OG PANZER

5/2012 PUMA OG PANZER
OFFIZIERSGESELLSCHAFT DER PANZERTRUPPEN
Hersteller
PSM Projekt Systems & Management GmbH, Kassel, Deutschland.
Entwicklung
Der Puma ist ein Schützenpanzer, der von den deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann
(KMW) und Rheinmetall Landsysteme (RLS) entwickelt und produziert wird. Die Ausführung erfolgt
durch die Projekt System & Management GmbH (PSM), ein Gemeinschaftsunternehmen von KMW
und RLS. Der Puma soll von der Bundeswehr in einer Stückzahl von 405 Fahrzeugen beschafft werden
und den Schützenpanzer Marder ersetzen. Die Lieferung der ersten Seriefahrzeuge fand am 6. Dezember
2010 statt, aufgrund von technischen Problemen werden jedoch bis 2012 zunächst nur zehn Puma
ausgeliefert, an denen die Einsatzfähigkeit getestet und gegebenenfalls verbessert werden soll.
Der Puma ist ein luftverlegbarer Kampfschützenpanzer mit fernbedienbarem, besatzungslosem Turm
und durchgängigem Kampfraum, welcher Platz für sechs Infanteristen bietet. Die Fahrzeugbesatzung
besteht aus einem Fahrer (vorne links), dem Richtschützen (hinter dem Fahrer) und dem Kommandanten
(vorne rechts). Das von den Firmen MTU Friedrichshafen und Renk entwickelte Triebwerk (800 kW,
6-Gang-Automatikgetriebe) verleiht dem Puma eine hervorragende Mobilität auf dem Gefechtsfeld. Das
Stützrollenlaufwerk ist nur über Dämpfungselemente mit der Wanne verbunden, was sowohl Vibrationen
als auch den Köperschallpegel deutlich reduziert. Die Federung wird mit hydropneumatischen Dämpfern
realisiert, welche im Vergleich mit der bekannten Schwingarmbauweise erheblich kompakter bauen und
zudem eine einfache Anpassung an das Fahrzeuggewicht erlauben. Die Hauptkraftstofftanks sind direkt
in die Laufwerksträger integriert.
Als Hauptbewaffnung dient eine voll stabilisierte 30 mm MK30-2 ABM Maschinenkanone. Neben Pfeilmunition
kann damit auch Mehrzweckmunition verschossen werden, welche über einen Airburst-Modus
verfügt, was die Bekämpfung von gedeckten Zielen ermöglicht. Sekundärbewaffnung ist ein koaxiales
5.56 mm Maschinengewehr MG4. Mit der Lenkwaffe SPIKE-LR der Firma Eurospike verfügt der Puma
über eine effektive EInsatzreichweite gegen gepanzerte Ziele von bis zu 4.000 m.
Mit dem zweistufigen, modularen Schutzkonzept kann der Puma optimal den jeweiligen Erfordernissen
angepasst werden. Die Schutzklasse A (Kampfgewicht 31.5 t) ist auf den Lufttransport mit dem neuen
Airbus A400M ausgelegt und verfügt bereits über den vollständigen Minenschutz (bis 10 kg TNT). Die
Schutzklasse C (Kampfgewicht 41.0 t) bietet zusätzlich einen 360°-Schutz gegen Panzerabwehrgranaten
sowie einen Dachschutz gegen Artilleriebomblets. Das multifunktionale Selbstschutzsystem MUSS
der Firma EADS erkennt anfliegende Lenkwaffen und stört deren Lenksensorik.
Der Puma setzt neue technische Massstäbe im Bereich der Kampfschützenpanzer, ist mit einem Verkaufspreis
von 7 Millionen Euro aber gleichzeitig auch das mit Abstand teuerste Fahrzeug seiner Klasse.
Erkennungsmerkmale
� Kompakter Turm mit vertikaler Turmfront- und Turmseitenpanzerung; Hauptwaffe auf der rechten
Seite; acht Nebelwurfbecher am Turmheck; Primäroptik auf der linken Turmseite; Rundblickperiskop
zentriert auf dem Turmdach.
� Je ein Startkanister SPIKE-LR Panzerabwehrlenkwaffe pro Turmseite (Optional) sowie markanter
Sensorturm des MUSS Aktivschutzsystems auf dem Turmdach (Optional).
� Leicht geneigte Wannenseiten; Fahrerluke auf der linken Wannenseite; Kommandantenluke auf
der rechten Wannenseite; Triebwerkraum horizontal nach hinten verlaufend; Gräting auf der
rechten Seite oberhalb des zweiten Laufrades.
� Fahrwerk mit sechs Laufrädern; Spannrad hinten; Antriebsrad vorne; vier Tragrollen; Fahrwerk
abgedeckt durch leichte (Schutzstufe A) oder schwere Kettenschürzen (Schutzstufe C).
Einsatz
Deutschland 405 Puma. Die Vertragsunterzeichnung (Auftragswert 3.1 Milliarden EUR) erfolgte im Juli
2009, die Auslieferung der Fahrzeuge an die Bundeswehr soll 2020 abgeschlossen sein.
The Military Balance 2011, International Institute for Strategic Studies, 2011, ISBN 978-1-85743-606-8
Web: http://www.psm-spz.de, http://www.wikipedia.org