Kursunterlagen Fütterung von Prof.Dr.med.vet. Michael Hässig - OKV
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"<br />
Samstag, 4. Februar 2012"<br />
WEF am Tierspital Zürich"<br />
"<br />
Pferdefütterung"<br />
Annette Liesegang<br />
"Gudrun Fechner "Brigitte Wichert "<strong>Michael</strong> <strong>Hässig</strong>"<br />
PD <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>vet</strong> " <strong>med</strong>. <strong>vet</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>vet</strong>. " "<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>vet</strong>."<br />
IInstitut für Tierernährung "Institut für Tierernährung "Institut für Tierernährung "Abteilung Ambulanz & "<br />
" " " " " "Bestandes<strong>med</strong>izin"<br />
"<br />
"<br />
Vetsuisse-Fakultät Zürich, Universität Zürich"
Zeitplan<br />
Morgen Nachmittag Thema Referent<br />
0900 – 0905 1300 – 1305 Begrüssung,<br />
Einleitung<br />
<strong>Hässig</strong><br />
0905 – 0925 1305 – 1325 Theorie 1 <strong>Hässig</strong><br />
0925 – 0945 1325 – 1345 Theorie 2 Liesegang<br />
0945 – 1005 1345 – 1405 Theorie 3 Wichert<br />
1005 – 1015 1405 – 1415 Fragen Alle<br />
1015 – 1030 1415 – 1430 Pause <strong>OKV</strong>/WEF<br />
1030 – 1100 1430 – 1500 Posten 1/2/3 Alle<br />
1100 – 1130 1500 – 1530 Posten 1/2/3 Alle<br />
1130 – 1200 1530 – 1600 Posten 1/2/3 Alle<br />
Posten 1: Futtergewicht schätzen<br />
Posten 2: Futterqualität beurteilen<br />
Posten 3: Futterbeipackzettel interpretieren
Bevor wir im mg-Bereich korrigieren muss der kg-Bereich<br />
stimmen<br />
(<strong>Prof</strong>. Marcel Wanner, emeritierter <strong>Prof</strong>. für Tierernährung<br />
Zürich)
Zusammenfassung <strong>Fütterung</strong><br />
• Heu 7 - 9 kg in 3 Rationen<br />
• Hafer 2 - 8 kg in 2 Rationen<br />
• Wasser 20 - 30 lt möglichst frisch, 10 - 20° C
Länge, Volumen der Verdauungsorgane,<br />
Dauer Nahrungspassage (500 kg KG)!<br />
Länge m" Volumen<br />
lt"<br />
Schlund" bis 1,5" 10-15 s"<br />
Magen" 18" 1-5 h"<br />
Dünndarm" 16-24" 64" 1,5 h"<br />
Blinddarm" 1" 34" 15-20 h"<br />
Grimmdarm" 6-8" 96" 18-24 h"<br />
Mastdarm" 0,2-0,3" 1-2 h"<br />
insgesamt" bis 35" bis 210" 35-50 h"<br />
Dauer der<br />
Nahrungspassage"
<strong>Fütterung</strong>sintervall<br />
• bis 4 kg: mind. 2mal<br />
• 4 -6 kg: mind. 3mal<br />
• über 6 kg: mind. 4mal
Regeln zur <strong>Fütterung</strong><br />
• Konzentrierte Futtermittel müssen dosiert<br />
werden<br />
• Kleinere Mahlzeiten entsprechen dem<br />
natürlichen Bedürfnis des Pferdes<br />
• Bei Pferden mit hohem Energiebedarf kann<br />
durch konzentrierte Futtermittel sowie<br />
Zerkleinerung <strong>von</strong> Rauhfuttermitteln die<br />
Gesamt-Energieaufnahme gesteigert werden
Risiko Kolik
<strong>Fütterung</strong>sfehler, die Koliken bzw. Hufrehe begünstigen oder verursachen<br />
können (Meyer, Pferdefütterung, Tab. 73)<br />
1) Fehler in Fultermittelauswahl oder Rationszusammensetzung<br />
- zu rohfaserarme, stärkereiche FM (Weizen, Roggen)<br />
Verkleisterungsgefahr im Magen, Fehlgärungen, Magen- und<br />
Darmkatarrhe, Tympanien, Magenüberladungen<br />
- einseitige Verwendung rohfaserreicher, sperriger, eiweißarmer FM (Stroh)<br />
Obstipationen im Blinddarm und Kolon<br />
- langfaseriges Futter, das ungenügend gekaut wird (z. B. Rotklee in der<br />
Blüte)<br />
Faserkonglobate im kleinen Kolon<br />
- blähendes Futter (junges Grünfutter, Leguminosen, Klee, Luzerne,<br />
Kohlgewächse, Äpfel,Brot)<br />
Tympanien im Blinddarm und Kolon<br />
- Überhöhte Mengen an FM mit hohem Mg- und P-Gehalt (Kleien,<br />
Nachmehle)<br />
Darmsteinbildung
2) Ungenügende Futterqualität<br />
- verschimmeltes Futter: Stroh, Einstreu, Getreide, Brot, Mischfutter<br />
Kolonobstipationen, Magentympanien und -rupturen, Magen- und<br />
Darmkatarrhe, Hufrehe<br />
- ungenügend abgelagertes Heu bzw. Hafer<br />
Magen- und Darmkatarrhe, Hufrehe<br />
- Grünfutter, das in Haufen gelegen und sich erwärmt hat<br />
Tympanien<br />
- angefaulte oder gefrorene FM (Rüben, Kartoffeln, Silage)<br />
Magen- und Darmkatarrhe, Hufrehe<br />
- stark verschmutzte FM (Rüben, Kartoffeln)<br />
Magen- und Darmkatarrhe, Sandkolik<br />
- Stroh mit hohem Windhalmanteil<br />
Ileumobstipationen
3) Fehler in der Futterzubereitung<br />
- zu kurz gehäckseltes Stroh (unter 2-3 cm)<br />
Blinddarm-, Kolon-, Hüftdarmobstipationen<br />
- kurz geschnittenes Gras (Rasenmäher)<br />
Colon- Hüttdarmobstipationen (Verfilzung)<br />
- Zucker- oder Trockenschnitzel nicht eingeweicht<br />
Quellung --> Schlundverstopfung, primäre Magenüberladung
4) Fehler in der Haltungs-, <strong>Fütterung</strong>s- und Tränktechnik<br />
- zu wenig Mahlzeiten, zu große Mengen hochverdauliche Futtermittel pro Mahlzeit<br />
Fehlgärungen Magen; pH-Wert-Abfall Caecum<br />
wählerische Futteraufnahine Hufrehe<br />
- unregelmäßige Futterzeiten<br />
- unkontrollierter Zugang zum Kraftfutter<br />
primäre Magenüberladung<br />
- plötzlicher Futterwechsel, besonders beim Übergang zum Grünfutter<br />
Hufrehe<br />
- zu starke körperliche Belastung unmittelbar nach der <strong>Fütterung</strong><br />
- zu kaltes Wasser<br />
- zu große Wasseraufnahme während des Fressens<br />
- Wassermangel (abgestellte Selbsttränke!, hohe Schweißverluste)<br />
Obstipationen?
Fressen muss man es auch noch können
Grundlage der <strong>Fütterung</strong><br />
Energie (VEP)<br />
In MJ<br />
Kraft<br />
Ausdauer<br />
Leistung<br />
Futter<br />
Was braucht das Pferd?<br />
Protein (VPP)<br />
In g<br />
Gesundheit<br />
Muskeln<br />
Verarbeitung der Energie<br />
10<br />
5<br />
0<br />
10<br />
5<br />
0<br />
VEP<br />
VEP<br />
VPP<br />
VPP<br />
Leistungsbedarf (Art der Leistung, Länge der Leistung)<br />
Erhaltungsbedarf (Grösse, Gewicht, Alter)<br />
Was bekommt das Pferd?<br />
Benötigte Menge für Erhaltung und Leistung<br />
Ergänzungsfutter<br />
Hafer<br />
Heu
Pferd ≠ Pferd<br />
KG ausgewachsener Pferde verschiedener Rassen (Durchschnitt vor Stuten und<br />
Wallachen) (Meyer, Pferdefütterung, Tab. I nach Gesellschaft für<br />
Ernährungsphysiologie der Haustiere 1982)<br />
Rasse<br />
kg LM<br />
Shetland-Pony 150-250<br />
Dartmoor-Pony 220-340<br />
Welsh-Pony 280-325<br />
Deutsches Reitpony 300-350<br />
Isländer 400-450<br />
Araber Um 450<br />
Haflinger Um 460<br />
Fjordpferd 480-500<br />
Vollblut 450-520<br />
Quarter Horse Um 530<br />
Deutsches Warmblut 550-650<br />
Deutsches Kaltblut 700-740<br />
Ardenner 800-850
Empfehlungen für die tägliche Versorgung ausgewachsener Pferde im<br />
Erhaltungsstoffwechsel mit verd. Energie (vE) und verd. Rohprotein (vRp) g vRp:<br />
MJVE = 5: 1 (Meyer, Pferdefütterung, Tab. 16, nach Gesellschaft für<br />
Ernährungsphysiologie der Haustiere 1982)<br />
KG<br />
Ausgewachsen<br />
kg<br />
verd.<br />
Energie<br />
MJ<br />
Erhaltungsbedarf<br />
100 19,0 95<br />
200 31,9 160<br />
300 43,3 216<br />
400 53,6 268<br />
500 63,6 318<br />
600 72,6 363<br />
700 81,6 408<br />
800 90,0 450<br />
verd.<br />
Rohprotein<br />
g
Leistungsbedarf
Zuviel ist zuviel
Futter ≠ Futter
Pferd ≠ Kuh<br />
Verdaulichkeit der organischen Futtersubstanz beim Pferd und Wiederkäuer<br />
(Mittelwerte), in %<br />
Pferd<br />
Wiederkäuer<br />
Stroh 35 50<br />
Wiesenheu 50 55-60<br />
Luzerneheu 50 60<br />
Grünfutter 65 70<br />
Hafer 70 70<br />
sonstiges Getreide 80-85 80-90<br />
Rüben 85 85-90<br />
(Meyer, Pferdefütterung, Tab. 11)
Verschiedene Varianten sind möglich
Es muss nicht immer Heu und Hafer sein
Mash (klassisches Rezept)<br />
Hafer 1000 g<br />
Chrüsch 800 g<br />
Leinsamen 200 g<br />
Kochsalz 20 g<br />
Zubereitung: Alles ausser Chrüsch rnit heissen Wasser<br />
abdecken und gut mischen.<br />
Chrüsch darauf geben und 4 Stunden ziehen lassen. Vor der<br />
<strong>Fütterung</strong> nochmals mischen.
Individueller <strong>Fütterung</strong>splan<br />
MH12<br />
Erhaltung VEP VPP<br />
MJ g<br />
400kgKG 53.6 268<br />
500kgKG 63.6 318<br />
600kgKG 72.6 363<br />
700kgKG 81.6 408 ............ MJ ............g<br />
bei Weidegang minus 15 - 50% ............ MJ ............g<br />
Leistung (pro 10 Min., pro 100kgKG)<br />
MJ g Gewicht Zeit<br />
Schritt 0.2 0.1 x........../100kgKG x.........Min./10............ MJ ............g<br />
Trab 0.8 0.4 x........../100kgKG x.........Min./10............ MJ ............g<br />
Galopp 2.5 3.0 x........../100kgKG x.........Min./10............ MJ ............g<br />
Höchstleistung/km 4.0 3.0 x........../100kgKG ............ MJ ............g<br />
Total aus Erhaltung und Leistung<br />
............ MJ ............g<br />
Futtermittel (pro kg)<br />
Heu 8.1 40 (max. 15kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Gras 2.0 19 (max. 70kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Hafer 11.6 86 (max. 10kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Maissilage 3.0 14 (max. 15kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Mischfutter 12 70 (max. 10kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Stroh 5.5 10 (max. 6kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Total aus Futtermittel<br />
.........kg ............ MJ ............g<br />
minus Total aus Erhaltung und Leistung<br />
............ MJ ............g<br />
Zu korrigierende Differenz<br />
............ MJ ............g<br />
Korrektur<br />
mit:.......................... ...... ...... (max. ......kg) .........kg ............ MJ ............g<br />
Korrigierte Futterration .........kg ............ MJ ............g<br />
Mahlzeiten<br />
bis 4kg<br />
bis 6kg<br />
über 6kg<br />
in 2x O<br />
in 3x O<br />
in 4x O<br />
Mineralsalze (pro 100kgKG; nicht kumulieren)<br />
handelsübliches vitaminisiertes<br />
Mineralsalz Mineralsalz<br />
Kalzium bei Grundfutter 15g/Tag ---<br />
Magnesium bei Grasfutter 15g/Tag ---<br />
Natrium bei Grasfutter 15g/Tag ---<br />
Vitamin A bei Heu/hafer --- 10g/Tag<br />
Vitamin E bei Heu/Hafer --- 10g/Tag<br />
Folsäure bei kein Grünfutter --- 10g/Tag<br />
Benötigte Salzzugabe .........g/Tag .......g/Tag
Posten 1<br />
Kuhstall Nutztierklinik<br />
Posten 2<br />
Kuhstall Nutztierklinik<br />
Posten 3<br />
GHS<br />
Hier sind wir<br />
1 > 2 > 3 2 > 3 > 1 3 > 1 > 2