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44<br />
Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />
Abschlussbericht<br />
werden können, da das Mobilitätsmanagement sehr stark von betrieblichen Zielsetzungen,<br />
Rahmenbedingungen und Ressourcen abhängt.<br />
Die personelle und funktionelle Verankerung und Verantwortung <strong>des</strong> betrieblichen Mobilitätsmanagements<br />
ist in jedem Fall sinnvoll. Die Von Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld<br />
haben dafür eine eigene Abteilung „Verkehrs- und Mobilitätsmanagement“; häufiger wird das<br />
Mobilitätsmanagement aber dem Facility Management (z. B. Lufthansa Hamburg), der<br />
Personalabteilung (z. B. Stadt Münster) oder in kleineren Betrieben den zentralen Diensten<br />
(z. B. Hering Bau) zugeordnet. Dies gilt insbesondere für Maßnahmen wie Jobtickets,<br />
CarSharing oder die Organisation von Dienstreisen. In einigen Betrieben ist es auch mit dem<br />
Umweltmanagement verknüpft (z. B. GTZ Eschborn). Unbedingt notwendig ist die Rückendeckung<br />
der Geschäftsleitung.<br />
3.1.2.5 Externe Kooperationen<br />
In den meisten Fällen kooperieren die Betriebe mit den Anbietern von Produkten und Dienstleistungen<br />
zur Abwicklung von Mobilität. Im Bereich <strong>des</strong> Öffentlichen Verkehrs sind es vor allem<br />
die lokalen Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde, die in vielen Fällen spezialisierte<br />
Mobilitätsberater/innen beschäftigen, um den Kontakt zu Betrieben und Großkunden aufzubauen.<br />
Auch die Kommunen sind wichtige Kooperationspartner, die ein betriebliches Mobilitätsmanagement<br />
unterstützen können (vgl. z. B. Kapitel 7.6), ebenso Krankenkassen, Berufsgenossenschaften<br />
oder Verbände.<br />
Eine konzertierte Aktion von Kommunen, Betrieben, Verbänden und Verkehrsunternehmen vor<br />
dem Hintergrund fördernder Rahmenbedingungen von Bund und Land ist am ehesten Erfolg<br />
versprechend (vgl. ISB/IVV 2004). Das Beispiel Großbritannien (vgl. Kapitel 3.2.4) zeigt, dass<br />
über funktionierende lokale Kooperationen auch kurzfristig ein beachtlicher Verbreitungsgrad zu<br />
erzielen ist.<br />
3.1.2.6 Kosten und Finanzierung<br />
Zu den Kosten eines betrieblichen Mobilitätsmanagements liegen bislang kaum (veröffentlichte)<br />
Erkenntnisse vor. Auch Betriebe, deren Aktivitäten bereits bekannt und dokumentiert sind,<br />
legen diese Angaben nur selten offen. Bei einem Ansatz mit Schwerpunkten auf der Information,<br />
Motivation und Organisation bilden die Personalkosten den Großteil der anfallenden<br />
Kosten. Je nach Umfang und Dauer <strong>des</strong> Projekts und der Größe <strong>des</strong> Betriebs ergibt sich eine<br />
weite Spannbreite. Wenn stärker in Infrastrukturmaßnahmen oder Technologie investiert wird<br />
(z. B. beim dynamischen Mitfahrservice im Projekt M21 von Daimler-Chrysler) können die<br />
Kosten höher ausfallen.<br />
Da es sich bei vielen der systematischeren Projekte um Pilotvorhaben gehandelt hat, gibt es<br />
häufig eine Unterstützung mit öffentlichen Fördermitteln aus den Budgets der Europäischen<br />
Kommission (z. B. Move Bremen, Mobil in Moabit Berlin oder Medienstadt Babelsberg), <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong> (Umdenken im Berufsverkehr, Clever mobil und fit zur Arbeit), der Länder (M21<br />
Daimler-Chrysler Sindelfingen) oder der Kommunen (München, Dresden). Diese Finanzierung<br />
ist in jedem Fall nur anteilig, meist bis zu einem Anteil von 50 %. Ein gutes Beispiel, wie aus der<br />
Beteiligung an einem – für das Unternehmen mit geringen Kosten – verbundenen Pilotprojekt<br />
(in diesem Fall <strong>des</strong> Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) – „Umdenken im Berufsverkehrs“)<br />
eine feste Einrichtung und selbständige Fortführung der Aktivitäten werden können,<br />
sind die Von Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld-Bethel.