Download des Abschlussberichts
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2.2.3.2 Umfassender, systematischer Ansatz<br />
36<br />
Mobilitätsmanagement für Betriebe<br />
Abschlussbericht<br />
Eine größere Wirkung kann erreicht werden, wenn das Thema umfassender und langfristiger<br />
angegangen wird. Bei diesem Vorgehen werden mehrere Themenfelder <strong>des</strong> betrieblichen<br />
Mobilitätsmanagements in einem abgestimmten Konzept bearbeitet und Ziele für alle Bereiche<br />
formuliert. Eine umfassende Analyse <strong>des</strong> Status quo kann in einen betrieblichen Mobilitätsplan 3<br />
münden, der in systematischer Weise Maßnahmen und Umsetzung darlegt. Dieser kann auch<br />
betriebsübergreifend für einen zusammenhängenden Standort aufgestellt werden. Der ausgewogene<br />
und langfristig angelegte Maßnahmenmix mit einer entsprechend großen Breitenwirkung<br />
ist dabei, gegenüber dem punktuellen Ansatz, von Vorteil. Der höhere Aufwand und<br />
längere Vorlauf sind eher nachteilig (vgl. Müller 2001).<br />
Ein strukturiertes Vorgehen bei der Umsetzung von betrieblichem Mobilitätsmanagement ist<br />
bislang in Deutschland noch sehr selten anzutreffen. Beispiele für einen systematischen Ansatz<br />
in Deutschland haben vielfach von Forschungsprojekten und einer günstigen Konstellation<br />
betrieblicher und kommunaler Bedingungen profitiert. Kommunale oder regionale Beratungsstellen<br />
(wie in den Niederlanden, Flandern oder im Großraum Kopenhagen; vgl. Kapitel 3.2)<br />
könnten bei der weiteren Verbreitung von betrieblichem Mobilitätsmanagement eine wichtige<br />
Funktion übernehmen. Eine Aufgabe sollte dabei auch die Vermittlung von privaten<br />
Dienstleistern zur Erstellung eines standortbezogenen Mobilitätsplanes sein.<br />
Maßnahmenorientierter, punktueller Ansatz Umfassender, systematischer Ansatz<br />
ausgehend von einem oder mehreren konkret<br />
definierten Zielen oder Problemen z. B.<br />
− Förderung der Fahrradnutzung<br />
− Verringerung <strong>des</strong> Parkdrucks<br />
Ableitung einzelner Maßnahmen z. B.<br />
− Verbesserung der Radabstellmöglich-<br />
keiten<br />
− Einführung einer Stellplatzbewirtschaf-<br />
tung<br />
���� pro und contra ���� pro und contra<br />
+ geringerer Aufwand<br />
+ kurzfristige Umsetzbarkeit<br />
+ schrittweises Vorgehen möglich<br />
- Vorgehen eher unsystematisch<br />
- geringere Reichweite<br />
basiert in der Regel auf einem systematischen<br />
Konzept (Mobilitätsplan bzw. Betriebsverkehrsplan)<br />
Ausgehend vom Status quo erfolgt eine übersichtliche,<br />
systematische und handlungsorientierte<br />
Darstellung <strong>des</strong> Vorgehens bei Einführung eines<br />
betrieblichen Mobilitätskonzeptes<br />
+ ausgewogener Maßnahmenmix<br />
+ hohe Breitenwirkung<br />
+ Zeithorizont mittel- bis langfristig<br />
- höherer Aufwand<br />
- längerer Vorlauf<br />
Tabelle 1: Maßnahmenorientierter und umfassender Ansatz im Vergleich<br />
3 Da der Begriff Mobilitätsplan, der Mitte der 90er Jahre durch die EU-Projekte MOMENTUM und MOSAIC geprägt<br />
wurde, in Deutschland noch nicht weit verbreitet ist, werden synonym auch folgende Begriffe verwendet:<br />
Mobilitätskonzept, Betriebsverkehrsplan, Umweltverkehrsprogramm