Pfauenziege - Arche Austria
Pfauenziege - Arche Austria
Pfauenziege - Arche Austria
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Woher kommt die <strong>Pfauenziege</strong> und unter<br />
welchen Umweltbedingungen ist sie<br />
entstanden?<br />
Ihr Anblick widerlegt die Meinung, „<strong>Pfauenziege</strong>“ könnte<br />
etwas mit dem gleichnamigen Vogel zu tun haben. Die<br />
Bezeichnung leitet sich von „pfaven“ ab und bedeutet im<br />
Rätoromanischen „gefleckt“. Durch einen Schreibfehler<br />
wurde einst aus dem „V“ ein „U“.<br />
Die frühesten Beschreibungen von <strong>Pfauenziege</strong>n stammen aus<br />
den 1880er Jahren aus der Schweiz. Ob die <strong>Pfauenziege</strong><br />
ursprünglich auf dieses Land beschränkt war, ist aber sehr zu<br />
bezweifeln. Belege für ihr Vorkommen in den 1930er Jahren<br />
liefern Fotos u. a. aus Salzburg und der Steiermark.<br />
Auch alte Lokalnamen, wie zum Beispiel „Stubaier Gansen“ in<br />
Tirol oder die „Steirer Goaß“ in den Gebirgsgauen Salzburgs<br />
sprechen für deren lange Etabliertheit.<br />
Mit einer regelmäßigen Erhaltungsarbeit an der <strong>Pfauenziege</strong><br />
begann man in der Schweiz erst 1989, in Österreich Anfang der<br />
1990er Jahre. Ab 1997 werden Österreichische <strong>Pfauenziege</strong>n<br />
zuchtverbandmäßig gezüchtet. Von anfangs zwei<br />
Herdebuchzüchtern und etwa 15 Tieren in Salzburg und<br />
Niederösterreich wächst der Bestand heute in fast allen<br />
Bundesländern kontinuierlich.<br />
Kontaktadressen<br />
Spartenbetreuerin:<br />
Dr. Ruth M. Wallner<br />
Fröstlbergweg 43, 5661 Rauris<br />
t_ +43 (0) 664 52 10 449<br />
e_ ruth.wallner@lebensministerium.at<br />
Verantwortliche Organisation:<br />
Salzburger Landesverband f. Schafe und Ziegen<br />
Schwarzstraße 19, 5024 Salzburg<br />
t_ +43 (0) 662 870 571-0<br />
f_ +43 (0) 662 870 571-323<br />
e_ sz@lk-salzburg.at<br />
i_ www.schafe.co.at oder www.ziege.co.at<br />
ARCHE AUSTRIA – Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen<br />
Stiftung 11, 4294 St. Leonhard/Freistadt<br />
t_ +43 (0) 664 51 92 286<br />
e_ office@arche-austria.at<br />
i_ www.arche-austria.at<br />
Text: Dr. Ruth M. Wallner<br />
Bilder: Dr. Ruth M. Wallner<br />
arche ustria<br />
verein zur erhaltung gefährdeter haustierrassen<br />
<strong>Pfauenziege</strong><br />
R A S S E P O R T R A I T
Erhaltungsbemühungen<br />
Größe in cm:<br />
Widerristhöhe 75-85 70-80<br />
Kreuzhöhe 74-85 69-80<br />
Rumpflänge 100-120 90-110<br />
Kopflänge 35-40 33-38<br />
Brustumfang 90-100 80-90<br />
Gewicht mind. in kg 70-80 50-60<br />
Rassecharakteristika<br />
Horntragender Bergziegentyp mit ausgesprochenen<br />
Geschlechtsmerkmalen.<br />
Färbung<br />
Die vordere Körperhälfte bis über das Schulterblatt ist<br />
überwiegend hell mit schwarzem Aalstrich. Die hintere<br />
Körperhälfte ist überwiegend schwarz, die Flanken hell,<br />
Schwanzoberseite hell, der Aalstrich im dunklen Feld sollte<br />
ebenfalls hell sein. Das Babykleid von Kitzen ist oft deutlich<br />
heller, der weiße Flankenfleck oft noch nicht geschlossen.<br />
Milch (470 – 500 kg / 210 d) Fleisch<br />
gefährdet<br />
Die Vermehrung des Bestandes an rassetypischen Tieren bei<br />
gleichzeitiger Erhaltung einer größtmöglichen Bandbreite des<br />
österreichischen Genmaterials, sowie das Gewinnen weiterer<br />
ernsthafter Züchter und deren herdbuchmäßige Zusammenarbeit<br />
ist das Vordringlichste zur Erhaltung des autochthonen<br />
österreichischen Materials.<br />
Die Förderung der <strong>Pfauenziege</strong> als gefährdete österreichische<br />
Generhaltungsrasse bietet einen weiteren Anreiz für ernsthafte<br />
Zucht- und Vermehrungsarbeit.<br />
Beine<br />
Unterarm und Unterschenkelaußenseite hell, Stiefel schwarz;<br />
Kopf<br />
Blesse vom Hornansatz bis zum Maul; schwarze streifenförmige<br />
Augenflecken von der Hornbasis bis zum Maul<br />
verjüngend; Wangen hell mit schwarzen, sichelförmigen<br />
Wangenstrichen, die sich in Richtung Mundwinkel verjüngen,<br />
diesen aber nicht erreichen müssen; Ohrinnenseite<br />
und Umgebung des Maules sind meist dunkel pigmentiert.<br />
Mit zunehmendem Alter und besonders im männlichen<br />
Geschlecht dunkelt nicht selten die Stirnblässe zu.<br />
Scheckung<br />
Die Scheckung der <strong>Pfauenziege</strong> wird dominant vererbt.<br />
Haarkleid<br />
Haare fein und dicht, kurz bis mittellang. Besonders beim<br />
männlichen Geschlecht der <strong>Pfauenziege</strong>n in Österreich ist<br />
neben dem Kinnbart ein längeres Haarkleid an Brust und<br />
Aalstrich häufig.<br />
Leistung<br />
gute Bemuskelung und stabiles Skelett; gesund und<br />
widerstandsfähig, anpassungsfähig, gutes Sozialverhalten,<br />
geländegängig, gute Wüchsigkeit, fruchtbar und langlebig,<br />
guter Futterverwerter bei bescheidenen Futteransprüchen;<br />
wo die züchterische Auslese nicht zugunsten äußerer<br />
Merkmale vernachlässigt wurde, gute und an die anderen<br />
Gebirgsziegenrassen heranreichende Milch- und<br />
Fleischproduktion. Die Jahresmilchleistung wird für 210<br />
Melktage mit 470 bis 500 kg angegeben. In Niedersachsen<br />
werden <strong>Pfauenziege</strong>n wegen ihrer guten Mastfähigkeit als<br />
Fleischziegen gehalten. In der Schweiz gelten <strong>Pfauenziege</strong>n<br />
als Milch- und Fleischtiere mit entsprechendem Zuchtziel.<br />
Zuchtziel in Österreich<br />
• Gesundheit, Fruchtbarkeit und Langlebigkeit; guter Wuchs,<br />
Geländegängigkeit, Futterverwertung und<br />
Muttertiereigenschaften.<br />
• Färbung und Größe wie beschrieben<br />
• Kopf edel und leicht, gehörnt<br />
• Körper harmonisch, robust, breit und tief, gut bemuskelte<br />
Schultern und Schenkel; Gliedmaßen sehnig und mittelstark,<br />
parallel gestellt, Gelenke trocken, Fesseln kräftig und mäßig<br />
entwickelt; Klauen hart und geschlossen, Gangart lebhaft,<br />
leicht und gerade; guter Wuchs und ausgesprochene<br />
Geschlechtsmerkmale<br />
• Euter: drüsig, gleichmäßig entwickelt (gut ausgebildetes<br />
Voreuter), breit aufgehängt, Zitzen gut gestellt und gut<br />
angesetzt, mittlere Dicke und Länge; gute Milchleistung