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FroheOstern - Bischofshofen

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BISCHOFSHOFEN I N F O R M I E R T<br />

13<br />

Hundert Jahre Bauernschützen: Grabwache am Karsamstag<br />

Bild: Bauernschützen<br />

Bild: Hörmann<br />

Grabwache in der Pfarrkirche<br />

1908: Bild aus der Gründungszeit<br />

Am »Grab Christi«, das alljährlich<br />

am Karsamstag in der Pfarrkirche eingerichtet<br />

wird, hat sich ein besonderer<br />

Brauch erhalten, das »Grabwache-<br />

Stehen«. Zwischen 8 und 16 Uhr stehen<br />

zwei ledige Bauernschützen mit<br />

Gewehr und aufgepflanztem Bajonett<br />

Wache. Die Bauernschützen schlüpfen<br />

dabei in die Rolle der römischen<br />

Soldaten. Unter dem Kommando eines<br />

Unteroffiziers erfolgt zu jeder halben<br />

Stunde die Ablöse. Offiziell gegründet<br />

wurden die Bauernschützen<br />

vor hundert Jahren. Die Mitglieder kamen<br />

großteils aus dem Bauernstand.<br />

Zum Geburtstag des Kaisers Franz<br />

Joseph am 18. August 1908 präsentierten<br />

sie sich erstmals der Öffentlichkeit.<br />

Doch die Geschichte der<br />

Schützen reicht viel weiter zurück.<br />

Erstmals erwähnt wurden sie im Jahr<br />

1627. Die ehemaligen Prangerschützen<br />

feuerten beim Fronleichnamsfest<br />

und an anderen Festtagen Ehrensalven<br />

ab. Das lateinische Wort »salve«<br />

bedeutet: »sei gegrüßt«. Die Salve der<br />

Bauernschützen ist somit ein Willkommensgruß<br />

für die Freunde. Doch<br />

der Hauptgrund für ihre Bewaffnung<br />

war die Verteidigung der unmittelbaren<br />

Heimat. Noch zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts musste die Bauernschützen<br />

als »Volkssturm« Schutzaufgaben<br />

übernehmen. Die Gebäude und Anlagen<br />

der Eisenbahn waren ebenso zu<br />

bewachen wie das kleine Kraftwerk<br />

beim Gainfeldwasserfall. Nach Ende<br />

des Ersten Weltkrieges fielen diese<br />

Schutzaufgaben weg. Bis vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg besaßen die Bauern<br />

noch so viele Pferde, dass die<br />

Schützen zu besonderen Anlässen<br />

auch hoch zu Ross ausrückten. Ein<br />

Offizier, der »Vorreiter«, führt die<br />

»Herreiter« an. Ihre Aufgabe ist mit<br />

Schnalzen mit einer kurzstieligen<br />

Peitsche den Festzug anzukündigen.<br />

Ihnen folgte unter dem Kommando<br />

des Hauptmannes die Schützenkompanie.<br />

Heute treten die »Herreiter«<br />

nur mehr bei großen Festen auf, gefolgt<br />

von der Bauernmusik und den<br />

Bauernschützen. Von 16. bis 18. Mai<br />

2008 feiern die <strong>Bischofshofen</strong>er Bauernschützen<br />

mit einem großen Fest<br />

ihr hundertjähriges Jubiläum. Rund<br />

siebzig Vereine, darunter über vierzig<br />

Schützenkompanien aus dem Land<br />

Salzburg nehmen daran teil.<br />

Aus der Chronik<br />

1627: Erste Erwähnung der Schützen:<br />

»den Schytzn, so sich bey bayden<br />

Umbgängen mit den Schießen gebrauchen<br />

lassen.«<br />

1655: »Neue Schießstatt negst bei<br />

dem Hochwasser und Hofprugg auf<br />

der hochfürstl. Frei in <strong>Bischofshofen</strong><br />

ohne Schatten«<br />

1732: Protestantenvertreibung. Am<br />

16. Oktober Befehl zur Entwaffnung<br />

als Lutheraner verdächtiger Bauernschützen<br />

unter Aufsicht kaiserlicher<br />

Soldaten<br />

1809: Kämpfe am Pass Lueg vom 27.<br />

April bis 20. Oktober<br />

1878: Die Bauernschützen treten in<br />

einer einheitlichen Pongauer Tracht<br />

(grüner Raß-Rock) auf<br />

1879: Der Schießstatt <strong>Bischofshofen</strong><br />

wird eingerichtet<br />

21. Juni 1908: Gründungsversammlung<br />

der »Historischen Bauernschützen<br />

<strong>Bischofshofen</strong>«.Als erster Hauptmann<br />

wird Georg Dick gewählt<br />

18.August 1908: Die Bauernschützen<br />

rücken anlässlich des Geburtstags von<br />

Kaiser Franz Josef erstmals aus<br />

1924: Großes Schützenfest. Die erste<br />

vereinseigene Fahne wird geweiht<br />

1949: Heimattag in Gedenken an die<br />

Pongauer Hauptmänner Josef Struber,<br />

Peter Sieberer und Jakob Strucker, die<br />

im Jahr 1809 die Heimat heldenhaft<br />

verteidigten. Im Kastenhof wird ein<br />

historisches Theaterstück von den<br />

Schützen aufgeführt<br />

1959: Die »alte« Fahne wird restauriert.<br />

Diese hatten die <strong>Bischofshofen</strong>er<br />

Bauernschützen anlässlich ihrer<br />

Gründung im Jahr 1908 von der Feuerwehr<br />

erhalten. Die Fahne stammt aus<br />

dem Jahr 1844 und gehörte ursprünglich<br />

den Struberschützen Werfen<br />

Mai 2008: Großes Fest anlässlich des<br />

hundertjährigen Jubiläums<br />

Bild: Pfennich

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