Ei - Hilla Magazin
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Das <strong>Magazin</strong> füR Das HillesHeiMeR lanD<br />
hilla<br />
Kultur Tourismus Region<br />
Wirtschaft<br />
Hingucker:<br />
Die Grüne Grüne Grüne Hölle Hölle Hölle<br />
lebt lebt lebt<br />
n Der neue Nürburgring n Künstler-Porträt:<br />
Janosch Hübler n Perspektiven: Die <strong>Ei</strong>fel von<br />
oben n Geistvoll: Obstbrennereien in der <strong>Ei</strong>fel<br />
n 15 Jahre integrative Kindertagesstätte<br />
2. Jahrgang<br />
4/2009, 4 €
ZWISCHEN DEN JAHREN<br />
Fünftes Kammermusikfest 2009<br />
Ludwig van Beethoven<br />
GILLIG S MÜHLE, Antweiler/Ahr • <strong>Ei</strong>nlass 18:30 Uhr Beginn: 19 Uhr • Reservierung: 0160 / 490 64 91<br />
So. 27. 12. GEORGI CHERKIN<br />
Klavier, solo Sonate in cis-moll op. 27,1 “Mondscheinsonate” • Sonate in D-Dur op. 28 “Pastorale”<br />
Sonate in G-Dur op. 31,2 “Der Sturm” • Sonate in Es-Dur op. 81a “Les Adieux”<br />
VVK: 19 € AK: 21 €<br />
Mo. 28. 12. KATJA LÄMMERMANN & FREDDY KEMPF<br />
Violine & Klavier<br />
VVK: 18 € AK: 20 €<br />
Sonate No 4 in a-moll • Sonate No 10 in G-Dur<br />
Sonate No 47 in A-Dur “Kreutzer-Sonate”<br />
Di. 29. 12. FAUST QUARTETT<br />
Streichquartette<br />
VVK: 20 € AK: 22 €<br />
Quartett in B-Dur op. 18,6 • Quartett in a-moll op.132<br />
Franz Schubert: Quartett in c-moll D 703 “Quartettsatz”<br />
Mi. 30. 12. FREDDY KEMPF<br />
Klavier, solo<br />
VVK: 19 € AK: 21 €<br />
Sonate in c-moll op. 13 “Pathetique” • Sonate in C-Dur op. 53 “Waldstein”<br />
Sonate in f-moll op. 57 “Appassionata”<br />
Do 31. 12. CHIE PETERS, EHRENGARD VON GEMMINGEN<br />
TAHMINA FEINSTEIN<br />
Klaviertrios<br />
VVK: 19 € AK: 21 €<br />
Trio in D-Dur op. 70, 1 “Geistertrio” • Trio in Es-Dur op. 70, 2<br />
Trio in B-Dur op. 97 “Erzherzogtrio”<br />
www.kammermusikfest.de Maier Bros.<br />
Gesellschaft für Licht mbH<br />
<strong>Hilla</strong> fördert Bewegung!<br />
wir freuen uns, dass Sie dieser Seite 3 und<br />
damit dem Leitartikel Ihre Aufmerksamkeit<br />
schenken. Gleichzeitig hoffen wir, dass<br />
Sie bis zur Seite 44 „durchhalten“ und Sie<br />
im weiten Spektrum der HILLA-Themen<br />
Lesens- und Bedenkenwertes finden. Denn<br />
das ist unser Ziel: Wir möchten Ihnen etwas Besonderes bieten:<br />
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Hillesheimer Landes<br />
erzählen, begleiten und mitgestalten. Damit wird HILLA nicht<br />
zum Heimatblatt. HILLA ist und bleibt ein Kind der heutigen<br />
Zeit. Geboren als Ergebnis der Lokalen Agenda, wollen wir<br />
mithelfen, das Hillesheimer Land als etwas Besonderes in der<br />
Vulkaneifel zu etablieren. Denn hier kann man einkaufen, hier<br />
führt der <strong>Ei</strong>felsteig vorbei, hier werden ungewöhnliche Ideen<br />
zur Realität, hier ist das Zentrum des <strong>Ei</strong>felkrimis, hier kann man<br />
wohnen, hier kann man Urlaub machen, hier kann man arbeiten<br />
und leben. Allen Krisengeredes zum Trotz: Im Hillesheimer<br />
Land ist Bewegung. Ob IGP-Erweiterung, die Gründung der<br />
regionalen <strong>Ei</strong>felenergie Genossenschaft, der Forschungspreis<br />
für Abbiss, die Gemeinschaftsaktion Hillesheimer Händler und<br />
Handwerker, die funktionierende NaturEnergie Wiesbaum, eine<br />
erste lange <strong>Ei</strong>nkaufsnacht und steigende Touristenzahlen. Die<br />
Bilanz für das zu Ende gehende Jahr fällt besser aus, als manche<br />
befürchtet hatten.<br />
Nachtragen wollen wir an dieser Stelle auch, wer von unseren<br />
Lesern, bei der HILLA-Umfrage in Ausgabe 2/09, welche Läden<br />
in Hillesheim fehlen, gewonnen hat. Über eine Reise nach Berlin<br />
kann sich – ein unverhofftes Weihnachtsgeschenk- Sabine Kilburg<br />
aus Hillesheim freuen. Weiterhin wurden zehn UMTS-Karten<br />
von T-Mobile verlost, die für 30 Tage kostenloses Telefonieren<br />
ermöglichen. Alles gesponsert von der ITK-Group in Berlin.<br />
Und welche Läden werden in Hillesheim vermisst? An erster<br />
Stelle wurde immer wieder ein Schuhgeschäft mit großer Kinderabteilung<br />
genannt, auf den weiteren Plätzen folgen Fitnesscenter,<br />
Bekleidung in Übergrößen, Sportkneipe mit Billard<br />
und Dart, Weinhandel, Bio- und Feinkostladen. Entsprechende<br />
freie Flächen hätte Hillesheim zu bieten. Vielleicht wird ja im<br />
kommenden Jahr die eine oder andere Geschäftsidee realisiert.<br />
In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Lesern schöne<br />
Festtage und ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Hubertus Foester<br />
editorial<br />
Benvenuto im Lo Stivale...<br />
Benvenuto<br />
und Willkommen im<br />
Ristorante Lo Stivale!<br />
Genießen Sie bei uns<br />
die feine italienische<br />
Küche und südliches<br />
Flair.<br />
Lassen Sie sich<br />
von der stimmigen<br />
und entspannten<br />
Atmosphäre unserer<br />
Gasträume zu einer<br />
kulinarischen Reise<br />
ins sonnige Italien<br />
verführen.<br />
Verwöhnen Sie Ihren<br />
Gaumen mit italienischen<br />
Spezialitäten<br />
und feinen Weinen.<br />
Lo Stivale<br />
Graf-Mirbach-Str.3<br />
54576 Hillesheim<br />
Tel. 06593/9305<br />
Täglich geöffnet<br />
außer Dienstags<br />
hilla Dezember 2009 >> 3
Der in Ulmen<br />
lebende Fotograf<br />
und Künstler<br />
Janosch Hübler<br />
bewahrt in seinen<br />
Straßenfotos<br />
das Gedächtnis<br />
geschichtsträchtiger<br />
Orte<br />
Seite 38<br />
Die grüne Hölle lebt<br />
Genau genommen ist der Nürburgring lebendiger denn je. Es<br />
wird viel hinter die Kulissen geschaut, doch was passiert auf<br />
der Bühne? Seite 26<br />
Die <strong>Ei</strong>fel von oben...<br />
4 > 5
<strong>Ei</strong>fel Energiegenossenschaft<br />
Innovativ: „Energie aus der <strong>Ei</strong>fel für die <strong>Ei</strong>fel<br />
und das organisiert von Bürgern für Bürger“,<br />
so beschreibt Johannes Pinn kurz und knapp<br />
die Ziele von eegon, der im September gegründeten<br />
<strong>Ei</strong>fel Energiegenossenschaft. Pinn und<br />
Klaus Haderer wurden bei der Gründungsversammlung<br />
zu ehrenamtlichen Vorständen der<br />
Genossenschaft gewählt. Im Aufsichtsrat sitzen<br />
mit Bürgermeisterin Heike Bohn und ihrem<br />
Amtskollegen Rolf Hartmann aus Blankenheim<br />
auch Vertreter der beiden Kommunen, die die<br />
Gründung von eegon maßgeblich mit gefördert<br />
haben. Angestoßen und entwickelt wurde die<br />
Idee einer Energiegenossenschaft im Rahmen<br />
des Lokale-Agenda-Prozesses der Verbandsgemeinde<br />
Hillesheim. Das Beteiligungsmodell<br />
der Genossenschaft bietet allen Bürgern die<br />
Möglichkeit, sich mit einem relativ niedrigen<br />
Geschäftsanteil von derzeit 500 Euro an diesem Projekt zu<br />
beteiligen. Es winkt nicht nur eine Rendite von geschätzten<br />
fünf Prozent, noch wichtiger: Die Investition in erneuerbare<br />
Energien leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
6 > 7
Innovationswettbewerb gewonnen Tourismus wächst<br />
Stolz: Der bio-medizintechnische Geschäftsbereich<br />
Abbis des <strong>Ei</strong>feler Spezialmaschinen-Herstellers<br />
Vulkan Technic aus Wiesbaum erhielt<br />
kürzlich, zusammen mit zwei weiteren Firmen<br />
und dem Universitätsklinikum Eppendorf, den<br />
mit 1,5 Millionen Euro dotierten Innovationspreis<br />
Medizintechnik des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung. Ziel des Projektes<br />
ist es, in drei Jahren ein marktreifes Gerät zur<br />
Krebsfrüherkennung zu entwickeln. Bei diesem<br />
neuartigen Verfahren werden mit kleinsten<br />
Fängerpartikeln, sogenannten Nano-Angeln,<br />
von einem Tumor losgelöste Krebszellen aus<br />
dem Blut von Krebspatienten gefischt, bevor<br />
diese Zellen Tochtertumore mit meist tödlichem<br />
Ausgang bilden können. Hat man diese Krebszellen<br />
erst mal am „Haken“ kann man weiter ihre <strong>Ei</strong>genschaften<br />
untersuchen und den Patienten gezielt behandeln.<br />
<strong>Ei</strong>n Entwicklerteam um die Abteilungsleiterin Dr. Berit<br />
Cleven von ABBIS will, gemeinsam mit den Partnern, ein<br />
leicht anzuwendendes, preiswertes und treffsicheres System<br />
entwickeln, um Krebszellen in geringsten Mengen in einer<br />
Handwerk •Industrie •<br />
Gründer/Gewerbe • Innovation<br />
• Service<br />
Günstige Mietflächen (Büroräume, Hallen) im<br />
Existenzgründerzentrum HIGIS (mit Gastronomie,<br />
Kindertagesstätte, Tagungsräumen etc.)<br />
Sofort bebaubare Industrie- und Gewerbegrundstücke,<br />
direkt am Autobahnzubringer A1 in der<br />
Verbandsgemeinde Hillesheim (Mittelstandsfreundliche<br />
Kommune)<br />
Ansprechpartner:<br />
Bürgermeisterin Heike Bohn, Tel. 06593 / 801-10<br />
E-Mail: heike.bohn@hillesheim.de<br />
Stefan Mertes, Tel. 06593 / 801-22<br />
E-Mail: st.mertes@hillesheim.de<br />
Internet: www. hillesheim.de - www.higis.de<br />
8 > 9<br />
89x134_MuToT_<strong>Hilla</strong>_04_09.indd 1 20.11.2009 19:13:19 Uhr
Starke Partner im Hillesheimer Land<br />
Kooperation: Zehn Händler, Dienstleister<br />
und Handwerker aus Hillesheim wollen<br />
neue, aber gemeinsame Wege gehen, um<br />
Hillesheim als <strong>Ei</strong>nkaufs- und Dienstleistungszentrum<br />
in der <strong>Ei</strong>fel weiter<br />
nach vorne zu bringen. Daher waren sie<br />
10 > 11<br />
ESSEN, TRINKEN, ÜBERNACHTEN
GESUNDHEIT<br />
Neue Mühle für Wotan Zement<br />
Investition: Im unteren zweistelligen Millionenbereich bewegt<br />
sich eine Groß-Investition, die Wotan-Zement, derzeit<br />
in Ahütte umsetzt. Es wird eine neue Zementmühlen-<br />
Anlage gebaut. Sie soll die beiden bisherigen Mühlen, die<br />
seit einigen Jahrzehnten in Betrieb sind, ablösen. Auf meterdicke<br />
Betonfundamente wurde vor einigen Wochen die<br />
neue Zementmühle gesetzt. Zwei Kräne waren notwendig,<br />
um das „Schwergewicht“ - der Mühlenzylinder wiegt rund<br />
127 Tonnen bei einer Länge von 16,50 Metern und einem<br />
Durchmesser von 5,80 Metern - passgenau auf die zuvor<br />
errichteten Fundamente zu platzieren. Die<br />
Kugelmühle wurde in Österreich gefertigt,<br />
mit dem Schiff bis nach Zell an der Mosel<br />
transportiert und per Schwertransport<br />
über Landstraßen weiter ins 70 Kilometer<br />
entfernte Ahütte gefahren.<br />
Bis zum Frühjahr soll die komplette Zementanlage,<br />
mit neuer Materialzuführung,<br />
Vorbunkern und eigener Entstaubung einsatzbereit<br />
sein. Es wird ein rund 30 Meter<br />
hohes Gebäude rund um den Mahlzylinder<br />
entstehen, der vor seinem ersten <strong>Ei</strong>nsatz mit<br />
Panzerplatten ausgekleidet und mit Stahlkugeln<br />
gefüllt wird. Danach erreicht er das<br />
stolze Gewicht von rund 500 Tonnen und<br />
wird von einem 4000 KW-Elektromotor<br />
angetrieben. <strong>Ei</strong>ne Investition, von deren Umsetzung auch<br />
einheimische Unternehmen und Handwerksbetriebe profitieren,<br />
und die das mittelständische Familienunternehmen fit<br />
machen soll, um auch in Zukunft qualitativ und kostengünstig<br />
am Markt bestehen zu können. Gleichzeitig werden die<br />
vorhandenen Arbeitsplätze gesichert. Es kann in Zukunft ein<br />
noch breiteres und höherwertiges Spektrum an Zementen<br />
erzeugt werden, berichtet Wotan-Vertriebsleiter Josef Spohr.<br />
Die Kapazität der Mühle liegt bei rund 300.000 bis 400.000<br />
Tonnen Zement pro Jahr. Damit wird die Produktion des<br />
Werkes allerdings nicht ausgeweitet, sondern bleibt in etwa<br />
auf gleicher Höhe wie bisher. ■<br />
Internationale Rheinland Classics in Hillesheim<br />
Klassiker: Besuch von mehr<br />
als 150 Oldtimern erhielt Hillesheim<br />
am 12. September bei<br />
den Internationalen Rheinland<br />
Classics. Die Fahrzeuge<br />
fuhren in den zwei Tagen ca.<br />
350 Kilometer. Dabei mussten<br />
sie in der Wertung „Competition“<br />
sportlich anspruchvolle<br />
Aufgabenstellungen mit Kartenleseaufgaben<br />
und Tests<br />
Weischet<br />
erfüllen. Sieger wurdeFran-<br />
Claus<br />
cois Nelissen und Jean-Paul Foto:<br />
12 > 13
Im Doppelpack<br />
Flesten und Nollenbach waren immer winzige Orte und<br />
gehörten daher auch immer „irgendwie und irgendwo“ zu<br />
größeren Nachbarorten.<br />
Mal soll es in früheren Zeiten<br />
Kerpen, mal soll es Niederehe gewesen<br />
sein. Aber darüber streiten die<br />
Geschichtsforscher. Sicher ist hingegen,<br />
dass seit einigen Jahrhunderten<br />
die Gemeinde Leudersdorf, inzwischen<br />
selbst nur noch Ortsteil von Üxheim,<br />
die „Heimat“ der beiden kleinen Dörfer<br />
ist. <strong>Ei</strong>n Beweis ist dafür auch, dass seit<br />
Jahrhunderten Nollenbach und Flesten<br />
zum Üxheimer Kirchspiel gehören.<br />
Trotz der engen Nachbarschaft gab<br />
es in alten Zeiten wenig Gemeinsames:<br />
wohnten doch in Flesten die<br />
14 > 15
15 Jahre<br />
Miteinander<br />
Am 1. August 1994 zeigte man in Hillesheim Weitblick,<br />
Bürgernähe und soziales Engagement: Die erste Integrative<br />
Kindertagesstätte im Vulkaneifelkreis wurde eröffnet.<br />
Die Lebenshilfe Daun<br />
zusammen mit der Verbandsgemeinde<br />
Hillesheim erkannten damals bereits<br />
die pädagogische und gesellschaftliche<br />
Notwendigkeit, insbesondere behinderte<br />
Kinder schon im frühen Alter zu fördern<br />
und zu fordern. Man entschloss<br />
sich, eine <strong>Ei</strong>nrichtung zu schaffen, die<br />
entwicklungs-, lern- bzw. geistig behinderte<br />
Kinder zusammen mit „normal“<br />
entwickelten Kindern zusammenführt.<br />
Heute, 15 Jahre später, hat die Bevöl-<br />
16 > 17
<strong>Ei</strong>n erster Besuch galt Alfred<br />
Hauer in Niederweiler, dem Vorsitzenden<br />
von „<strong>Ei</strong>fel-Edelbrand“, einem wirtschaftlichen<br />
Verein, in dem sich 2004 15<br />
Erzeuger zusammengeschlossen haben,<br />
um für ihre Destillate eine zusätzliche<br />
Vermarktung zu ermöglichen. Das besondere<br />
beim Edelbrand: es wird nur<br />
sortenreines Obst aus dem Naturraum<br />
<strong>Ei</strong>fel zur Produktion eingesetzt. Das Obst<br />
kommt von ungedüngten und ungespritzten<br />
Streuobstwiesen, die besonders<br />
im Bitburger Bereich noch sehr häufig<br />
zu finden sind. Daher wird man zum<br />
Beispiel keinen „Edelbrand“- Williams<br />
finden, da diese Birnensorte in der<br />
Region nicht angebaut wird. Die<br />
Edelbrand – Erzeuger, die insgesamt<br />
acht verschiedene Sorten<br />
anbieten, haben sich zudem<br />
den strengen Qualitätskriterien<br />
der Regionalmarke<br />
<strong>Ei</strong>fel unterworfen.<br />
Daher ist auf allen<br />
Flaschen auch das<br />
typische „<strong>Ei</strong>fel-E“<br />
Logo zu finden. Garantiert<br />
wird auch,<br />
dass die Brände keinen<br />
18
auch der Vermarktung. Der Qualität ordnet<br />
man sich in allen Bereichen unter.<br />
Die Neuerburg-Brände entstehen ohne<br />
jegliche Zusätze. Für den Brenner ein<br />
besonderer Graus: Zucker, wie ihn eine<br />
EU-Verordnung in Bränden erlaubt,<br />
ohne dass er deklariert werden muss.<br />
So ist es bei Neuerburg selbstverständlich,<br />
dass beim Brennen nicht versucht<br />
wird, möglichst große Mengen zu erzielen.<br />
Im Gegenteil, der sogenannte<br />
Mittellauf, das „gute“ Destillat beim<br />
Brennvorgang, das später als Basis für<br />
die Brände dient, wird bewusst sehr<br />
klein gehalten. Vor- und Nachlauf dagegen<br />
werden großzügig bemessen und<br />
verworfen. Dementsprechend ist<br />
Herrmann der festen Überzeugung:<br />
„<strong>Ei</strong>n guter Brand kann<br />
nicht billig sein“. Er rechnet<br />
vor: Pro Liter reinem<br />
Alkohol werden 13,03<br />
Euro Branntweinsteuer<br />
fällig, das<br />
bedeutet bei<br />
42 Volumenprozenten<br />
der<br />
Brände bereits<br />
einen Steueranteil<br />
von 5,47 Euro. Hinzu kommen für den<br />
Endverbraucher, je nach Flaschenpreis,<br />
noch zusätzliche 19 Prozent Mehrwertsteuer.<br />
In der Kalkulation verbleiben die<br />
Kosten für den Anbau des Obstes, der<br />
Transport, die Maischerei, das Brennen,<br />
die Lagerung, die Flasche und die Verpackung.<br />
Alle Brennereien sind ähnlichem<br />
Kostendruck ausgesetzt. Daher: <strong>Ei</strong>feler<br />
Brände sind keine Discounterware.<br />
In naher Nachbarschaft zu Rockeskyll,<br />
20 > 21
Fotos: contrastwerkstatt<br />
Strom von<br />
der Wiese<br />
Die Biogasbranche nimmt nach zwei schwierigen<br />
Jahren jetzt wieder Fahrt auf. So lautet<br />
die jüngste Stellungnahme des entsprechenden<br />
Branchenverbandes.<br />
Inzwischen gibt gibt<br />
es in Deutschland 4344 Biogasanlagen,<br />
die rund 1.600 Megawatt elektrischer<br />
Energie erzeugen. <strong>Ei</strong>ne von 100 Anlagen,<br />
die in Rheinland-Pfalz arbeiten,<br />
wurde in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zum Higis/IGP errichtet. „Energiepark<br />
1“ lautet die Anschrift der Biogasanlage<br />
NaturEnergie Wiesbaum (NEW),<br />
die im Dezember 2003 ans Netz ging.<br />
Investiert wurden rund 2,6 Millionen<br />
Euro für den Bau. Heute sind an der betreibenden<br />
GmbH 40 Kommanditisten,<br />
unter ihnen sieben Landwirte, beteiligt.<br />
Nach turbulenten Anfangsjahren, die<br />
mehr Probleme als erwartet brachten,<br />
übernahmen 2007 Josef Weber, Peter<br />
Hutsch und Heinz Esch die ehrenamtliche<br />
Geschäftsführung. Seitdem ist die<br />
22 > 23
Fotos: Radioropa<br />
Mit den Ohren lesen<br />
Ann-Kathrin Kramer und Udo Naujoks - beliebte Schauspieler und Starsprecher im Hörbuchbereich<br />
Die Zeit des Schmökerns dicker Wälzer ist für viele<br />
Menschen vorbei. Heute geht der Trend aber nicht<br />
zum Zweitbuch, sondern zum Hörbuch.<br />
Doch es steht nicht zu befürchten,<br />
dass der Hörbuchverlag den<br />
klassischen Verlag ersetzen wird. Dr.<br />
Anna Hierlwimmer vom Dauner Hörbuchverlag<br />
Radioropa: „Die Arbeit des<br />
Buchverlags geht unserer Arbeit meist<br />
voraus, d.h. wir kaufen vom Buchverlag<br />
die Lizenz für ein Hörbuch. Wir müssen<br />
dann den gedruckten Text „nur“ noch<br />
vertonen und als Hörbuch umsetzen.“<br />
Deshalb spielt der klassische Buch-Lektor<br />
im Hörbuchverlag auch keine große<br />
Rolle. Viel wichtiger ist die Auswahl des<br />
richtigen Sprechers! Nicht jeder Autor<br />
kann sein Buch gut vorlesen. Und auch<br />
nicht jeder Schauspieler eignet sich als<br />
Hörbuchsprecher oder traut es sich überhaupt<br />
zu. Immerhin muss eine solche<br />
Stimme rund zehn Stunden „tragen“,<br />
den Zuhörer fesseln. „Ganz hervorragend<br />
sind diejenigen Schauspieler, die<br />
mit großer Begeisterung Hörbücher sprechen<br />
und dies nicht als „Nebenjob“ sehen,<br />
sondern als große Herausforderung<br />
und eigene Leistung. Wie Ingo Naujoks<br />
und Ann-Kathrin Kramer, die auch bei<br />
´Tatort <strong>Ei</strong>fel 2 für uns gelesen haben.<br />
Bei beiden waren sowohl sie selber, als<br />
auch die Autoren der Texte, als auch die<br />
Zuhörer begeistert“, lobt Hierlwimmer<br />
24 > 25
Die RingArena ist das Aushängeschild des Nürburgrings. Hier finden Großevents statt wie der Boxkampf zwischen Europameister Khoren Gevor und WBA-Weltmeister Felix Sturm.<br />
Das neue Hotel Lindner bietet Übernachtungsqualität auf hohem Niveau mit Blick auf den RingRacer. Dieser wird wohl erst im Frühling zum <strong>Ei</strong>nsatz kommen.<br />
Die grüne Hölle lebt<br />
Das Fazit ausnahmsweise am Anfang: <strong>Ei</strong>n Besuch des Neuen Nürburgrings<br />
lohnt sich. Das Angebot des „Erlebnisparks“ lässt kaum<br />
Entlang der Start- Zielgeraden reihen sich Ring-<br />
Werk, RingBoulevard, RingArena, BMW-Power-Tribüne sowie<br />
das Lindner-Congress- & Motorsporthotel mit RingCasino,<br />
aneinander. Direkt gegenüber des Boulevards, das <strong>Ei</strong>feldorf<br />
„Grüne Hölle“. Dort haben bis zu 6000 hungrige und durstige<br />
Besucher Platz, um zum Beispiel im Nürburger Brauhaus, der<br />
Langstreckenbar oder im Steakhaus El Chueco unterschied-<br />
lichste Gastronomieangebote zu genießen. Herz des <strong>Ei</strong>feldorfs:<br />
Der „<strong>Ei</strong>fel-Stadl“, eine moderne Diskothek mit Raum für bis<br />
zu 2000 feierbegeisterten Gästen. Ja, es ist schon alles sehr<br />
groß geraten am neuen Nürburgring. Aber die Vielfalt lässt<br />
den Besuchern auch die Wahl, um je nach Stimmung, Alter,<br />
Gelegenheit und Laune das passende Angebot zu finden. <strong>Ei</strong>n<br />
Angebot, das über die Gastronomie weit hinausreicht: Ob<br />
Im RingWerk, dem 15.000 qm großen Freizeitpark rund um den Mythos Nürburgring, Motorsport und Mobilität kommt die ganze Familie auf ihre Kosten.<br />
26 > 27
Tourismus<br />
Ob Oldies-Nights, Karaoke-Abende oder Hölleluja-Party, ab Donnerstagabends geht in der Grünen Hölle richtig die Post ab.<br />
gespeichert und kann in dieser Zeit bei weiteren Ringbesuchen<br />
eingesetzt werden.<br />
Aber wechseln wir die Straßenseite und besuchen das Ring-<br />
Werk. Ob Action in Simulatoren und Fahrgeschäften, beim<br />
24-Stunden-Rennen im 4D-Erlebniskino, der Ausstellung acht<br />
Jahrzehnte Motorsport oder dem Labor mit interaktiver Ausstellung<br />
zur Technik moderner Autos: Im RingWerk kann man<br />
sich Stunden aufhalten, um die Attraktionen zu den größten<br />
Nürburgring-Events, wie Formel 1, Truck-Grand-Prix, 24h-<br />
Rennen nach zu erleben. Vom RingWerk kommend, schlendern<br />
wir über den RingBoulevard vorbei an der größten interaktiven<br />
Videoleinwand (45m lang und 11 m hoch) der Welt. RingBoulevard<br />
und <strong>Ei</strong>feldorf verwandeln sich ab dem 5. Dezember<br />
zum Ort der WinterAction. Zahlreiche Buden mit weihnachtlichen<br />
Köstlichkeiten, eine große <strong>Ei</strong>slaufbahn und wechselndes<br />
Bühnenprogramm sorgen für „überdachte“ Abwechselung.<br />
Spaß und Action sind auch im <strong>Ei</strong>feldorf angesagt: Fahrten<br />
auf der künstlichen <strong>Ei</strong>s-und Rodelbahn, <strong>Ei</strong>sstockschießen und<br />
Snow-Soccer sind möglich. Glühwein- und Marktstände sorgen<br />
für Stärkung zwischendurch. Und wer – mit entsprechendem<br />
Glück – seine Weihnachtskasse aufbessern möchte, der sollte<br />
einmal einen Besuch im neuen Ring Casino im Lindner Hotel<br />
wagen. Der Motorsportumgebung angepasst präsentiert sich<br />
das Casino in Racing-Green“. Von Motorsportrequisiten bis hin<br />
zur Teamkleidung ist alles auf Rennatmosphäre abgestimmt.<br />
Das Casino bietet ab 11 Uhr täglich Automatenspiel und ab<br />
18 Uhr auch „klassisches“ Roulette, Black Jack und Poker.<br />
Das Casino ist ein Tochterunternehmen der traditionsreichen<br />
Spielbank in Bad Neuenahr. Das Bettenangebot am und rund<br />
um den Nürburgring wird durch die Lindner Hotels an Start<br />
–und Zielgeraden sowie im <strong>Ei</strong>feldorf deutlich erhöht. Hinzu<br />
Die grüne Hölle lebt<br />
kommt in Drees ein Ferienpark mit 100 Ferienhäusern, die vor<br />
allem für Familien und Gruppen geeignet sind. Das Congress-&<br />
Motorsport Hotel ist übrigens das erste in Deutschland mit<br />
eigenem Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach.<br />
Auch schon zu Zeiten vor dem „neuen“ Ring, gab es im<br />
Schatten der Nürburg ein umfangreiches Programm für Besucher.<br />
Ob Sicherheitstrainings, Blicke hinter die Kulissen,<br />
Renntaxi, der Offroadpark und vieles mehr lockten Besucher<br />
und Motorsportfans. Diese Angebote gibt es auch weiterhin.<br />
Das Fazit wurde ja bereits gezogen: Mit dem Ausbau des<br />
Nürburgrings zum Erlebnis- und Businesszentrum profitiert<br />
die gesamte <strong>Ei</strong>felregion. Die „Legende Nürburgring“ wurde<br />
kräftig renoviert und auf Vordermann gebracht. Alles Voraussetzungen,<br />
dass die Historie, die 1927 mit der Errichtung<br />
der Nordschleife begann, auch weiterfortgeführt wird. (hfr) ■<br />
Der RingBoulevard ist eine überdachte Flaniermeile mit Markenerlebniswelt führender Automobilhersteller, einem Hochseilgarten und großer Videoleinwand.<br />
Beim Automatenspiel kann man sein Glück herausfordern.<br />
KUrz KOMMENTIErT:<br />
DEr rING HAT EINE CHANCE VErDIENT<br />
Das Projekt „Nürburgring 2009“ hat einen Finanzminister das<br />
Amt gekostet, der Landtag in Mainz installierte einen Untersuchungsausschuss,<br />
und die Medien recherchieren eifrig weiter,<br />
welche Geheimnisse um die umstrittene Finanzierung des Projekts<br />
noch gelüftet werden können. Dabei gerät zwangsläufig<br />
der Nürburgring in Negativschlagzeilen und in ein öffentliches<br />
Licht, dass selbst überzeugte Fans in Zweifel geraten, ob die<br />
Treue zum Ring noch angebracht ist. <strong>Ei</strong>ne fatale Entwicklung.<br />
Sie schreckt nicht nur langjährige, sondern vor allem jene zusätzlichen<br />
Besucher ab, die der Ring dringend benötigt, damit<br />
das Finanzdebakel sich nicht zum totalen Chaos entwickelt. Am<br />
Ring wurde investiert und vieles neu geschaffen. Sehenswertes,<br />
Spannendes und Unterhaltsames für viele unterschiedliche<br />
Zielgruppen. Die werden aber ausbleiben, wenn es nicht gelingt,<br />
die Abwärtsspirale zu stoppen und damit die investierten<br />
Steuergelder zu refinanzieren. Daher sollte sich jeder seine eigene<br />
Meinung bilden, den neuen Ring persönlich erleben und<br />
– das sind wir als Nachbarn schuldig – den Nürburgring nicht<br />
„totreden“. Die Chance und die Zeit, zu beweisen, dass das Konzept<br />
zukunftsfähig ist, sollte auch dem Nürburgring nicht verwehrt<br />
werden. (hfr)<br />
Infos unter: www.nuerburgring.de, www.gruene-hoelle.de,<br />
www.ringcasino.de, www.lindner.de<br />
Der nahegelegenen Ferienpark bietet schön ausgestattete Ferienwohnungen.<br />
• Elektroinstallation<br />
• Hausgeräte<br />
• Haustechnik<br />
• Kundendienst<br />
• Sicherheitstechnik<br />
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Römerstraße 16<br />
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Fax: 06593-700<br />
E-Mail: elektrogmauer@t-online.de<br />
28 > 29
Landschaft der Vulka e<br />
Perspektivenwechsel<br />
30 > 31
<strong>Ei</strong>fel besteht vor allen Dingen aus Wald:<br />
Laubwald, Mischwald, Nadelwald - alles<br />
vertreten. Schnell hat man die Orientierung<br />
verloren. Wussten Sie, dass Buchen<br />
von oben wie Grünkohl aussehen und<br />
Lärchen wie Romanesco? Wir suchen<br />
gemeinsam nach Vergleichen. Die Landschaft<br />
zieht unter uns vorbei. <strong>Ei</strong>ne Gruppe<br />
Schulkinder grüßt uns lautstark. Pilot<br />
Markus Theisen steuert den Ballon mit<br />
Hilfe des Brenners in unterschiedliche<br />
Höhen, um die verschiedenen Windrichtungen<br />
und Windgeschwindigkeiten<br />
auszunutzen.<br />
Stellenweise fahren wir dicht über den<br />
Wipfeln dahin, dass man den <strong>Ei</strong>ndruck<br />
hat, man könnte während der Fahrt Tannenzapfen<br />
pflücken. Doch immer, wenn<br />
wir uns einem Hügel nähern und schon<br />
fest an eine Notlandung in den Baumwipfeln<br />
glauben, hebt sich wie durch<br />
Zauberhand der Ballon und überwindet<br />
das Hindernis, um uns den Blick in eine<br />
neue Landschaft zu eröffnen.<br />
Straßen und Wege bilden geometrische<br />
Strukturen, Laub und Grün zeigen uns<br />
Muster, die wir von unten nie bemerkt<br />
hätten. Inzwischen weiß keiner der<br />
Mitfahrer mehr, wo wir uns befinden.<br />
Doch unser Pilot verfolgt auf der Karte<br />
genau unsere Route und lotst per Funkkontakt<br />
die Kollegin im Verfolgerfahrzeug<br />
in unsere Richtung. Rund neunzig<br />
Minuten dauert unsere Fahrt. Langsam<br />
macht sich der Pilot auf die Suche nach<br />
einem geeigneten Landeplatz. Die unter<br />
uns gelegene Pferdekoppel sieht gar<br />
nicht schlecht aus, wenn nur die Pferde<br />
uns nicht so aufgeregt beäugten. Wir<br />
schaffen es noch über die Straße auf<br />
die unbewohnte Weide gegenüber, da<br />
holpert der Korb auch schon über den<br />
Boden. Noch einige Hoppser, dann ist es<br />
geschafft: Die Erde hat uns wieder. (ar) ■<br />
Über Feld und Wald schw bend<br />
Perspektiven<br />
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Hätte es einen Beobachter gegeben,<br />
dann hätte dieser gesehen,<br />
dass sich kurz vor dem Sturz ein<br />
schwarzer Schatten auf dem Treppenabsatz<br />
erhob. <strong>Ei</strong>n Schatten, der<br />
Wilhelm Trautmann ins Straucheln<br />
brachte. Normalerweise wäre dies<br />
kein Problem gewesen, aber Wilhelm Trautmann war<br />
ziemlich wackelig auf den Beinen – da änderte auch<br />
der schwere Stock nichts dran, den er immer bei sich<br />
trug und auf den er sich bei jedem Schritt aufstützte.<br />
<strong>Ei</strong>gentlich kein Wunder, denn<br />
Wilhelm zählte immerhin<br />
schon 84 Jahre. <strong>Ei</strong>n gesegnetes<br />
Alter für einen Mann.<br />
<strong>Ei</strong>n Alter, auf das man stolz<br />
sein konnte. Doch Wilhelm<br />
Trautmann war nicht stolz,<br />
glücklich oder mit sonstigen<br />
positiven Gefühlen gesegnet.<br />
Auf ihn passte eher das<br />
Etikett „mürrisch und unfroh“.<br />
Die Nachbarn gingen<br />
ihm gepflegt aus dem Weg,<br />
wenn er die Straße entlang<br />
humpelte. Schaffte man es<br />
nicht schnell genug ins Haus,<br />
ging es auch schon los: „De<br />
Stroaß öess net jekehrt, et<br />
Loauf fällt op mengen Hoff,<br />
de Katz scheijßt mr en dr<br />
Jaade en`t Jemöös, Sonnes<br />
hängt mr kejn Weisch op...“.<br />
Irgendwas war immer!<br />
Und deshalb gab es wohl<br />
auch keinen Beobachter im<br />
Haus, als Wilhelm Trautmann die dunkle Treppe hinunter<br />
fiel und sich das Genick brach. Wer wollte schon<br />
mit so einem Kerl leben? Dafür war die Beerdigung<br />
gut besucht!<br />
Kurt war in seine morgendliche Putzorgie vertieft und<br />
leckte sich hingebungsvoll das schwarze Fell. Energisch<br />
rupfte er sich einige Haarbüschel aus, bevor er sich in<br />
seine Lieblinsstellung hockte und die Pfoten unter der<br />
Brust verschränkte - „Müffchen“ machte, wie seine<br />
Menschen es nannten. Endlich war wieder Ruhe in<br />
seinem Revier. Seitdem ihn der Stock von Wilhelm<br />
Trautmann einmal erwischt hatte, war er immer nur<br />
sehr vorsichtig durch dessen Garten getigert. Doch das<br />
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Druck Vika Dümmer-Bürgel.indd 1 12.11.09 14:46<br />
Foto: privat
Kultur<br />
I<br />
m Niederbettinger „<strong>Ei</strong>fel-Dom“<br />
ist sie von Heilig abend bis Maria<br />
Lichtmess wieder zu bestaunen:<br />
Die fast 40 Quadratmeter große<br />
Wurzelkrippe, die seit 1997 Jahr<br />
für Jahr Hunderte von Besuchern<br />
anzieht und begeistert. Bereits bis 1953<br />
hatte es in der Pfarrkirche eine ähnliche<br />
Krippe gegeben. Die Tradition ruhte<br />
dann 45 Jahre, bis sieben Niederbettinger<br />
am Stammtisch beschlossen, erneut<br />
als Krippenbauer tätig zu werden. Die<br />
alten Gipsfiguren, 1899 für 311 Goldmark<br />
vom damaligen Pfarrer erworben,<br />
wurden restauriert, fleißig Wurzelstöcke<br />
und Moos gesammelt. Die Arbeit zahlte<br />
sich aus: Weihnachten 1997 erstrahlte<br />
die Krippe in neuem Glanz. Bestätigung<br />
für ihre Arbeit finden die Krippenbauer<br />
durch <strong>Ei</strong>ntragungen im ausliegenden<br />
Gästebuch: „Der weite Weg hat sich<br />
gelohnt, eine Superkrippe“ heißt es da<br />
unter anderem. Auch die Niederbettinger<br />
Krippenfreunde sind in den Weihnachtstagen<br />
in anderen Kirchen zu Besuch.<br />
Man holt sich Anregungen, schaut, wie<br />
andere Krippen gebaut sind und kann<br />
immer wieder stolz feststellen, eine der<br />
größten Krippen in der <strong>Ei</strong>fel zu zeigen.<br />
Für Besucher ist die Kirche während der<br />
Krippenzeit täglich von 10 bis 16 Uhr<br />
geöffnet. (hfr) ■<br />
Wurzelkrippe im Niederbettinger „Dom“<br />
36 > 37<br />
Foto: Ute Vielhaack
Fotos: Janosch Hübler D<br />
Künstler-Porträt:<br />
Janosch Hübler<br />
Jeder Ort hat sein eigenes Gedächtnis. Dieses bewahrt der 1999 von<br />
Köln in die <strong>Ei</strong>fel gezogene Künstler in seinen Bodenbildern. Der gelernte<br />
Grafik-Designer, Illustrator und Fotograf lebt heute in Ulmen.<br />
er Künstler Janosch<br />
Hübler hat in seine 2001<br />
in Prüm in der <strong>Ei</strong>fel begonnene<br />
Konzeptreihe<br />
„Bodenbilder“ auch<br />
Ab lichtungen symbolischer<br />
Orte an der ehemal. deutschdeutschen<br />
Grenze aufgenommen. Seine<br />
Bodenbilder – auf fotografische Weise<br />
hergestellt und in Kontrast und Schärfe<br />
bearbeitet – zeigen bedeutsame Besinnungsplätze.<br />
Der Grenzbereich zwischen<br />
Ost- und Westdeutschland bot sich für<br />
38 > 39
DEzEMBEr<br />
01.12.2009, 20 Uhr: Kabarett - Die Zwei<br />
aus der <strong>Ei</strong>fel, Jupp Hammerschmitt und Hubert vom<br />
Venn, Ort: Kleines Landcafé, Kerpen<br />
05.12.2009, 18 Uhr: Lesung „Jahresrückblick“, Ort:<br />
Kulturhaus Alte Schreinerei, Hillesheim<br />
06.12.2009 Gemeinschaftsausstellung: Julia Brück -<br />
„Chamaeleon“ & Inga Jakoby - Schmuck<br />
Ort: Kleines Landcafé Kerpen<br />
08.12.2009, 20 Uhr: Kabarett - Die Zwei aus der <strong>Ei</strong>fel,<br />
Jupp Hammerschmitt und Hubert vom Venn, Ort:<br />
Kleines Landcafé, Kerpen<br />
08.12.2009, 20 Uhr: Christmas Moments 2009 – Konzert:<br />
Ort: Forum Daun<br />
11.12.2009, 20 Uhr: Lesung „Whisky für den Weihnachtsmann“<br />
Diese Jahr bereits in der nun 6. Episode wieder nicht<br />
alltägliche Geschichten, teils heiter, teils besinnlich,<br />
um die Weihnachtszeit vorgetragen.<br />
Ort: Feye-Haus, Hoffeld<br />
11.12.2009: Moscow Circus on Ice - „<strong>Ei</strong>n Wintertraum<br />
auf glitzernden Kufen“. Im Original von Juri-Nikulin-<br />
Zirkus.<br />
Ort: ring°arena, Nürburgring<br />
12.12.2009, 20 Uhr: „Menschen an der Leine“ - Holger<br />
Schüler, der „Hunde-Erziehungsberater“ auf 6 Pfoten.<br />
Lehrreich, amüsant, unterhaltsam und ohne Tricks.<br />
Hundeerziehungsberater Holger Schüler stellt Ihnen<br />
in einem interessanten und aufschlussreichen zweistündigen<br />
Vortrag die Themen vor, die Hundebesitzer<br />
interessieren.<br />
Ort: Forum Daun<br />
12.12.2009, 20 Uhr: Lesung „Whisky für den Weihnachtsmann“<br />
Ort: Feye-Haus, Hoffeld<br />
40 > 41
IN DER NäCHSTEN AUSGABE<br />
Die nächste Ausgabe erscheint Anfang März.<br />
Folgende Themen erwarten Sie:<br />
Der Geopfad - in Vergessenheit geraten, aber sehenswert<br />
Tante Emma und Onkel rudi - Traditionsgeschäfte in der <strong>Ei</strong>fel<br />
Dieses Mal im Ortsporträt: Heyroth<br />
ImpRESSUm<br />
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