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PRAXIS WISSENSCHAFT TRANSFER - Elithera

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<strong>PRAXIS</strong><br />

<strong>WISSENSCHAFT</strong> <strong>TRANSFER</strong><br />

Totalendoprothese +++ Knie +++ Hüfte +++ Sensomotorische Leistungsfähigkeit +++ 7-Phasenmodell<br />

In 7 Phasen zum Erfolg<br />

Ein Programm für Patienten mit Hüft- oder Knie-TEP Robert Pfund, Fritz Zahnd, Wolfgang Laube<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Schmerz ist nach einer Hüft- oder Knie-TEP nicht das einzige Problem. Therapeuten müssen die<br />

sensomotorische Leistungsfähigkeit genauso im Blick haben wie die allgemeine körperliche<br />

Belastbarkeit. Die Resultate der Forschungsarbeit ab Seite 6 zeigen, dass bisher noch keine spezifische<br />

Empfehlung für die Therapiebelastung ausgesprochen werden kann. In diesem Beitrag stellen<br />

Ihnen die Autoren ein 7-Phasenmodell für die Rehabilitation nach Hüft- oder Knie-TEP vor.<br />

Sensomotorische<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Zielstellung für die Therapie<br />

Das Ziel der physiotherapeutischen<br />

Maßnahmen bei Patienten nach einer<br />

Totalendoprothese des Knie- oder Hüftgelenkes<br />

ist − neben der Schmerzreduktion<br />

− hauptsächlich die Verbesserung<br />

der sensomotorischen Leistungsfähigkeit<br />

sowie der körperlichen Belastbarkeit.<br />

Dies bedeutet, dass Therapeuten<br />

sowohl den sensomotorischen Lernprozess<br />

für die Alltagsbewegungen wie das<br />

Gehen und Treppensteigen im Blick<br />

haben sollen als auch die erforderlichen<br />

konditionellen Fähigkeiten Ausdauer<br />

und Kraft verbessern müssen (1-3).<br />

Um diese Ziele zu erreichen, sind in<br />

der Therapieplanung vier Faktoren mit<br />

einzubeziehen, von denen schon jeder<br />

Einzelne die Leistungsfähigkeit und<br />

Trainierbarkeit des sensomotorischen<br />

Systems reduziert:<br />

1. Chronisch fortschreitende Strukturund<br />

damit Funktionsveränderungen<br />

des sensomotorischen Systems infolge<br />

des Osteoarthroseprozesses.<br />

2. Die Auswirkungen der bisherigen<br />

Dauer der physischen Inaktivität (De-<br />

konditionierung).<br />

3. Die Folgen der Operation für die sensomotorische<br />

Funktion (2).<br />

4. Der Alterungsprozess (2).<br />

Systematischer Behandlungs -<br />

prozess<br />

Die Konsequenz kann demzufolge nur<br />

ein langfristiger, systematisch aufgebauter<br />

Behandlungsprozess über mehrere<br />

Monaten bis über ein Jahr hinaus sein,<br />

um die gewünschten Anpassungen der<br />

Funktion des sensomotorischen Systems<br />

zu ermöglichen und sukzessive die Be -<br />

lastbarkeit der passiven Anteile des Be -<br />

wegungssystems zu erreichen.<br />

In der Regel werden die Patienten<br />

postoperativ zunächst einer stationären<br />

Abb. 1_Visuelles Myofeedback zur Aktivierung<br />

des M. transversus abdominis mit dem<br />

diagnostischen Ultraschall<br />

Reha-Maßnahme zugeführt, um dann<br />

anschließend ambulant weiter physiotherapeutisch<br />

behandelt zu werden −<br />

natürlich unter Berücksichtigung der<br />

Vorgaben des Heilmittelkataloges. Der<br />

geforderte realistische Zeitrahmen zur<br />

nachhaltigen Veränderung des Bewegungssystems<br />

bedingt jedoch eine zielgerichtete<br />

Kombination einzelner Regelfälle<br />

und den jeweils nachfolgenden<br />

behandlungsfreien Intervallen.<br />

44 pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_62 [2010] 4


<strong>WISSENSCHAFT</strong> <strong>TRANSFER</strong><br />

Kombination verschiedener<br />

Interventionen<br />

Physiotherapeutische Einzeltermine<br />

(Krankengymnastik oder Manuelle Therapie),<br />

Gruppensitzungen (Krankengymnastik<br />

am Gerät) und freies eigenständiges<br />

Training der Patienten werden in<br />

sinnvoller Weise miteinander verbunden.<br />

Im nachfolgend vorgestellten 7-Phasenmodell<br />

ist die maximale Verordnungsmenge<br />

beim Indikationsschlüssel Ex3 von<br />

30 Sitzungen allerdings nicht ganz ausgeschöpft,<br />

da die tägliche Praxis zeigt, dass<br />

Verordnungen vielfach aus »Budgetgründen«<br />

reduziert werden müssen. Zweifelsohne<br />

erfordert dieses Konzept eine veränderte<br />

Sichtweise so wohl des Therapeuten<br />

als auch des Patienten.<br />

Die 7 Phasen im Einzelnen<br />

1. Einzelsitzungen − Kassenleistung<br />

Die wesentliche Komponente der 1.<br />

Phase (6 Sitzungen; 2-3 Wochen; erste<br />

Verordnung des Regelfalles über »6 x<br />

Manuelle Therapie oder Krankengym -<br />

nas tik«) stellt die physiotherapeutische<br />

Untersuchung des Patienten dar.<br />

Das Ziel im engeren Sinn besteht darin,<br />

den lokalen Befund am betroffenen Ge -<br />

lenk zu erheben (Entzündungszeichen,<br />

Zu stand der Weichteile, Schmerzsituation,<br />

passive und aktive Beweglichkeit etc.). Im<br />

weiteren Sinn kommt es darauf an, die<br />

Funktion und Kontrolle der Nachbargelenke<br />

und der gesamten Gelenkkette der<br />

unteren Extremität der gleichen sowie der<br />

kontralateralen Seite zu beurteilen und die<br />

Rumpfstabilität einzuschätzen.<br />

Das kinesiologische EMG (3), aber<br />

auch der diagnostische Ultraschall (Abb.<br />

1) können helfen, sich ein objektives Bild<br />

zur Innervationsfähigkeit eines Muskels<br />

und auch zur sensomotorischen Koordination<br />

der betroffenen Gelenkbereiche zu<br />

machen. Auf den Daten der klinischen<br />

und apparativen Untersuchung basiert<br />

der »Geschäftsplan«, in welchem die therapeutischen<br />

Maßnahmen, die Aufgabenverteilung,<br />

die gegenseitigen Erwartungen<br />

und die Kosten geklärt werden.<br />

In den verbleibenden Behandlungssitzungen<br />

werden Übungen zur Symptomreduktion,<br />

zur Optimierung der unterstützenden<br />

Faktoren, zur Verbesserung<br />

der Wahrnehmung sowie der lokalen<br />

muskulären Kontrolle angeleitet. Die<br />

Übungen müssen so gestaltet und instruiert<br />

werden, dass die Patienten sie selbstständig<br />

zu Hause ausführen können.<br />

BEDEUTUNG DES EDUKATIVEN ANTEILES<br />

Der edukative Teil der 1. Phase dient<br />

hauptsächlich der Motivation zum regelmäßigen<br />

Training sowie dem Verständnis<br />

für die Adaptationszeiten des sen -<br />

somotorischen und des passiven Be we -<br />

gungssystems. Bezogen auf die Be -<br />

we gungs ausführung ist der absolute<br />

Schwerpunkt dieser Phase der Beginn<br />

des sensomotorischen Lernens auf einer<br />

sehr einfachen Stufe.<br />

Dem Patienten Informationen und Übungen<br />

an die Hand zu geben, die dazu beitragen,<br />

das individuelle Bewegungsverhalten<br />

zu ändern und Voraussetzungen<br />

für das anschließende Training zu schaffen,<br />

sind in der 1. Phase wichtiger als die<br />

reine Konzentration auf die Reduktion<br />

der aktuellen Symptome.<br />

2. Gruppensitzungen −<br />

Kassenleistung<br />

Nachdem in der 1. Phase ausschließlich<br />

Einzelbehandlungen stattfanden, werden<br />

in dieser Phase zwei einstündige<br />

Therapie-(Trainings-)Sitzungen pro Wo -<br />

che in Kleingruppen durchgeführt (12<br />

Sitzungen; 6 Wochen; zweite und dritte<br />

Verordnung des Regelfalles über »Krankengymnastik<br />

am Gerät«).<br />

Die Betreuung und Anleitung erfolgt<br />

durch den Therapeuten, der auch die<br />

Einzelsitzungen der ersten Phase betreute<br />

und deshalb den Patienten gut kennt.<br />

Der Schwerpunkt der therapeutischen<br />

Belastungen richtet sich auf die Weiterführung<br />

des sensomotorischen Lernprozesses.<br />

Damit direkt verknüpft steht die<br />

Aufgabe, den lang dauernden Vorgang<br />

der Belastbarkeitsentwicklung der Ge -<br />

webestrukturen zu beginnen.<br />

Die Belastbarkeit hat dabei mehrere<br />

Aspekte. An ihr wesentlich beteiligt sind<br />

die Faktoren Bewegungsökonomie be -<br />

ziehungsweise sensomotorische Koordination,<br />

die Ermüdungsresistenz während<br />

der Therapiesitzung sowie die<br />

Erholungsfähigkeit danach und die Be -<br />

las tungsverträglichkeit der Bindegewebsstrukturen<br />

insbesondere des betroffenen<br />

Gelenkes. Dies hat direkte Konsequenzen<br />

für den weiteren Belastungsaufbau.<br />

Es kommt primär darauf an, die<br />

optimale Bewegungsausführung zu entwickeln<br />

und diese mit relativ geringer<br />

bis mitt lerer Belastungsintensität im<br />

Sinne der Ausdauerkraftbelastung (4) in<br />

Serien häufig zu wiederholen.<br />

Dieser Trainingsmodus sichert zu -<br />

gleich eine gute Kontrolle der Bewegungsqualität.<br />

Über die hohe Bewegungsanzahl<br />

bei mittlerer Intensität<br />

wird ein systematisch dosierter Reiz für<br />

die Entwicklung der Festigkeit und<br />

damit Belastbarkeit der Bindegewebsstrukturen<br />

gesetzt. Desgleichen wirkt<br />

ein adäquater Reiz auf den Knochen. Die<br />

Kraftfähigkeit wird bereits über die sensomotorische<br />

Koordination beeinflusst,<br />

denn die erste Phase der Kraftverbesserung<br />

ergibt sich immer aus dem bewegungsspezifischen<br />

Lernprozess. Die Er -<br />

müdungsresistenz gegenüber den Therapiebelastungen<br />

und die Erho lungs -<br />

fähigkeit sind ausschließlich eine Funktion<br />

der Ausdauerleistungsfähig- >>><br />

pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_62 [2010] 4 45


<strong>WISSENSCHAFT</strong> <strong>TRANSFER</strong><br />

keit. Deshalb ist das Ausdauertraining<br />

(Abb. 2) die zweite tragende Säule dieser<br />

zweiten Phase. Ebenfalls wichtig sind<br />

Therapie belastungen mit Gerät (Abb. 3).<br />

ERREICHEN DER »PLATZREIFE«<br />

Im Ergebnis der 2. Phase kennt der<br />

Patient spezifische Übungen für sein<br />

Bewegungsproblem. Er ist in die korrekte<br />

Bewegungsausführung eingewiesen und<br />

sollte auch fähig sein, Bewegungsfehler<br />

zu erkennen und zu korrigieren. Des Weiteren<br />

sammelte er Erfahrungen in der<br />

Belastungsdosierung, wodurch Überbelastungen<br />

minimiert werden können. Bis<br />

zur 10. Trainingseinheit der 2. Phase wird<br />

ein individueller Trainingsplan erarbeitet,<br />

den der Patient dann selbstständig<br />

umsetzen soll. Die Fähigkeit zur Selbstständigkeit<br />

wird in den beiden abschließenden<br />

Sitzungen kontrolliert. Damit<br />

solIte die »Platzreife« für das freie, selbstverantwortliche<br />

Training erreicht sein.<br />

3. Freies Training − Selbstzahlerleistung<br />

Der Patient trainiert eigenständig mindestens<br />

zwei- und maximal dreimal für<br />

etwa eine Stunde in der Woche nach seinem<br />

Trainingsplan aus der 2. Phase (24-<br />

36 Sitzungen; 12 Wochen).<br />

Um mögliche Fehler bei der Übungsausführung<br />

zu reduzieren, werden zwei<br />

Kontrolltermine in der Kleingruppe vereinbart.<br />

Diese dienen nicht dazu, den<br />

Übungsplan neu zu schreiben, sondern<br />

nur der Ausübungsüberprüfung. Während<br />

dieser Phase muss durchgängig<br />

gesichert bleiben, dass der Patient bei<br />

Beschwerden sofort Kontakt mit dem<br />

Therapeuten aufnehmen kann. Die 3.<br />

Phase stellt den notwendigen zeitlichen<br />

Rahmen dar, den der Organismus benötigt,<br />

sich an die Reize der Übungen aus<br />

der 2. Phase anzupassen. Nachdem der<br />

Patient drei Monate selbstständig übte,<br />

ist das durch den Heilmittelkatalog vor-<br />

7. Freies Training − Selbstzahlerleistung<br />

Die Patienten trainieren nun die Inhalte,<br />

Umfänge und Intensitäten des aktuellen<br />

Trainingsplanes und lassen bei der Be -<br />

las tungsgestaltung die gesammel ten<br />

Erfahrungen einfließen (24-36 Sitzungen;<br />

3 Monate). Auch in dieser letzten Phase<br />

finden zwei Kontrolltermine zur Übergegebene<br />

therapiefreie Intervall vorbei<br />

und es besteht die Möglichkeit, einen<br />

neuen Regelfall beginnen zu lassen.<br />

4. Gruppensitzungen − Kassenleistung<br />

In der 4. Phase wird die erste Verordnung<br />

des neuen Regelfalles über Krankengymnastik<br />

am Gerät wirksam (6 Sitzungen;<br />

3 Wochen). Es wird nun mit<br />

erfahrenen Patienten effektiv in Kleingruppen<br />

trainiert.<br />

Je nach klinischem Zustand und sensomotorischem<br />

Fortschritt wird das Ziel verfolgt,<br />

das Bewegungsprogramm auszuweiten<br />

und die Dosierungen dem ver än -<br />

derten Leistungs- und Funktions ni veau<br />

anzupassen. Es werden koordinative Belastungen<br />

mit gestiege nem Schwierigkeitsgrad,<br />

beispielsweise durch Bewegungskombination,<br />

hinzugefügt und die Dauer<br />

sowie eventuell die Intensität der Ausdauerbelastungen<br />

er höht. Hinsichtlich der<br />

Kraft werden die Belas tungen nach Möglichkeit<br />

in den Intensitätsbereich der Maximalkraft<br />

aufge stockt. Daraus resultiert ein<br />

neuer beziehungsweise erweiterter Trainingsplan,<br />

der auf den funktionellen Verbesserungen<br />

der bisherigen Therapie be -<br />

ruht.<br />

5. Freies Training − Selbstzahlerleistung<br />

In der nachfolgenden 5. Phase trainiert<br />

der Patient wieder eigenverantwortlich<br />

und setzt das modifizierte und angepass -<br />

te Trainingsprogramm um (24-36 Sitzungen;<br />

12 Wochen).<br />

Auch in dieser Phase umfasst das Programm<br />

Belastungen für alle Körperregionen<br />

und damit auch für den Schultergürtel,<br />

über dessen Belastung auch die<br />

Rumpfmuskulatur angesprochen wird<br />

(Abb. 4). Wie in Phase 3 erhält der Pa tient<br />

zwei Termine zur Kontrolle. Da jetzt gegebenenfalls<br />

auch Maximalkraftbelastungen<br />

ausgeführt werden, kann das Training auf<br />

zweimal pro Woche reduziert werden, um<br />

den erforderlichen Erholungszeitraum zur<br />

Verfügung zu stellen. Werden aber in den<br />

Krafttrainingseinheiten unterschiedliche<br />

Schwerpunkte gesetzt, ermöglicht dies gut<br />

ein dreimaliges Training in der Woche. Die<br />

5. Phase stellt somit erneut ein durch den<br />

Heilmittelkatalog vorgegebenes therapiefreies<br />

Intervall dar.<br />

6. Gruppensitzungen − Kassenleistung<br />

Auch in dieser Phase wird die erste Verordnung<br />

eines neuen Regelfalles über<br />

Krankengymnastik am Gerät wirksam (6<br />

Sitzungen; 3 Wochen). Das Training<br />

erfolgt wieder zweimal wöchentlich in<br />

der Kleingruppe und der bestehende<br />

Übungsplan wird erneut an die bisherigen<br />

Ergebnisse adaptiert.<br />

Abb. 2_Fahren auf dem Ergometer zur<br />

Verbesserung der Ausdauer<br />

46 pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_62 [2010] 4


<strong>WISSENSCHAFT</strong> <strong>TRANSFER</strong><br />

a<br />

b<br />

Abb. 3_Therapiebelastungen mit Gerät<br />

a_Belastung zum Training der extensorischen Muskelkette der unteren Extremität mit<br />

gleichzeitiger stabilisierender Funktion der Rumpfmuskulatur; durch die Neigungsveränderung<br />

des Schlittens kann eine angepasste Dosierung erfolgen<br />

b_Beispielbelastung zur Schulung des Gleichgewichtsverhaltens während einer von vielen<br />

möglichen und notwendigen Balanceaufgaben<br />

prüfung gesundheitlicher Aspekte und<br />

des Trainingsplanes statt.<br />

Ausblick<br />

Eigenverantwortlichkeit<br />

Mit diesem 7-Phasenprogramm absolviert<br />

der Patient einen Gesamttherapiezeitraum<br />

von 51 Wochen, in dem sich<br />

Kassenleistung und selbstverantwortliches<br />

Training als Selbstzahlerleistung<br />

systematisch abwechseln. Nur wenn ein<br />

solch langer Zeitraum effektiv genutzt<br />

ROBERT PFUND<br />

FRITZ ZAHND<br />

wird, kann sehr wahrscheinlich ein<br />

gutes und stabiles therapeutisches Er -<br />

gebnis erzielt werden. Zudem erwirbt<br />

der Patient die notwendigen Kenntnisse<br />

und praktischen Erfahrungen zur Veränderung<br />

seines Bewegungsverhaltens hin<br />

zur eigenverantwortlichen Aktivität.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Ein solch langfristiges therapeutisches<br />

Programm nähert sich sehr intensiv den<br />

korrekten Trainingskriterien und das ist<br />

der einzige Weg für ein stabiles Therapie -<br />

ergebnis. Es herrscht die gängige Praxis<br />

Physiotherapeut, Manualtherapeut OMT, Grad. Cert. Adv. Manip.<br />

und Master of Applied Science in Physiotherapy (University of South<br />

Aus tra lia, Adelaide); Mastertrainer GRAVITY ® Post Rehab; arbeitet<br />

u.a. in ter national als Dozent für MT; Mitinhaber einer PT-Praxis für<br />

MT und Training; Co-Autor mehrerer Fachbücher sowie Autor diverser<br />

Artikel. Kontakt: pfund@fetzer-pfund.de<br />

MPthy, PT-OMT, ACSM certified; PT, Postgraduate Diploma MT,<br />

Master »Musculoskeletal and Sports Physiotherapy« der UniSA in<br />

Adelaide, Australien; Ergänzungsstudium für Training u. Gesundheit<br />

an der Uni Basel u. »HFI« des American College of Sports Medicine;<br />

freier Mitarbeiter in Privatpraxis, Dozent für MT u. MTT sowie Co-<br />

Autor mehrerer Fachbücher, Autor diverser Artikel in MT u. MTT.<br />

Abb. 4_Über Belastungen des Schultergürtels<br />

wird die Rumpfmuskulatur und damit<br />

die Rumpfstabilität beeinflusst<br />

jeden Regelfall als in sich geschlossen<br />

anzusehen. Das ist jedoch nicht adäquat,<br />

um langfristige und nachhaltige Veränderungen<br />

im sensomotorischen System<br />

und am Bewegungsapparat zu erzielen.<br />

Sowohl in der Aus- und Weiterbildung<br />

der Physiotherapeuten und Ärzte als<br />

auch bei der nächsten Überarbeitung der<br />

Richtlinien (beispielsweise im Heilmittelkatalog)<br />

sollten Modelle wie das 7-Phasenprogramm<br />

berücksichtigt werden. –<br />

ABBILDUNGEN<br />

Alle Fotos dieses Beitrags von Robert Pfund<br />

LITERATUR<br />

Quellen (1) bis (4) unter:<br />

www.physiotherapeuten.de/exclusiv/<br />

archiv/2010/pt04_pfund_literatur.pdf<br />

!<br />

LESEN SIE AUCH<br />

<strong>WISSENSCHAFT</strong>_SYSTEMATISCHER<br />

REVIEW<br />

Training und Rehabilitation nach Total -<br />

endoprothese<br />

_Wolfgang Laube, Seite 6<br />

LEHRE_<strong>WISSENSCHAFT</strong> VERSTEHEN<br />

Was ist eigentlich Standardtherapie?<br />

_Tanja Bossmann, Seite 24<br />

pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_62 [2010] 4 47

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