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Gut für NRW - Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG

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>><br />

„ Der Staat muss versuchen,<br />

das unbestreitbar<br />

vorhandene Bedürfnis nach<br />

Glücksspiel über konzessionierte<br />

Anbieter sicher und<br />

seriös zu bedienen – das<br />

heißt zu kanalisieren.<br />

“<br />

Für den Wettbewerb<br />

Der Glücksspielsektor ist keine Branche wie jede andere, sondern bedarf in jedem Fall einer wirksamen Regulierung,<br />

sagt Theo Goßner. Der Geschäftsführer von WestLotto will das Unternehmen zu einer starken Marke mit klaren Werten<br />

und Zielen weiterentwickeln, um auch in einem sich wandelnden europäischen Glückspielmarkt ein gewichtiges Wort<br />

mitzureden.<br />

Fragen an den WestLotto-Geschäftsführer Theo Goßner<br />

Anfang 2011 haben Sie die Geschäftsführung von<br />

WestLotto übernommen – zu einem Zeitpunkt, da<br />

sich der deutsche Glücksspielmarkt grundlegend neu<br />

formierte. Worin bestand die größte Herausforderung<br />

bisher?<br />

Theo Goßner: Das Glücksspiel in Deutschland ist in<br />

hohem Maße geprägt von der gesellschaftspolitischen<br />

Diskussion. Ohne den engen Kontakt zu den politischen<br />

…ntscheidungsträgern in <strong>NRW</strong> und den nachge-<br />

lagerten Behörden könnten wir gar nicht agieren.<br />

…benso wichtig sind die …mpfänger unserer hohen<br />

Abgaben, die Destinatäre aus den Bereichen Sport,<br />

Kultur, Wohlfahrt, Naturschutz und Heimatpflege,<br />

die ebenfalls in den politischen Raum hineinwirken.<br />

Gerade im vergangenen Jahr spielten zudem die Gerichte<br />

eine bedeutsame Rolle, weil sie über juristische …nt-<br />

scheidungen unmittelbar das Tagesgeschäft beeinflussten.<br />

Die Komplexität dieser wechselseitigen<br />

…influssfaktoren ist <strong>für</strong> Außenstehende nur schwer<br />

nachvollziehbar und macht zugleich den Reiz und<br />

die Herausforderung dieser Branche aus.<br />

Hier Liberalisierung, da staatliche Regulierung – zwischen<br />

diesen Polen bewegt sich das Glücksspielwesen. Welche<br />

gesellschaftliche Bedeutung hat das bestehende<br />

Glücksspielmonopol heute noch? Ist es nicht längst<br />

ein Auslaufmodell?<br />

Theo Goßner: In der Tat erscheint eine Monopolstruktur<br />

in unserer markt- und wettbewerbsorientierten Wirt-<br />

schaftsordnung auf den ersten Blick wesensfremd.<br />

Doch wir haben es hier mit einem besonderen Sektor<br />

zu tun. Glücksspiel ist eben kein normales <strong>Gut</strong> des<br />

täglichen Lebens, sondern mit vielerlei Risiken ver-<br />

bunden – denken Sie an Spielsucht, an Wettbetrug<br />

oder Geldwäsche. …ine Regulierung des Glücksspiels,<br />

insbesondere der risikoreichen Formen, ist also in<br />

jedem Fall geboten. Und noch eines ist zu bedenken:<br />

In einem Wettbewerbssystem mit vielen Anbietern<br />

wären kaum staatliche Abgaben an das Gemeinwohl<br />

in Höhe von 40 Prozent möglich. Auch wirklich<br />

attraktive Jackpots wären so kaum zu realisieren.<br />

Nicht von ungefähr ist das Glücksspiel deshalb in<br />

den meisten Staaten auf wenige Konzessionäre<br />

begrenzt.<br />

Inwieweit kann der neue Glücksspielstaatsvertrag zu<br />

mehr Rechtssicherheit und fairen Wettbewerbsbedingungen<br />

beitragen?<br />

Theo Goßner: In den vergangen zwei Jahren hat die<br />

Unsicherheit im Zusammenhang mit dem bislang<br />

gültigen Staatsvertrag immer mehr zugenommen. Der<br />

dringende Handlungsbedarf wurde spätestens seit<br />

dem …uGH-Urteil vom September 2010 deutlich, das<br />

die deutschen Regelungen als inkohärent und wider-<br />

sprüchlich gerade im Hinblick auf das risikoreiche<br />

Automatenspiel kritisierte. Der erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag,<br />

auf den sich zumindest<br />

15 Länderregierungen jetzt verständigt haben, hat die<br />

wesentlichen Kritikpunkte aufgegriffen. Zugleich rückt<br />

das politische Ziel, den grauen und schwarzen Markt<br />

zu kanalisieren, in greifbare Nähe.<br />

Sie plädieren <strong>für</strong> ein reformiertes Glücksspiel, das<br />

einerseits dem Spielerschutz, andererseits aber dem<br />

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