der 82-jähriger <strong>Berg</strong>führer,<br />
der uns seinerzeit <strong>zur</strong> Wildspitze führte. Es war ein erfreuliches Erlebnis<br />
für mich, als ich ihn in seinem Haus in der Pitze (Sölden) besuchte. Er<br />
präsentierte mir stolz sein <strong>Berg</strong>führerbuch aus dem Jahre 1956, in dem<br />
wir uns damals eintrugen. Aber nun <strong>zur</strong>ück <strong>zur</strong> Gegenwart, denn ich<br />
möchte noch einiges von der heutigen Tour berichten.<br />
In etlichen Kehren durch Geröllfelder erreichte ich den Pollesferner, der<br />
mich über Schnee und Eis zum Pitztaler Jöchl (2995 m) brachte. Als ich<br />
vor Jahren diese einzigartige Schneelandschaft bewunderte, gab es dort<br />
noch ein steiles Schneefeld zum Jöchl. Davon ist leider heute nichts mehr<br />
zu sehen! In schwierige Situationen kamen damals die Touristen, wenn<br />
sie den Pollesferner durchsteigen wollten. Ich kann mich an diese Zeit<br />
noch gut erinnern, als ich einem älteren Ehepaar mit schlechtem Schuhwerk<br />
aus der Not half, in dem ich sie ins Tal begleitete. Auch in der heutigen<br />
Zeit begegnet man noch Touristen, die Schneefelder mit Turn-<br />
36
schuhen überqueren möchten.<br />
Am Pitztaler Jöchl erlebte ich eine wunderbare Fernsicht <strong>zur</strong> Wildspitze mit<br />
dem gewaltigen Mittelbergferner. Nach diesen fantastischen Eindrücken<br />
stand mir jetzt noch der Abstieg <strong>zur</strong> Braunschweiger Hütte bevor. Bei etwas<br />
Glück kann man hier am frühen Morgen auch Steinböcke beobachten.<br />
Auf dem neuen Weg, wo ich zunächst einige Felspassagen mit Drahtseilsicherungen<br />
überwand, erreichte ich bald die herrliche Braunschweiger Hütte.<br />
Nach einer kräftigen Brotzeit wählte ich auf Ratschlag des Hüttenpersonals<br />
eine andere Variante, die mich über das Rettenbachjoch auch zum<br />
Rettenbachferner führte. Dieser Übergang wird nur selten begangen, obwohl<br />
dieser Steig ausgezeichnet markiert ist. Zwar ist bei dieser Tour besonders<br />
Trittsicherheit erforderlich, aber dafür wird man unmittelbar an<br />
den gewaltigen Karles- sowie Mittelbergferner mit zahlreichen Gletscherbrüchen<br />
herangeführt. An diesem heißen Sommertag genoss ich diese<br />
wunderbare Gebirgslandschaft.<br />
Auch dieser Pfad wurde infolge des Gletscherrückgangs verlegt, da er<br />
nicht mehr zum Karlesferner hinabführt. Stattdessen zieht er sich über<br />
einen langgestreckten <strong>Berg</strong>rücken hin, der schließlich durch ein Geröllfeld<br />
in vielen Kehren an Höhe gewinnt. Bevor ich das Rettenbachjöchl erreichte,<br />
durchstieg ich noch einige Felsen mit Drahtseilsicherungen. Als Höhepunkt<br />
des Tages möchte ich die herrliche Rundsicht von der Inneren<br />
Schneid bewerten.<br />
Auf Grund der unbeständigen Wettersituation fiel mein Hüttenbesuch der<br />
Hochstubaihütte leider ins Wasser. Ich hätte sehr gerne den neuen Hüttenwirt<br />
besucht.<br />
Eine abenteuerliche Heimfahrt beendete meinen Urlaub. Durch die heftigen<br />
Unwetter waren auch stellenweise Straßen überflutet. Am Ende war<br />
ich froh, diese Region zu verlassen.<br />
Mit diesem Reisebericht habe ich auch auf Probleme im Ötztal sowie auf<br />
eindrucksvolle Wanderungen hingewiesen. Nach vielen Jahren besuchte<br />
ich wieder einmal das Ötztal und kann feststellen, dass mit wenigen Abstrichen<br />
Zwieselstein und Vent <strong>Berg</strong>steigerdörfer geblieben sind. In Vent<br />
ist das vor allem dem dortigen Umwelt-Professor Dr. Hans Haid zu verdanken,<br />
der sich für die ursprüngliche Erhaltung des Venter Tales einsetzt.<br />
Also liebe Sektionsmitglieder, ein Besuch dieser einzigartigen Landschaft<br />
lohnt sich immer!<br />
Hans-Dietrich Pusinelli<br />
37
Informationen der Geschäftsstelle<br />
Anschrift/Öffnungszeiten<br />
Reitbahnstraße 36, 01069 Dresden;<br />
zu erreichen (nach aktuellem Fahrplanstand)<br />
mit den Straßenbahnlinien 3, 7, 8, 9, 10, 11<br />
Haltestelle: Hauptbahnhof-Nord oder<br />
Hauptbahnhof<br />
Telefon: 0351/4965080 Fax: 0351/4965071<br />
www.alpenverein-dresden.de<br />
E-Mail: webmaster@<strong>Alpenverein</strong>-Dresden.de<br />
Öffnungszeiten: Donnerstags 15.00 - 20.00 Uhr<br />
In dieser Zeit ist auch die telefonische Erreichbarkeit gesichert.<br />
Außerhalb dieser Zeiten besteht die Möglichkeit, über den Anrufbeantworter<br />
eine Nachricht zu hinterlassen.<br />
Zu den Öffnungszeiten findet auch die Literatur- und Kartenausleihe<br />
statt. (Weitere Einzelheiten und <strong>zur</strong> Ausleihe von<br />
Ausrüstungsgegenständen s. untenstehende Übersicht).<br />
Bankverbindung<br />
Durch die Fusion der Stadtsparkasse<br />
Dresden mit der Sparkasse Elbtal-<br />
Westlausitz wurden unsere Kontonummer<br />
und Bankleitzahl geändert. Sämtlicher<br />
Zahlungsverkehr ist unter Angabe des<br />
Verwendungszweckes unter folgendem<br />
Konto abzuwickeln:<br />
Kto. Nr.: 3120000727; BLZ: 85050300<br />
Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />
Literatur- und Materialausleihe<br />
Wir möchten nochmals auf die Möglichkeiten der Literaturausleihe<br />
hinweisen. Die Möglichkeiten der Ausleihe werden<br />
bisher relativ selten genutzt, insbesondere betrifft das die<br />
„<strong>Berg</strong>belletristik“!<br />
Literatur<br />
Karten, Führer und Bücher<br />
� bis 3 Wochen kostenlos<br />
� danach je Medium und Woche 1,- €<br />
Bitte haben Sie Verständnis, dass die Ausleihfristen eingehalten<br />
werden müssen und auch dafür, dass die Wanderkarten nur <strong>zur</strong><br />
Vorbereitung der Touren dienen sollen und nicht <strong>zur</strong> Mitnahme<br />
auf die <strong>Berg</strong>touren vorgesehen sind! Die Gefahr des Verlustes<br />
bzw. zu hohen Verschleißes wäre einfach zu hoch.<br />
38
AV-Schlüssel<br />
Bei Ausleihe von AV-Hüttenschlüsseln (für die Winterräume der <strong>Alpenverein</strong>shütten)<br />
ist ein Betrag von 25,- € gegen Quittung in der Geschäftsstelle<br />
zu hinterlegen.<br />
Ausrüstung<br />
Die Ausleihe erfolgt nach telefonischer Vereinbarung über unseren FÜL<br />
und Materialwart Wolfgang Boruttau.<br />
Klettersteigset<br />
Steinschlaghelm<br />
Je Woche und je Ausrüs-<br />
Steigeisen<br />
tungsgegenstand 1,50 €<br />
Pickel<br />
Biwaksack<br />
Bei der Teilnahme an<br />
Eisschrauben<br />
Ausbildungsveranstaltungen<br />
Klettergurt (Ausleihe nur <strong>zur</strong><br />
der Sektion werden keine<br />
Gebühren erhoben.<br />
Ausbildung in der Sektion); Keine Ausleihe<br />
von Seilen!<br />
Mitgliederverwaltung<br />
Mitgliedsbeitrag und Versicherungsschutz:<br />
Nur wer den Mitgliedsbeitrag bezahlt hat und im Besitz eines gültigen<br />
Ausweises ist, genießt den im Mitgliedsbeitrag enthaltenen Versicherungsschutz<br />
des Alpinen-Sicherheits-Service und der Haftpflichtversicherung<br />
des Deutschen <strong>Alpenverein</strong>s.<br />
Wir bitten die Barzahler um Einzahlung der Beiträge bis Ende Januar<br />
des Beitragszahlungsjahres. Das erspart uns allen Arbeit und<br />
Kosten und dient letztlich auch Ihrer Sicherheit (s.o.).<br />
In einem Versicherungsfall wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle<br />
der Sektion.<br />
Anträge auf Familienbeitrag:<br />
Der Familienbegriff im Sinne dieser Kategorie liegt vor, wenn beide Elternteile<br />
Mitglied in einer Sektion sind und mindestens ein Kind im Alter bis 18<br />
Jahre haben. Als Mindestbeitrag wurde die Summe der A- und B- Beiträge<br />
festgelegt, in unserer Sektion also aktuell 78.- Euro. Anträge auf Familienbeitrag<br />
sind bis spätestens 30.09.2006 für 2007 bei der Geschäftsstelle<br />
schriftlich zu stellen.<br />
Eintritt in den DAV / Änderungen:<br />
Formulare für den Eintritt in den DAV sind in der Geschäftsstelle erhältlich.<br />
Ebenso betrifft das die Satzung der Sektion.<br />
Es gibt Ausweise in Form von Scheckkarten, die nur in Verbindung<br />
mit einem amtlichen Ausweis mit Lichtbild gültig sind. Lichtbilder<br />
sind somit <strong>zur</strong> DAV-Ausweisbeantragung/-änderung nicht erforderlich.<br />
Änderungen von Anschriften/Bankverbindungen bitten wir rechtzeitig<br />
zu melden. Wird das versäumt, können z.B. die DAV - Mitteilungen<br />
39
und Sektionsmitteilungen nicht ordnungsgemäß zugestellt werden oder es<br />
entstehen bei Bankabbuchung Rückläufe, für die die Banken Gebühren berechnen.<br />
Diese Kosten belasten das Sektionskonto. Bitte haben Sie dafür<br />
Verständnis, dass wir den Verursacher mit den anfallenden Kosten belasten.<br />
Deshalb unsere Bitte: Melden Sie Änderungen rechtzeitig (ggf. mit<br />
dem Vordruck aus Heft 12) an die Geschäftsstelle der Sektion.<br />
Austritt aus dem DAV oder Sektionswechsel :<br />
Austritt und Sektionswechsel sind nur zum Jahresende möglich. Dies muss<br />
an die Geschäftsstelle der Sektion schriftlich bis zum 30.09. des Jahres<br />
mitgeteilt werden.<br />
Mitgliederbeiträge<br />
Familienbeitrag<br />
Papa, Mama, alle Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (Voraussetzung:<br />
Eine Adresse, alle Beiträge werden von einem Konto abgebucht.)<br />
Beitrag 78.- Euro<br />
Aufnahmegebühr<br />
A - Mitglied<br />
15.- Euro<br />
Vollmitglied ab dem vollendeten 26. Lebensjahr<br />
Beitrag 52.- Euro<br />
Aufnahmegebühr<br />
B - Mitglied<br />
15.- Euro<br />
Ehepartner eines A - Mitgliedes (bei gleichzeitigem Eintritt A- und B- Mitglied<br />
Familienbeitrag)<br />
Beitrag 26.- Euro<br />
Aufnahmegebühr 10.- Euro<br />
B - Mitglied sonstige, nur auf Antrag<br />
a) Mitglieder, über 65. Lebensjahr<br />
b) in der <strong>Berg</strong>wacht tätige Mitglieder (Nachweis erforderlich)<br />
Beitrag 30.- Euro<br />
Aufnahmegebühr<br />
C - Mitglied<br />
10.- Euro<br />
Mitglieder, die einer anderen Sektion des DAV als A-, B-, oder Juniormitglied<br />
angehören (Bitte Kopie des Mitgliedsausweises beifügen)<br />
Beitrag 15.- Euro<br />
Aufnahmegebühr entfällt<br />
Junioren Jugend<br />
18. bis 26. Lebensjahr ab 14. Lebensjahr (Eltern nicht im DAV)<br />
Beitrag 30.- Euro 13.- Euro<br />
Aufnahmegebühr 10.- Euro 10.- Euro<br />
Kinder bis zum vollendeten 13. Lebensjahr<br />
(nur Kinder, wenn ein Elternteil im DAV ist)<br />
beitragsfrei<br />
Bei gleichzeitigem Eintritt mehrerer Familienmitglieder wird nur<br />
eine Aufnahmegebühr (15.- Euro) erhoben.<br />
40
Es gibt nur einen Jahresbeitrag, keinen Jahresteilbeitrag. Der volle<br />
Jahresbeitrag ist somit unabhängig vom Eintrittszeitpunkt zu entrichten.<br />
Die Mitgliedschaft beginnt mit der Entrichtung der Aufnahmegebühr<br />
und des Jahresbeitrages. Stichtag für die Altersberechnung<br />
ist jeweils der 1.1. eines Jahres.<br />
Einige Mitgliederrechte bei Mitgliedschaft im DAV:<br />
-billigere Übernachtung auf Hütten des DAV, OeAV, AVS, CAI, CAF, SAC,<br />
LAV, FEDME(Spanien) und Schlafplatzzuteilung beim Eintreffen auf der<br />
Hütte<br />
-verbilligtes <strong>Berg</strong>steigeressen; Anspruch auf Teewasser<br />
-Versicherungsschutz<br />
-sechsmal jährlich kostenloser Bezug der Zeitschrift des DAV “DAV – Panorama”<br />
und die Möglichkeit, über den “DAV-Mitgliederservice" bestimmte<br />
Publikationen des DAV zu günstigen Mitgliederpreisen zu erwerben<br />
-25% Fahrpreisermäßigung auf bestimmten Busstrecken der ÖBB und der<br />
Österreichischen Bundespost (Bundesbus) und auf manchen Seilbahnen<br />
Weitere Informationen dazu erhalten Sie über die Geschäftsstelle.<br />
Bei Anmeldungen für Übernachtungen auf der Dresdner<br />
Hütte und der Hochstubaihütte...<br />
wenden Sie sich bitte direkt an die Hüttenwirte (Adresse s. letzte Heftseite).<br />
Ausnahmen werden gesondert genannt, z. B. bei Sektionstouren bzw.<br />
Sektionsveranstaltungen. Informationen zu unseren Hütten finden Sie<br />
auch in der regelmäßigen Rubrik des Mitteilungsheftes „Neues von unseren<br />
Hütten“.<br />
Hüttenschlafsäcke...<br />
sind über unsere Geschäftsstelle erhältlich. Je nach Ausführung kosten sie<br />
ab 12 Euro bei Abholung, bei Versand zuzüglich Porto.<br />
Wir trauern um unser verstorbenes<br />
Sektionsmitglied<br />
Erna Neumann<br />
41
Wir begrüßen neue Mitglieder in unserer Sektion:<br />
Andreas Neudeck Dresden Christine Neubert Freital<br />
Ingo Uhlig Mittelsaida Michael Müller Dresden<br />
Familie Zimmermann Dresden Sylvia Mertsch Berlin<br />
Mandy Döhler Colditz Ronny Naumann Dresden<br />
Uwe Richter Dresden Benjamin Kraut Freital<br />
Petra Keppler Dresden Familie Wöhlbier Dresden<br />
Familie Klabunde Großenhain Hans Rüdiger Dresden<br />
Familie Müller Dresden Gernot Graumnitz Freital<br />
Andreas Vörckel Dresden Uta Schneider Pirna<br />
Lutz-Peter Junge Freital Katrin Graf Leckwitz b. Riesa<br />
Familie Fischer Hoyerswerda Günter Lenk Dresden<br />
Stephan Gähler Dresden Sandra Klemmer Dresden<br />
Christoph Trapp Dresden Familie Mellmann Dresden<br />
Familie Hans Dresden Familie Uhlig Großhartmannsdorf<br />
Tilo Steinborn Kamenz Elke Priebst Dresden<br />
Familie Paulick Weißig a Raschütz Familie Möller Dohna<br />
Familie Bamberg Hartha b. Döbeln Jörg Müller Freiberg<br />
Helge Neumann Cossebaude Dirk Kretzschmar Radebeul<br />
Sascha Bohmeier Dresden Dr. Vera Klose Wachau<br />
Martin Walther Dresden Familie Günther Dresden<br />
Peter Micksch Dresden Peter Meyer Pulsnitz<br />
Eberhard Guhr <strong>Bis</strong>chofswerda Familie Brendler Dresden<br />
Hans-Holger Hirsch Dresden Leonhard Fischer Dresden<br />
Jürgen Vettermann Dresden<br />
Lichtenberg b.<br />
Gabriele Naumann Dresden<br />
Matthias Müller <strong>Bis</strong>chofswerda Familie Aumüller Dresden<br />
Susann Schröcker Dresden Dieter Grosshennig Ullersdorf b. Radeb.<br />
Steffen Nestler Dresden Harald Wagner Freital<br />
Antje Schmidt Dresden Dr. Volker Nitzsche Biesenthal<br />
Stephan Schäfer Dresden Familie Röller Dresden<br />
Wir wünschen allen neuen Mitgliedern viel Freude bei der<br />
Ausübung des <strong>Berg</strong>sports und hoffen, dass die Angebote der<br />
Sektion rege angenommen werden!<br />
Tipps rund um den <strong>Berg</strong>sport<br />
42
Unter dieser Rubrik bieten wir unseren Lesern wieder Tipps rund um den<br />
<strong>Berg</strong>sport an, sei es <strong>zur</strong> Ausrüstung, <strong>zur</strong> Tourenplanung usw. Nachfolgender<br />
Beitrag wurde wieder vom Dresdner <strong>Berg</strong>sport- und Trekkingladen<br />
„Die Hütte” zusammengestellt.<br />
Geschenketipps für den Gabentisch<br />
Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und viele werden sich fragen, was<br />
kann man einem freizeitaktiven <strong>Berg</strong>freund schenken? Schenken ist<br />
schön, das Richtige schenken noch viel schöner!<br />
Wir präsentieren Euch acht garantierte Volltreffer für <strong>Heil</strong>igabend!<br />
Leichte Lichtmaschine – die Tikka XP von Petzl<br />
Sie braucht nur wenig mehr Platz als eine Streichholzschachtel, wiegt 90<br />
Gramm und hat eine sagenhafte Brenndauer von über 120 Stunden. Ein<br />
echter Dauerbrenner also, mit dem man im Urlaub oder auf <strong>Berg</strong>tour nicht<br />
im Dunklen steht. Ihr Lichtkegel lässt sich in drei Stufen dimmen, mittels<br />
„Lichtblitz“ sieht man über 30 Meter weit und in Notfällen aktiviert man<br />
den Blinkmodus.<br />
Preis: 49,95 €<br />
Wetterfrosch am Handgelenk - die XC-1 von Ciclosport<br />
Egal ob es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel sind, die nächste Stromschnelle<br />
wartet oder es diesmal nur ein gemütlicher Familienausflug ist,<br />
die XC-1 Sportuhr ist ein zuverlässiger Begleiter für alle Outdoor- Aktivitäten.<br />
Die gelungene Kombination aus Höhenmesser und Wetterstation wird<br />
durch einen elektronischen Kompass sinnvoll ergänzt. Die wichtigsten Daten<br />
sind aus ihrem Logbuch abrufbar und sie besitzt eine alltagstaugliche<br />
Größe.<br />
Preis: 149,90 €<br />
Küchengerät für den Rucksack - der Edelstahlgrill von Relags<br />
Kochen ist eine Zauberkunst. Wer auch unterwegs nicht auf eine Leckerei<br />
verzichten will, der kann - Hokus Pokus - wie aus einem Zauberstab einen<br />
standfesten Edelstahl-Minigrill hervorzaubern. Mit wenigen Handgriffen<br />
lässt sich dieser Grill aus einer Röhre entnehmen und nach Gebrauch wie-<br />
43
der verstauen. Das gelungene Design entlockt einen Aha-Effekt und bestimmt<br />
auch etwas Neid bei den Tischnachbarn!<br />
Preis: 29,95 €<br />
Praktischer Kletterbeutel- der Rucksack “Guide 45+“ von Deuter<br />
Noch nicht lange auf dem Markt und schon in der Gunst der Outdoor-<br />
Kunden an erster Stelle - der Touren- und Kletterrucksack von Deuter. Ein<br />
feiner Rucksack mit vielen Staumöglichkeiten und hervorragendem Sitz<br />
auf dem Rücken. Er bietet im Sack eine Menge Details und lässt ein variables<br />
Verwenden seiner an der Außenhülle angebrachten Halterungen<br />
und Schnallen zu. Durch sein Volumen lässt er sich auch als größerer<br />
Wanderrucksack verwenden.<br />
Preis: 119,95 €<br />
Scharfer Finne - das praktische Messer vom „Marttiini“<br />
Aus einer der ältesten Messerschmieden Skandinaviens kommt das sehr<br />
praktische Arbeitsmesser. Schnell ist mit ihm eine Scheibe Brot abgeschnitten,<br />
ein Stock geschnitzt oder ein Fisch ausgenommen. Der Dreilagen-Stahl<br />
sorgt immer für die nötige Schärfe und der Birkenwurzelholzgriff<br />
ist eine Augenweide. Das durch den Griff laufende Heft macht das<br />
Messer auch schnell zum Stechbeitel-Werkzeug.<br />
Preis: 29,95 €<br />
Körperhülle für die Hütte - der Leichtschlafsack von Deuter<br />
Deuter, dem bekannten Rucksackspezialisten, ist mit dem Leichtschlafsack<br />
“Ultra Dream“ ein echter Knüller gelungen. Nur etwas größer als eine 1-<br />
Liter-Themosflasche ist das Packmaß für diesen Hütten- oder Sommerschlafsack.<br />
Mit einem Komfortbereich um 10°C eignet er sich als warme<br />
Hülle für Wanderer in der Wüste oder für Hüttentouren. Seine 600 Gramm<br />
Gewicht kommen in jedem kleineren Wanderrucksack unter.<br />
44
Preis:49,95 €<br />
Dichte Schale - die Softshell-Windstopperjacke von „<strong>Berg</strong>haus“<br />
Das Gegenstück einer Ritterrüstung ist die neue Softshell-Jacke der englischen<br />
Outdoorfirma und trotzdem ein idealer Allwetterschutz für sportliche<br />
Aktivitäten und anspruchsvolle Alpin- und Ski-Touren. Hart im Nehmen,<br />
aber komfortabel und dabei auch noch chic anzusehen - das ist sie! Diese<br />
Jacke lässt kaum Wünsche offen. Bei besonders anstrengenden Anstiegen<br />
verspricht ein ausgeklügeltes Belüftungssystem Kühlung.<br />
Preis: 199,90 €<br />
Gesammelte Weisheit - neuer Wanderführer und neues Höhlennachschlagewerk<br />
Beide Autoren sind in Sachsen sehr bekannt. Dr. Peter Rölke hat seinen<br />
bisherigen Wanderführer „Böhmische Schweiz“ überarbeitet und mit zahlreichen<br />
interessanten Tipps für neue Wandertouren im Nachbarland ergänzt.<br />
Und endlich ist mit dem neuen Höhlenführer von Michael Bellmann<br />
ein Werk auf den Markt gekommen, das eine sehr gute Übersicht über die<br />
Höhlen in unserer Region bietet und erlebnisreiche Begehungen, zum Beispiel<br />
im Winter, wenn Klettern am Fels nicht möglich ist, für Interessierte<br />
möglich macht.<br />
Beide Bücher sind sowieso echte Sammlerstücke!<br />
Preise: 14,90 € Wanderführer, 14,80 € Höhlenführer<br />
Wir wünschen allen ein fröhliches Geschenke sammeln und natürlich<br />
für 2006 viele schöne Touren im Rahmen des DAV.<br />
Euer Hütten- Team<br />
In der Welt unterwegs...<br />
45
Neben den Tourenberichten wollen wir Ihnen auch interessante Reiseberichte<br />
aus Gegenden der Erde bieten, die nicht unbedingt zum Standardreiseprogramm<br />
zählen.<br />
Nachfolgend lesen Sie einen Bericht von Olaf Schau von schulz aktiv reisen.<br />
Der Bericht dürfte auch für diejenigen interessant sein, die 2006 mit<br />
Bernd Schmiedel (s. Tourenprogramm bzw. Mitteilungsheft 12 unter Termine)<br />
in diese Region fahren wollen.<br />
Auf anderen Wegen zum Ararat<br />
Eine Wander- und <strong>Berg</strong>reise im Hochland von Ost-<br />
Anatolien auf den Spuren der Arche Noahs<br />
15.08. – 28.08.2005<br />
Endlich ist November, die Tage kürzer und die Abende beginnen eher, so<br />
dass ich mich nicht mehr so lange draußen herumtreiben kann. Endlich<br />
nehme ich mir die Zeit und vor allem Muse einige Reiseerlebnisse hier<br />
festzuhalten, welche sonst irgendwann beginnen langsam zu verblassen.<br />
Jetzt geht es los:<br />
Unsere Gruppe besteht durchweg aus <strong>Berg</strong>steigerInnen und landläufig<br />
<strong>Berg</strong>verrückten, welche sich alle zum Ziel gesetzt haben, den Mitteleuropa<br />
am <strong>nächsten</strong> liegenden 5000er anzugehen.<br />
Auf der Fluganreise legen wir sozusagen einen Zwangsstopp in Istanbul<br />
ein, da die Anschlussmaschine nach Van nur morgens fliegt und wir erst<br />
nachmittags einschweben. Es ist Mitte August, schwülwarm mit über 35<br />
Grad Celsius. Die Metropole zu beiden Seiten des Bosporus erkunden wir<br />
am frühen Abend im Stadtteil Sultanahmet. Über die Aya Sophia, Blaue<br />
Moschee, Hippodrom und den gedeckten Basar gelangen wir hinunter bis<br />
zum Goldenen Horn. Gegrillter Fisch im Weißbrot wird direkt von einem<br />
schwankenden Boot verkauft. Die Nacht legt sich über die Stadt. Vor den<br />
meistens Restaurants stehen die Tische auf den Gassen und sind gut besetzt.<br />
Erst spät in der Nacht legt sich etwas Ruhe über das quirlige Leben.<br />
Eine Moschee liegt direkt gegenüber unseres kleinen Hotels und auch die<br />
Blaue Moschee ist auf Rufweite und so weckt uns der Muezzin schon wieder<br />
sehr zeitig aus der kurzen Nacht (vermutlich läuft das Gebet vom<br />
Band).<br />
Der Weiterflug geht fast einmal längs über die Türkei. Schon zwei Stunden<br />
später schweben wir übers ostantolische Hochland und den Van Gölü, den<br />
größten See der Türkei, in Van ein. Bei gleißendem Sonnenlicht und schon<br />
auf 1737 m. ü. M. verlassen wir die Maschine der Türkisch Airlines. Unser<br />
<strong>Berg</strong>führer Kemal begrüßt uns am Flughafen und wird uns die <strong>nächsten</strong><br />
zwei Wochen durch seine Heimat und auf drei <strong>Berg</strong>e begleiten. Er, der<br />
schon als 10jähriger in Begleitung seines älteren Bruders erstmals auf<br />
dem Gipfel des Ararat stand und mittlerweile schon fast 150-mal oben<br />
war.<br />
Wir besichtigen die Reste der verfallenen Festung „Van Kalesi“, welche auf<br />
einem Kalkfelsen zwischen dem See und der Stadt Van liegt. Im Expeditionsbus,<br />
welcher mit der kompletten Campingausrüstung beladen ist, erreichen<br />
wir nach 1 Stunde Fahrt die Fähre <strong>zur</strong> Insel Akdamar. Auf der In-<br />
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sel befindet sich eine armenische Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Sie besitzt<br />
an den Außenwänden einige sehr sehenswerte und gut erhaltene Reliefs,<br />
die viele bekannte biblische Geschichten darstellen, wie z.B. Adam<br />
und Eva, Jonas und der Wal oder David gegen Goliath. Leider wird gerade<br />
in diesem Sommer die Kirche restauriert, so dass eine Besichtigung nur<br />
über den Bauzaun möglich ist. Zur Erfrischung baden wir im seidenweichen<br />
Wasser des Van Sees, welches stark alkalisch ist und reich an Soda<br />
und anderen Salzen, da der einstige Abfluss des Sees durch einen Ausbruch<br />
des Vulkan Nemrut Da�� (am Westufer) vor etwa 100 000 Jahren<br />
versperrt wurde. Der See hat eine Fläche von 3.740 km², ist 120 Kilometer<br />
lang, 80 Kilometer breit und 457 Meter tief. Nach einem reichlichem<br />
Abendpicknick auf der Insel tuckern wir mit dem kleinen Boot <strong>zur</strong>ück<br />
auf´s Festland.<br />
Keine 24 Stunden später sind wir mitten im Krater des Nemrut Dagi angelangt,<br />
wo eine Piste hineinführt. In der Caldera mit 7 Kilometer Durchmesser<br />
befinden sich 4 Seen (der längste misst 5 km). Ein kleinerer See wird<br />
von Thermalquellen auf ziemlich angenehme Badetemperaturen gebracht.<br />
Gleich in der Nähe schlagen wir am Abend unsere Zelte auf. <strong>Bis</strong> auf den<br />
Gipfel des Nemrut Dagi sind knapp 700 Höhenmeter zu überwinden, wobei<br />
der anstrengendste Teil der sandige, steile Pfad durch niedrige Espen und<br />
Gebüsch sind. Vom Kraterrand eröffnet sich ein malerischer Blick ins Innere<br />
auf die Seen und einige kleinere Sekundärkrater und auf den im Osten<br />
im Dunst liegenden Vansee. Am dahinter liegenden Gipfel stehen wir auf<br />
2935 m. Unser nächstes Ziel, die noch von einigen Schneefeldern bedeckte<br />
Pyramide des Süphan Dagi, ragt im Osten schon aus dem Dunst. Wieder<br />
auf dem Kraterboden, sitzen wir am improvisierten Tisch zum ausgedehnten<br />
Abendbrot, bis sich ein klarer Sternenhimmel über uns spannt.<br />
Am <strong>nächsten</strong> Tag besichtigen wir unter brennender Sonne den seldschukischen<br />
Friedhof bei Ahlat, welcher im 11. Jahrhundert angelegt wurde. Die<br />
Grabsteine sind einmalig mit Ornamenten verziert. Nach einem Stopp in<br />
Adilcevaz verlassen wir mit ausreichend Wasser und einem großen Stapel<br />
frischem Fladenbrot „Nan“ die Stadt und fahren bald auf einer steilen Piste<br />
bis auf 2500 m, wo wir unser Camp für den Gipfelaufstieg einrichten. Am<br />
<strong>Berg</strong> leben sogar einige Schildkröten. Wir verbringen den Nachmittag mit<br />
Wanderungen oder ruhen uns im Schatten aus. Vom Wasser der Melone<br />
bleibt kein einziger Tropfen übrig, sondern wird von der großen Schale getrunken.<br />
Wir starten im Licht der Stirnlampen um 4 Uhr zum Gipfel. Das Gelände<br />
ist kaum steil und wir gelangen doch recht zügig bis auf den Krater, welcher<br />
ein Plateau bildet auf dem der West- und unser Ziel, der Ostgipfel<br />
steht. Nach einem kleinen Schneefeld beginnt ein steiles Blockgeröllfeld,<br />
über welches wir dann teilweise mit „Allradantrieb“, die Hände <strong>zur</strong> Hilfe<br />
nehmend bis zum Gipfel kraxeln, welcher erst auf den letzten 50 Höhenmetern<br />
des Aufstieges zu sehen ist. Nach über 6 Stunden haben wir dann<br />
alle den felsigen Gipfelgrat erreicht. Einige waren eben am Gipfel noch<br />
lange nicht ausgepowert, so dass wir kurzzeitig auf der höchsten türkischen<br />
Baustelle auf 4058 m arbeiteten. Nun trägt er auch eine große<br />
Steinpyramide. Von hier sollte eigentlich auch schon der Ararat zu sehen<br />
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sein, doch der Dunst verhindert eine Fernsicht. Was macht´s schon, wenn<br />
wir heute Abend sowieso am Fuß des biblischen <strong>Berg</strong>es eintreffen werden.<br />
Doch bei aller Euphorie müssen wir erst hier wieder runter und das geht<br />
dann teils rutschend und stolpernd auf einem anderen Weg über viel losen<br />
Schotter und Geröll doch fast leichter und schneller als gedacht. Nun haben<br />
wir noch eine Fahrt von ca. 220 km nach Dogubayazit vor uns. Zwischendurch<br />
stoppen wir an einem Wasserfall in einem saftig grünen Tal,<br />
ein Schmeckerchen für die Augen in dem sonst eher kargen und trockenen<br />
ostanatolischem Hochland. Wenig weiter nördlich ein Gegenstück dazu:<br />
Der Vulkan Tendürek Dagi hat bei seinem letzten Ausbruch eine surreale<br />
Landschaft mit bizarren Lavafeldern, wie von einem anderen Planeten,<br />
hinterlassen. Im Gegenlicht der schon untergegangen Sonne glaubt<br />
man allerlei Fantasiewesen zu sehen. Kurz nach dem Straßenpass „Tendürek<br />
Gecidi“ sehen wir dann hoch aufstrebend den schneebedeckten<br />
schlanken Gipfel des Ararat! Obwohl es schon ziemlich dunkel ist, können<br />
wir uns kaum vom Anblick losreisen. Der <strong>Berg</strong> beherrscht das Landschaftsbild<br />
im Grenzland zu Armenien und dem Iran und prägte die Menschen<br />
an seinen Hängen. Ararat bedeutet auf kurdisch nichts anderes als<br />
Feuerberg. Der letzte Ausbruch von 1840 war 11 Jahre nach der Erstbesteigung<br />
durch den estnischen Arzt und Physikprofessor Friedrich Parrot.<br />
Obwohl der Gipfel unter einer dicken Eis- und Firnkappe liegt, gilt er als<br />
noch nicht erloschen.<br />
Wir fahren durch die noch geschäftigen Straßen von Dogubayazit zum Hotel.<br />
Plötzlich gehen alle Lichter aus und wir stehen mit unserem Gepäck im<br />
Finstern. Zum Glück sind die Stirnlampen noch griffbereit im kleinen<br />
Rucksack. Es wird nicht lange dauern, versichert man uns. So gönnen wir<br />
uns die erste Runde „Efes“ Gipfelbier in der Lobby bei Kerzenschein. Bald<br />
gehen alle Lampen wirklich wieder an, die Kerzen werden gelöscht und wir<br />
wollen <strong>zur</strong> verdienten Dusche auf das Zimmer. Doch Allah oder wer auch<br />
immer den <strong>nächsten</strong> Stromausfall herauf beschwor, möchte uns zu einer<br />
weiteren Runde „Efes“ gut gekühlt in der Lobby behalten. So soll es denn<br />
sein. Verständnis und Gelassenheit für solche Situationen sollte man hier<br />
einfach mitbringen. Wir sind schon tief in Asien und Europa ist einfach mal<br />
kurz vor der iranischen Grenze verdammt weit entfernt.<br />
Jeder kann denken und glauben was er davon will, doch haben hauptsächliche<br />
amerikanische Archäologen und Arche Noah Forscher (welche ein<br />
Wortspiel) wirklich die vermeintliche Arche an einem <strong>Berg</strong>hang gegenüber<br />
des Ararat gefunden. Der lang gezogene Lehm- und Steinhügel hat wirklich<br />
verblüffende Ähnlichkeit mit einem Schiffsrumpf. Im kleinen „Noahs<br />
Ark Visitor Centre“ können wir uns über weitere verblüffende Entdeckungen<br />
und Rückschlüsse kundig machen. Jetzt sind wir zumindest etwas in<br />
die aktuelle Arche - Geschichte eingeweiht und gehen kenntnisreich an<br />
den biblischen <strong>Berg</strong>. Auch weiß Kemal noch die eine oder andere faszinierende<br />
Geschichte von Arche-Suchern am <strong>Berg</strong> zu berichten, während wir<br />
<strong>zur</strong> Erholung vor dem Aufstieg zu heißen Quellen am noch jungen Euphrat<br />
fahren. Das teils kochend aus der Erde hervorsprudelnde Wasser hat Sinterschlote<br />
und eine Art Gardinen geschaffen. In Badehäusern kann sich<br />
jeder der möchte im schwefeligen Wasser bei ca. 45° Celsius aalen. Eher<br />
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eine „Zumutung“ bei 30° Außentemperatur, doch nach der Eingewöhnung<br />
genießen wir es und kehren schlapp und müde nach Dogubayazit <strong>zur</strong>ück.<br />
Und morgen wollen wir an den Ararat!<br />
Am ersten Tag am biblischen <strong>Berg</strong> steigen wir locker und langsam in 4<br />
Stunden über mit Steinen übersäte <strong>Berg</strong>wiesen zum Lager 1 (3200 m) auf<br />
einer Wiese auf. Es ist noch früher Nachmittag und nachdem alle Zelte<br />
stehen, bleibt nach einem kleinen Imbiss viel Zeit zum Ausruhen oder herumstreifen.<br />
Kemal führt uns am folgenden Tag über einen weniger begangenen<br />
Weg hinauf zum Lager 2 fast genau 1000 Meter höher gelegen.<br />
Der Gipfel des Ararat versteckt sich in Wolken und Nebel, während weiter<br />
unten strahlender Sonnenschein ist. Wir fühlen uns alle gut und hoffen<br />
einfach, dass wir in zwei Tagen vielleicht bei besserem Wetter zum Gipfel<br />
gehen können. Mit den Gipfelstürmern von heute (-10° oben, Wolken und<br />
keine Sicht) steigen wir wieder <strong>zur</strong>ück zu unseren Zelten.<br />
Der Ararat von Süden<br />
Pferde und Maultiere nehmen wieder das meiste des Gepäcks auf dem<br />
Weg zum Lager 2, welches wir nach 4,5 Stunden erreichen. Der Vortrupp<br />
hat schon ein paar ebene Plätze zwischen dem Geröll freigehalten, wo wir<br />
unsere Zelte im Wind gut verankern. Der kleine Ararat (3896 m) ragt mit<br />
seinem gleichmäßigen Kegel hinter der Flanke seines großen Bruders hervor.<br />
Gegen Abend klart es immer mehr auf und die Vorfreude auf den<br />
morgigen Tag steigt, als die Sonne vorm Untergehen die Eis- und Firnkappe<br />
des Ararat zum Leuchten bringt. Zum Greifen nah und doch noch fast 1<br />
km über uns. Fröstelnd schauen wir zum Gipfel und verfolgen mit den Augen<br />
den sichtbaren Teil des Aufstieges. Warm eingepackt sitzen wir wie<br />
immer beim schmackhaften Abendessen, doch lässt unser Appetit zu wün-<br />
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schen übrig und wir verschwinden nach einigen Tassen Tee nach und nach<br />
in den Schlafsäcken und versuchen zu schlafen. Die Zeltplane flattert die<br />
ganze Nacht im Wind.<br />
Endlich piept um 3 Uhr mein Wecker. Gipfeltag! Ich rüttele an den anderen<br />
Zelten und hoffe, dass die anderen auch froh sind, dass es endlich<br />
losgeht. Die Flaschen mit dem heißen Tee verschwinden im Rucksack und<br />
wir frühstücken unterm Sternenhimmel. Es wird sicher ein großartiger<br />
Tag, wenn auch anstrengend, aber das weiß jeder eigentlich vorher, nur<br />
haben die meisten Gipfelstürmer die Quälerei vom letzten Mal meist schon<br />
wieder vergessen. Jetzt endlich los. Langsam und gleichmäßig steigen wir<br />
auf dem Pfad über die Geröllfelder auf. Wir sind fast allein zum begehrten<br />
Gipfel unterwegs. Dann der Sonnenaufgang. Auf den Wolken unter uns ist<br />
der riesige Schatten der Gipfelpyramide abgebildet. Wir sind noch irgendwo<br />
am Rand des Schattens, natürlich nicht zu sehen, wie Ameisen am<br />
<strong>Berg</strong>. Die schnellen krabbeln schon etwas weiter oben, aber alle werden<br />
bis auf die Spitze kommen. Übers leicht steigende Gipfelplateau gehen wir<br />
ab ca. 5000 m mit Steigeisen über den Firn. Im strahlenden Sonnenschein<br />
freuen wir uns auf dem runden Gipfelgrat (5167 m) über unseren gemeinsamen<br />
Erfolg. Die Aussicht geht bis nach Armenien und in den Iran und im<br />
Südwesten über dem Wolkenband ist gut der Süphan Dagi zu erkennen.<br />
Am Gipfel des Ararat<br />
Der Tiefblick reicht über die gesamte Aufstiegsroute bis nach Dogubayazit,<br />
welches über 3000 Meter tiefer liegt! Es ist richtig warm in der Sonne und<br />
fast windstill, so dass uns Kemal fast vom Gipfel vertreiben muss. Wir<br />
wollen jetzt noch nicht an den Abstieg denken, ahnend dass er auf jeden<br />
Fall noch unsere Kondition beanspruchen wird. Selbstredend ist ein <strong>Berg</strong><br />
natürlich erst bestiegen, wenn alle wieder heil im Tal sind.<br />
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Nach der vollendeten Besteigung sind wir bei Kemals Familie eingeladen.<br />
Eine Ziege wird vor unseren Augen geschlachtet und zwei Stunden später<br />
gibt es ein Festmahl. Dann freuen wir uns nach fünf Tagen am <strong>Berg</strong> endlich<br />
wieder mal Duschen zu können. Die Gipfelbierrunde am Abend lässt<br />
sich dann auch Kemal nicht entgehen; obwohl Moslem, lässt er sich ein<br />
Bier schmecken, wenn sein älterer Bruder mal nicht hinsieht…<br />
Ein Ausflug zum Fischsee und <strong>zur</strong> märchenhaften Palastanlage des Ischak<br />
Pascha Serai über Dogubayazit beschließt die intensive Reise in Ostanatolien.<br />
Im Rückflug von Van erkennen wir unter uns die Insel Akdamar und<br />
den Krater des Nemrut Dagi. Da haben wir unsere unsichtbaren Spuren<br />
hinterlassen und die Erinnerungen werden lange in uns bleiben.<br />
Olaf Schau<br />
Hinweis: Neben der geplanten Tour von Tourenreferent Bernd<br />
Schmiedel hat schulz aktiv reisen derartige Touren im ständigen<br />
Programm. So gibt es folgende Programme:<br />
Türkei – Ararat / 8 Tage – <strong>Berg</strong>steigen<br />
� Zeitlich kürzeste Variante für erfahrene, trainierte <strong>Berg</strong>steiger<br />
� Arche Noah Grab und Ischak Pascha Serai<br />
� Eine Übernachtung in der Altstadt von Istanbul<br />
Türkei/Iran - „Auf anderen Wegen zum Ararat“; Ararat mit Anschlussmöglichkeit<br />
Damavand/ 14/21 Tage – <strong>Berg</strong>steigen & Begegnungen<br />
� Optimale Vorbereitung auf den <strong>Berg</strong> � Umrundung des Van Gölü<br />
� Ein lohnender knapp 3000er und ein 4000er vor dem Ararat<br />
� Keinerlei klettertechnische Schwierigkeiten<br />
� Einstimmung bei 1001 Nacht in Istanbul<br />
� Verlängerungsmöglichkeit im Iran mit Besteigung Damavand 5671 m<br />
Näheres gibt es dazu auch am 21./22.01.2006 bei den 13. Infotagen<br />
im Theater „Wechselbad“ am World Trade Center Dresden!<br />
Notizen<br />
Die Dresdner Hütte 2308m<br />
www.stubai.org/dresdnerhuette/- E-Mail:dresdnerhuette@stubai.org<br />
Hüttenwirte: Heidi und Erich Hofer<br />
Hotel Fernau, A - 6167 Neustift<br />
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Tel. Hütte 0043 - 5226 - 8112<br />
Tel. Tal 0043 - 5226 - 2717<br />
Hüttenwart: Ludwig Gedicke<br />
Fax 0043 - 5226 - 8113<br />
Hannes-Schufen-Str. 79, 41066 Mönchengladbach<br />
Tel. 02161 - 963590 ; Fax 02161 - 963591<br />
Öffnungszeit: Wintersaison 25. Oktober 2005 bis 15. Mai 2006<br />
Normalweg<br />
auf die Hütte: Vom Parkplatz der Mutterbergalm 1,5 h. Die Hütte liegt<br />
auch an der Mittelstation der Stubaier Gletscherbahn.<br />
Übergänge möglich z. B. <strong>zur</strong> Gipfel (Beispiele)<br />
Hochstubaihütte 4 h Schaufelspitze 3333 m 3,5 h<br />
Sulzenauhütte 3 h Stubaier Wildspitze 3341 m 3,5 h<br />
Amberger Hütte 6 h östl. Daunkogel 3330 m 3 h<br />
Hildesheimer Hütte 3 h Zuckerhütl 3505 m 4 h<br />
Die Hochstubaihütte 3173m<br />
http://hochstubaihuette.at<br />
Hüttenwirt: Florian Fiegl<br />
Im Runhof 173, A-6444 Längenfeld<br />
Tel. Hütte 0043(0)6642665290<br />
Tel. Tal 0043(0)52535203<br />
Hüttenwart: Heiko Kunath<br />
Johann-Joachim-Kaendler-Str. 46, 01477 Fischbach<br />
Tel. 035200 - 20021; Fax 03528 - 412571<br />
Öffnungszeit: Keine bewirtschaftete Winteröffnung, Winterraum offen<br />
Normalweg<br />
auf die Hütte: Von Sölden im Ötztal über Kleble Alm (Übernachtungsmöglichkeit,<br />
Reservierung unter Tel. 0043 - 5254 - 3245 oder<br />
0043 - 664 - 2141575) oder Fiegl`s Gasthaus (auch hier Übernachtung<br />
möglich) 5 bzw. 5,5 h<br />
<strong>Bis</strong> Kleble Alm oder Fiegl`s Gasthaus Zufahrt per Taxi möglich<br />
(Taxiruf: 0043 - 5254 - 3737)<br />
Übergänge möglich z. B. <strong>zur</strong> Gipfel (Beispiele)<br />
Amberger Hütte 3 bis 4 h Windacher Daunkogel 3351 m 1,5 h<br />
Hildesheimer Hütte 4 h Warenkarseitenspitze 3345 m 1,5 h<br />
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Unsere Dresdner Hütte<br />
▼<br />
▼ Unsere Hochstubaihütte
<strong>Berg</strong> <strong>Heil</strong>!<br />
<strong>Bis</strong> <strong>zur</strong> <strong>nächsten</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong>!<br />
(voraussichtlich Juli 2006)<br />
Bitte denken Sie daran:<br />
Zu einer gelungenen Ski- oder<br />
Wandertour gehört auch, statt<br />
eigener „Orientierungsversuche“,<br />
auf ortskundige Führer zu bauen.<br />
In diesem Sinne, viel Freude bei<br />
den <strong>Berg</strong>fahrten im<br />
Winter und Frühjahr.<br />
Das schöne <strong>Berg</strong>foto: Silhouettenspiel der Hochstubaihütte