FESTSCHRIFT

Lehrer Hans Stieglitz, 1866-1933, in Garching 1904-1911, Stadtarchiv Garching.
1513 ihren Freiheitsbrief bestätigen. In der
Reformation blieben die Garchinger katholisch
wie ihre Landesherren, wenn auch
ein Wandbild über dem Eingang der Kirche
St. Katharina reformatorisches Gedankengut
zeigt. Im Dreißigjährigen Krieg litten
auch Garching und Umgebung unter den
durchziehenden Heeren.
In der Barockzeit um 1700 wurde die Kirche
St. Katharina ein weiteres Mal umgebaut
und mit neuen Altären, Wand- und
Deckengemälden und größeren Fenstern
ausgestattet. Der Bau des neuen Schlosses
in Schleißheim unter Kurfürst Max
Emanuel brachte der Garchinger Flur den
Kanal, der von Schwabing nach Norden
und von Dirnismaning nach Westen geführt
wurde. Boote transportierten erst
Baumaterial, darunter Lehm aus Ismaning
für Ziegel; später fuhren Gondeln die Hofgesellschaft
spazieren. Immerhin, die Garchinger
Bauern, die für den Kanal Land
abtreten mussten, wurden entschädigt
durch schmale Streifen an der Ingolstädter
Landstraße. Diese Straße wurde mit einer
„Hohen Brücke“ über den Kanal geführt,
der Ursprung des Ortsnamens Hochbrück;
lange gab es dort aber nur den „Brückenpeterhof“.
Garching blieb kurfürstliche Hofmark. In
den Hofanlagebüchern aus dem Jahre 1760
findet sich eine genaue Beschreibung des
Ortes. Die Anzahl der Anwesen und wem
sie zinspflichtig waren hatte sich seit 1500
kaum geändert. Immerhin gab es jetzt drei
ganze Höfe: der Wirt, der Müller und der
Riedmayr. Wir erfahren auch die Hofnamen.
Ein Steuerregister von 1795 gibt ein
ähnliches Bild. Im Jahre 1785 erhielt der
Garchinger Tafernwirt die Erlaubnis, eine
Poststation einzurichten an der Straße von
München nach Landshut und Regensburg.
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