FroheOstern - Bischofshofen
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BISCHOFSHOFEN I N F O R M I E R T<br />
7<br />
Bilder: Stallmann<br />
Der Feuerbrand: Kampf der gefährlichen Baumseuche<br />
Feuerbrand: Gefahr für Obstbäume<br />
Der Feuerbrand ist eine der gefährlichsten<br />
Pflanzenkrankheiten. Verursacht<br />
wird er von einem mikroskopisch<br />
kleinem Bakterium. Die hoch<br />
infektiöse und nur schwer zu bekämpfende<br />
Krankheit befällt verschiedene<br />
Obst-, Zier- und Wildgehölze, wie<br />
ganz besonders Apfel, Birne, Quitte,<br />
Eberesche, Weißdorn, Feuerdorn und<br />
Mispel. Je nach Befallsintensität<br />
führt der Feuerbrand zum gänzlichen<br />
oder teilweisen Absterben der Pflanzen.<br />
Im Land Salzburg sind besonders<br />
Streuobstbestände aber auch<br />
zahlreiche Obst- und Zierpflanzen in<br />
Hausgärten und öffentlichem Grün<br />
gefährdet. Für den Menschen besteht<br />
keine Gefahr.<br />
Schadbild und Ausbreitung<br />
Die Bakterien überwintern an Ästen<br />
und Stämmen. Im Frühjahr vermehren<br />
sie sich bei steigenden Temperaturen.<br />
Bei warmem Frühsommerwetter<br />
mit hoher Luftfeuchtigkeit quellen<br />
bakterienhaltige Schleimtropfen<br />
aus der Rinde hervor. Diese kleinen<br />
Bakterien werden von Wind, Regen,<br />
Insekten, Vögeln und Menschen weiter<br />
verbreitet. Sie dringen vor allem<br />
durch die Blüten in die Wirtspflanze<br />
ein. Von dort wandert die Infektion<br />
in die Zweige und die Krankheit<br />
kann sich über Triebe und Äste bis in<br />
Stamm und Wurzeln ausbreiten. Die<br />
größte Infektionsgefahr besteht bei<br />
einem schwülwarmen Wetter während<br />
der Blütezeit. Nach drei bis vier<br />
Wochen können schon deutliche Befallssymptome<br />
sichtbar sein. Zuerst<br />
sieht man, dass sich Blätter und Blüten<br />
aus Wassermangel rasch zuerst<br />
braun, später schwarz verfärben. Dieses<br />
versenkte Aussehen gab dem Feuerbrand<br />
seinen Namen. Die im weiteren<br />
Krankheitsverlauf befallenen<br />
Triebe verfärben sich ebenfalls dunkelbraun<br />
und die Spitzen junger Triebe<br />
krümmen sich in einer ganz charakteristischen<br />
Weise wie ein Schirmstock<br />
nach unten. Auch ganze Blütenbüschel<br />
werden befallen und bleiben,<br />
so wie die schwarzen Blätter,<br />
lange Zeit bis in den Herbst hinein<br />
am Baum haften. Spät befallene Früchte<br />
trocknen ein, werden schwarz, bleiben<br />
über den Winter hängen und sehen<br />
den bekannten Dörrbirnen ähnlich.<br />
Auf Grund der Ähnlichkeit mit<br />
anderen Pflanzenkrankheiten, z. B.<br />
der Monilia, ist eine genaue Diagnose<br />
oftmals nur mit einer Laboruntersuchung<br />
möglich.<br />
Bekämpfung<br />
Bei kleineren Obstbäumen hilft es<br />
befallene Triebe oder kleine Äste<br />
weg zu schneiden. Sitzt der Befall<br />
schon sehr nahe am Stamm, hilft nur<br />
mehr das Roden. Bei hohen und<br />
großkronigen Obstbäumen ist das<br />
Ausschneiden technisch schon sehr<br />
schwierig und hilft auch nur in seltenen<br />
Fällen. Aus langjähriger Erfahrung<br />
wurde festgestellt, dass es verschiedene<br />
Bäume gibt, die den Feuerbrand<br />
trotz umgebender Befallsherde<br />
einfach nicht bekommen. Andere<br />
zeigen in starken Befallsjahren<br />
Feuerbrandsymptome, können diese<br />
aber wieder ausheilen und leben relativ<br />
gesund weiter. Eine dritte Gruppe<br />
infiziert sich schnell mit der<br />
Baumseuche und stirbt trotz aller<br />
Bekämpfungsmaßnahmen innerhalb<br />
kürzester Zeit. Als einzige Bekämpfungsstrategie<br />
hat sich daher die<br />
Nachpflanzung von widerstandfähigen<br />
Sorten erwiesen.<br />
Informationsabend<br />
mit<br />
Dr. Hans-Georg<br />
Stallmann<br />
Kammer für Landund<br />
Forstwirtschaft<br />
Eine Seuche bedroht unsere<br />
Obstbäume<br />
Dienstag, 11. März 2008, 19 Uhr<br />
Kultursaal <strong>Bischofshofen</strong><br />
Meldepflicht bei Feuerbrand:<br />
Kostenlose Beratung<br />
Feuerbrand ist meldepflichtig. Um entsprechende<br />
Aufklärungsarbeit zu garantieren<br />
und die gefährliche Krankheit<br />
einzudämmen, werden von der<br />
Stadtgemeinde <strong>Bischofshofen</strong> kostenlose<br />
Beratungsgespräche angeboten.<br />
Die Meldung der kranken Bäume erfolgt<br />
im Stadtamt beim Feuerbrandbeauftragten<br />
Hans Pokorny (Tel.<br />
2801-21, pokorny@bischofshofen.sbg.at).<br />
Die Besichtigung und Beratung<br />
über die weitere Vorgangsweise<br />
wird durch fachlich versierte<br />
Baumwarte des örtlichen Obst- und<br />
Gartenbauvereins durchgeführt. Die<br />
Kosten für den Baumschnitt oder<br />
eine mögliche Neupflanzung sowie<br />
die Entsorgung des Abfalls sind von<br />
der Baumbesitzerin bzw. vom Baumbesitzer<br />
selbst zu tragen.<br />
Pflanzaktion des Landes<br />
Nur die Nachpflanzung von feuerbrandresistenten<br />
bzw. feuerbrandtoleranten<br />
Sorten konnte erfahrungsgemäß<br />
der Ausbreitung der Baumseuche<br />
Feuerbrand Einhalt gebieten und<br />
damit auch erfolgreich zur Erhaltung<br />
alter Kulturlandschaften beitragen.<br />
Daher hat das Land Salzburg eine<br />
entsprechende Sortenliste erarbeitet<br />
und die Aktion »Projekt Naturobstbau<br />
2008« ins Leben gerufen. Die<br />
Pflanzaktion umfasst ausgewählte<br />
landestypische Apfel-, Birnen- und<br />
Zwetschkensorten sowie Süß- und<br />
Sauerkirschen. Die Abwicklung der<br />
Aktion und die Bestellung der Obstbäume<br />
erfolgt über die örtlichen<br />
Obst- und Gartenbauvereine. Die Förderung<br />
für den Ankauf von Obstbäumen<br />
beträgt für Hochstamm 14 Euro,<br />
für Halbstamm zehn Euro, für Viertelstamm<br />
und Spindel-Busch jeweils<br />
acht Euro pro Stück. Die Bestellung<br />
ist mit acht Stück pro Haushalt oder<br />
Betrieb limitiert. Die Mitgliedschaft<br />
bei einem Obst- und Gartenbauverein<br />
ist nicht nötig. Nähere Informationen<br />
beim Obst- und Gartenbauverein<br />
unter Tel. 0 64 62 /64 88 (Hr. Rupert<br />
Stock).