FESTSCHRIFT
Festschrift zur 1100-Jahrfeier "Garchinger Geschichte"
Festschrift zur 1100-Jahrfeier "Garchinger Geschichte"
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1100 Jahre Garching, was bedeutet das?<br />
Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.<br />
Garching wurde nicht im Jahre<br />
915 gegründet und es gibt leider keine<br />
„Gründungsurkunde“. Das Bajuwarendorf,<br />
das wahrscheinlich bereits den Namen<br />
„Gowirichinga“ („Besitz des Gowirich“)<br />
trug und dessen Überreste im Jahre 2006<br />
am Mühlfeldweg aufgedeckt wurden, entstand<br />
bereits im 6./7. Jahrhundert nach<br />
Christus.<br />
STREIFZUG DURCH<br />
DIE GARCHINGER<br />
GESCHICHTE<br />
Lange vorher gab es auf der heutigen Garchinger<br />
Flur schon Siedlungen, die zwischen<br />
2006 und 2011 von Archäologen erforscht<br />
und dokumentiert wurden: aus der<br />
Jungsteinzeit ein Gräberfeld der Glockenbecherkultur<br />
(um 2500 v. Chr.) am Echinger<br />
Weg, aus der Bronzezeit Hügelgräber<br />
mit schönen Grabbeigaben (um 1500 v.<br />
Chr.) beim Lidl-Einkaufsmarkt, aus der Römerzeit<br />
Spuren eines römischen Gutshofs<br />
(2. Jahrhundert n. Chr.) am Brauneckweg.<br />
Garching wird auch nicht erstmals in einer<br />
Urkunde mit dem Datum 915 erwähnt. Vielmehr<br />
erscheint der Ort mit diesem Namen<br />
erstmals im Zusammenhang mit einem<br />
wichtigen Ereignis, das um 915 stattfand,<br />
und tritt somit ins Licht der Geschichte:<br />
„Es dauert mächtig lange, bis endlich eine<br />
geschichtlich erweisbare Nachricht über<br />
unseren Ort auftaucht, nämlich bis 915. Da<br />
taucht es zuerst in den Urkunden als Gaurichinga<br />
[…] um das Jahr 915 auf, indem<br />
es unter jenen Gütern aufgezählt wird, welche<br />
der böse Herzog Arnulf, der Ungarnbesieger,<br />
dem Kloster Tegernsee entriss.“<br />
So schrieb Hans Stieglitz, damals Lehrer<br />
in Garching, in seinem Heimatbuch für<br />
den Schulgebrauch, das 1909 unter dem<br />
Titel Der „Lehrer auf der Heimatscholle“<br />
erschien.<br />
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