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Bundesweites Mammographie-Screening-Programm - Heidi Buck

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Hintergrundinformationen<br />

zur Meldung "<strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<strong>Programm</strong> startet im Raum<br />

Kirchheim-Nürtingen" (26.11.2007)<br />

<strong>Bundesweites</strong> <strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<strong>Programm</strong><br />

(Stand: November 2007)<br />

Brustkrebs in Deutschland:<br />

Brustkrebs ist in Deutschland – mit deutlichem Abstand vor<br />

Darmkrebs – die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.<br />

Gemäß Informationen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

erkranken 10 % der Frauen im Laufe ihres<br />

Lebens an einem Mammakarzinom.<br />

Die Zahl der Neuerkrankungen beläuft sich nach Angaben<br />

der Deutschen Krebshilfe auf zirka 55.000 im Jahr –<br />

Tendenz steigend.<br />

Etwa 18.000 Frauen sterben jährlich an den Folgen ihrer<br />

Erkrankung. Damit steht Brustkrebs bei Frauen auch als<br />

krebsbedingte Todesursache an erster Stelle.<br />

Das Brustkrebsrisiko steigt mit dem Alter: zwei Drittel der<br />

Patientinnen sind bei der Erstdiagnose über 60 Jahre alt,<br />

das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren.<br />

Weniger als 25 % der Frauen in der besonders gefährdeten<br />

Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen gehen regelmäßig zur<br />

gynäkologischen Krebsvorsorge.<br />

Einführungszeitraum:<br />

Im Juni 2002 beschloss der Deutsche Bundestag<br />

einstimmig die Einführung eines flächendeckenden<br />

<strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>s nach Europäischen Leitlinien.<br />

Vorbild waren nationale Früherkennungsprogramme, wie<br />

sie z. B. in Schweden, Finnland, Großbritannien oder den<br />

Niederlanden bereits seit etwa 20 Jahren existieren.<br />

2001 wurde mit zwei Modellprojekten (Bremen, Wiesbaden/Rheingau-Taunus-Kreis)<br />

begonnen. 2005 starteten<br />

die fünf Referenzzentren (Berlin, Bremen, München,<br />

Münster, Wiesbaden), die das <strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<br />

<strong>Programm</strong> in den ihnen jeweils zugeordneten <strong>Screening</strong>-<br />

Einheiten bundesweit umsetzen und begleiten.<br />

Im September 2007 waren bundesweit 73 von 94 geplanten<br />

Einheiten aktiv; die Flächendeckung betrug 78 %. Bis März<br />

2008 sollen alle Einheiten aktiv sein.<br />

./.


2/4<br />

Ziel / Zielgruppe:<br />

<strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong> ist ein <strong>Programm</strong> zur Früherkennung<br />

von Brustkrebs in einem Stadium, in dem er<br />

noch nicht tastbar ist oder Symptome hervorruft.<br />

Das <strong>Programm</strong> soll dazu beitragen, die Zahl der brustkrebsbedingten<br />

Todesfälle in Deutschland zu senken und im Fall<br />

einer Krebserkrankung möglichst schonende operative und<br />

therapeutische Maßnahmen ermöglichen.<br />

Zielgruppe: 50 bis 69 Jahre alte Frauen, bei denen sich<br />

keine Anzeichen für Brustkrebs zeigen.<br />

Bundesweit sind rund 10 Mio. Frauen anspruchsberechtigt.<br />

Röntgenaufnahmen der Brust werden im Zweijahresrhythmus<br />

erstellt; anspruchsberechtigte Frauen werden von<br />

der jeweils zuständigen Zentralen Stelle automatisch<br />

eingeladen.<br />

Bis Juni 2007 wurden bundesweit 1,2 Mio. Frauen<br />

schriftlich eingeladen. Bis September 2007 hatten 740.000<br />

anspruchsberechtigte Frauen am <strong>Programm</strong> teilgenommen.<br />

Voraussetzung für den Erfolg des <strong>Programm</strong>s ist eine<br />

Teilnahmequote von mindestens 70 %.<br />

Chancen:<br />

Aktuelle internationale Studien zeigen, dass durch das<br />

qualitätsgesicherte <strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong> die Brustkrebssterblichkeit<br />

in der Altersgruppe der 50- bis 69-<br />

Jährigen um 25 bis 35 % gesenkt werden kann.<br />

Bei 9 von 1.000 Frauen (weniger als 1 %) wird durch das<br />

<strong>Screening</strong> ein Karzinom entdeckt.<br />

25 % aller Frauen, die in Deutschland an Brustkrebs<br />

sterben, können durch das <strong>Screening</strong> gerettet werden.<br />

Qualitätssicherung:<br />

Das <strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<strong>Programm</strong> setzt in<br />

Deutschland neue Standards in der medizinischen Regelversorgung.<br />

Zu den wichtigsten Aspekten der Qualitätssicherung<br />

zählen u.a.<br />

<strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<strong>Programm</strong>: Zahlen & Fakten – 26.11.07<br />

• neueste strahlenarme Digitaltechnik und eine tägliche<br />

Überprüfung aller eingesetzten Geräte<br />

• die Zertifizierung der <strong>Screening</strong>-Einheiten gemäß den<br />

EU-Leitlinien<br />

• die Leitung der <strong>Screening</strong>-Einheiten durch ein oder zwei<br />

<strong>Programm</strong>verantwortliche Ärzte<br />

• spezielle Kurse und intensive Trainingsprogramme für<br />

alle radiologischen Fachkräfte und <strong>Screening</strong>-Ärzte<br />

• besonders strenge Anforderungen an die <strong>Programm</strong>verantwortlichen<br />

Ärzte: Pflicht vor Aufnahme der Tätigkeit<br />

ist eine vierwöchige Tätigkeit in einem Referenzzentrum<br />

sowie die Beurteilung von 3.000 <strong>Screening</strong>-<br />

Aufnahmen.<br />

• vorgeschriebene Fallzahlen: Befundene Ärzte müssen<br />

pro Jahr Aufnahmen von mindestens 5.000 Frauen<br />

beurteilen.


3/4<br />

• die vorgeschriebene Doppelbefundung: Jede<br />

<strong>Mammographie</strong>-Aufnahme wird von zwei speziell<br />

geschulten Ärzten unabhängig voneinander beurteilt.<br />

Weichen die Befunde voneinander ab, werden die<br />

Aufnahmen von einem dritten Arzt begutachtet.<br />

• Konsensuskonferenzen, in denen Auffälligkeiten von<br />

mehreren Ärzten gemeinsam besprochen werden und<br />

das weitere Vorgehen abgestimmt wird<br />

• multidisziplinäre Konferenzen und Teambesprechungen,<br />

deren Ergebnisse dokumentiert werden<br />

• externe medizinische und technische Qualitätskontrollen<br />

durch Referenzzentren<br />

• eine laufende <strong>Programm</strong>dokumentation und –evaluation<br />

Einführung des <strong>Programm</strong>s in<br />

der Region Stuttgart-Esslingen:<br />

In Baden-Württemberg gibt es insgesamt 10 Versorgungsregionen.<br />

Die erste <strong>Mammographie</strong>-Einheit ging im<br />

Dezember 2006 in Stuttgart an den Start.<br />

Inzwischen ist eine Flächendeckung von über 50 %<br />

erreicht. 100 % Flächendeckung in Baden-Württemberg ab<br />

April 2008.<br />

Zuständiges Referenzzentrum: Marburg<br />

In der Versorgungsregion Stuttgart-Esslingen gibt es drei<br />

<strong>Mammographie</strong>-Einheiten an den Standorten Stuttgart,<br />

Esslingen und Kirchheim/Teck.<br />

Start der drei <strong>Screening</strong>-Einheiten:<br />

Stuttgart am 01.12.2006<br />

Esslingen am 01.04.2007<br />

Kirchheim am 29.11.2007<br />

<strong>Programm</strong>verantwortlicher Arzt: Dr. Axel Helwig (Stuttgart)<br />

Befundene Ärzte:<br />

Sibylle Berger (Kirchheim)<br />

Dr. Axel Helwig + zwei weitere Radiologinnen (Stuttgart)<br />

Dr. Helmut Unger (Esslingen)<br />

Die jeweils anspruchsberechtigten Frauen werden den<br />

Einheiten von der 'Zentralen Stelle <strong>Mammographie</strong>-<br />

<strong>Screening</strong>' (Baden-Baden) zugewiesen.<br />

In allen <strong>Screening</strong>-Einheiten kommt ausschließlich digitale<br />

Technik zum Einsatz.<br />

Anspruchsberechtigte Frauen:<br />

In der Versorgungsregion Stuttgart-Esslingen sind<br />

insgesamt rund 125.000 Frauen zwischen 50 und 69<br />

Jahren anspruchsberechtigt.<br />

Im Raum Kirchheim-Nürtingen-Neckartal sind rund 29.500<br />

Frauen anspruchsberechtigt.<br />

<strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<strong>Programm</strong>: Zahlen & Fakten – 26.11.07


4/4<br />

Bisherige Auslastung:<br />

Seit 01.12.2006 (Start der <strong>Screening</strong>-Einheit Stuttgart)<br />

haben in der Versorgungsregion Stuttgart-Esslingen ca.<br />

12.000 Frauen das <strong>Screening</strong>-Angebot wahrgenommen.<br />

Bei ca. 120 Frauen konnte ein Krebstumor im Frühstadium<br />

(noch nicht tastbar, noch keine Beschwerden) entdeckt<br />

werden.<br />

Etwa 7 % aller bislang untersuchten Frauen wurden zur<br />

Abklärung des Befunds erneut einbestellt. In 80 % dieser<br />

Fälle war der Befund jedoch nicht therapiebedürftig.<br />

Ziel für die Region Esslingen-<br />

Stuttgart:<br />

Weitere Informationen:<br />

Erreichen einer Auslastung von jetzt ca. 50 % auf bis zu 70<br />

% bis in ca. 2 Jahren und dadurch Senkung der Brustkrebssterblichkeit<br />

in der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen um<br />

25 bis 35 %.<br />

Mammascreening Stuttgart-Esslingen:<br />

www.mammascreening-stuttgart.de<br />

Offizielle Website für anspruchsberechtigte Frauen:<br />

www.ein-teil-von-mir.de<br />

Kooperationsgemeinschaft <strong>Mammographie</strong>:<br />

www.kooperationsgemeinschaft-mammographie.de<br />

Zentrale Stelle <strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong> Ba-Wü:<br />

www.mammascreen-bw.de<br />

<strong>Mammographie</strong>-<strong>Screening</strong>-<strong>Programm</strong>: Zahlen & Fakten – 26.11.07

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