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Ausgabe 02_2009 [PDF, 1.2 MB] - Institut für Interne Revision ...

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IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

Audit Journal<br />

Zeitschrift des <strong>Institut</strong>s für<br />

<strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich - IIA Austria<br />

Heft 2 / Juli <strong>2009</strong>


Norbert Wagner – 12 Jahre Vorstand, 9 Jahre Vorsitzender – eine Bilanz<br />

Nach nahezu vier Vorstandsperioden im Vorstand<br />

und drei Perioden als Vorsitzender war<br />

es aus meiner Sicht bei der Mitgliederversammlung<br />

<strong>2009</strong> der richtige Zeitpunkt um die Aufgaben<br />

an neue, jüngere Kolleginnen und Kollegen<br />

zu übergeben. In diesem Zusammenhang erlauben<br />

Sie mir auch, kurz Bilanz zu ziehen.<br />

Das <strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich<br />

(damals noch ARGE IR) war zum Zeitpunkt<br />

meiner Übernahme eine gut geführte Organisation<br />

mit einer guten Mitgliederstruktur und einer<br />

soliden finanziellen Absicherung.<br />

Nach einer kurzen Einarbeitungsphase (fünf<br />

der sieben Vorstandsmitglieder waren 2000<br />

neu) und der Unterstützung von Dipl.-Ing.<br />

Gerold Frank wurde die Weiterentwicklung des<br />

<strong>Institut</strong>s entsprechend den neuen Anforderungen<br />

und Bedürfnissen des Marktes, des IIA und<br />

der Mitglieder strukturiert und phasenweise<br />

umgesetzt.<br />

Dazu gehörte bereits im Jahr 2000 die Einstellung<br />

von Fr. Monika Herrloss als teilzeitbeschäftigte<br />

Mitarbeiterin des <strong>Institut</strong>s zur Unterstützung<br />

des Vorstandes in administrativen Belangen<br />

v.a. der Mitglieder. Dazu wurde auch ein<br />

neues Softwareprodukt für die Mitgliederbetreuung<br />

und die Buchhaltung eingesetzt.<br />

20<strong>02</strong> erfolgte die Umbenennung der ARGE IR<br />

in <strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich –<br />

IIA Austria um dem Gedanken und der Intention<br />

einer modernen, globalen <strong>Institut</strong>ion auch nach<br />

außen hin Rechnung zu tragen. Nach dem Beitritt<br />

des <strong>Institut</strong>s 1991 zur ECIIA und 1996 zum<br />

IIA erfolgte in den Jahren ab 20<strong>02</strong> auch eine<br />

verstärkte aktive internationale Ausrichtung.<br />

Neben der selbstverständlichen intensiven<br />

Teilnahme an internationalen Konferenzen,<br />

dem Global Forum und den Global Councils<br />

arbeitete damals das Vorstandsmitglied Ing.<br />

Günther Meggeneder, CIA im International Auditing<br />

Standards Board des IIA sehr aktiv mit,<br />

wurde dort Vice Chairman und von dieser Position<br />

direkt in das Executive Committee des IIA<br />

(Vorstand) berufen. Heuer im Mai wurde Ing.<br />

Meggeneder zum Senior Vice Chairman des IIA<br />

gewählt und wird damit automatisch nächstes<br />

Jahr im Juni Chairman des IIA (Vorsitzender<br />

des Vorstands) für eine Funktionsperiode. Dr.<br />

Klaus Wöhry, CIA, CFSA arbeitete einige Jahre<br />

im Board of Regents – eines der wichtigsten<br />

Boards des IIA – sehr intensiv mit und genießt<br />

dort hohes Ansehen.<br />

Das Audit Journal wurde erweitert und die Homepage<br />

des <strong>Institut</strong>s eingerichtet - und auch<br />

schon einige Male überarbeitet.<br />

Ein wichtiges Anliegen war dem Vorstand die<br />

Aus- und Weiterbildung der Revisorinnen und<br />

Revisoren in Österreich. Nach reiflicher Überlegung<br />

und entsprechenden Vorarbeiten wurde<br />

2004 der Vertrag mit der Österreichischen<br />

Akademie für Führungskräfte in Graz gelöst<br />

und eine hundertprozentige Tochter des <strong>Institut</strong>s<br />

– die Akademie <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> GmbH –<br />

gegründet. Verbunden mit der Gründung der<br />

Akademie und der Aufnahme des Seminarbetriebs<br />

zu Beginn des Jahres 2005 war auch<br />

erstmals die Etablierung eines eigenen Büros<br />

für das <strong>Institut</strong>. Zur Durchführung des Seminarbetriebs<br />

wurde Fr. Tanja Rautner im Herbst<br />

2004 eingestellt, die stark zur Prägung der<br />

Akademie in ihrer heutigen Form beigetragen<br />

hat.<br />

Neben der Intensivierung der etablierten Arbeitskreise<br />

und der Ausweitung auf weitere<br />

Arbeitskreise, wie etwa New Auditors, CIA, Universitäten,<br />

Energieversorger wurden auch spezielle<br />

temporäre Arbeitskreise eingesetzt, die<br />

konkrete Themen bearbeiteten und deren Ergebnisse<br />

im Rahmen eines ERFA’s vorgestellt<br />

wurden und dann im Linde Verlag als erfolgreiche<br />

Bücher aufgelegt wurden. Dr. Wöhry und<br />

seinem Arbeitskreis ist das – inzwischen bereits<br />

aktualisierte – Buch über das <strong>Interne</strong> Kontrollsystem<br />

aus der Sicht der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> zu<br />

verdanken. Dr. Walter Mantsch, CIA hatte den<br />

Vorsitz über den Arbeitskreis zum Thema Risikomanagement<br />

aus der Sicht der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong><br />

und ich leitete den Arbeitskreis mit dem<br />

Inhalt <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> – Gestaltung und Organisation<br />

in der Praxis.<br />

Obwohl die ARGE IR grundsätzlich seit 1961<br />

besteht, wurde diese aber erst 1981 ein eigenständiger<br />

Verein. Aus diesem Grund wurde<br />

2006 im Rahmen eines Festaktes die 25-Jahr-<br />

Feier als selbständige <strong>Institut</strong>ion gefeiert.<br />

Neben der Implementierung der Zertifizierungen<br />

(CIA, CCSA, CFSA, CGAP) wurde die Umstellung<br />

der Prüfmethode zum sog. CBT (Computer<br />

Based Testing) eine wichtige Herausforderung<br />

für das <strong>Institut</strong> und seine Mitarbeiter.<br />

Sehr erfolgreich entwickelte sich auch die gemeinsam<br />

mit Ernst & Young im Jahr 2008 eingeführte<br />

Diskussionsreihe „Let’s Talk Audit“, die<br />

2


je zwei Mal pro Jahr in einer großen Runde<br />

bzw. für die börsennotierten Unternehmen nach<br />

jeweils einem Impulsreferat eine Diskussion mit<br />

einer hochkarätigen Persönlichkeit in den<br />

Räumen von Ernst & Young ermöglicht.<br />

Aufgrund des Erfolges der Akademie <strong>Interne</strong><br />

<strong>Revision</strong> wurden ab Ende 2007 neue Büroräumlichkeiten<br />

gesucht und schließlich auch im<br />

U4 Center gefunden, wohin das <strong>Institut</strong> und die<br />

Akademie im Februar <strong>2009</strong> übersiedelt sind.<br />

Aufgrund des stark gestiegenen Aufgabenvolumens<br />

wurde mit November 2008 auch Fr.<br />

Tanya Sharma zur Unterstützung des Teams<br />

aufgenommen.<br />

Eine weitere wichtige Initiative für die Mitglieder<br />

war die Übersetzung des COSO ERM in deutsche<br />

Sprache und deren Publikation.<br />

Parallel dazu wurde auch im Rahmen eines<br />

Corporate Design Projektes gemeinsam mit der<br />

Firma designtextur in Wien ein für <strong>Institut</strong> und<br />

Akademie einheitliches, modernes Erscheinungsbild<br />

erarbeitet. Das neue CD wurde bei<br />

der Mitgliederversammlung <strong>2009</strong> vorgestellt<br />

und wird ab sofort einheitlich verwendet.<br />

Im Laufe der letzten drei Vorstandsperioden<br />

wurde auch sehr intensiv die Frage der Mitgliederstruktur<br />

diskutiert. Insbesondere vom IIA<br />

kam der starke Druck, von der Unternehmensmitgliedschaft<br />

auf die Individualmitgliedschaft<br />

umzusteigen. Bei allen Modellen zeigten sich<br />

jedoch bei einem Umstieg Nachteile für die Mitglieder<br />

und/oder für das <strong>Institut</strong>. Wir sind der<br />

Ansicht, dass die Unternehmensmitgliedschaft<br />

für unsere Mitglieder sehr vorteilhaft ist, noch<br />

dazu wo sie neben sehr günstigen Mitgliedsbeiträgen<br />

nach wie vor auch die kostenlose Teilnahme<br />

eines Unternehmensvertreters an Jahrestagungen<br />

und ERFAs beinhaltet.<br />

Die Mitgliederzahlen haben sich in den letzten<br />

zehn Jahren überdurchschnittlich gut entwickelt<br />

und das Vermögen hat sich im selben Zeitraum<br />

rund verdreifacht. Diese Rücklagen sind<br />

eine sehr wichtige Grundlage für weitere Projekte<br />

und Initiativen des neuen Vorstands.<br />

Es war für mich eine interessante, herausfordernde<br />

Tätigkeit, die mir viel Freude und Erfüllung<br />

und viele für mich wichtige, sehr nette<br />

Kontakte und Freundschaften gebracht hat.<br />

Ich möchte auch die Gelegenheit wahrnehmen<br />

und mich sehr herzlich bedanken. Allen voran<br />

bei meiner Frau und meiner Familie, die mich<br />

oft entbehren mussten, bei meiner Kollegin<br />

Weiszgerber und meinen Kollegen Wöhry,<br />

Grabher, Mantsch, Reitmeier und Schuh im<br />

Vorstand, denen ich insbesondere für deren intensive<br />

Arbeit und das nette Arbeitsklima danke,<br />

bei den Mitarbeiterinnen von <strong>Institut</strong> und<br />

Akademie, Fr. Herrloss, Fr. Rautner und Fr.<br />

Sharma für ihre intensive Unterstützung, bei<br />

den Arbeitskreisleitern, den Vortragenden und<br />

Referenten und bei allen Mitgliedern für ihre aktive<br />

Teilnahme am <strong>Institut</strong>sgeschehen und den<br />

Veranstaltungen.<br />

Ich freue mich, dass es gelungen ist, einen<br />

neuen Vorstand zu wählen, der aktiv und engagiert<br />

seine Arbeit aufgenommen hat und wünsche<br />

ihm eine erfolgreiche Tätigkeit für das <strong>Institut</strong>.<br />

(Mag. Norbert Wagner)<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

Dr. Klaus Wöhry, CIA, CFSA – 9 Jahre im Vorstand des <strong>Institut</strong>s<br />

Klaus Wöhry gehörte dem Vorstand des <strong>Institut</strong>s<br />

für drei Vorstandsperioden (9 Jahre) als<br />

Stellvertretender Vorsitzender an.<br />

Viele Initiativen gingen von ihm aus und er war<br />

bei der Umsetzung einer Reihe von Arbeiten<br />

sehr aktiv tätig. So ist ihm und seinem temporären<br />

Arbeitskreis das –inzwischen bereits aktualisierte<br />

– Buch über das <strong>Interne</strong> Kontrollsystem<br />

aus der Sicht der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> zu verdanken.<br />

Klaus Wöhry leitete auch den Arbeitskreis<br />

Privatversicherer und ist einer der Initiatoren<br />

der Dreiländertagung der Privatversicherer, die<br />

alternierend in Österreich, Deutschland und der<br />

Schweiz stattfindet.<br />

Eine sehr wichtige – und zeitintensive – Tätigkeit<br />

war die Betreuung der website durch ihn.<br />

Klaus Wöhry war auch in der CEE-Gruppe tätig,<br />

deren Aufgabe der Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen nationalen <strong>Institut</strong>en im CEE-Raum<br />

ist. Er war auch für einige Jahre im Board of<br />

Regents des IIA sehr intensiv tätig und hat damit<br />

nachhaltig an der Weiterentwicklung der<br />

Zertifizierungen des IIA mitgewirkt. Dadurch er-<br />

3


geben hat sich konsequenterweise auch die<br />

Betreuung der CIA-Agenden in Österreich und<br />

aller damit zusammenhängenden Arbeiten.<br />

Klaus Wöhry war immer erreichbar und arbeitete<br />

häufig und intensiv am Abend und am Wochenende<br />

für das <strong>Institut</strong>. Ich danke seiner Frau<br />

Uta für ihr Verständnis und ihm persönlich für<br />

sein Engagement, seinen intensiven fachlichen<br />

und zeitlichen Einsatz, seinen Humor und die<br />

Möglichkeit, mit ihm in einer sehr angenehmen<br />

und freundschaftlichen Atmosphäre arbeiten zu<br />

können.<br />

Klaus Wöhry hat die Gelegenheit, anlässlich<br />

der Umstrukturierung des Wüstenrot Konzerns<br />

eine neue, herausfordernde Tätigkeit außerhalb<br />

der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> wahrnehmen zu können,<br />

angenommen.<br />

Ich wünsche ihm im Namen des „alten“ Vorstands<br />

und ganz persönlich von mir viel Erfolg<br />

in seiner neuen Funktion und danke ihm für die<br />

vergangenen neun Jahre.<br />

(Mag. Norbert Wagner)<br />

Dr. Walter Mantsch, CIA - 9 Jahre im Vorstand des <strong>Institut</strong>s<br />

Walter Mantsch gehörte dem Vorstand des <strong>Institut</strong>s<br />

für drei Vorstandsperioden (9 Jahre) in<br />

verschiedenen Funktionen an.<br />

Walter Mantsch war bei der Umsetzung einer<br />

Reihe von Arbeiten sehr aktiv tätig. So ist ihm<br />

und seinem temporären Arbeitskreis das Buch<br />

über das Risikomanagement aus der Sicht der<br />

<strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> zu verdanken. Er vertrat den<br />

Bereich Industrie im Vorstand und war bei einer<br />

Reihe von Initiativen intensiv tätig.<br />

Walter Mantsch scheidet auf eigenen Wunsch<br />

aus dem Vorstand aus, den er lange Zeit mitgeprägt<br />

hat.<br />

Ich wünsche ihm im Namen des „alten“ Vorstands<br />

und ganz persönlich von mir viel Erfolg<br />

in seinem weiteren Berufsleben und danke ihm<br />

für die vergangenen neun Jahre.<br />

(Mag. Norbert Wagner)<br />

Ich danke ihm für sein Engagement, seinen intensiven<br />

Einsatz und die angenehme Arbeit mit<br />

ihm für das <strong>Institut</strong>.<br />

28. Mitgliederversammlung – 16. Juni <strong>2009</strong> in Wien<br />

Die 28. Mitgliederversammlung des <strong>Institut</strong>s für<br />

<strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> fand am 16. Juni <strong>2009</strong> wieder<br />

im Don Bosco-Haus in Wien statt. Sehr erfreulich<br />

für die Veranstalter war das große Interesse<br />

der Mitglieder, das sich in der beachtlichen<br />

Zahl der Teilnehmer zeigte.<br />

Auf dem Programm stand neben dem Bericht<br />

des Vorstandes über das abgelaufene Jahr<br />

auch die Neuwahl des Vorstandes für die nächsten<br />

drei Jahre. Hier waren Veränderungen angesagt,<br />

da 3 der bisherigen Vorstandsmitglieder<br />

nicht mehr zur Wahl angetreten sind.<br />

In seinem Bericht gab der scheidende Vorsitzende<br />

des Vorstandes einen Überblick über die<br />

Highlights des Jahres 2008. Zu nennen waren<br />

hier in erster Linie die Jahrestagung unter dem<br />

Titel „URÄG und 8. EU-Richtlinie und ihre Auswirkungen<br />

auf die IR“ in Pichl/Schladming, die<br />

Erfas „<strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> – Gestaltung und Organisation<br />

in der Praxis in Kombination mit Ergebnissen<br />

CBOK-Befragung“ und „Das <strong>Interne</strong><br />

Kontrollsystem (IKS) in der IT“ aus 2008 sowie<br />

das im März <strong>2009</strong> statt gefundene Erfa „Bewertungs-<br />

und Visualisierungssysteme für <strong>Revision</strong>sergebnisse“.<br />

Beachtlich ist, dass bereits 10<br />

Arbeitskreise (Privatversicherer, Banken, Public<br />

Sector Group, New Auditors, CIA, EDV, SAP,<br />

Universitäten, Energiewirtschaft, Wirtschaftskriminalität)<br />

tätig sind. Erfreuliches konnte auch<br />

über die Entwicklung der Akademie <strong>Interne</strong><br />

<strong>Revision</strong> und der CIA-Prüfungen über Computer<br />

Based Testing berichtet werden. Übersetzt<br />

und publiziert wurde das „Enterprise Risk Management<br />

– Integrated Framework (COSO)“, zu<br />

dem schon positive Rückmeldungen vorliegen.<br />

Eine weitere Verbesserung im Seminarbetrieb<br />

der Akademie <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> und bei den<br />

Rahmenbedingungen für die Administration<br />

konnte durch den Bezug neuer Seminar- und<br />

Büroräumlichkeiten in 1120 Wien, Schönbrunner<br />

Straße 218-220 erreicht werden.<br />

4


Daran anschließend gab Mag. Wagner eine<br />

Zusammenfassung der wesentlichsten Aktivitäten<br />

im Zeitraum 2000-2008. In diesen neun<br />

Jahren lenkte er als Vorsitzender maßgeblich<br />

die Geschicke des <strong>Institut</strong>es und gestaltete mit<br />

seinen Vorstandskollegen die positive Entwicklung<br />

unserer Interessensvertretung. Hinsichtlich<br />

der einzelnen Projekte und Ergebnisse wird auf<br />

den gesonderten Artikel in diesem Audit Journal<br />

verwiesen.<br />

Beruhigend ist sicherlich die stabile Vermögenslage<br />

des <strong>Institut</strong>s, das im Jahr 2008 wieder<br />

einen Überschuss erwirtschaften konnte. Gleiches<br />

gilt für das Ergebnis der Akademie <strong>Interne</strong><br />

<strong>Revision</strong>. Hier bestätigte sich die Richtigkeit der<br />

damals nach intensiven Diskussionen getroffene<br />

Entscheidung, die Seminartätigkeit selbst<br />

abzuwickeln.<br />

Der aktuelle Mitgliederstand beträgt 384 Mitglieder,<br />

wobei die Firmenmitgliedschaften den<br />

weitaus größten Anteil darstellen. Heuer konnten<br />

bereits 27 Beitritte vermerkt werden, sodass<br />

von einer sehr positiven Mitgliederentwicklung<br />

gesprochen werden kann.<br />

Nach der Darstellung der eindrucksvollen internationalen<br />

Aktivitäten folgte noch ein Ausblick<br />

auf die kommenden Veranstaltungen.<br />

Nach der Präsentation des Vorstandes erstattete<br />

Prof. Dr. Hauser in seiner Funktion als<br />

Rechnungsprüfer einen positiven Bericht über<br />

die Finanzgebarung, sowohl des <strong>Institut</strong>s als<br />

auch der Akademie, und stellte den Antrag auf<br />

Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2008,<br />

die anschließend durch die Mitglieder erfolgte.<br />

Professor Hauser nutzte die Gelegenheit, einen<br />

kurzen Rückblick auf die Entwicklung des <strong>Institut</strong>s<br />

in den letzten Jahren aus seiner Sicht zu<br />

geben und sich als Rechnungsprüfer persönlich<br />

zu verabschieden.<br />

Im Anschluss fand die Neuwahl des Vorstandes<br />

und der Rechnungsprüfer statt.<br />

Mag. Birgit Fahrnberger<br />

Mag. Thomas Goldstein, CISM<br />

Dietmar Grabher, CIA, CISA<br />

Helmut Reitmeier<br />

Dr. Hannes Schuh, <strong>MB</strong>A<br />

Mag. Eva Weiszgerber<br />

Mag. Angela Witzany, CIA<br />

wurden von der Mitgliederversammlung mit<br />

außerordentlich hoher Zustimmung gewählt.<br />

Zu Rechnungsprüfern bestellt wurden einhellig<br />

Mag. Regina Rossgatterer, CIA<br />

Mag. Manfred Schuster.<br />

Auf eigenen Wunsch ausgeschieden aus dem<br />

Vorstand sind Mag. Norbert Wagner, Dr. Klaus<br />

Wöhry, CIA, CFSA, Dr. Walter Mantsch, CIA<br />

und als Rechnungsprüfer Prof. Dr. Peter<br />

Hauser.<br />

Mag. Wagner wurde in Anerkennung seiner<br />

langjährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstandes<br />

und der erzielten Erfolge die Ehrenmitgliedschaft<br />

beim <strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

verliehen.<br />

Nach einer Kaffeepause folgte der nächste Höhepunkt<br />

der Veranstaltung – eine Lesung von<br />

Heinz Marecek, die eigentlich ein freies Erzählen<br />

von interessanten Ereignissen, lustigen Geschichten<br />

und Vorkommen im Umfeld des<br />

Theaterlebens war. Mit unvergleichlichem Humor<br />

und Empathie berichtete er von ausgewählten<br />

Begegnungen und Erlebnissen mit<br />

großen Theaterschauspielern, die – so haben<br />

wir erfahren – auch ihre Eigenheiten hatten. Die<br />

Person Marecek und seine Erfolge an dieser<br />

Stelle darzustellen, erübrigt sich, da er wohl allen<br />

von uns durch seine zahlreichen Theaterund<br />

Fernsehauftritte bestens bekannt ist.<br />

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde noch<br />

das neue Corporate Design des <strong>Institut</strong>s und<br />

der Akademie vorgestellt, das hinkünftig das<br />

Erscheinungsbild in der Korrespondenz, den<br />

Publikationen u.a. prägen wird. Es soll symbolisieren,<br />

was auch generell gilt: Fortsetzen und<br />

Anschließen an das bisher Geschaffene, Weiterentwickeln<br />

des Bestehenden und Mut für<br />

Neues.<br />

(Mag. Eva Weiszgerber)<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

5


Bewertungs- und Visualisierungsergebnisse für <strong>Revision</strong>sergebnisse –<br />

Erfa am 12.3.<strong>2009</strong><br />

In <strong>Revision</strong> wird viel Wissen und Energie investiert.<br />

Die Ergebnisse werden mit hohem Aufwand<br />

und wohlüberlegt in Berichten dargestellt.<br />

Wie rasch erkennt der Vorstand, der Aufsichtsrat,<br />

der Prüfungsausschuss oder der oberste<br />

Verantwortliche einer öffentlichen Einrichtung<br />

die Bedeutung einer Feststellung in Bezug auf<br />

den Prüfbereich und für das gesamte Unternehmen?<br />

Woraus zieht er seine Informationen<br />

– aus den Prüfberichten, aus Quartalsberichten<br />

und aus Jahresberichten?<br />

Welche Bewertungsansätze und Darstellungsformen<br />

gibt es?<br />

Was kann / soll mit Berichten sonst noch transportiert<br />

werden?<br />

Gibt es internationale Vergleichsmöglichkeiten?<br />

Diese Fragen wurden von Praktikern für Praktiker<br />

im Rahmen des Erfa „Bewertungs- und Visualisierungsergebnisse<br />

für <strong>Revision</strong>sergebnisse“<br />

am 12.3.<strong>2009</strong> beantwortet.<br />

Im <strong>Revision</strong>sbericht der Allianz Elementar<br />

Versicherungs-AG, so Dr. Dieter Graßmück,<br />

werden die Detailergebnisse in Hauptprüfgebieten<br />

zusammengefasst, bewertet und mit einem<br />

4-Farben-Ampelsystem dargestellt. Zweck ist<br />

die Einschätzung des verbleibenden Restrisikos<br />

unter Berücksichtigung der Gestaltung und<br />

Effektivität des IKS. Die Aspekte der Bewertung<br />

des Restrisikos wurden hinsichtlich der Dimensionen<br />

Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen<br />

näher beschrieben. Die Prüfberichte bilden die<br />

Basis einer Reportingpyramide, welche als<br />

nächste Stufen das interne Quartalsreporting<br />

und das Konzernreporting vorsieht. Das Quartalsreporting<br />

gibt den Prüfungsstatus und den<br />

Umsetzungsstatus von Empfehlungen wider.<br />

Weiters ist seit vier Jahren ein Feedbacksystem<br />

eingerichtet.<br />

Die Einstiegsfrage von Oliver Fiedler -„Alles<br />

Pizza, oder was?“ führte sehr rasch zu den<br />

Bewertungs- und Darstellungsformen der Zumtobel<br />

group. Feststellungen werden stets auf<br />

Ordnungsmäßigkeit und Sicherheit bewertet.<br />

Die Visualisierung erfolgt in vier, in einer aufsteigenden<br />

Reihe und mit unterschiedlichen<br />

Farben kolorierten Kreisvierteln. Kommentare<br />

werden um Smileys ergänzt. Die Berichte folgen<br />

dem Corporate Design des Unternehmens<br />

und sind klar gegliedert. Die erste Seite des Berichtes<br />

ist eine auf dem Business Process<br />

Maturity Model basierende Darstellung der Bewertung.<br />

Die Symbole ziehen sich im Bericht<br />

konsequent durch.<br />

Sektionschef Mag. Wilhelm Kellner, Rechnungshof,<br />

erörterte die Frage der Darstellung<br />

von Wert und Nutzen der Rechnungshöfe anhand<br />

internationaler Vergleiche. Elemente von<br />

Leistungsvergleichen sind Inputs und Outputs,<br />

aber auch die quantitativ erfassbaren Outcomes,<br />

wie zB Einsparungen durch Empfehlungen,<br />

und die qualitativ erfassbaren Impacts, wie<br />

zB der Beitrag zu Good Governance in der öffentlichen<br />

Verwaltung. Gezeigt wurden Beispiele<br />

des australischen, kanadischen, amerikanischen,<br />

englischen und österreichischen Rechnungshofes.<br />

Abgerundet wurde das Bild durch<br />

eine Aufzählung der häufigsten Performance<br />

Indikatoren europäischer Rechnungshöfe.<br />

Mag. Werner Gutschik und Christian Hamberger<br />

präsentierten die Visualisierung von <strong>Revision</strong>sergebnissen<br />

bei der Bank Austria Unicredit<br />

Group. Der klar strukturierte <strong>Revision</strong>sbericht<br />

enthält eine Bewertungsdarstellung durch Pfeilsymbole<br />

(Farbe und Richtung) in vier Bewertungsklassen.<br />

Neben Management Summary<br />

und Detailbericht werden noch ein Aktionsplan<br />

und ein Tracking der Maßnahmen dargestellt.<br />

Die Kommunikation mit den geprüften Einheiten<br />

erfolgt über die Software „Aktionsplan-<br />

Management International“. Die Monatsberichte<br />

folgen der Darstellungslogik der Bewertung.<br />

Der Quartalsbericht enthält statistische Aussagen<br />

über durchgeführte Prüfungen und <strong>Revision</strong>sergebnisse<br />

(Overall Rating), ähnlich der<br />

Jahresbericht. Das Berichtswesen wird durch<br />

eine interne Reportingsoftware unterstützt.<br />

Die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> des Finanzministeriums ist<br />

funktional unmittelbar dem Minister unterstellt,<br />

so Dr. Hannes Schuh. Er und die Top-<br />

Führungskräfte des Ressorts sind Adressat der<br />

Quartalsberichte und des Jahresberichtes. Die<br />

Quartalsberichte sind knapp gehalten. Sie geben<br />

in Tabellenform einen Überblick über laufende<br />

Prüfungen und offene Umsetzungsmaßnahmen<br />

und enthalten – anders als die Prüfberichte<br />

– Bewertungen durch gedrehte Dreieckssymbole<br />

in Ampelfarben. Der Jahresbericht hat<br />

viele Zwecke zu erfüllen. Er dient der sachlichen<br />

Ergebnisdarstellung, als Erstüberblick<br />

über Findings zu einer Prüfung, als Info über<br />

Personalentwicklung, über nationale und<br />

6


internationale Vernetzung und als Marketinginstrument.<br />

Die <strong>Revision</strong>sabteilung des Lebensministeriums<br />

umfasst nach Mag. Alexandra Finz zwei<br />

Teilbereiche, das Referat EU-Finanzkontrolle<br />

und das Referat <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>. Die Bewertung<br />

der Prüfungsfeststellungen erfolgt anhand<br />

von Budgetgrößen, Kennzahlen / Leistungsindikatoren<br />

und qualitativen Bewertungsmodellen.<br />

Exemplarisch dargestellt wurden der Prüfbericht,<br />

der Leistungsbericht und die <strong>Revision</strong>sdatenbank.<br />

Besonders interessant war das<br />

konsequente, auch elektronisch unterstütze<br />

Weiterziehen der Ampelbewertung in den Umsetzungs-<br />

bzw. Follow Up Bereich. Jeder Bewertungsampel<br />

steht eine Lösungsfortschrittsampel<br />

gegenüber, Veränderungsschritte sind<br />

damit auf einen Blick erkennbar.<br />

Das Erfa ist bereits bei seiner Ankündigung auf<br />

großes Interesse gestoßen. Mit zahlreichen<br />

Anmeldungen nimmt es dabei einen Spitzenplatz<br />

im Ranking der Erfas ein. Die Erfüllung<br />

der hohen Erwartungen wurde durch die überaus<br />

positiven Rückmeldungen vielfach bestätigt.<br />

Die Teilnehmer haben eine Vielzahl guter<br />

Anregungen mit nach Hause genommen.<br />

Die Präsentationen stehen wie immer im Members-Bereich<br />

der Homepage zur Verfügung.<br />

(Dr. Hannes Schuh, <strong>MB</strong>A)<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

Ein Jahr CBT (Computer Based Testing) in Österreich – Zertifizierungen unter<br />

neuer Technik<br />

Im Juni 2008 wurden die ersten Registrierungen<br />

und in den darauf folgenden Wochen die<br />

ersten Prüfungen zum CIA in der neuen Form<br />

durchgeführt. Für das <strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Österreich war es ein gewagter Schritt, da<br />

sich ja unser deutsches Partnerinstitut, das<br />

DIIR Deutsches <strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>,<br />

gegen diese technische Weiterentwicklung entschieden<br />

hat und die Prüfungen zum CIA etc.<br />

nach wie vor in Papier und Bleistift abhält.<br />

Wir in Österreich haben unseren anfänglichen<br />

Widerstand gegen CBT aufgegeben und sind<br />

zusammen mit fast allen <strong>Institut</strong>en weltweit auf<br />

diese neue Technologie umgestiegen. Es war<br />

für uns einfach der notwendige Schritt, um die<br />

Prüfungen sicherer zu machen und den Service<br />

für unsere Mitglieder bzw. die PrüfungskandidatInnen<br />

wesentlich zu verbessern. Ich denke hier<br />

vor allem an die Möglichkeit der Unabhängigkeit<br />

von bestimmten Terminen und Orten und<br />

die rasche (fast unmittelbare) Bekanntgabe der<br />

Ergebnisse.<br />

Verbunden mit dem Umstieg waren die Risiken<br />

„Wie wird diese Form der Prüfung angenommen?“,<br />

„Funktioniert die neue Technik?“ und<br />

letztlich das finanzielle Risiko „Wegfall der<br />

KandidatInnen aus dem benachbarten Osten“.<br />

Jetzt 12 Monate später ist es Zeit ein erstes<br />

Resümee zu ziehen:<br />

Von den KandidatInnen wurde die neue Form<br />

der Auslieferung der Prüfungen zu Beginn mit<br />

etwas Zurückhaltung angenommen. Ein Grund<br />

für die geringeren Anmeldezahlen zu Beginn ist<br />

aber auch in einem gewissen Vorzieheffekt im<br />

November 2007 begründet. Der November<br />

2007 Termin sprengte alle bisherigen Teilnehmerzahlen<br />

und lag bei ca. 150% der “normalen“<br />

Termine. Seit dem vierten Quartal 2008 haben<br />

sich die Anmeldungen unter CBT auf einem für<br />

Österreich durchaus erfreulichen Niveau von<br />

rund 20 Prüfungsteilen pro Monat stabilisiert.<br />

Auch ist ein leichter Anstieg der Anzahl von<br />

KandidatInnen aus Deutschland zu verzeichnen.<br />

Nach anfänglichen technischen Problemen,<br />

insbesondere im Registrierungsprozess mit<br />

dem IIA Global hat sich dieses System eingespielt<br />

und arbeitet mittlerweile großteils problemlos.<br />

Hier ist es an der Zeit unserer Monika<br />

Herrloss zu danken, die diesen Registrierungsprozess<br />

und die gesamte CIA Administration zu<br />

unserer und was noch wesentlich wichtiger ist,<br />

zur vollsten Zufriedenheit der KandidatInnen<br />

abwickelt. Nicht selten haben wir noch nach<br />

22:00 Uhr über Zulassungen zur Prüfung und<br />

allfällige Probleme telefoniert bzw. per Mail<br />

kommuniziert und Monika hat jedes (mögliche)<br />

Problem – auch im direkten Kontakt mit IIA<br />

Global – geklärt.<br />

Das System läuft inzwischen sehr stabil und<br />

auch der Ausfall bzw. der Wechsel des Prüfungscenters<br />

in Wien ging erfreulich und ohne<br />

größere Probleme über die Bühne.<br />

7


Bezüglich des erwarteten Einbruchs bei der<br />

Zahl der Registrierungen (immerhin kamen bis<br />

2007 ca. 50% der KandidatInnen aus dem benachbarten<br />

CEE Ländern – insbesondere der<br />

Slowakei) erfüllten sich unsere Prognosen erfreulicherweise<br />

nicht. Einerseits konnten wir einen<br />

Anstieg bei den österreichischen KandidatInnen<br />

erzielen und andererseits wurden Teile<br />

des Ausfalls durch „neue“ KandidatInnen aus<br />

Deutschland aufgefangen, die sich zur Prüfung<br />

unter CBT in Österreich oder der Schweiz registrieren<br />

lassen können. Wir haben dieser Tage<br />

die 200. Registrierung unter CBT vorgenommen<br />

und liegen mit diesem Wert für 12 Monate<br />

zwar noch leicht unter dem Wert von 2007,<br />

aber deutlich über unserem langjährigen<br />

Durchschnitt.<br />

Die Entwicklung der Zertifizierungen unter CBT<br />

verlief bis dato in Österreich deutlich besser als<br />

im Rest der Welt. Die Entscheidung des Vorstand,<br />

der neuen Technologie zu vertrauen hat<br />

sich als richtig herausgestellt und wir können<br />

dadurch unseren KandidatInnen eine nahezu<br />

rund um die Uhr Prüfungsmöglichkeit anbieten,<br />

die es ihnen auch ermöglicht, auf der ganzen<br />

Welt (ohne Deutschland, Israel und China) die<br />

Prüfung in deutscher Sprache abzulegen. Und<br />

auch diese Möglichkeit wird genutzt; wir hatten<br />

schon einige KandidatInnen, die die Prüfung in<br />

Hongkong, Australien, Japan oder den Vereinigten<br />

Staaten abgelegt haben.<br />

Natürlich hat sich auch der Stellenwert des Certified<br />

Internal Auditors (CIA) – als Nachweis eines<br />

umfangreichen Wissens rund um die <strong>Interne</strong><br />

<strong>Revision</strong> – in den letzten Monaten weiter<br />

verbessert. So werden CIAs bei diversen Stellenausschreibungen<br />

bereits gezielt angesprochen<br />

und gesucht und auch die Aufsichtsbehörden<br />

des österreichischen Finanzmarktes<br />

(FMA) akzeptiert einen CIA oder CFSA als<br />

Spezialist (fit and proper) in Sachen <strong>Interne</strong>r<br />

<strong>Revision</strong>.<br />

Ich blicke mit einer gewissen Zufriedenheit und<br />

auch etwas Stolz auf die Entwicklung des CIA<br />

und der IIA Zertifizierungen in Österreich zurück.<br />

Was mit dem hohen persönlichen Einsatz<br />

von Dipl. Ing. Gerold Frank 1998 und der ersten<br />

Prüfung mit sieben Kandidaten begonnen hat,<br />

hat sich zu einem notwendigen, akzeptierten<br />

und auch geforderten Standardangebot des <strong>Institut</strong>s<br />

und der Wirtschaft entwickelt.<br />

Erlauben Sie mir zum Abschluss meiner<br />

9-jährigen Tätigkeit im Vorstand des <strong>Institut</strong>s<br />

und als Leiter des Arbeitskreises Privatversicherer<br />

noch zwei, drei Sätze in eigener Sache.<br />

Ich habe die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> auf eigenen<br />

Wunsch (20 Jahre in einer Tätigkeit sind einfach<br />

genug und der Mensch braucht neue Herausforderungen)<br />

verlassen. Nachdem ich aber<br />

nicht nur <strong>Interne</strong>r Revisor gewesen bin, sondern<br />

– und alle die mich näher kennen, werden<br />

das bestätigen – die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> praktisch<br />

gelebt habe, bleibe ich dieser Profession und<br />

dem <strong>Institut</strong> natürlich verbunden.<br />

Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und<br />

Kollegen, die mich in den letzten 9 Jahren unterstützt<br />

haben und wünsche euch/Ihnen allen,<br />

den CIAs, den Zertifizierungen und dem <strong>Institut</strong><br />

für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich – IIA Austria,<br />

sowie dem neuen Vorstand alles erdenklich<br />

Gute und einen weiteren Weg steil nach oben.<br />

(Dr. Klaus Wöhry, CIA, CFSA)<br />

8


Viel Energie für URÄG und Contracting!<br />

Seit seiner Gründung im Herbst 2006 belebt<br />

der AK Energiewirtschaft die Arbeitskreis-<br />

Szene des IIA Ö.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurden bereits zwei kräftige Lebenszeichen<br />

gesetzt. Nach der intensiven Auseinandersetzung<br />

mit den Thema „Unternehmensrechtsänderungsgesetz“<br />

auf der IIR Ö-<br />

Jahrestagung im September 2008 kam der AK<br />

am 11.3.<strong>2009</strong> am neuen Sitz des IIR Ö zum<br />

Thema „ÜRAG“ (und die Folgen) zusammen,<br />

um sich abseits von Panik und Verdrängung mit<br />

dem professionellen Umgang mit den neuen<br />

Herausforderungen in Richtung Aufsichtsrat /<br />

Audit Committee / Prüfungsausschuss auseinanderzusetzen.<br />

Impulsreferate und die intensive<br />

Diskussion führten zu zahlreichen interessanten<br />

Erkenntnissen.<br />

Tief in das operative Tagesgeschäft ging es<br />

beim relativ spontan organisierten Branchen-<br />

Erfa über das Thema „Prüfung des Contractings“,<br />

zu dem die Kärntner Elektrizitäts AG<br />

(Kelag) nach Klagenfurt eingeladen hatte. Konkrete<br />

Erfahrungsberichte und geplante <strong>Revision</strong>sansätze<br />

wurden den interessierten Teilnehmern<br />

gleichermaßen geboten.<br />

Die beiden Veranstaltungen haben gezeigt, wie<br />

sinnvoll und wichtig es ist, sich unter Revisoren<br />

sowohl in grundlegenden als auch in Detailfragen<br />

auszutauschen und das Netzwerk des IIR<br />

Ö zu nützen. Die nächsten Pläne werden schon<br />

geschmiedet.<br />

(Dr. Markus Fally)<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

Prüfung von Telebankingsystemen<br />

Die Medienberichterstattung Anfang <strong>2009</strong> „ Spitzenbeamter soll bis zu € 60 Mio auf private Konten verschoben<br />

haben“ zeigt die Anfälligkeit von Telebankingsystemen für dolose Tathandlungen mit beträchtlichen<br />

Schadenssummen von unternehmensinternen Tätern.<br />

Aufgrund der vorhandenen Risiken wird versucht, eine für die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> in der Praxis anwendbare<br />

Checkliste zu generieren. Der Schwerpunkt der Checkliste ist die Verhinderung von dolosen Handlungen,<br />

die von Mitarbeitern bei der Durchführung von Telebanking begangen werden.<br />

Tathandlungen von Mitarbeitern im Rechnungswesen<br />

Die Tathandlungen von Mitarbeitern im Rechnungswesen betreffend den Zahlungsstrom nach außen<br />

können aufgrund der abteilungsspezifischen Gliederung wie folgt kategorisiert werden.<br />

Abteilung Finanzbuchhaltung:<br />

Buchung von Rechnungen fiktiver Kreditoren<br />

Hinzufügen eigener Kontonummern bei bestehenden Kreditoren und nachfolgende Buchung fiktiver<br />

Belege<br />

Ausnutzen von Zeichnungsberechtigungen auf Firmenkonten für Abhebungen und fiktive Buchungen<br />

Abteilung Zahlungsverkehr:<br />

Eingriffe in den elektronischen Zahlungsvorschlag (Ändern von Kontonummern, Hinzufügen<br />

oder Austausch von Zahlungsempfängern)<br />

Hinzufügen von betrügerischen Zahlungspositionen zum normalen manuellen Zahlungsverkehr<br />

Täter: Zumeist Mitarbeiter, die für die Bedienung des Telebanking verantwortlich sind.<br />

9


Der Schwerpunkt der gegenständlichen Untersuchung ist auf die beschriebene Tathandlung im Zahlungsverkehr<br />

gerichtet. Es sollte aber auch beachtet werden, dass eine längere Tatdauer auch manipulative<br />

Eingriffe in der Kreditorenbuchhaltung erfordert. Ansonsten würde die Tat bei der Ausbuchung<br />

des Kreditors mit dem Bankbeleg auffallen. 1 Insofern ist auch zu unterscheiden zwischen Tathandlungen,<br />

bei denen der Täter versucht einen "großen Coup" zu landen und einen namhaften Betrag in einer<br />

Einmalaktion abzuzweigen (und dabei eine baldige Entdeckung in Kauf nimmt) und Tathandlungen, bei<br />

denen der Täter über einen längeren Zeitraum seine betrügerischen Handlungen begeht und dabei das<br />

Entdeckungsrisiko möglichst klein halten will.<br />

Beschreibung der Tathandlungen im Zahlungsverkehr<br />

Bei dolosen Handlungen im Zahlungsverkehr können zwei Hauptrisiken identifiziert werden:<br />

Einsatz veralteter Telebankingsysteme<br />

Schwachstellen beim IKS im Zahlungsverkehr<br />

Die Schwachstellen von veralteten Systemen ist in folgenden Komponenten ersichtlich:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der TAN – Code wird nicht direkt von den Inhabern in das System eingesetzt. Dieser wird den<br />

Mitarbeiter für die Bedienung des Telebanking mündlich mitgeteilt oder auf den Zahlungsvorschlag<br />

geschrieben.<br />

Der TAN – Code wird zwar auf einem Computer im Zahlungsverkehr vom Inhaber eingesetzt,<br />

jedoch wird das Datenpaket nicht sofort versendet.<br />

Das System unterstützt keine angemessenen Passwortregeln (zB Mindestlänge, Verfallszeit,<br />

zwingende Verwendung von Sonderzeichen, Zahlen, Groß-/Kleinschreibung).<br />

Das System unterstützt keine angemessene Rechteverwaltung (zB in Systemadministratoren,<br />

Erfasser und Unterzeichner).<br />

Besonders kritische Systemtransaktionen können im System nicht auf ausgewählte Benutzer<br />

(zB Systemadministratoren) eingeschränkt werden (zB Ändern/Löschen von importierten Datenbeständen,<br />

Änderung/Löschung von Systemprotokollen, Anlegen/Ändern von Benutzern<br />

bzw. Benutzerrechten, Änderung der Systemparameter).<br />

In sämtlichen dieser Fälle sind die Mitarbeiter im Zahlungsverkehr - direkt oder indirekt - in Besitz des<br />

TAN – Codes und können vor dem Versand der Daten Änderungen im Zahlungspaket vornehmen oder<br />

eigene Zahlungspakete einspielen.<br />

Schwachstellen im IKS sind unter anderem:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der TAN – Code (oder TAN Generator) wird nicht so aufbewahrt, dass nur der tatsächlich Berechtigte<br />

darauf zugreifen kann ("unter der Schreibunterlage").<br />

Es gibt kein geregeltes Verfahren für die TAN - Weitergabe in Notfällen (zB kein Zeichnungsberechtigter<br />

im Büro anwesend)<br />

Keine strikte Funktionstrennung zwischen Erfassung und Freigabe von Zahlungspaketen (zB<br />

Erfassung von Zahlungspaket und erste Freigabe von ein und derselben Person).<br />

Das Vieraugen-Prinzip (zB Doppelzeichnung von Zahlungen) ist zwar implementiert, entspricht<br />

nicht den bei sensiblen Zahlungsvorgängen notwendigen Erfordernissen (zB relative Unabhängigkeit<br />

der Zeichnungsberechtigten, hierarchische Gleichstellung beider Personen - Gefahr von<br />

"Gefälligkeits-" oder "Blindunterschriften").<br />

Keine angemessene Stichprobenkontrolle von Zahlungspaketen (zB Abstimmung zwischen<br />

Zahlungsvorschlagsliste und Summe importiertes Zahlungspaket, Durchsicht der Zahlungspakete<br />

auf Auffälligkeiten, Anforderung von Ursprungsbelegen beim Erfasser).<br />

Kein geregeltes Verfahren für den Umgang mit Importdateien (zB sofortige, besser automatische<br />

Löschung nach erfolgreichem Import).<br />

1<br />

Sofern keine automatisierte Ausbuchung bei Erstellung des Zahlungsvorschlages erfolgt. In diesen Fällen wird jedoch die Ausbuchung<br />

über Abstimmkonten durchgeführt.<br />

10


Risikoorientierte Betrachtung der Kernprozesse im Telebanking<br />

Eine grafische Darstellung der Kernprozesse zeigt nachfolgendes Bild:<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

11


Prüfung der wesentlichen Maßnahmen in Form einer Checklist<br />

Für die Prüfung bestehender Telebankingssysteme werden folgende Fragestellungen empfohlen:<br />

Besteht eine Funktionstrennung in der Kreditorenbuchhaltung (Bereiche Buchung, Anlage Kreditor,<br />

Verwaltung der Kreditorenstammdaten, Bearbeitung des Zahlungsvorschlages)?<br />

Wenn nein: Welche Stichproben- oder sonstigen Kontrollen gibt es, um diese Schwachstelle zu<br />

mildern?<br />

Besteht eine Funktionstrennung zwischen der Finanzbuchhaltung und dem Zahlungsverkehr?<br />

Wenn nein: Siehe oben ;-)<br />

Besteht ein Berechtigungskonzept für das Telebankingsystem mit der notwendigen Funktionstrennung<br />

in - zumindest - Systemadministratoren (dürfen keine Zahlungsaktivitäten durchführen),<br />

Erfassern (dürfen Zahlungsdaten erfassen oder importieren, aber nicht freigeben) und<br />

Freigebern (dürfen Zahlungsvorgänge freigeben aber weder erfassen, importieren oder ändern)?<br />

Unterstützt das Telebankingsystem state-of-the-art Passwortregeln?<br />

Besteht ein Berechtigungskonzept für jenen Speicherort, wo der Zahlungsvorschlag aus der Finanzbuchhaltung<br />

gespeichert wird?<br />

Welche Personen besitzen Schreibzugriffe auf diesen Speicherort?<br />

Wie ist die Sicherheit der Daten auf den Transportweg gewährleistet (Finanzbuchhaltung –<br />

Speicherort –Telebankingsysteme)?<br />

Wer besitzt die TAN–Codes (Listen oder Karten bzw. Token zur Generierung von Codes) und in<br />

welchen Kombinationen können die TANs eingesetzt werden?<br />

Besteht darüber ein schriftliches Konzept?<br />

Entspricht dieses Konzept tatsächlich den aktuellen Zeichnungsberechtigungen auf den Bankkonten?<br />

Wie werden die TAN’s verwahrt? (Listen oder Karten oder Token)<br />

Wie werden die Daten von den Inhabern der TANs vor dem Einsetzen kontrolliert?<br />

Ist die Veränderbarkeit der Daten nach dem Einsetzen der TANs ausgeschlossen?<br />

Werden die TANs vom Inhaber persönlich im Telebanking-System eingesetzt oder werden sie<br />

den Bedienern der Software Telebanking mitgeteilt?<br />

Welche Kontrollen werden nach erfolgreicher Versendung des Datenpaketes durchgeführt?<br />

Welche Kontrollen werden bei erfolglosen Sendeversuchen von Datenpaketen oder vom Telebankingsystem<br />

zurückgewiesenen Zahlungsfreigaben durchgeführt?<br />

Werden von der kontoführenden Bank Kontrollen durchgeführt, ob der im Zahlungsvorschlag<br />

angeführte Zahlungsempfänger mit der angeführten Kontonummer übereinstimmt?<br />

Werden nur die Summen oder auch die einzelnen Buchungen kontrolliert? (z.B Sendeprotokoll,<br />

Kontoauszüge)<br />

Wie wird diese Kontrolle dokumentiert (Ablage Sendeprotokoll)?<br />

Werden zu der Abstimmung mit der Kreditorenbuchhaltung originale Bankauszüge oder ein eigener<br />

ausgedruckter Kontoauszug verwendet?<br />

Wie wird das Ausbuchen des Kreditors (Kreditor/Bank) durchgeführt?<br />

Werden zumindest einmal jährlich Datenanalysen in der Kreditorenbuchhaltung durchgeführt<br />

(Zumindest: an welche Kreditoren wurden die meisten Zahlungen geleistet).<br />

Erfolgt in regelmäßigen Abständen eine Prüfung des Rechnungswesens, insbesondere der<br />

Kreditorenbuchhaltung (zB durch die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>)?<br />

Unterschätztes Risiko: Manueller Zahlungsverkehr<br />

Beim automatischen Zahlungsverkehr wird zB aus der Kreditorenbuchhaltung ein Zahlungsvorschlag<br />

gemacht und sämtliche relevanten Zahlungsdaten werden vom System generiert und an das Telebankingsystem<br />

übergeben. Daneben gibt es aber in jeder Organisation einen mehr oder weniger umfangreichen<br />

manuellen Zahlungsverkehr, bei dem Zahlungsvorgänge – aus welchem Grund immer – direkt<br />

im Telebankingsystem erfasst werden. Bei diesem Verfahren ist es ungleich leichter, betrügerische Daten<br />

einzuschleusen als beim automatischen Zahlungsvekehr.<br />

Dieses höhere Risiko sollte sich auch beim IKS niederschlagen, zB durch mehr Stichproben oder andere<br />

Freigaberegelungen für manuelle Zahlungsvorgänge.<br />

12


Unbekanntes Risiko: Betrügerische Handlungen in der Debitorenbuchhaltung<br />

Das Risiko von dolosen Handlungen im Bereich der Zahlung von Kreditoren ist hinlänglich bekannt.<br />

Weniger bekannt ist hingegen das Risiko von betrügerischen Handlungen im Zusammenhang mit Zahlungseingängen.<br />

Dabei gibt es in fast jeder Organisation Bagatellbetragsgrenzen für Zahlungsabzüge von Kunden (zB zu<br />

viel oder zu spät abgezogener Skonto, Abrundungen bei der Zahlung). Wenn nun bei Zahlungseingängen<br />

regelmäßig solche fiktiven Zahlungsabzüge gebucht und auf einem Konto mit vielen Bewegungen<br />

versteckt werden, so sammeln sich mit der Zeit namhafte Beträge an, die nur noch per manueller Zahlungsanweisung<br />

auf das Konto des Täters transferiert werden müssen. Dabei ist das einzige Entdeckungsrisiko<br />

für den Täter die Zahlungsanweisung. Ein Entdeckungsrisiko auf Ebene der Buchhaltungskonten<br />

gibt es nicht, die Konten sind sämtliche korrekt ausgeziffert.<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

Darstellung der wesentlichen Maßnahmen gegen die vorhandenen Risiken<br />

Die Funktionstrennung zwischen der Kreditorenbuchhaltung und dem Zahlungsverkehr ist eine wesentliche<br />

Maßnahme, um längerfristige Tathandlungen zu verhindern. Nach der Bezahlung muss der Kreditor<br />

gegen die Bank ausgebucht werden, d.h. die Zahlungen müssen sich auch in der Kreditorenbuchhaltung<br />

wieder finden. Falls in einem Unternehmen die Kreditorenbuchhaltung und die Bedienung der<br />

Telebankingssysteme von denselben Personen durchgeführt werden, besteht ein großes Risiko.<br />

Der Zahlungsvorschlag wird zumeist aus einem System der Finanzbuchhaltung exportiert und für den<br />

Import in das Telebanking auf einen Speicherort gestellt. Für diesen Speicherort sollten die Schreibzugriffe<br />

nur nach dem „need to know“ Prinzip vergeben werden.<br />

In einigen Fällen gelang es den Tätern in Besitz der TANs zu kommen, da diese mangelhaft verwahrt<br />

wurden. Die Verwahrung in einer offenen Schreibtischlade bzw. an einem allgemein zugänglichen<br />

Speicherort entspricht nicht den erforderlichen Sicherheitsstandards.<br />

Das überwiegend vorliegende Tatbild zeigt, dass von den Tätern nach dem Einsetzen der TANs in den<br />

Daten Veränderungen vorgenommen werden. In der Praxis werden die TANs von den Inhabern auf den<br />

Zahlungsvorschlag geschrieben, den ausführenden Mitarbeiter (= Täter) im Zahlungsverkehr mündlich<br />

mitgeteilt oder auf den PC des ausführenden Mitarbeiters eingesetzt. In allen diesen Fällen ist das Paket<br />

offen und können von Mitarbeiter Veränderungen vorgenommen werden. Bei modernen Telebankingssystemen<br />

werden die Daten den Zeichnungsberechtigten zur Verfügung gestellt geprüft und sind<br />

nach Einsetzen der TANs gesperrt. Bereits an dieser Stelle sei angeführt, dass moderne Telebankingssysteme<br />

(Kartensysteme bzw. Generierung von Codes über Token) diesen Anforderungen entsprechen.<br />

Nach der Bezahlung der Kreditoren muss die getätigte Zahlung auch in die Finanzbuchhaltung einfließen.<br />

Das heißt, grundsätzlich sollte die bezahlte Summe den offenen Kreditorenforderungen laut dem<br />

aus der Finanzbuchhaltung erstellen Zahlungsvorschlag entsprechen. Es sollte daher diese Abstimmungstätigkeit<br />

nicht in den Verantwortungsbereich eines Mitarbeiters im Zahlungsverkehr stehen.<br />

In den Daten der Finanzbuchhaltung sollten regelmäßig Datenanalysen durchgeführt werden. Es sollte<br />

der Abteilung <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong> möglich sein, sich Daten aus der Kreditorenbuchhaltung zu beschaffen<br />

und diese nach bestimmten Kriterien auszuwerten. Bereits durch eine Auswertung, welche Kreditoren<br />

die meisten Zahlungen erhalten haben, würden Tathandlungen früher entdeckt werden.<br />

Manuelle Zahlungsvorgänge sollten besonders kritisch hinterfragt und geprüft werden und ein entsprechend<br />

starkes IKS sollte für diese Transaktionen vorhanden sein.<br />

13


Zusammenfassung<br />

Tathandlungen von eigenen Mitarbeitern im Bereich des Telebanking sind zumeist aufgrund erheblicher<br />

Lücken in den <strong>Interne</strong>n Kontrollsystemen möglich. Die beste Prävention gegen diese Tathandlung ist<br />

eine.<br />

<br />

<br />

Funktionstrennung zwischen Kreditorenbuchhaltung und Zahlungsverkehr<br />

Verwendung moderner Telebankingssysteme (Karten oder Token), bei denen die Daten nach<br />

dem Einsetzen der Codes bzw. nach dem Lesen der Karte nicht mehr verändert werden können,<br />

und welche einen angemessenen Schutz des Telebankingsystems an sich unterstützen<br />

(Berechtigungskonzept, Passwortschutz).<br />

(Bernhard Fromm und Dietmar Grabher, CIA, CISA)<br />

Mit Massendatenanalyse einen Stein ins Rollen bringen<br />

1. Vorbemerkungen<br />

Bossert & Partner, ein auf <strong>Revision</strong>sdienstleistung<br />

fokussiertes Beratungsunternehmen<br />

wurde von einem Unternehmen der „öffentlichen<br />

Hand“ beauftragt, eine Prüfung des an einen<br />

Dienstleister vergebenen Parkhausmanagements<br />

durchzuführen. Trotz oder gerade wegen<br />

langjähriger Zusammenarbeit war in der<br />

Vergangenheit noch keine Prüfung durchgeführt<br />

worden, die wirtschaftliche Bedeutung der<br />

Parkraumbewirtschaftung war in den letzten<br />

Jahren jedoch deutlich gestiegen.<br />

Gegenstand der Parkraumbewirtschaftung waren<br />

drei Parkhäuser, mehrere Parkplätze sowie<br />

so genannte Kurzparkzonen. Alle Gebäude und<br />

Grundstücke befinden sich im Besitz des Unternehmens<br />

(Eigentümer), der Dienstleister ist<br />

Betreiber der Parkhäuser und Eigentümer der<br />

Einrichtungen (Automaten etc.) sowie der notwendigen<br />

IT-Struktur.<br />

Im nachfolgenden werden die einzelnen Schritte<br />

beschrieben:<br />

„halbmanuelle“ Prüfung<br />

Massendatenanalyse 8 Millionen Datensätze<br />

Fehlerfeststellungen<br />

Vertragssituation<br />

Prognostizierte Mehreinnahmen<br />

2. Vorgefundene Situation<br />

Im angetroffenen Zustand kümmerte sich der<br />

Betreiber um folgende Prozesse:<br />

A. Kernprozesse:<br />

Instandhaltung/Wartung<br />

Parkzeitermittlung<br />

Kassieren/Faktura<br />

Geldentsorgung bzw. Abrechnung gegenüber<br />

Kreditkartenorganisationen<br />

Pachtabrechnung gegenüber dem<br />

Eigentümer<br />

(nicht kontrollierbar!)<br />

B. Hilfs- bzw. Serviceprozesse<br />

Einkauf/Beschaffung<br />

Bewachung<br />

Buchhaltung<br />

Die Aufgabe des Eigentümers der Parkhäuser<br />

beschränkte sich auf das Dienstleistungsmanagement<br />

(Kenntnisnahme der gemeldeten Umsätze,<br />

Vertragsgestaltung und -prüfung). Ob<br />

damit wirklich alle notwendigen Aufgaben abgedeckt<br />

sind, dazu später.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Eigentümer und<br />

Betreiber der Parkhäuser war grundsätzlich erfolgreich,<br />

jedoch gab es in den letzten Monaten<br />

mehrere Anhaltspunkte, die eine nähere Betrachtung<br />

nahe legten.<br />

Hierzu gehörten im Wesentlichen<br />

die bereitgestellten Statistiken sind nicht<br />

nachvollziehbar und lassen sich nicht nachträglich<br />

erzeugen<br />

der abgeschlossene Dienstleistungsvertrag<br />

ist kurz und nichtssagend, sprich: Wichtige<br />

Dinge sind nicht geregelt<br />

ein direkter Zugriff auf das System der Parkraumbewirtschaftung<br />

durch den Eigentümer<br />

wurde zunächst abgelehnt, lief dann im Weiteren<br />

nicht zufriedenstellend<br />

die Frage an den Betreiber nach der<br />

GdPdU- Fähigkeit der eingesetzten<br />

14


Software konnte nicht beantwortet werden,<br />

sie wurde, schlimmer noch, nicht verstanden<br />

Oberstes Ziel der <strong>Revision</strong>sprüfung war der<br />

Nachweis der Richtigkeit der Provisionsabrechnungen<br />

der vergangenen Jahre. Hierzu war es<br />

erforderlich, die naturgemäß großen Datenmengen<br />

einer genauen Prüfung zu unterziehen.<br />

Für diese Aufgabe wurde WinIdea als Analyseinstrument<br />

eingesetzt, die Arbeiten wurden<br />

durch einen speziell ausgebildeten Mitarbeiter<br />

von Bossert & Partner durchgeführt.<br />

Im Verlauf der Prüfung ergab sich aufgrund des<br />

Verlaufs noch die Zielrichtung, möglicherweise<br />

Versäumnissen in der Vertragsbeziehung bzw.<br />

Fehler in der Provisionsabrechnung nachzuweisen,<br />

um den Vertrag sowohl in inhaltlicher<br />

Hinsicht (bessere Definition der Aufgaben) sowie<br />

naturgemäß in konditioneller Hinsicht nachzubessern.<br />

Dies umso mehr, als der Vertrag<br />

langfristig zu aus Eigentümersicht nicht befriedigenden<br />

Konditionen abgeschlossen worden<br />

war.<br />

3. Prüfung des IT-Systems der Parkhäuser<br />

Vor dem Hintergrund, dass die Bewegungsdaten<br />

eines Jahres von mehreren tausend Parkplätzen<br />

einer Prüfung zu unterziehen sind, liegt<br />

es nahe, dies mit einem modernen Analyseinstrument<br />

für Massendaten durchzuführen.<br />

Letztlich mussten hier die Belegläufe aller einzelnen<br />

Abrechnungen untersucht werden, da<br />

diese in Summe Grundlage der Provisionsabrechnung<br />

sind – ein typischer Fall für die Fragestellung<br />

„vom Urbeleg zum Ergebnis“.<br />

3.1. GdPdU<br />

Die Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit<br />

digitaler Unterlagen (GDPdU) regeln<br />

den automatisierten Datenzugriff der Finanzamtprüfung<br />

auf steuerrelevante Tatbestände.<br />

Dies bedeutet, dass in digitalen Systemen erstellte<br />

Daten mittels spezieller <strong>Revision</strong>s-<br />

Software unmittelbar auswertbar sein müssen.<br />

Bereits in einem Vorgespräch bezog der<br />

Dienstleister die Position, diese Systeme würden<br />

nicht der GDPdU unterliegen, da es sich<br />

um ein Kassen- und nicht um ein Buchführungssystem<br />

handeln würde.<br />

Diese Aussage ist nicht richtig. Da jeder Bezahlvorgang<br />

einen Umsatzsteueranteil enthält<br />

(auch Parken ist ein umsatzsteuerrechtlicher<br />

Vorgang!), müssen sämtliche Daten auch digital<br />

gespeichert werden. Da dies systemseitig<br />

nicht gewährleistet ist, hätte durch einen Finanzamtprüfer<br />

die gesamte Buchhaltung verworfen<br />

werden können.<br />

Durch die fehlende GdPdU-Archivierung war<br />

ein Datenzugriff zur Überprüfung der in den Abrechnungen<br />

aufgeführten Umsätze nicht möglich.<br />

3.2. Abgleich der Umsatzmeldung mit<br />

vorgelegten Unterlagen<br />

Es wurde versucht, mittels der täglich erstellten<br />

Sicherungskopien eine Bestätigung des Jahres-<br />

Umsatzes herbeizuführen. Da die enthaltenen<br />

Datensätze aufgrund ihres Formates nicht automatisch<br />

auswertbar waren, wurde eine individuelle<br />

Software erstellt. Diese Prüfung erfolgte<br />

„halb-manuell“.<br />

Bei Abzug der Sicherungskopien wurde erklärt,<br />

dass diese den Umsatz nicht vollständig ausweisen.<br />

Ursache war eine alte IT-Version bei<br />

mehreren Ausfahrtsschranken, welche die Kreditkartenumsätze<br />

nicht in die Sicherungskopien<br />

einfließen ließen. Der Abgleich der Sicherungskopien<br />

mit den Abrechnungen ergab eine Differenz<br />

von knapp 7% des gemeldeten Jahresumsatzes.<br />

Es wurde untersucht, inwieweit die Differenz<br />

auf fehlende Schrankenumsätze zurückzuführen<br />

war. Hierzu wurden die entsprechenden<br />

Umsätze aus den Tagesabrechnungen erfasst.<br />

Es wurde festgestellt, dass nur ca. die Hälfte<br />

des Betrages durch fehlende Schrankenumsätze<br />

begründet ist, die andere Hälfte ergibt sich<br />

daraus, dass Kassenautomaten zeitweise keine<br />

Umsätze an die Sicherungskopien gemeldet<br />

hatten.<br />

Bis zu diesem Stand waren die Daten lückenhaft,<br />

nicht nachvollziehbar und unzureichend<br />

dokumentiert, es konnte also keine automatisierte<br />

Prüfung mittels einer <strong>Revision</strong>ssoftware<br />

durchgeführt werden.<br />

3.3. Sonstige Auffälligkeiten<br />

A) Ereignisjournal<br />

Mittels des Ereignisjournals werden Systemeingriffe<br />

wie z.B. Automatenöffnungen, Ticketstaus<br />

oder Gerät autark protokolliert. Aus <strong>Revision</strong>ssicht<br />

geben die pro Automat und Schranke<br />

aufgeführten Ereignisse Hinweise auf fehlerhafte<br />

Bearbeitungen oder stellen Sonderfälle<br />

dar. Es bestand der Mangel, dass dieses Journal<br />

systemseitig nur für 79 Tage gespeichert<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

15


wurde. Eine Speicherung analog der gesetzlichen<br />

Aufbewahrungsfristen für Buchhaltungs-<br />

Unterlagen ist nach Ansicht der Berichterstatter<br />

erforderlich.<br />

Bei der Analyse der noch zur Verfügung stehenden<br />

Ereignisjournale wurde festgestellt,<br />

dass die Protokollierung teilweise fehlerhaft ist.<br />

So wurden zum Beispiel die Automatentüren<br />

2.875-mal geöffnet, aber nur in 2.704 Fällen<br />

geschlossen. Ursache hierfür waren angeblich<br />

fehlerhafte Sensorenmeldungen. Auch zeigte<br />

die Analyse sowie Befragungen, dass die Betriebsleiter<br />

die enthaltenen Informationen nicht<br />

ausreichend nutzten.<br />

B) Anlagenbezogener Umsatz<br />

Jeder Kassenautomat und jede Ausfahrtschranke<br />

war einem Parkhaus als Abrechnungsbereich<br />

zugeordnet (z.B. P1 bis P5). Die<br />

Umsätze dieser fünf Bereiche wurden in jeweils<br />

einer schichtbezogenen Abrechnung zusammengeführt.<br />

Diese Auswertung stellte eine Betrachtung<br />

nach dem Zahlungsort dar.<br />

Da ein Kunde, der z.B. im P5 parkte, sein Ticket<br />

auch an einem Kassenautomaten des P4<br />

oder P3 bezahlen konnte, war auf den schichtbezogenen<br />

Abrechnungen eine separate Statistik<br />

vorhanden, die sich nach dem Parkbereich<br />

des Kunden richtete. Diese Statistik wurde als<br />

„Anlagenbezogener Umsatz“ bezeichnet. Der<br />

„Anlagenbezogene Umsatz“ gab die Erlöse der<br />

einzelnen Parkbereiche an. Bei der Überprüfung<br />

der Beträge wurde festgestellt, dass sich<br />

die Summe des „Anlagenbezogenen Umsatzes“<br />

nicht mit dem Gesamtumsatz der Schichtbezogenen<br />

Abrechnungen deckte (Abweichung<br />

bis zu 1%).<br />

C) Fehlende Auflistung Ein- und Ausfahrten<br />

Die in den Sicherungskopien gespeicherten Daten<br />

gaben nur Auskunft über bezahlte Parkvorgänge.<br />

Alle Informationen zu Ein- oder Ausfahrten,<br />

die keinem Zahlvorgang zugeordnet werden<br />

konnten, wurden nach kurzer Zeit gelöscht.<br />

Zur Kontrolle (z.B. welche Einfahrten wurden<br />

nicht abgerechnet) sowie für statistische Zwecke<br />

sollten aber sämtliche Bewegungsdaten<br />

langfristig archiviert werden, was nicht erfolgte.<br />

D) Fehlerhafter Umsatzsteuerausweis<br />

Die Umsatzsteuer wurde nur mit zwei Nachkommastellen<br />

berechnet. Dies führte zu Rundungsdifferenzen<br />

von bis zu € 7,00 pro Parkhaus<br />

und Tag. Üblicherweise wird bei anderen<br />

IT-Systemen zur Vermeidung dieser Differenzen<br />

mit sechs Nachkommastellen gerechnet.<br />

(Anmerkung: Allein diese Tatsache sollte ausreichen,<br />

um bei einer Umsatzsteuerprüfung<br />

eindeutige Fragen der Finanzverwaltung mit<br />

evtl. weitreichenden Folgen zu provozieren.)<br />

4. IT-System Kurzparkzone<br />

Hier waren mehr als 10 Automaten installiert.<br />

Die Geldverwaltung war hier erleichtert, da die<br />

Automaten kein Wechselgeld herausgaben,<br />

d.h. der Kunde zahlte für eine beabsichtigte<br />

Parkzeit. Bei der Prüfung wurden folgende<br />

Schwachstellen ermittelt:<br />

A) Fehlende IT-Einbindung<br />

Die Umsatzmeldung erfolgte bei Automatenleerung<br />

mittels Ausdruck eines Kassenstreifens.<br />

Aufgeführt wurden z.B. Tagesumsatz, lfd. Abschlags-Nr.<br />

und aufgelaufener Umsatz. Eine<br />

Darstellung der Umsätze und Zeiten pro Parkvorgang<br />

war nicht möglich. Insofern war eine<br />

Prüfung nur eingeschränkt möglich und musste<br />

sich auf die aufwendige manuelle Eingabe der<br />

Daten aus den Kassenstreifen beschränken<br />

(3.500 Kassenstreifen mit jeweils zehn Angaben).<br />

B) Fehlerhafte Umsatzdarstellung<br />

Bei der vorgenommen Eingabe aller Umsätze<br />

wurde festgestellt, dass zwischen den Tagesund<br />

den aufgelaufenen Summen Differenzen<br />

entstanden. Zwar waren diese tages- und gerätebezogen<br />

insgesamt im geprüften Zeitraum<br />

etwas unter EUR 1.000 (täglich von € 0,10 bis<br />

zu € 2,00), sie zeigten aber, dass das System<br />

nicht ordnungsgemäß programmiert war. Insoweit<br />

waren auch weitere Fehler möglich, die<br />

aufgrund des fehlenden Datenbestandes aber<br />

nicht ermittelt werden konnten (siehe Pkt. 6).<br />

Insgesamt ergab die Prüfung, dass die Abrechnungen<br />

aufgrund einer fehlerhaften Programmierung<br />

eine Vielzahl von Abweichungen aufwiesen<br />

(in 2006 haben 48% aller Abrechnungen<br />

mindestens eine Differenz zwischen Tageswert<br />

und kumulierten Umsatz- oder Ticketzähler).<br />

Da durch diese Fehler eine ordnungsgemäße<br />

Umsatzdarstellung nicht gegeben war<br />

und zudem keine Einzeldaten pro Zahlungsvorgang<br />

vorlagen, konnten die gemeldeten Umsätze<br />

aus der Kurzparkzone nicht aussagekräftig<br />

geprüft und bestätigt werden.<br />

16


5. Operative Mängel in den Prozessen<br />

Fehlender Umsatzabgleich<br />

Im operativen Geschäft orientierten sich die<br />

Mitarbeiter des Parkhausbetreibers nur nach<br />

den Geldbeständen aus den Automatenleerungen.<br />

Die entnommenen Beträge wurden gezählt<br />

und mit dem bei der Leerung vom Kassenautomaten<br />

ausgedruckten Bon abgeglichen.<br />

Eine Kontrolle bzw. ein Abgleich mit den auf<br />

den Abrechnungen aufgeführten Umsätzen erfolgte<br />

nicht. Außerdem wurde der Bon nach<br />

dem Bargeldabgleich vernichtet und nicht der<br />

Kassenabrechnung beigefügt.<br />

6. Zusammenfassung Punkte 1 - 5<br />

Besonders ins Gewicht fallen letztlich nach unserer<br />

Ansicht folgende Feststellungen:<br />

Keine Dokumentation aller Ein- bzw. Ausfahrten,<br />

sondern nur der Vorgänge, die zu<br />

einem Zahlungsvorgang führen. Dies ist<br />

letztlich eine Folge davon, dass die Software<br />

seitens Hersteller und Betreiber fälschlicherweise<br />

nur als Kassensystem betrachtet<br />

wurde.<br />

Das Ereignisjournal wurde nur für max. 1<br />

Monat vorgehalten – dies ist für Problemanalysen<br />

nicht ausreichend.<br />

Sondervorgänge in den täglichen Sicherungskopien<br />

werden nicht statistisch aufbereitet.<br />

Die Datensätze der täglichen Sicherungskopien<br />

sind nicht vollständig (Umsätze einzelner<br />

Stellen fehlen!)<br />

Diese Datensätze sind nur erschwert auswertbar,<br />

entsprechen nicht der GdPdU<br />

Rundungsfehler in der abzuführenden Umsatzsteuer<br />

führen zu falsch ausgewiesener<br />

Umsatzsteuer<br />

Aus diesen Gründen konnte eine fundierte Bestätigung<br />

der Umsatzwerte nach heutigen Erfordernissen<br />

nicht vorgenommen werden, die<br />

Richtigkeit der Provisionsabrechnung und somit<br />

die Höhe der Provision konnten nicht ermittelt<br />

bzw. bestätigt werden. Erschwerend kam hinzu,<br />

dass gemäß Vertrag eine Buchführung entsprechend<br />

den handels- und steuerrechtlichen<br />

Bestimmungen durchzuführen ist. Hierzu gehört<br />

nach Meinung der Verfasser ein angemessenes<br />

internes Kontrollsystem, das auch nicht in<br />

Ansätzen zu erkennen war.<br />

Somit war ein eindeutiger Vertragsverstoß<br />

nachgewiesen, eine Kündigung des Dienstleistungsvertrags<br />

war möglich.<br />

Die Trennung wurde im vorliegenden Fall<br />

zunächst nicht vollzogen. Die Folge dieser <strong>Revision</strong><br />

waren jedoch die Vorjahre betreffenden<br />

Nachzahlungen, eine deutliche Senkung der<br />

Betreiberprovision sowie definitive Vorgaben im<br />

Hinblick auf IT- und Prozessverbesserungen.<br />

7. Folgeprüfung<br />

Aufgrund der Feststellungen der „halbmanuellen<br />

Prüfung“ wurden auf Empfehlung von Bossert<br />

& Partner die erkannten Systemfehler der<br />

Parkhaussoftware durch den Betreiber bereinigt.<br />

Dadurch war danach eine erweiterte Massendatenanalyse<br />

mittels „Idea“ möglich.<br />

In dieser Prüfung wurden innerhalb von 10 Tagen<br />

ca. 8,5 Millionen Datensätze überprüft. Zusätzlich<br />

wurden die Umsätze auf Parkhausebene,<br />

Kassenautomaten, Schranken ermittelt, jeder<br />

Parkvorgang (Einfahrt – Zahlung – Ausfahrt)<br />

konnte nachvollzogen werden.<br />

Im Folgeschritt wurden für einen Zeitraum von<br />

1 Jahr die gemeldeten Umsätze mit den Umsätzen<br />

lt. Massendatenanalyse abgeglichen.<br />

Dabei wurden Differenzen in Höhe von EUR<br />

150.000 festgestellt.<br />

Nachdem bei dieser Folgeprüfung keine deutliche<br />

Verbesserung der Situation festzustellen<br />

war, übernahm der Eigentümer das Parkhausmanagement<br />

in Eigenregie – die nun nicht<br />

mehr zu zahlende Betreiberprovision war hoch<br />

genug, um damit eigene Investitionen und laufende<br />

Kosten zu rechtfertigen und zu finanzieren.<br />

Die erwarteten Mehrerlöse in den nächsten<br />

Jahren bis 2015 betragen ca. EUR 15 Mio.<br />

8. Schlussbemerkung<br />

Abschließend bleibt im Hinblick auf die oben<br />

dargestellte Aufteilung der Zuständigkeit bzw.<br />

Prozesse festzuhalten, dass folgende Prozesse<br />

zusätzlich in die Zuständigkeit eines Betreibers<br />

fallen und von diesem auch geleistet werden<br />

müssen:<br />

Steuerung der Auslastung<br />

Optimierung der Park-Erlöse<br />

Fraudmanagement – IT-Sicherheit<br />

Controlling und - nicht zu vergessen - auch<br />

<strong>Revision</strong>!<br />

(Klaus-Dieter Göbel)<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

17


Neue Mitglieder<br />

Das <strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich – IIA Austria begrüßt folgende neue Mitglieder:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mag. Karl Ziegler<br />

Helmut Honz<br />

Mag. Martin Koliander<br />

Mag. Ernestine Schweinschwaller<br />

Gabriele Pregartner<br />

Dipl.-Ing. Kurt Rainer<br />

Karin Holnsteiner<br />

Mag. Brigitte H. Juen<br />

General Electric Capital Global Banking<br />

ETI Elektroelement d.d.<br />

Bfi – Berufsförderungsinstitut Steiermark<br />

Friedrich Winterstein<br />

Prof. Dr. Peter Hauser<br />

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!<br />

(Mag. Eva Weiszgerber)<br />

Termine des <strong>Institut</strong>es<br />

24.-25.09.09<br />

12.11.<strong>2009</strong><br />

Jahrestagung des IIRÖ<br />

„Wirtschaftskrise – Strategien in schwierigen Zeiten“<br />

Aktiv-Vital Hotel, Gars am Kamp<br />

Erfa<br />

„Compliance – was bedeutet das für die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>?“<br />

18


Die Akademie <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> informiert:<br />

Seminartipps:<br />

„IPPF: Berufsgrundlagen der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong>“<br />

Basisseminar – Einführung & Überblick 08.10.<strong>2009</strong><br />

Basisseminar zur Einführung in die Berufsgrundlagen der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong><br />

Referent(en): Dr. Ulrich Hahn, CIA, CISA, CCSA<br />

Mitglieder: € 490,00 / Nicht-Mitglieder: € 620,00<br />

IIA 07<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong><br />

Audit Journal<br />

„IPPF – Aktuelle Berufsgrundlagen der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong>“<br />

Update / Workshop 09.10.<strong>2009</strong><br />

Weiterführendes Update - Seminar zu den Berufsgrundlagen der <strong>Interne</strong>n <strong>Revision</strong><br />

Referent(en): Dr. Ulrich Hahn, CIA, CISA, CCSA<br />

Mitglieder: € € 490,00 / Nicht-Mitglieder: € 620,00<br />

Buchungskombi<br />

„IPPF – Basisseminar & Update / Workshop 08. – 09.10.<strong>2009</strong><br />

Referent(en): Dr. Ulrich Hahn, CIA, CISA, CCSA<br />

Mitglieder: € 870,00 / Nicht-Mitglieder: € 1.<strong>02</strong>0,00<br />

„IKS effizient gestalten und prüfen mit COSO“ 09. – 10.11.<strong>2009</strong><br />

COSO gilt als international anerkanntes Best Practice für die Gestaltung und Prüfung von IKS und<br />

Risikomanagement. In diesem Workshop lernen Sie, COSO Modelle in der Praxis erfolgreich<br />

anzuwenden. Inkl. Deutschem COSO ERM Buch!<br />

Referent(en): Dietmar Grabher, CIA, CISA<br />

Mitglieder: € 820,00 / Nicht-Mitglieder: € 970,00<br />

„Vernehmungstechnik für Revisoren“ 04. – 05.11.<strong>2009</strong><br />

Training für Befragungen bei dolosen Handlungen mit praktischen Übungen.<br />

Referent(en): Dr. Helmut Salomon / Mag. Bernhard Fromm<br />

Mitglieder: € 780,00 / Nicht-Mitglieder: € 930,00<br />

Ausbildungspaket<br />

„Einführung in die <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong>“ 14. – 16.09.<strong>2009</strong><br />

„Die Arbeitstechniken des Revisors“ 28. – 30.09.<strong>2009</strong><br />

„Prüfungsgrundlagen“ 13. – 15.10.<strong>2009</strong><br />

„Das IKS im Gesamtunternehmen“ <strong>02</strong>. – 03.11.<strong>2009</strong><br />

Referent(en): Mag. Birgit Weidenauer<br />

Dipl.-Ing. Maria-Theresia Stadler<br />

Dietmar Grabher, CIA, CISA<br />

Dr. Ulrich Hahn, CIA, CISA, CCSA<br />

Dr. Markus Fally<br />

Mag. Klaus Wöhry, CIA, CFSA<br />

Mitglieder: € 3.900,00 / Nicht-Mitglieder: € 4.620,00<br />

Berufsspezifische Weiterbildung für Revisoren –<br />

damit Ihr Karriereweg nicht zur Sackgasse wird!<br />

19


Audit Journal<br />

Zeitschrift des <strong>Institut</strong>s für<br />

<strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich -<br />

IIA Austria<br />

Impressum<br />

Verleger, Hersteller und Herausgeber<br />

<strong>Institut</strong> für <strong>Interne</strong> <strong>Revision</strong> Österreich - IIA Austria<br />

Schönbrunner Strasse 218 - 220<br />

U4 Center, Stiege B, 3. OG<br />

A - 1120 Wien<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Mag. Eva Weiszgerber<br />

Hinweis: Die namentlich gekennzeichneten Beiträge müssen<br />

nicht die Meinung des Herausgebers wiedergeben.<br />

www.internerevision.at<br />

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