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FroheOstern - Bischofshofen

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BISCHOFSHOFEN I N F O R M I E R T<br />

11<br />

Ohne Rauch geht es auch? - Der eigene Wille ist für den Erfolg entscheidend<br />

von Mag. pharm. Johannes Lämmerhofer<br />

Neben Ernährung, Bewegung, Entspannung und der Reduktion des Bauchumfangs ist eine Säule des Projektes<br />

»Gesundes Salzburg 2010« das Nicht-Rauchen. Ende Mai 2008 wird anlässlich des weltweiten Nichtrauchertages<br />

diesem Thema eine Aktionswoche gewidmet. Mit dem Rauchen aufhören kann man jedoch jederzeit.<br />

Rauchen ist in Österreich weit verbreitet.<br />

Nahezu ein Viertel der Bevölkerung<br />

greift zur Zigarette, d.s. rund<br />

1,6 Mio. Personen. Im Vorjahr rauchten<br />

19,4 Prozent der Frauen und 27,5<br />

Prozent der Männer (Gesundheitsbefragung<br />

2006 / 07, Statistik Austria).<br />

Im Schnitt werden siebzehn Zigaretten<br />

pro Tag konsumiert. Besonders<br />

alarmierend ist dabei: Das Einstiegsalter<br />

sinkt ständig. Laut einer Umfrage<br />

haben bereits rund vierzig Prozent<br />

der Elf- bis Fünfzehnjährigen schon<br />

einmal geraucht. Dabei gilt: Je früher<br />

mit dem Rauchen begonnen wird,<br />

desto mehr Zigaretten werden später<br />

konsumiert.<br />

Warum macht Rauchen süchtig?<br />

Schon das Rauchen weniger Zigaretten<br />

reicht aus, um erste Anzeichen einer<br />

Nikotinsucht zu entwickeln. Zuständig<br />

für die Suchtentwicklung ist<br />

das Alkaloid Nikotin aus der Tabakpflanze.<br />

Das im Tabakrauch enthaltene<br />

Nikotin gelangt in den Körper löst<br />

zunächst ein Gefühl angenehmer Stimulation<br />

aus. In höheren Konzentrationen<br />

zeigt sich ein entspannender<br />

Effekt. In niedrigen Dosen wirkt es<br />

blutdrucksteigernd, die Magensaftsekretion<br />

verstärkt sich und es bewirkt<br />

eine Tonuserhöhung im Magen-Darm-<br />

Kanal. Doch die Substanz ist für den<br />

menschlichen Organismus hochgiftig.<br />

Schon vierzig bis sechzig Milligramm<br />

reines Nikotin können für Erwachsene<br />

tödlich sein.<br />

Warum schadet Rauchen?<br />

Gesundheitliche Schäden beim Rauchen<br />

entstehen weniger durch Nikotin<br />

als durch andere Bestandteile des Zigarettenrauches.<br />

Insgesamt wurden<br />

mehr als fünfhundert Verbindungen<br />

im Tabakrauch gefunden wie z. B.<br />

Teerbestandteile,Alkohole,Amine, Nitrosamine,<br />

Ammoniak, Stickstoffoxide,<br />

Kohlenmonoxid, giftige Schwermetalle<br />

wie Cadmium.<br />

Welche Folgen hat Rauchen?<br />

Rauchen schadet der Gesundheit, das<br />

ist auf jeder Zigarettenpackung zu lesen<br />

und jeder Raucherin und jedem<br />

Raucher bekannt. Statistisch gesicherte<br />

Auswirkungen sind:<br />

◆ Gefäßverengungen und dadurch<br />

häufige Herzkrankheiten<br />

◆ Arteriosklerose der Beinarterien,<br />

die bis zur Amputationen führen<br />

◆ Die Magensaftsekretion wird gesteigert,<br />

was Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre<br />

begünstigt<br />

◆ Schäden an männlichen und weiblichen<br />

Keimzellen erhöhen die<br />

Missbildungsrate. Die Frühgeburtenrate<br />

erhöht sich und das Geburtsgewicht<br />

der Säuglinge ist vermindert<br />

♥ Chronische Bronchitis kann durch<br />

die Reizung der Schleimhaut der<br />

oberen Luftwege entstehen<br />

◆ Die Gefahr an Krebs zu erkranken<br />

ist erhöht: Das Risiko für ein<br />

Bronchialkarzinom ist bei unter<br />

zehn Zigaretten pro Tag bereits<br />

fünfzehn Mal höher als bei Nichtrauchenden,<br />

bei über vierzig Zigaretten<br />

pro Tag steigt es auf das<br />

Sechzigfache. Auch Kehlkopf-,<br />

Mundhöhlen- oder Speiseröhrenkarzinome<br />

entwickeln sich durch<br />

Rauchen häufiger. Die gute Nachricht:<br />

Wird das Rauchen eingestellt,<br />

so sinkt das Krebsrisiko wieder<br />

mit zunehmender Dauer des<br />

Nichtrauchens. Nach etwa dreizehn<br />

Jahren sind die statistischen<br />

Werte gleich wie bei Nichtrauchern<br />

Insgesamt ist die Lebenserwartung eines<br />

Rauchers stark herabgesetzt. Laut<br />

einer niederländischen Studie haben<br />

RaucherInnen eine um sieben Jahre geringere<br />

Lebenserwartung als NichtraucherInnen.<br />

Auch passiv Mitrauchende<br />

sind gefährdet, denn ein Großteil der<br />

Schadstoffe geht direkt in die Luft<br />

über. In Österreich gibt es rund<br />

10.000 Todesfälle pro Jahr durch Aktivrauchen<br />

und rund 300 durch Passivrauchen.<br />

Schluss mit Rauchen, aber wie?<br />

Wer mit dem Rauchen Schluss machen<br />

möchte, dem stehen viele Möglichkeiten<br />

offen. Um die beste Methode<br />

wählen zu können, sollte am Beginn<br />

einer Entwöhnung das individuelle<br />

Rauchverhalten analysiert werden.<br />

◆ Medikamentöse Hilfsmittel führen<br />

dem Körper Nikotin zu ohne andere<br />

Schadstoffe. Wichtig dabei ist eine<br />

ausreichende hohe Dosis und ein<br />

langsames »Ausschleichen« der<br />

Therapie. Nikotinersatzprodukte<br />

sind Pflaster, Kaugummi, Tabletten<br />

und Inhalator. Rezeptpflichtige<br />

Entwöhnungsmedikamente werden<br />

eingesetzt, falls die Nikotinersatzprodukte<br />

nicht ausreichen. In diesem<br />

Falle muss auf jeden Fall ein<br />

Arzt konsultiert werden<br />

◆ Weitere Methoden sind u. a. Psychotherapie,<br />

Akupunktur, Hypnose,<br />

Entspannungstechniken, Gruppentherapien,<br />

Rauchertagebuch, Schüssler<br />

Salze, Homöopathie, Aromatherapie.<br />

Optimal ist, wenn ein geeignetes Medikament<br />

mit einer anderen Methoden<br />

kombiniert wird. Das Wichtigste<br />

bleibt jedoch immer der eigene Wille,<br />

um mit dem Rauchen aufzuhören.<br />

Weitere Informationen für die Rauchentwöhnung<br />

sind u.a. bei Ärztinnen<br />

und Ärzten sowie in Apotheken und bei<br />

folgenden Einrichtungen erhältlich:<br />

Salzburger Landeskliniken (SALK)<br />

Team Rauchfrei, Tel. 0662/4482-3351<br />

Österreichweites Rauchertelefon:<br />

Tel. 0810810013 (Montag bis Freitag<br />

von 15 bis 18 Uhr)<br />

info@rauchertelefon.at<br />

www.rauchertelefon.at<br />

AVOS, Projekt »Rauchfrei«,<br />

Tel. 0662 / 88 75 88

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