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Hinweise für das Anfertigen von Examensarbeiten

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KATHOLISCHE UNIVERSITÄT EICHSTÄTT-INGOLSTADT<br />

LEHRSTUHL FÜR POLITIKWISSENSCHAFT I<br />

PD DR. KLAUS STÜWE<br />

<strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Anfertigen</strong> <strong>von</strong> <strong>Examensarbeiten</strong><br />

(Magisterarbeiten, Masterarbeiten, Bachelorarbeiten, Zulassungsarbeiten)<br />

Grundsätzliches<br />

Die <strong>von</strong> den jeweiligen Prüfungsordnungen vorgegebene Umfangbegrenzung (z.B. bei der Magisterarbeit<br />

60-80 Textseiten) ist unbedingt einzuhalten.<br />

Die Gliederung, der Fußnotenapparat, <strong>das</strong> Literaturverzeichnis und der Anhang müssen alle nach<br />

standardisierten Normen erstellt werden (Vgl. die Zitationsregeln im Download-Dokument "Einführung<br />

in <strong>das</strong> wissenschaftliche Arbeiten"). Im Zweifel konsultieren Sie Ihren Betreuer zur Klärung.<br />

Interviews müssen als Typoskript im Anhang beigefügt werden. Bei umfangreichen oder zahlreichen<br />

Interviews ist auch <strong>das</strong> Beifügen einer digitalen Aufzeichnung (CD-ROM, Diskette) möglich.<br />

Internet-Belege müssen gekennzeichnet sein (z.B. als Rede, Dokument etc.) und mit Zeitangabe des<br />

Downloads versehen nachgewiesen werden. Alle Internetzitate müssen der Arbeit per Ausdruck - bei zu<br />

vielen Belegen per Diskette oder CD - beigefügt werden.<br />

Themenwahl<br />

Bei der Themenwahl sollten neben den "Stärken des Autors" (Sprachen, Interessen, Vorkenntnisse) vor<br />

allem die Frage der zeitlichen und praktischen Machbarkeit und der Relevanz des Themas im<br />

Vordergrund stehen. Das Thema darf auf keinen Fall zu breit oder zu eng zugeschnitten werden.<br />

Eine gute Examensarbeit vertritt eine These und untersucht diese systematisch.<br />

Eine Examensarbeit soll auf einem guten Überblick der vorliegenden Literatur und ihrer Forschungsergebnisse<br />

zum gewählten Thema beruhen (der Forschungsstand sollte im Einleitungskapitel skizziert<br />

werden). Dazu müssen die erforderlichen grundlegenden Kenntnisse über <strong>das</strong> Thema durch intensive<br />

Lektüre erarbeitet werden.<br />

Exposé<br />

Das Exposé erklärt <strong>das</strong> Arbeitsprojekt <strong>für</strong> den Betreuer bzw. Kobetreuer, <strong>für</strong> andere Interessierte sowie<br />

eventuell <strong>für</strong> zukünftige Arbeit- oder Stipendiengeber. Es enthält die Fragestellung(en) und den<br />

prospektiven Weg zu deren Beantwortung. Es soll den Leser überzeugen, <strong>das</strong>s die Arbeit wichtig und<br />

handhabbar ist. Idealiter beantwortet <strong>das</strong> Exposé die folgenden Fragen:<br />

1. Was ist die Fragestellung der Arbeit?<br />

2. Woher stammt diese Fragestellung (reales und/oder akademisches Problem?) 3. Worin liegt ihre<br />

Bedeutung? Warum ist sie wichtig?<br />

4. Wie grenzt sich die Fragestellung <strong>von</strong> anderen ab?<br />

5. Was ist der Forschungsstand zum Thema? (kurz)<br />

6. Gibt es Forschungskontroversen, Mehrheits- und Minderheitsmeinungen?<br />

7. Welche These/Hypothese wird in der Arbeit vertreten, getestet?<br />

8. Wir wird die Fragestellung beantwortet (Bezug zu 1.; Vorgehensweise/Methodik)?<br />

9. Welche Quellen sollen benutzt werden?<br />

1


Gliederung<br />

Die Gliederung entsteht aus der zu Beginn der Arbeit erstellten vorläufigen Arbeitsgliederung. Diese<br />

Gliederung entwickelt und verfeinert sich im Verlauf der Arbeit; die jeweils relevante Version sollte bei<br />

jeder weiteren Besprechung mit dem Betreuer beigefügt sein, um einen Überblick über die Argumentationsführung<br />

zu ermöglichen. Sie gibt die Fragestellung adäquat wieder, verdeutlicht den Untersuchungsgang<br />

'auf einen Blick', und gibt einen Eindruck über die quantitativen Schwerpunkte der Arbeit.<br />

Ausarbeitung<br />

Der Text besteht erstens aus einem Einleitungskapitel, <strong>das</strong> die Arbeit in komprimierter Form<br />

zusammenfassen soll. Folgende Fragen können diese Zusammenfassung anleiten:<br />

1. Welcher Frage geht die Arbeit nach? Diese Fragestellung muss explizit begründet werden.<br />

2. Wie wird <strong>das</strong> Thema ein- und abgegrenzt? Mit welcher Begründung?<br />

3. Jede wissenschaftliche Arbeit verfolgt einen oder mehrere Zwecke: Sie entwickelt eine Theorie,<br />

testet eine Theorie, beschreibt und/oder erklärt historische Ereignisse, bewertet vergangene,<br />

gegenwärtige oder prognostizierte Politik, bewertet oder vertritt eine Politik <strong>für</strong> eine soziale<br />

Gruppe etc. Der Zweck der Arbeit muss klar in der Einleitung genannt werden.<br />

4. Warum ist die Fragestellung/Arbeit wichtig/relevant? Geht es um die Lösung eines akademischen<br />

und/oder realen Problems? Wenn es bereits Forschungsliteratur zum Thema gibt, muss<br />

diese beschrieben werden (Literaturüberblick). Gibt es unterschiedliche Auffassungen in dieser<br />

Literatur, inwiefern unterscheiden sich diese? Welche Fragen erscheinen geklärt oder ungeklärt?<br />

5. Welche Quellen sind zugänglich, welche nicht?<br />

6. Wie werden die Antwort auf die Frage(n) erarbeitet (Methode)?<br />

7. Jede Beantwortung einer wissenschaftlichen Fragestellung "geht einen bestimmten Weg",<br />

verfolgt eine Methode. Beschränkt sich die Arbeit auf eine historische Beschreibung, so werden<br />

meist chronologisch Phasen unterschieden, die sich aufgrund "bestimmter Kriterien"<br />

<strong>von</strong>einander unterscheiden. Unternimmt die Arbeit den Versuch zu erklären, d.h. kausale<br />

Zusammenhänge herzustellen, dann sollten diese Ursache-Wirkungsbeziehungen grafisch mit<br />

Hilfe eines Diagramms darstellbar sein. Sind sie es nicht, ist die Argumentationsführung<br />

möglicherweise unklar.<br />

8. Geben Sie einen kurzen Verlaufsabriss der Arbeit.<br />

Im Hauptteil wird die Fragestellung systematisch bearbeitet und beantwortet:<br />

! Jeder Satz sollte in klar erkennbarem Zusammenhang zur Argumentation stehen ('roter Faden').<br />

Exkurse sind möglichst zu meiden und müssen explizit begründet werden.<br />

! Auf eine klare Argumentationsführung ist zu achten: Bevor die Argumentation aufgebaut wird,<br />

müssen die Belege/Beweise <strong>für</strong> die avisierte Argumentation gesammelt werden. Welche<br />

unterstützen die Argumentation, welche nicht?<br />

! Wertende Äußerungen sollten vermieden werden. Formulierungen wie "Ich bin der Meinung,<br />

<strong>das</strong>s ..." haben keinen Platz. Bewertungen sind zu begründen oder zu belegen. Insbesondere<br />

im Fall strittiger Wertungen ist auf eine sorgfältige und sprachlich zurückhaltende Argumentation<br />

zu achten. Gleichfalls gilt es, die unterschiedliche Qualität <strong>von</strong> Belegen (z.B. Regierungspapier<br />

> Zeitungskommentar) zu berücksichtigen. Primärquellen (z.B. Vertragstexten) ist der Vorzug<br />

vor Sekundärquellen zu geben.<br />

! Zitate können die Argumentation unterstützen. Sie sollen sparsam verwendet werden und<br />

erfüllen entweder den Zweck, <strong>das</strong> Gewicht der Aussage verstärken oder durch eine besonders<br />

gelungene Formulierung bereichern.<br />

Im Schlusskapitel wird die Fragestellung wieder aufgenommen: Eine kurze Beschreibung des Weges<br />

zur Beantwortung der Fragen rekapituliert die "wichtigsten Stationen" der Beweisführung. Eine<br />

Einordnung der Antwort in die bestehende Forschung und ein Ausblick auf die Implikationen der<br />

Antworten runden diesen Teil ab. Welche Forschungskontroversen werden beendet, welche neuen<br />

Fragen aufgeworfen? Welche zusätzlichen Forschungen werden nötig?<br />

2


Das Literaturverzeichnis sollte übersichtlich und genau sein, und Primär- und Sekundärquellen wie<br />

auch Monographien und Zeitschriftenaufsätze getrennt aufführen.<br />

Der Anhang (fakultativ) enthält wichtige, <strong>für</strong> die Arbeit grundlegende Dokumente, Karten etc. und nimmt<br />

Übersichten und Tabellen dann auf, wenn sie den Textfluss im Hauptteil zu sehr stören würden.<br />

Folgende Literatur kann zur weiteren Erläuterung empfohlen werden:<br />

Kruse, Otto, Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. Frankfurt u.a.<br />

2002.<br />

Van Every, Stephen, Guide to Methods for Students of Political Science. Ithaca 1997.<br />

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