Interne Mitteilung - Deutsche Schule Lissabon

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04.04.2015 Aufrufe

Dr. Roland Clauß, Schulleiter 3) Das neue Raumkonzept an der DSL: Zwei Lehrer haben für ihren Unterricht einen eigenen Raum Ihre Kinder haben Ihnen zu Hause sicher schon davon erzählt, dass wir ein neues Raumsystem in unserer Schule haben, das sog. Lehrerraumprinzip. Darunter ist zu verstehen, dass wir jetzt die Unterrichtsräume so verteilt haben, dass immer zwei, manchmal auch drei Lehrer fast ihren ganzen Unterricht in einem einzigen Raum geben. Wir verbinden damit zum einen das Ziel, dass die Unterrichtsräume besser betreut und in einem guten Zustand gehalten werden. Zum anderen sollen dadurch nicht mehr nur Fachlehrer in Sport oder den Naturwissenschaften über eigene Lehrräume verfügen, in der alles Material und die nötigen Medien stets zur Hand sind, sondern prinzipiell alle Lehrer unserer Schule. Der ausgestaltete Lehrraum soll so einen intensiveren und ergiebigen Unterricht ermöglichen, in dem weniger Lehrervortrag, sondern mehr Eigentätigkeit der Schüler vorherrschen, indem die Schüler selbstständig mit Material und Medien arbeiten. Damit setzen wir, denken Sie an meine Ausführungen oben, auch hier eine wichtige Erkenntnis und Forderung der BLI um. Wir wollen also mit der Einrichtung von Lehreräumen die methodische Qualität unseres Unterrichts steigern. Dies ist, abgesehen von der Oberstufe, nicht mit mehr Raumwechsel der Schüler verbunden, auch wenn es manchen Eltern und Schülern anders erscheint. Auch vorher schon gab es wegen des dominanten Kurssystems in den Klassen 5 bis 9 sehr wenig konstanten Unterricht in einem Klassenraum. Dabei haben wir uns noch nicht entschieden, dieses Lehreraumprinzip nun schon zum Raumordnungsprinzip der nächsten Jahre zu machen. Vielmehr erproben wir es in den nächsten zwei Schuljahren, in denen wir unsere Erfahrungen damit verarbeiten werden. Eltern und Schüler sind auch aufgerufen, ihre eigenen Erfahrungen damit beizusteuern. Offen gestanden stellt sich aktuell diese Erfahrungsbasis als noch recht schmal dar, sind doch die wenigsten Lehrerräume schon mit Möbeln wie Regalen und Schränken ausgestattet, die den intendierten intensiven und konstanten Materialunterricht ermöglichen. Und selbst wenn dann die entsprechende Einrichtungen gegeben wären, müsste auch noch ge- Seite 8

Dr. Roland Clauß, Schulleiter eignetes Material für einen schülerorientierten und aktivierenden Unterricht besorgt werden, was nicht nur eine aufwändige pädagogische, sondern wie die Anschaffung der Möbel auch eine finanzielle Anforderung darstellt, die wir erst einmal bewältigen müssen. 4) Neustrukturierung der ersten zwei Jahre an der Grundschule Estoril und einheitliche Schulphase der Klassen 4 bis 6 an der Grundschule Lissabon Auch diese beiden schulischen Großprojekte sind wie das Lehrerraumprinzip im Kontext der externen und internen Evaluation der DSL entstanden und versuchen Erkenntnisse aus den Inspektionen umzusetzen und geeignete Schlussfolgerungen zu ziehen. In Estoril ist etwas gelungen, was nur an wenigen Schulstandorten möglich ist. Durch die Verknüpfung einer grundlegenden Renovierung und Umgestaltung des Schulgebäudes mit der Einführung der Offenen Schuleingangsphase für drei jahrgangsgemischte Lerngruppen konnte mit Zustimmung der deutschen Behörden der Umbau der Schule auf beiden Ebenen, der räumlichen und der pädagogischen, vollzogen werden. Somit wurde auf lange Zeit die Zukunft der Deutschen Schule Estoril gesichert. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit, auch nach intensiven Gesprächen mit den Eltern und Einbeziehung des Elternbeirats wurden so für die pädagogische Umsetzung sowohl räumlich als auch strukturell hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen. Ein prima Schulgebäude, kleine Lerngruppen, Lehrer, die seit mehr als zwei Jahren auf diese Aufgaben vorbereitet und weiterhin begleitet werden sowie eine gute Ausstattung aller Räume mit modernem Unterrichtsmaterial, bieten ideale Startbedingungen für dieses pädagogische Projekt. Die Vorteile der Offenen Schuleingangsstufe wurden in verschiedenen Bundesländern durch Wissenschaftler belegt und zeigen sich in erster Linie in folgenden Punkten: Die Kinder kommen schneller in der Schule an, benötigen keine lange Anlaufzeit, bekommen Anreize durch andere Kinder und lernen von Beginn an voneinander. Dabei ist das Klassenklima geprägt durch eine hohe Leistungsmotivation, freudiges Lernen und ein sehr positives Sozialverhalten. Und bei Vergleichsarbeiten schneiden die Kinder solcher Lerngruppen genauso gut ab wie Kinder aus herkömmlichen Klassen. Wir sind davon überzeugt, dass dieses für die Grundschule in Estoril der richtige Schritt ist und arbeiten weiterhin mit vollem Engagement an der erfolgreichen Umsetzung. Seite 9

Dr. Roland Clauß, Schulleiter<br />

3) Das neue Raumkonzept an der DSL: Zwei Lehrer haben für ihren Unterricht einen<br />

eigenen Raum<br />

Ihre Kinder haben Ihnen zu Hause sicher schon davon erzählt, dass wir ein neues Raumsystem<br />

in unserer <strong>Schule</strong> haben, das sog. Lehrerraumprinzip. Darunter ist zu verstehen,<br />

dass wir jetzt die Unterrichtsräume so verteilt haben, dass immer zwei, manchmal auch drei<br />

Lehrer fast ihren ganzen Unterricht in einem einzigen Raum geben.<br />

Wir verbinden damit zum einen das Ziel, dass die Unterrichtsräume besser betreut und in<br />

einem guten Zustand gehalten werden.<br />

Zum anderen sollen dadurch nicht mehr nur Fachlehrer in Sport oder den Naturwissenschaften<br />

über eigene Lehrräume verfügen, in der alles Material und die nötigen<br />

Medien stets zur Hand sind, sondern prinzipiell alle Lehrer unserer <strong>Schule</strong>. Der ausgestaltete<br />

Lehrraum soll so einen intensiveren und ergiebigen Unterricht ermöglichen, in dem weniger<br />

Lehrervortrag, sondern mehr Eigentätigkeit der Schüler vorherrschen, indem die Schüler<br />

selbstständig mit Material und Medien arbeiten. Damit setzen wir, denken Sie an meine Ausführungen<br />

oben, auch hier eine wichtige Erkenntnis und Forderung der BLI um. Wir wollen<br />

also mit der Einrichtung von Lehreräumen die methodische Qualität unseres Unterrichts<br />

steigern.<br />

Dies ist, abgesehen von der Oberstufe, nicht mit mehr Raumwechsel der Schüler verbunden,<br />

auch wenn es manchen Eltern und Schülern anders erscheint. Auch vorher schon gab<br />

es wegen des dominanten Kurssystems in den Klassen 5 bis 9 sehr wenig konstanten Unterricht<br />

in einem Klassenraum.<br />

Dabei haben wir uns noch nicht entschieden, dieses Lehreraumprinzip nun schon zum Raumordnungsprinzip<br />

der nächsten Jahre zu machen. Vielmehr erproben wir es in den nächsten<br />

zwei Schuljahren, in denen wir unsere Erfahrungen damit verarbeiten werden. Eltern und<br />

Schüler sind auch aufgerufen, ihre eigenen Erfahrungen damit beizusteuern.<br />

Offen gestanden stellt sich aktuell diese Erfahrungsbasis als noch recht schmal dar, sind<br />

doch die wenigsten Lehrerräume schon mit Möbeln wie Regalen und Schränken ausgestattet,<br />

die den intendierten intensiven und konstanten Materialunterricht ermöglichen. Und<br />

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