09.04.2015 Aufrufe

BOLD CAR No.03

DRIVE PERFORMANCE: AMG GT | COOL STUFF: NEW CAR CREATIONS | TIME FOR DETAILS | TIME FOR ADVENTURE: VW AMAROK | YOU SAY „HAIJEIJEI“: BMW F 800 R | MONSTER ELEGANCY


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MODE | IM INTERVIEW<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 27<br />

„COOL“ KANN MAN<br />

NICHT VERMARKTEN<br />

NOEL LEE<br />

AUTOR: F. REIP<br />

Unter seiner Führung wurden Beats by<br />

Dr. Dre zu den gefragtesten Kopfhörern<br />

im Lifestyle-Segment: Noel Lee,<br />

Geschäftsführer von Monster und<br />

lebende Legende der Audio-Elektronik.<br />

Im Gespräch mit <strong>BOLD</strong> sprach der Sound-<br />

Liebhaber aus Kalifornien über seine<br />

ersten Anfänge, seine Ambitionen und<br />

den „Pure Monster Sound“.<br />

Herr Lee, Sie führen ein weltbekanntes<br />

Unternehmen, doch ehe wir über<br />

Technik reden, interessiert uns der<br />

Mensch hinter „Monster“ ...<br />

Ich wurde zwar noch in China gezeugt, kam<br />

aber in Amerika auf die Welt – meine Eltern<br />

waren im Oktober 1948 mit dem letzten<br />

Boot an die Westküste gekommen, ehe die<br />

USA die Grenze dicht machten. Wie italienische<br />

oder jüdische Familien sind chinesische<br />

sehr eng gewoben. Mein Vater arbeitete<br />

als Korrespondent für eine chinesische<br />

Nachrichtenagentur. Für meine Eltern war<br />

klar: Ihr Sohn wird entweder Buchhalter<br />

oder Ingenieur – also wurde ich Ingenieur.<br />

Ich machte meinen Abschluss an der<br />

California Polytechnic, arbeitete für eine Zeit<br />

in einem staatlich geförderten Institut, das<br />

zu den führenden Forschungszentren der<br />

Welt zählte. Es war eine tolle Zeit.<br />

Musik taucht da noch nicht auf ...<br />

Doch, ich verspürte schon damals eine<br />

große Leidenschaft für Musik, spielte Schlagzeug<br />

in einer Akustik-Folkrock-Band namens<br />

Asian Wood. Uns wurde eine Welttour<br />

angeboten, und nachdem ich eine Weile<br />

gezögert hatte – ich hatte mittlerweile Haus<br />

und eine eigene Familie, dachte ich mir:<br />

Wann, wenn nicht jetzt!? Also kündigte<br />

ich meinen Job und wir zogen los. Wir<br />

schafften es genau bis nach Hawaii.<br />

Dort bemerkten die Veranstalter, dass wir<br />

nicht Top 40-Dancemusic spielten, wie<br />

sie dachten – und schmissen uns raus.<br />

Unsere Welttournee war vorbei.<br />

Ging es dann zurück in die sichereren<br />

Gefilde?<br />

Keineswegs – wir hatten ja kein Geld für<br />

den Rückflug! (lacht) Wir blieben auf<br />

Hawaii, studierten all die Top 40-Hits und<br />

wurden zu einer der bestbezahlten Bands<br />

dort. Asiaten, die amerikanischen Folkrock<br />

spielten, das war einzigartig. Wir hatten<br />

eine tolle Sängerin, begabte, natürliche<br />

Musiker, spielten wunderschöne Harmonien,<br />

hatten unseren eigenen Sound. Hier<br />

lernte ich, was Business bedeutet und was<br />

es heißt, auf eigenen Beinen zu stehen.<br />

Ich war ja bis dahin so ein geradliniger<br />

Ingenieur, nun war man manchmal für<br />

eine Woche ohne Engagement. Aber<br />

kürzen wir das Ganze ab: Wir wurden<br />

von einem Manager abgezockt, die<br />

Band löste sich auf – und ich kehrte<br />

schließlich nach Kalifornien zurück.<br />

Zeit für den Einstieg in die Elektronik?<br />

Ich wollte ins Audio-Business und sah mich<br />

in einigen HiFi-Stores um, doch für einen<br />

Verkäufer hielt man mich für überqualifiziert.<br />

Ich bekam keinen Job, kehrte dann für<br />

ein Jahr ins Institut zurück – aber die Bürozeiten<br />

hatte ich nicht mehr im Blut, ich hielt<br />

es dort nicht aus. Eines Tages hörte ich auf<br />

meiner Anlage Musik und dachte mir: Ich<br />

möchte den Klang verbessern, aber wie<br />

mache ich das? Sehen wir uns mal dieses<br />

Kabel an! Damals arbeiteten alle mit extrem<br />

dünnen Kabeln. Ich spielte ein bisschen<br />

herum und fand heraus, dass ein Großteil<br />

des Sounds, Kraft und Dynamik, im Kabel<br />

verloren ging. Ich entwickelte also das<br />

Monster Cable.

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