31.03.2015 Aufrufe

Plakat & Programmheft PDF - Frankfurt, Theaterhaus

Plakat & Programmheft PDF - Frankfurt, Theaterhaus

Plakat & Programmheft PDF - Frankfurt, Theaterhaus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WWW.THEATERHAUS–FRANKFURT.DE SCHÜTZENSTRASSE 12 TELEFON 069/299861–0<br />

aus Ensemble<br />

An der<br />

Arche<br />

um Acht<br />

h Hub<br />

Foto: Katrin Schander Gestaltung: Opak


An der Arche um Acht<br />

Drei Pinguine langweilen sich im ewigen Eis, nichts passiert,<br />

nur der Wind pfeift. Sie streiten über Fische und<br />

Schmetterlinge, über Gott und die Welt. Da kommt eine<br />

Taube vorbei und kündigt überraschend die Sintflut an.<br />

Noah baut schon an der Arche, alle Tiere finden sich zu<br />

Paaren zusammen und so schnell wie möglich sollen auch<br />

die Pinguine kommen: Treffpunkt an der Arche um acht.<br />

Aber die sind schließlich zu dritt. Was tun? Einen zurück<br />

lassen etwa? Auf gar keinen Fall! Ein großer Koffer soll<br />

Abhilfe schaffen, flugs wird der dritte Pinguin hineingestopft<br />

und auf die Arche geschafft, als die Taube einmal<br />

nicht so genau guckt. Doch tief im Bauch des Schiffes<br />

ist es gar nicht gemütlich und bis der große Sturm sich<br />

legt und alle wohlbehalten an Land kommen, passieren<br />

allerhand haarsträubend komische Verwicklungen.<br />

Wir hätten uns niemals auf diesen<br />

Schwindel einlassen dürfen.<br />

Wir hätten der Taube sagen müssen:<br />

Wir sind drei Freunde.<br />

Wir werden keinen von uns zurück<br />

lassen. Uns gibt es nur im Dreierpack.<br />

Wenn das Gott nicht gefällt,<br />

muss er in Zukunft<br />

eben ohne Pinguine<br />

auskommen. Fertig.<br />

Autor<br />

Ulrich Hub wurde in Tübingen geboren und lebt in Berlin.<br />

Er ist Schauspieler und Regisseur, schreibt Drehbücher<br />

und vor allem Theaterstücke. Mit seiner Komödie „An der<br />

Arche um Acht“ hat er 2006 den Deutschen Kindertheaterpreis<br />

und den deutschen Hörspielpreis gewonnen.<br />

Regisseur<br />

Taki Papaconstantinou wurde 1960 in Berlin geboren und<br />

wuchs in Winterthur in der Schweiz auf. Dort gründete er<br />

1998 „theater katerland“, ein professionelles freies Theater<br />

für Kinder und Erwachsene und 1999 die „bravebühne“ für<br />

Jugendliche und Erwachsene. Er arbeitet als Schauspieler,<br />

Bühnenbildner, Autor und Regisseur für Theater in der<br />

Schweiz und in Deutschland.<br />

„An der Arche um Acht“ von Ulrich Hub ist als Theaterstück in<br />

„Spielplatz 19 – Fünf Theaterstücke über Gott“ im Verlag<br />

der Autoren, <strong>Frankfurt</strong>/M 2006 erschienen. Als Kinderbuch mit<br />

Illustrationen von Jörg Mühle ist es bei Patmos/Sauerländer<br />

und als Hörspiel im Patmos-Verlag erschienen.<br />

Es spielen<br />

Erster Pinguin: Susanne Schyns<br />

Zweiter Pinguin: Günther Henne<br />

Dritter Pinguin: Michael Meyer<br />

Taube: Uta Nawrath<br />

Text: Ulrich Hub<br />

Regie: Taki Papaconstantinou<br />

Ausstattung: Catherine Decelle<br />

Musik: Oliver Augst, Marcel Daemgen<br />

Bühne: Taki Papaconstantinou,<br />

David Schecker, Jörg Poppe<br />

Regieassistenz: Laura Edvesi<br />

Stimme Noah: Stefan Holm<br />

Dramaturgie: Susanne Freiling<br />

Premiere: 2. Mai 2009<br />

Gefördert vom Kulturamt <strong>Frankfurt</strong><br />

am Main und vom Hessischen Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kunst<br />

Impressum<br />

<strong>Theaterhaus</strong><br />

Schützenstrasse 12<br />

60311 <strong>Frankfurt</strong><br />

Telefon: +49 (0) 69 299861-0<br />

www.theaterhaus-frankfurt.de<br />

Redaktion: Susanne Freiling,<br />

Henriette Leonhard<br />

Fotos: Katrin Schander<br />

Gestaltung: Opak<br />

Auflage: 1000<br />

rhaus<br />

ble<br />

An der<br />

Arche<br />

um Acht<br />

ich Hub<br />

Du wolltest immer, dass Gott sich bemerkbar macht.<br />

Das hast du jetzt davon.<br />

– Aber muss es denn gleich eine Sintflut sein?<br />

Die Sintflut<br />

Die Geschichte von der Sintflut steht nicht nur in der Bibel. Fast alle Völker der Erde haben eine ähnliche<br />

Geschichte in ihren Überlieferungen bewahrt. Bei den australischen Aborigines, den Indianern Amerikas, in<br />

den Sagen des Chinesischen Altertums und Indiens, im Gilgamesch Epos der alten Sumerer, in der griechischen<br />

Mythologie – überall wird von einer Sintflut oder großen Flut erzählt. In manchen dieser Geschichten<br />

ist Gott böse auf seine Geschöpfe, weil die sich seinen Regeln widersetzen. Mit der Sintflut will er alle bestrafen<br />

und vernichten – bis auf wenige Auserwählte. Andere Geschichten erzählen von einer plötzlichen<br />

Flut, die ohne Grund über die Menschen kommt und nur einige Menschen überleben zufällig in einem Schiff.<br />

Heute nehmen wir an, dass tatsächliche Ereignisse aus früheren Zeiten in diesen Geschichten verarbeitet<br />

und aufbewahrt wurden. Wenn zum Beispiel in einer Wüste, wo es nie regnet, plötzlich das Wasser hereinbricht<br />

und alles davon spült, ist das für die Bewohner dieser Wüste wirklich wie eine Sintflut.<br />

Pinguine<br />

Wir sind Vögel und<br />

riechen nach Fisch.<br />

Wir haben Flügel, aber<br />

wir können nicht fliegen<br />

Pinguine haben sich vor Millionen von Jahren auf<br />

der Südhalbkugel der Erde entwickelt. Die meisten<br />

Arten leben in der Antarktis, nahe am Südpol, aber<br />

einige auch in wärmeren Gebieten, bis zu den Galapagosinseln,<br />

also fast am Äquator. Im Laufe der<br />

Evolution haben Pinguine schon vor langer Zeit ihre<br />

Flugfähigkeit verloren, trotzdem haben sie immer<br />

noch Flügel und auch Federn. Sie „fliegen“ unter<br />

Wasser und nicht in der Luft. In der Antarktis gab es<br />

an Land wenige Tiere und fast keine Pflanzen, von<br />

denen sich die Pinguine ernähren konnten. Deshalb<br />

mussten sie lernen, lange zu tauchen und gut zu<br />

schwimmen, um auf Fische Jagd zu machen. Außerdem<br />

gab und gibt es in der Antarktis keine großen<br />

Raubtiere, so dass die Pinguine nicht vor Fressfeinden<br />

fliehen müssen, sie können gut überleben und<br />

sich vermehren, auch ohne zu fliegen.<br />

Und übrigens: Vor Eisbären müssen Pinguine sich<br />

auch nicht fürchten. Die leben nämlich auf der anderen<br />

Seite unserer Erdkugel, in der Arktis, am Nordpol!<br />

Naturwissenschaftler haben erforscht, dass es vor Tausenden von Jahren durch Gesteinsverschiebungen<br />

oder Erdbeben eine große Flut im Schwarzen Meer gegeben haben könnte, die das ganze<br />

umliegendee Land überschwemmt hat und vermuten darin den Ursprung der biblischen Sintflut-<br />

erzählung. Auch Erdbeben, Tsunamis oder Einschläge von Meteoriten können die Ursache von<br />

großen Überschwemmungen gewesen sein, vor denen viele Menschen fliehen mussten. Diese<br />

Flüchtlinge haben dann ihre Erlebnisse weitererzählt und so entstanden auf der ganzen Welt<br />

Sagen und Mythen über die große Flut, die bis heute erzählt werden.<br />

Gott ist groß und sehr mächtig.<br />

Er hat nur einen kleinen Nachteil.<br />

Man sieht ihn nicht.<br />

– Das ist aber ein gewaltiger Nachteil.<br />

Wenn man ihn nicht sieht,<br />

kann man nicht wissen, ob es ihn wirklich gibt.<br />

Vielleicht ist ja ein bisschen<br />

Gott in jedem von uns?<br />

Tauben<br />

Brieftauben überbrachten früher wichtige Nachrichten in Krieg und<br />

Friedenszeiten. Sie fliegen sehr schnell und kommen immer wieder<br />

in ihren Schlag zurück.<br />

Die Taube ist in der Bibel der Botschafter Gottes und ein Zeichen<br />

für den Heiligen Geist.<br />

Die Taube ist das Symbol für Liebe und Frieden. Die Friedenstaube,<br />

wie wir sie kennen, wurde von Pablo Picasso gemalt.<br />

Verliebte nennt man Turteltauben. Tauben sind bekannt für ihre<br />

Treue zu ihren Partnern. Es ist nicht ungewöhnlich für zwei<br />

zusammen nistende Tauben, dass die eine den Schnabel der<br />

anderen in ihren nimmt, als würden sie sich küssen.<br />

Der Ölzweig …<br />

… ist ein Olivenzweig. Der Olivenbaum wurde<br />

früher Ölbaum genannt, weil man aus den<br />

Früchten das gesunde und nahrhafte Olivenöl<br />

gewinnen konnte. Er war für viele Völker rund<br />

um das Mittelmeer überlebenswichtig und<br />

sein Zweig galt bald als Friedenszeichen.<br />

Man findet dieses Zeichen in der Flagge der<br />

UNO und als Friedenszeichen im Schnabel<br />

einer Taube. Sowohl im Koran als auch in<br />

der Bibel wird der Ölzweig oft erwähnt.


Du wolltest immer, dass Gott sich bemerkbar macht.<br />

Das hast du jetzt davon.<br />

– Aber muss es denn gleich eine Sintflut sein?<br />

Die Sintflut<br />

Die Geschichte von der Sintflut steht nicht nur in der Bibel. Fast alle Völker der Erde haben eine ähnliche<br />

Geschichte in ihren Überlieferungen bewahrt. Bei den australischen Aborigines, den Indianern Amerikas, in<br />

den Sagen des Chinesischen Altertums und Indiens, im Gilgamesch Epos der alten Sumerer, in der griechischen<br />

Mythologie – überall wird von einer Sintflut oder großen Flut erzählt. In manchen dieser Geschichten<br />

ist Gott böse auf seine Geschöpfe, weil die sich seinen Regeln widersetzen. Mit der Sintflut will er alle bestrafen<br />

und vernichten – bis auf wenige Auserwählte. Andere Geschichten erzählen von einer plötzlichen<br />

Flut, die ohne Grund über die Menschen kommt und nur einige Menschen überleben zufällig in einem Schiff.<br />

Heute nehmen wir an, dass tatsächliche Ereignisse aus früheren Zeiten in diesen Geschichten verarbeitet<br />

und aufbewahrt wurden. Wenn zum Beispiel in einer Wüste, wo es nie regnet, plötzlich das Wasser hereinbricht<br />

und alles davon spült, ist das für die Bewohner dieser Wüste wirklich wie eine Sintflut.<br />

Naturwissenschaftler haben erforscht, dass es vor Tausenden von Jahren durch Gesteinsverschiebungen<br />

oder Erdbeben eine große Flut im Schwarzen Meer gegeben haben könnte, die das ganze<br />

umliegendee Land überschwemmt hat und vermuten darin den Ursprung der biblischen Sintflut-<br />

erzählung. Auch Erdbeben, Tsunamis oder Einschläge von Meteoriten können die Ursache von<br />

großen Überschwemmungen gewesen sein, vor denen viele Menschen fliehen mussten. Diese<br />

Flüchtlinge haben dann ihre Erlebnisse weitererzählt und so entstanden auf der ganzen Welt<br />

Sagen und Mythen über die große Flut, die bis heute erzählt werden.<br />

Pinguine<br />

Wir sind Vögel und<br />

riechen nach Fisch.<br />

Wir haben Flügel, aber<br />

wir können nicht fliegen<br />

Pinguine haben sich vor Millionen von Jahren auf<br />

der Südhalbkugel der Erde entwickelt. Die meisten<br />

Arten leben in der Antarktis, nahe am Südpol, aber<br />

einige auch in wärmeren Gebieten, bis zu den Galapagosinseln,<br />

also fast am Äquator. Im Laufe der<br />

Evolution haben Pinguine schon vor langer Zeit ihre<br />

Flugfähigkeit verloren, trotzdem haben sie immer<br />

noch Flügel und auch Federn. Sie „fliegen“ unter<br />

Wasser und nicht in der Luft. In der Antarktis gab es<br />

an Land wenige Tiere und fast keine Pflanzen, von<br />

denen sich die Pinguine ernähren konnten. Deshalb<br />

mussten sie lernen, lange zu tauchen und gut zu<br />

schwimmen, um auf Fische Jagd zu machen. Außerdem<br />

gab und gibt es in der Antarktis keine großen<br />

Raubtiere, so dass die Pinguine nicht vor Fressfeinden<br />

fliehen müssen, sie können gut überleben und<br />

sich vermehren, auch ohne zu fliegen.<br />

Und übrigens: Vor Eisbären müssen Pinguine sich<br />

auch nicht fürchten. Die leben nämlich auf der anderen<br />

Seite unserer Erdkugel, in der Arktis, am Nordpol!<br />

Gott ist groß und sehr mächtig.<br />

Er hat nur einen kleinen Nachteil.<br />

Man sieht ihn nicht.<br />

– Das ist aber ein gewaltiger Nachteil.<br />

Wenn man ihn nicht sieht,<br />

kann man nicht wissen, ob es ihn wirklich gibt.<br />

Vielleicht ist ja ein bisschen<br />

Gott in jedem von uns?<br />

Tauben<br />

Brieftauben überbrachten früher wichtige Nachrichten in Krieg und<br />

Friedenszeiten. Sie fliegen sehr schnell und kommen immer wieder<br />

in ihren Schlag zurück.<br />

Die Taube ist in der Bibel der Botschafter Gottes und ein Zeichen<br />

für den Heiligen Geist.<br />

Die Taube ist das Symbol für Liebe und Frieden. Die Friedenstaube,<br />

wie wir sie kennen, wurde von Pablo Picasso gemalt.<br />

Verliebte nennt man Turteltauben. Tauben sind bekannt für ihre<br />

Treue zu ihren Partnern. Es ist nicht ungewöhnlich für zwei<br />

zusammen nistende Tauben, dass die eine den Schnabel der<br />

anderen in ihren nimmt, als würden sie sich küssen.<br />

Der Ölzweig …<br />

… ist ein Olivenzweig. Der Olivenbaum wurde<br />

früher Ölbaum genannt, weil man aus den<br />

Früchten das gesunde und nahrhafte Olivenöl<br />

gewinnen konnte. Er war für viele Völker rund<br />

um das Mittelmeer überlebenswichtig und<br />

sein Zweig galt bald als Friedenszeichen.<br />

Man findet dieses Zeichen in der Flagge der<br />

UNO und als Friedenszeichen im Schnabel<br />

einer Taube. Sowohl im Koran als auch in<br />

der Bibel wird der Ölzweig oft erwähnt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!