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Referat Markus Akermann

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Jahresabschluss 2004 und Ausblick 2005<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Akermann</strong>, CEO<br />

Theophil H. Schlatter, CFO<br />

Es gilt das gesprochene Wort.<br />

2. März 2005


Wichtige Fakten im Überblick (1)<br />

Im Jahr 2004 hat die Weltwirtschaft an Dynamik gewonnen. Die Nachfrage<br />

nach Holcim-Produkten nahm in allen Konzernregionen zu. Dank einem<br />

starken vierten Quartal wurden die Ertragsprognosen sogar deutlich<br />

übertroffen. Es ist Holcim gelungen, die operativen Ergebnisse und den<br />

Konzerngewinn erneut zu steigern. Bemerkenswert sind die bedeutend<br />

besseren Margen und der höhere Gewinn pro Aktie. Der Verwaltungsrat<br />

beantragt deshalb der Generalversammlung eine Erhöhung der<br />

Bruttodividende auf CHF 1.25 pro Namenaktie.<br />

Die letztjährige Kapitalerhöhung erlaubte Holcim, die seit 2001 getätigten<br />

Investitionen sowie den Auskauf der Minderheiten bei Holcim Apasco in<br />

Mexiko mit Eigenkapital zu unterlegen. Per Jahresende 2004 hat Holcim in<br />

El Salvador die Mehrheit an Cemento de El Salvador erworben.<br />

Die solide Bilanz gestattet auch, zwei grosse Projekte anzugehen – das eine<br />

mit Aggregate Industries in Grossbritannien bzw. den USA und das andere in<br />

Indien.<br />

Europa (2)<br />

Die kräftige globale Konjunkturerholung hat die europäische Wirtschaft zurück<br />

auf den Wachstumspfad gebracht.<br />

In diesem günstigen Umfeld war die Bauwirtschaft in den meisten Ländern im<br />

Aufwind.<br />

In Südspanien und Norditalien sorgten die Erweiterung der<br />

Verkehrsinfrastruktur und der private Hausbau für eine hohe Dynamik. In<br />

Frankreich stimulierten staatliche Förderprogramme den Wohnbau. In der<br />

Schweiz waren vor allem die zementintensiven Tunnelbauten von Bedeutung.<br />

Leider setzte sich in Deutschland die Baurezession im achten<br />

aufeinanderfolgenden Jahr fort. In Ost- und Südosteuropa zog die<br />

Zementnachfrage kräftig an. Bemerkenswert war auch die rege Bautätigkeit in<br />

der Grossregion Moskau.<br />

Positionen in Europa (3)<br />

In dieser Konzernregion hat Holcim umfangreiche Programme zur<br />

Effizienzsteigerung umgesetzt und die industrielle Basis regional verstärkt.<br />

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme von neuen Ofenlinien im slowakischen<br />

Werk Rohožník und im rumänischen Alesd sowie der vollständigen<br />

Übernahme des Zementwerkes Pleven im Norden von Bulgarien hat Holcim<br />

die Zementkapazitäten in diesen Märkten auf das künftige Wachstum<br />

ausgerichtet. Ein bedeutender Schritt war die Integration der russischen Alpha<br />

Cement in den Holcim-Konzern.<br />

Fakten zu Europa (4)<br />

Die überdurchschnittliche Mengensteigerung ist neben der höheren<br />

Nachfrage in erster Linie der verstärkten Präsenz in Schlüsselmärkten mit<br />

soliden Wachstumsraten zu verdanken.<br />

2


Praktisch alle Konzerngesellschaften erzielten zum Teil erheblich bessere<br />

operative Resultate. Hauptgrund waren die höheren Verkaufsvolumina und<br />

die gestiegene Effizienz.<br />

Hervorzuheben sind die guten Geschäftsabschlüsse in Spanien, Italien und<br />

der Schweiz sowie die substantiellen Fortschritte in Ost- und Südosteuropa.<br />

Trotz anhaltend schwieriger Marktsituation konnte Holcim Deutschland die<br />

Preise im letzten Jahr wieder anheben und den Vorjahresverlust deutlich<br />

reduzieren.<br />

Gesamthaft gesehen hat die Konzernregion Europa das Konzernergebnis<br />

stark positiv beeinflusst, nahm doch der Betriebsgewinn um 37 Prozent auf<br />

CHF 662 Millionen zu.<br />

Nordamerika (5)<br />

Die US-Wirtschaft legte im Präsidentschaftswahljahr um rund 4 Prozent zu,<br />

und auch in Kanada blieb das Wirtschaftswachstum robust.<br />

Von der günstigen Konjunkturlage profitierte die US-Bauwirtschaft. Ein<br />

wichtiges Element für die erfreuliche Entwicklung war der private Wohnbau.<br />

Die US-Zementindustrie operierte während des ganzen Jahres an der<br />

Kapazitätsgrenze.<br />

Kanada erlebte in allen Bausparten eine rege Geschäftstätigkeit. Die Zahl der<br />

neu in Angriff genommenen Wohneinheiten erreichte ein sehr hohes Niveau.<br />

Positionen in Nordamerika (6)<br />

Gegen Jahresende konnte das Bewilligungsverfahren für den Bau einer<br />

neuen Zementfabrik mit einer Jahreskapazität von 4 Millionen Tonnen bei Ste.<br />

Geneviève am Mississippi erfolgreich abgeschlossen werden. Die<br />

Grundsteinlegung dürfte Ende 2005 stattfinden. Das von St. Lawrence<br />

Cement projektierte Zementwerk bei Greenport befindet sich nach wie vor in<br />

einem komplexen Zulassungsverfahren.<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen der letzten Jahre erteilten die Behörden<br />

in den USA und in Kanada mehrere Bewilligungen zum Verbrennen<br />

zusätzlicher alternativer Brennstoffe.<br />

Fakten zu Nordamerika (7)<br />

Holcim US hat ihre Lieferungen in wichtigen Marktregionen ausgeweitet und<br />

die Eigenproduktion gesteigert. Aufgrund der stark gestiegenen Frachtpreise<br />

musste der Import von Zement reduziert werden. Holcim US konzentrierte<br />

sich deshalb auf Schlüsselkunden.<br />

St. Lawrence Cement verbuchte ebenfalls steigende Verkaufsmengen in<br />

Kanada. In den von ihr bedienten Märkten im Nordosten der USA bildete sich<br />

allerdings der Absatz etwas zurück, denn der zusätzliche Zementbedarf<br />

konnte nicht mehr kostendeckend eingeführt werden.<br />

3


Auch beim Resultat hat die Konzernregion Nordamerika bedeutende<br />

Fortschritte erzielt, was hauptsächlich auf höhere Verkaufsvolumen aus<br />

eigener Produktion, klar bessere Preise und auf eine weiter optimierte<br />

Kostenstruktur zurückzuführen ist. Der konsolidierte Betriebsgewinn von<br />

Nordamerika nahm trotz höherer Energie- und Rohmaterialpreise um 19<br />

Prozent auf CHF 325 Millionen zu.<br />

Lateinamerika (8)<br />

Das Jahr 2004 schloss für die Wirtschaft in Lateinamerika positiv ab. Speziell<br />

in den beiden grossen Volkswirtschaften Mexiko und Brasilien beschleunigte<br />

sich das Wachstum. Auch die steigenden Einnahmen aus der Erdölförderung<br />

und Auslandsüberweisungen von Emigranten leisteten in einigen Ländern<br />

einen deutlichen Beitrag zur Marktbelebung.<br />

Die Bauwirtschaft profitierte von dieser erfreulichen Ausgangslage. Der<br />

Zementverbrauch hat in praktisch allen Holcim-Ländern zugenommen.<br />

Mexikos Bauwirtschaft wurde insbesondere von Infrastrukturprojekten und<br />

von der Förderung des sozialen Wohnbaus gestützt. In Zentralamerika und<br />

der Karibik kurbelte die Tourismusbranche die Bautätigkeit an. Unverändert<br />

robust war die Auftragslage in Chile, und Argentinien erzielte erneut<br />

beeindruckende Zuwachsraten.<br />

Positionen in Lateinamerika (9)<br />

Mit einem öffentlichen Kaufangebot stockte Holcim ihren Anteil an der<br />

mexikanischen Holcim Apasco auf 100 Prozent auf. Diese<br />

Konzerngesellschaft ist landesweit tätig und betreibt sechs Zementwerke mit<br />

einer Jahreskapazität von gut 11 Millionen Tonnen.<br />

In Costa Rica nahm die neue Produktionslinie im Werk Cartago mit einer<br />

Jahreskapazität von 1,5 Millionen Tonnen Zement planmässig im Oktober den<br />

Betrieb auf.<br />

Kurz vor Jahresende erwarb Holcim die Aktienmehrheit an Cemento de El<br />

Salvador. Diese Gesellschaft besitzt zwei Zementwerke mit einer<br />

kombinierten Jahreskapazität von 1,7 Millionen Tonnen.<br />

Diese Investitionen sind konsequente Schritte zur gezielten Stärkung der<br />

Präsenz in Lateinamerika.<br />

Fakten zu Lateinamerika (10)<br />

Höhere Zementverkäufe erzielte Holcim in Mexiko und in Zentralamerika<br />

sowie in Argentinien, Ecuador, Venezuela, Kolumbien und Chile. Holcim<br />

Brasilien hingegen musste beim Zementversand Einbussen hinnehmen.<br />

Auf Holcim Apasco entfiel erneut der grösste Anteil am Konzernerfolg von<br />

Lateinamerika. Wegen markant höherer Energiekosten und des<br />

Wettbewerbsdrucks konnte bei den finanziellen Ergebnissen nicht ganz an<br />

das hervorragende Vorjahresniveau angeknüpft werden. Der Betriebsgewinn<br />

von Holcim Brasilien bildete sich nachfrage- und preisbedingt zurück.<br />

4


Hervorzuheben sind die deutlich höheren operativen Gewinne in Ecuador,<br />

Venezuela, Chile und Argentinien. Diese Entwicklung erklärt sich nur teilweise<br />

mit der besseren Marktlage. Auch die umfangreichen Programme zur<br />

Steigerung der Effizienz und die strikte Kostenkontrolle zahlten sich aus. In<br />

Lokalwährung nahm der Betriebsgewinn dieser Konzernregion um rund<br />

2 Prozent zu. In Schweizer Franken resultierte mit CHF 723 Millionen<br />

währungsbedingt ein Minus von 6 Prozent.<br />

Afrika, Naher Osten (11)<br />

In der Konzernregion Afrika, Naher Osten war das wirtschaftliche Umfeld<br />

stark von lokalen Faktoren geprägt. Per saldo nahm der Zementverbrauch in<br />

den von Holcim belieferten Märkten zu.<br />

In Südafrika und Marokko war die Wirtschaftslage gut. Im Libanon sorgte die<br />

Erholung des Fremdenverkehrs und ein grösserer Mittelzufluss aus dem<br />

arabischen Raum für steigende Auftragsvolumen. In Marokko stützten die<br />

beschleunigte Umsetzung der Förderprogramme im sozialen Wohnungsbau<br />

und die anhaltend hohen Investitionen im Strassenbau und im Tourismus die<br />

Bauwirtschaft. In Ägypten und im Libanon nahm die Zementnachfrage ab. In<br />

Südafrika hingegen wurden neue Rekorde erzielt.<br />

Positionen in Afrika, Naher Osten (12)<br />

Um dem Marktwachstum in Marokko längerfristig zu genügen, hat Holcim<br />

südlich von Casablanca mit dem Bau eines neuen Mahlwerkes begonnen.<br />

Das später voll ausgebaute Zementwerk mit einer Jahreskapazität von 1,7<br />

Millionen Tonnen wird den Betrieb im Jahr 2008 aufnehmen und Holcim im<br />

Hauptmarkt Casablanca die Kostenführerschaft sichern.<br />

Holcim Südafrika konnte dank der Inbetriebnahme einer neuen Ofenlinie im<br />

Werk Dudfield mit der erfreulichen Marktentwicklung Schritt halten.<br />

Fakten zu Afrika, Naher Osten (13)<br />

Beim Zement verzeichnete Holcim Libanon einen deutlichen Lieferanstieg.<br />

Gründe sind der stark anziehende Bedarf im nördlichen Teil von Zypern, wo<br />

die Gesellschaft eine Mahlstation besitzt, und Exporte in Nachbarländer.<br />

Zementintensive Staudammbauten und höhere Exporte stützten den Absatz<br />

von Egyptian Cement. Die Lieferungen von Holcim Südafrika nahmen in allen<br />

Segmenten deutlich zu.<br />

Mit Ausnahme von Holcim Marokko erzielten alle Konzerngesellschaften<br />

bessere operative Resultate. In Südafrika leisteten die Segmente<br />

Zuschlagstoffe und Transportbeton einen erheblichen Beitrag zum<br />

erfreulichen Leistungsausweis. Deutliche Resultatssteigerungen wiesen<br />

preisbedingt und unterstützt durch das Exportgeschäft Egyptian Cement<br />

und Holcim Libanon aus. Der konsolidierte Betriebsgewinn nahm in dieser<br />

Konzernregion um beachtliche 29 Prozent zu und erreichte CHF 370<br />

Millionen.<br />

5


Asien, Ozeanien (14)<br />

In einer Mehrheit der Märkte hat sich das Wachstum beschleunigt.<br />

Insbesondere Thailand und Vietnam warteten mit eindrücklichen<br />

Zuwachsraten auf, aber auch in Sri Lanka, Malaysia und Indonesien zog die<br />

Konjunktur an. Auf den Philippinen ist die wirtschaftliche Erholung etwas<br />

moderater ausgefallen. In Australien und Neuseeland waren die<br />

Rahmenbedingungen nach wie vor gut.<br />

Der Zementverbrauch nahm in praktisch allen Märkten zum Teil kräftig zu. Für<br />

die Steigerung sorgten speziell der Wohnbau sowie der Ausbau der<br />

Energieversorgung und der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Positionen in Asien, Ozeanien (15)<br />

Auf den Philippinen hat Holcim die Fusion der beiden lokalen<br />

Konzerngesellschaften vollzogen. Der wirtschaftliche Anteil an Holcim<br />

Philippinen stieg damit auf knapp zwei Drittel.<br />

In Thailand nahm Siam City Cement im Werk Saraburi zwei vorübergehend<br />

stillgelegte Ofenlinien wieder in Betrieb. Damit kann die Gesellschaft dem<br />

inländischen Marktwachstum folgen und auch wichtige Exportaufträge<br />

erfüllen.<br />

Holcim Vietnam startete im Oktober 2004 bei Ho Chi Minh City ein zweites<br />

Mahlwerk. Holcim ist zudem mit einer substantiellen Minderheit von 23,4<br />

Prozent an der chinesischen Huaxin Cement beteiligt. Diese Gesellschaft<br />

verfügt derzeit über eine Produktionskapazität von rund 15 Millionen Tonnen,<br />

die rasch ausgebaut wird.<br />

Fakten zu Asien, Ozeanien (16)<br />

Mit Ausnahme von Holcim Bangladesch steigerten sämtliche<br />

Konzerngesellschaften den Zementverkauf. Die mengenmässig stärkste<br />

Zunahme verzeichnete Holcim in Thailand, gefolgt von Vietnam, Indonesien,<br />

Sri Lanka und Neuseeland.<br />

Das bessere operative Resultat von Holcim Philippinen ist dem höheren<br />

Preisniveau und den tieferen Zementimporten zu verdanken. Holcim Vietnam<br />

spürte einen gewissen Preisdruck im Markt, was zu einem leichten<br />

Gewinnrückgang führte.<br />

Der verbesserte Betriebsgewinn von Siam City Cement ist in erster Linie auf<br />

einen steigenden Inlandabsatz zurückzuführen. Tiefere Zementpreise sowie<br />

höhere Logistik- und Energiekosten beeinflussten die finanziellen Resultate<br />

der indonesischen Konzerngesellschaft negativ. Auch Cement Australia blieb<br />

aufgrund gestiegener Produktions- und Logistikkosten unter dem hohen<br />

Niveau des Vorjahres.<br />

Der Betriebsgewinn der Konzernregion Asien, Ozeanien erhöhte sich um 11<br />

Prozent auf CHF 219 Millionen.<br />

6


Verpflichtung zur Nachhaltigkeit (17)<br />

Die Anstrengungen von Holcim im Bereich der Nachhaltigkeit wurden mit dem<br />

"Dow Jones Sustainability Index" und dem "FTSE4Good Index" bestätigt.<br />

Die ISO-Zertifizierung für Qualität (9001) und Umwelt (14001) ist nun im<br />

ganzen Konzern praktisch abgeschlossen.<br />

Die 2003 lancierte Stiftung zur Förderung des nachhaltigen Bauens führte im<br />

vergangenen Jahr zusammen mit der ETH Zürich das erste "Holcim Forum for<br />

Sustainable Construction" durch. Experten aus der ganzen Welt diskutierten<br />

über die gesellschaftlichen Grundbedingungen für nachhaltiges Bauen. In<br />

diesem Jahr findet die erste Prämierungsrunde von nachhaltigen<br />

Bauprojekten in den fünf Konzernregionen statt. Im Jahr 2006 folgt die globale<br />

Jurierung und die Bekanntgabe der Hauptgewinner.<br />

Nach der Tsunami-Katastrophe hat der Konzern Soforthilfe geleistet. In<br />

Sri Lanka, Thailand und Indonesien wurden namhafte Unterstützungsfonds<br />

gebildet und die Konzerngesellschaften in der Region arbeiten beim<br />

Wiederaufbau mit verschiedenen Organisationen zusammen.<br />

Den nächsten Nachhaltigkeitsbericht wird Holcim 2006 publizieren. Die<br />

Leistungsdaten für 2004 sind ab Juni auf der Website abrufbar.<br />

Strategisch wichtige Expansionsschritte (18)<br />

Wie im Januar 2005 mitgeteilt, steht Holcim vor zwei grossen<br />

Expansionsschritten.<br />

Aggregate Industries ist ein Zuschlagstoff- und Baumaterialkonzern mit einer<br />

führenden Marktstellung in Grossbritannien und den USA.<br />

Gleichzeitig kündigte Holcim den Einstieg in den rasch wachsenden indischen<br />

Zementmarkt an. Mit den geplanten Transaktionen würde Holcim rund 20<br />

Millionen Jahrestonnen Zementkapazität erwerben.<br />

Marktreife definiert Investitionsschwerpunkte (19)<br />

Welche strategischen Überlegungen bewegen Holcim, verstärkt als<br />

integrierter Baustoffanbieter aufzutreten? Der Entscheid, mit welchem<br />

Angebot in einem bestimmten Markt aufgetreten wird, hängt in hohem Masse<br />

vom Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft ab. In den Emerging Markets<br />

verkauft Holcim zu 90 Prozent Sackzement und zu 10 Prozent Losezement.<br />

Zement wird also in der Regel über ein Händlernetz direkt an den<br />

Endverbraucher verkauft. Ein typischer Markt dafür ist Indien. Entwickelt sich<br />

das Land, dann nimmt das Wertschöpfungsniveau zu und die Transportbetonund<br />

Betonwarenindustrie gewinnt an Bedeutung. Dies trifft heute<br />

insbesondere auf Osteuropa, Lateinamerika und einzelne Länder Asiens zu.<br />

Geht man einen Schritt weiter, dann wird das Angebotsspektrum noch<br />

differenzierter. Hinzu kommt, dass hohe Umweltauflagen und generell<br />

langwierige Bewilligungsverfahren zu einer Verknappung bei den<br />

Zuschlagstoffen führen und Steinvorkommen in Verbrauchernähe einen<br />

hohen strategischen Wert besitzen.<br />

7


Je weiter fortgeschritten ein Land also ist, umso breiter und integrierter muss<br />

demzufolge das Angebot ausfallen. Dies trifft insbesondere für<br />

Grossbritannien, einzelne kontinentaleuropäische Länder und die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika zu.<br />

Finanzielle Kennzahlen (20)<br />

Im letzten Jahr konnte Holcim die Resultate trotz Abwertung des US-Dollars<br />

und einiger asiatischer Währungen nicht nur in Lokalwährung, sondern auch<br />

in Schweizer Franken erneut steigern.<br />

Unter der Annahme konstanter Wechselkurse verbesserte sich der<br />

Nettoverkaufsertrag um 8%, der operative EBITDA um 12% und der<br />

Betriebsgewinn um 21%. Der Konzerngewinn nahm um 38% zu, und der<br />

bereits im Vorjahr starke Cashflow konnte nochmals um 3% übertroffen<br />

werden.<br />

Der Verwaltungsrat schlägt deshalb der Generalversammlung vor, auf dem im<br />

letzten Jahr erhöhten Aktienkapital eine Bruttodividende pro Namenaktie von<br />

CHF 1.25 auszurichten, was einer Erhöhung des Dividendenbetreffnisses<br />

von 24% entspricht.<br />

Wesentliche Änderungen im Konsolidierungskreis (21)<br />

Erstmals ganzjährig in die Konzernrechnung einbezogen wurden Alpha<br />

Cement in Russland und Rohrbach Zement in Süddeutschland. Das<br />

Zementwerk Pleven in Nordbulgarien wurde demgegenüber erst seit dem<br />

1. Mai 2004 konsolidiert. Nachdem sich Holcim Ende 2004 eine Mehrheit an<br />

Cemento de El Salvador sichern konnte, wurde auch diese Gesellschaft per<br />

Jahresende integriert. Dies waren die wichtigsten Veränderungen im<br />

Konsolidierungskreis.<br />

Absatzvolumen Zement und Klinker (24)<br />

Die Zunahme des Zement- und Klinkerabsatzes um 8,3% widerspiegelt den<br />

besseren Geschäftsgang in allen Konzernregionen. Der Konsolidierungseffekt<br />

von 4,3% ist im wesentlichen auf die erstmalige Konsolidierung von Alpha<br />

Cement in Russland zurückzuführen.<br />

Der Absatz von Zuschlagstoffen erhöhte sich um 8,7%, und der Verkauf von<br />

Transportbeton konnte um 8,5% gesteigert werden.<br />

Nettoverkaufsertrag nach Regionen (27)<br />

Das interne Wachstum des Nettoverkaufsertrages von 7,2% erklärt sich mit<br />

höheren Volumen und besseren Preisen. 2004 trugen alle Konzernregionen<br />

zu dieser Verbesserung bei. Gleichzeitig verbuchten auch die beiden<br />

Kernsegmente Zement/Klinker und Zuschlagstoffe/Transportbeton steigende<br />

Verkäufe.<br />

34% des Umsatzes erwirtschaftet Holcim in US-Dollar und 31% in Euro. Weil<br />

lediglich 5% des Nettoverkaufsertrages in Schweizer Franken erzielt werden,<br />

8


hatte die Abwertung des US-Dollars und anderer Konzernwährungen einen<br />

negativen Einfluss auf den Nettoverkaufsertrag von 3,1%.<br />

Operativer EBITDA (29)<br />

Beim operativen EBITDA machten das interne Wachstum 11,4% und der<br />

Wechselkurseffekt -3,8% aus. Mit der Margenverbesserung von 26,3% auf<br />

27,2% – dies entspricht einer Zunahme um 90 Basispunkte – machte Holcim<br />

einen weiteren wichtigen Schritt mit Blick auf das Margenziel von 30%.<br />

Betriebsgewinn (31)<br />

Klar übertroffen wurde die Prognose vom März 2004 bezüglich des internen<br />

Wachstums des Betriebsgewinnes von 8%. Höhere Volumina, bessere Preise<br />

und tiefere Kosten führten zu einer Erhöhung um 20,2%. Die<br />

Betriebsgewinnmarge stieg um 170 Basispunkte auf 17%. Wesentliche<br />

Verbesserungen erzielte Holcim bei den Produktionskosten und der<br />

Auslastung der Anlagen. Gemessen in Prozenten des Nettoverkaufsertrages<br />

nahmen die Produktionskosten trotz steigender Energie- und<br />

Rohmaterialpreise um 200 Basispunkte ab. Durch den vermehrten Einsatz<br />

von alternativen Brennstoffen, Petrolkoks und mineralischer Zusatzstoffe<br />

sowie durch die Weiterentwicklung der Produktpalette konnte Holcim die<br />

Auswirkungen der höheren Kosten für Elektrizität und thermische Energie<br />

entschärfen. Die Kapazitätsauslastung im Bereich der Klinkerproduktion<br />

konnte von 79% auf 85% gesteigert werden. Dank der Erweiterung bei den<br />

"Management Clusters" und "Shared Service Centers" ergab sich auch eine<br />

Effizienzsteigerung im administrativen Bereich.<br />

Betriebsgewinn nach Regionen (32)<br />

Alle Konzernregionen verzeichneten beim Betriebsgewinn ein positives<br />

internes Wachstum.<br />

Mit 31,7% wies Europa das höchste interne Wachstum aus. Fast alle<br />

Konzerngesellschaften trugen zu dieser erfreulichen Entwicklung bei, wobei<br />

die Aufwertung der meisten europäischen Währungen gegenüber dem<br />

Schweizer Franken einen positiven Einfluss von 1,2% hatte. Die<br />

Neukonsolidierung von Alpha Cement in Russland, Rohrbach Zement in<br />

Süddeutschland und die Akquisition des Werkes Pleven in Bulgarien wirkten<br />

sich insgesamt mit 4,4% positiv auf das Betriebsergebnis aus.<br />

Dank der sehr guten Marktverfassung in den USA und den erzielten<br />

Effizienzverbesserungen in den Werken stieg der Betriebsgewinn in der<br />

Konzernregion Nordamerika unter Ausschluss von Neukonsolidierungen und<br />

Wechselkursveränderungen um 24,5%. Kleinere Akquisitionen bei der<br />

kanadischen St. Lawrence Cement wirkten sich ebenfalls positiv aus, und<br />

zwar um 1,1%. Die Abwertung der beiden nordamerikanischen Währungen<br />

gegenüber dem Schweizer Franken schmälerte den Betriebsgewinn um<br />

6.6%. In Schweizer Franken legte der Betriebsgewinn um 19% zu.<br />

In Lateinamerika betrug das interne Wachstum des Betriebsgewinnes 2,2%.<br />

Der tiefere Gewinn in Brasilien konnte durch die sehr guten Resultate in<br />

Ecuador, Venezuela, Chile und Argentinien kompensiert werden. Holcim<br />

Apasco erreichte in US-Dollar, der Referenzwährung in Lateinamerika,<br />

9


nahezu das starke Vorjahresresultat. Die Abschwächung des US-Dollars<br />

gegenüber dem Schweizer Franken hatte einen negativen Einfluss auf das<br />

operative Resultat dieser Konzernregion von 7,9% bzw. von CHF 61<br />

Millionen.<br />

Erneut verzeichnete die Konzernregion Afrika, Naher Osten ein starkes<br />

internes Wachstum beim Betriebsgewinn in Lokalwährung von 29% und in<br />

Schweizer Franken von 28,9%.<br />

In Asien, Ozeanien betrug das interne Wachstum 20,8%. Aufgrund der<br />

Abwertung aller ASEAN-Währungen gegenüber dem Schweizer Franken war<br />

der Wechselkurseinfluss mit einem Minus von 4,6% materiell.<br />

Konzerngewinn (33)<br />

Der Konzerngewinn nach Minderheitsanteilen erhöhte sich um 33,2% auf<br />

CHF 914 Millionen. Neben der starken operativen Verbesserung trugen der<br />

tiefere Anteil von Minderheitsaktionären am Konzerngewinn und der<br />

niedrigere Steuersatz zu diesem guten Ergebnis bei. Darin widerspiegelt sich<br />

auch der Auskauf der Drittaktionäre von Holcim Apasco in Mexiko. Der<br />

Steuersatz reduzierte sich von 35,4% auf 30,7%. Mit ein Grund waren<br />

Steuergesetzänderungen in Australien, Mexiko und Rumänien. Trotz höherem<br />

Zinsniveau in vielen Ländern nahm der durchschnittliche Zinssatz auf den am<br />

Jahresende bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten nur leicht von 4,2% im<br />

Vorjahr auf 4,3% zu.<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (34)<br />

Unter Ausschluss der Wechselkursveränderungen konnte der bereits im<br />

Vorjahr starke Cashflow um 3,3% übertroffen werden. In Schweizer Franken<br />

betrug die Zunahme noch 0,1%.<br />

Die Nettoinvestitionen zur Erhaltung der Substanz und Konkurrenzfähigkeit<br />

lagen mit CHF 755 Millionen 5,9% unter dem Vorjahr. Die<br />

Erweiterungsinvestitionen bezifferten sich auf CHF 368 Millionen. Der<br />

Auskauf der Minderheiten in Mexiko und auf den Philippinen, die Akquisition<br />

einer Mehrheitsbeteiligung an Cemento de El Salvador und der Erwerb von<br />

Rohrbach Zement sowie weitere kleinere Transaktionen liessen die<br />

Nettofinanzinvestitionen auf CHF 1,3 Milliarden ansteigen. Im<br />

Zusammenhang mit dem seit Mitte 2002 erfolgreich implementierten "Asset<br />

Reduction Program" konnten im Geschäftsjahr 2004 weitere Aktiven verkauft<br />

werden. Der Erlös aus den Verkäufen von Aktiven belief sich auf CHF 654<br />

Mio., wobei die Transaktionen hauptsächlich im zweiten Semester<br />

abgewickelt wurden. Ein bedeutender Anteil entfiel dabei auf die Reduktion<br />

der Cimpor-Anteile. Die Dividendenzahlungen machten CHF 392 Millionen<br />

aus. Per saldo resultierte ein kleiner Finanzierungsbedarf von CHF 172<br />

Millionen.<br />

Finanzielle Position (37)<br />

Der starke Cashflow und der Mittelzufluss von CHF 1,5 Milliarden aus der<br />

Kapitalerhöhung vom Juni 2004 reduzierten das Gearing von 87% auf 64%.<br />

Die Nettofinanzschulden verkleinerten sich um 17,9% auf CHF 6,8 Milliarden.<br />

10


Finanzkennzahlen (38)<br />

Die wichtigsten Finanzkennzahlen reflektieren die starke operationelle<br />

Entwicklung und die solide Bilanz. Die "Interest Coverage Ratios" und die<br />

"Funds from Operations" in Relation zu den Nettofinanzschulden sind klar<br />

über den Zielbereichen. Die solide Bilanz ermöglicht Holcim, die im Januar<br />

dieses Jahres angekündigten Transaktionen ohne Kapitalerhöhung zu<br />

finanzieren. Ein starkes Rating ist weiterhin wichtig. Holcim ist deshalb<br />

bestrebt, nach erfolgreichen Übernahmen die finanziellen Zielgrössen bis<br />

spätestens Ende 2006 wieder zu erreichen.<br />

Aussichten 2005 (39)<br />

In Europa erwartet Holcim ein geringeres Wachstum im Westen und eine gute<br />

Baukonjunktur im Süden und Südosten des Kontinentes. Operativ wird Holcim<br />

in dieser Region erneut zulegen. Dank reger Nachfrage wird Holcim in<br />

Nordamerika höhere Betriebsgewinne erzielen. In Lateinamerika werden<br />

wichtige Impulse den Bausektor beleben, und es kann erneut mit soliden<br />

operativen Ergebnissen gerechnet werden. Eine weitere Konjunkturbelebung<br />

wird in Afrika und im Nahen Osten erwartet. Holcim geht deshalb von einer<br />

nochmals verbesserten betrieblichen Effizienz aus. In Asien und Ozeanien<br />

dürfte die Baukonjunktur unverändert günstig bleiben. Holcim erwartet<br />

deshalb höhere Verkaufsmengen und operative Resultate.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Holcim in allen<br />

Konzernregionen und Segmenten von einer robusten Marktentwicklung<br />

ausgeht. Die Programme zur Effizienzsteigerung werden in allen Bereichen<br />

konsequent weitergeführt, und trotz hoher Energiepreise werden sich die<br />

Energiekosten im laufenden Geschäftsjahr innerhalb der bisherigen<br />

Bandbreite bewegen; allerdings klar am oberen Ende. Das interne operative<br />

EBITDA-Wachstum wird wiederum das langjährige Mittel von 5 Prozent<br />

übertreffen. Die effektive Zunahme hängt aber wie immer von der<br />

wirtschaftlichen Verfassung und der politischen Stabilität speziell in den<br />

Emerging Markets sowie von den Währungsentwicklungen in den wichtigsten<br />

Konzernländern ab.<br />

Der Vollzug der angekündigten Transaktionen in Grossbritannien und Indien<br />

würde zusätzliche, substantielle Resultatssteigerungen auslösen. Darüber<br />

wird Holcim im 2. Semester detaillierter informieren.<br />

11

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