15.11.2012 Aufrufe

Applikation

Applikation

Applikation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Probe:<br />

Geräte:<br />

Chemikalien:<br />

<strong>Applikation</strong><br />

Wasserbestimmung in Polyamid 6 (PA6)<br />

KF-103-1 PA Granulat mit Ruß (schwarz)<br />

KF-103-2 PA Granulat ohne Ruß (weiß) Probe 1<br />

KF-103-3 PA Granulat ohne Ruß (weiß) Probe 2a<br />

KF-103-4 PA Granulat ohne Ruß (weiß) Probe 2b<br />

851 Coulometer<br />

874 Ofen-Probenwechsler<br />

Software tiamo<br />

Hydranal Coulomat Oven<br />

Parameter: Ofentemperatur: Rampe 50 bis 250°C<br />

Trägergas: Luft bzw. Stickstoff<br />

Flow: 50 mL/min<br />

Endpunkt bei 50 mV<br />

Regelbereich 70 mV<br />

Drift: Startdrift: 10 µg/min<br />

Stoppdrift: relative Drift: 5 µg/min<br />

Driftkorrektur: auto<br />

Prinzip: Coulometrische Wasserbestimmung nach Karl Fischer für Feststoffe mit dem<br />

Probenwechsler-Ofen. Das Wasser wird bei dieser Arbeitstechnik im<br />

Probengefäß verdampft und mittels eines trockenen Trägergasstromes (Luft /<br />

N2) in die Titrierzelle überführt. Das zur Karl Fischer Reaktion benötigte Iod<br />

wird durch anodische Oxidation von Iodid während der Titration erzeugt. Die<br />

Erkennung des Endpunktes erfolgt mittels einer polarisierten Doppelplatin-<br />

Elektrode.


Durchführung<br />

Berechnung:<br />

Ergebnis:<br />

Vorversuch:<br />

Von der Probe soll die optimale Ausheiztemperatur bestimmt werden. Dazu<br />

wird das Probenmaterial im Temperaturbereich von 50 bis 250 °C mit Luft<br />

bzw. Stickstoff als Trägergas ausgeheizt und die Wasserabgabe gegen die<br />

Temperatur aufgezeichnet. Die Aufheizrate beträgt 2°C pro Minute.<br />

Anhand des Kurvenverlaufes kann die optimale Temperatur und eventuelle<br />

Nebenreaktionen bestimmt werden.<br />

Messreihe:<br />

Die aktuelle Drift wird vor jeder Probenmessung automatisch neu bestimmt<br />

und zur Korrektur der bestimmten Wassermenge herangezogen. Dieser<br />

Driftwert wird ebenfalls als Stoppdrift eingesetzt, zuzüglich der relativen Drift,<br />

die hier 5 µg/min beträgt.<br />

Mit 3 leeren Probenvials werden Blindwerte ermittelt und deren Mittelwert für<br />

weitere BerechNungen eingesetzt.<br />

Für die Probenmessungen wird jeweils ca. 0,5 - 1 g Probe eingesetzt. Das<br />

PA6-Granulat wird in ein Vial eingewogen und mit einem Septum dicht<br />

verschlossen. Der Wassergehalt der Probe wird dann mittels einer Mehrfachbestimmung<br />

bei einer Ofentemperatur von 200°C und Stickstoff als Trägergas<br />

ermittelt.<br />

Der Zustand des Gerätesystems wird durch Messung von 2 Standards<br />

überprüft.<br />

Für die Berechnung des Wassergehaltes wird die bestimmte Wassermenge<br />

automatisch mit der Drift korrigiert und der Blindwert abgezogen.<br />

�% ��Wasser � Blindwert � ( Drift �Titrationszeit)<br />

� Einwaage �10000<br />

Wassergehalt absolut<br />

Wasser [µg]<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Ausheizkurve von KF-103-1 von 50 bis 250 °C mit Stickstoff oder Luft<br />

50 75 100 125 150 175 200 225 250<br />

KF-103-1Luft Temperatur [°C]<br />

KF-103-1 N<br />

Abbildung 1:<br />

Ausheizkurve von KF-103-1 mit Luft bzw. Stickstoff von 50 bis 250 °C<br />

Wasser gegen Temperatur


Rate [µg/min]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ausheizkurve von KF-103-1 von 50 bis 250 °C mit Stickstoff oder Luft<br />

50 75 100 125 150 175 200 225 250<br />

KF-103-1Luft Temperatur [°C]<br />

KF-103-1 N<br />

Abbildung 2:<br />

Ausheizkurve von KF-103-1 mit Luft bzw. Stickstoff von 50 bis 250 °C<br />

Rate gegen Temperatur<br />

Die Ausheizkurve der Probe mit Luft über einen Temperaturbereich von 50<br />

bis 250°C zeigt, dass die Probe ihr Wasser im Bereich von 125 bis 180 °C<br />

verstärkt abgibt. Ab 200°C und im weiteren Verlauf bis 240 °C tritt die<br />

Zersetzung des PA6 ein. Dabei tritt eine Nebenreaktion auf, die Iod<br />

verbraucht.<br />

Die Ausheizkurve der Probe mit Stickstoff über einen Temperaturbereich von<br />

50 bis 250°C zeigt, dass die Probe ihr Wasser im Bereich von 125 bis 180 °C<br />

verstärkt abgibt. Im weiteren Verlauf bis 250 °C mit Stickstoff tritt keine<br />

Zersetzung ein, die Iod verbraucht.<br />

Um die Bestimmungsdauer zu verkürzen, wird die Temperatur höchst möglich<br />

gewählt, um eine schnelle Wasserfreisetzung zu erreichen, aber ca. 10°C<br />

unterhalb der eintretenden Nebenreaktion.<br />

Die optimale Ausheiztemperatur für PVP mit Luft liegt bei 170°C, beim<br />

Arbeiten mit Stickstoff kann die Temperatur auch etwas höher gewählt<br />

werden, - bei 200°C -, so dass die Bestimmungsdauer deutlich verkürzt<br />

werden kann.<br />

Analog dazu verhalten sich auch die Proben KF-103-2, KF-103-3 und KF-<br />

103-4. Auch hier kann als optimale Ausheiztemperatur für Luft 170 °C und für<br />

Stickstoff 200°C festgelegt werden.<br />

Siehe dazu Abbildung 3 und Abbildung 4.


Rate [µg/min]<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Ausheizkurve der Proben KF-103 von 50 bis 250 °C mit Luft<br />

0<br />

50 75 100 125 150 175 200 225 250<br />

Temperatur [°C]<br />

KF-103-4 Luft KF-103-1Luft KF-101-3 Luft<br />

Abbildung 3:<br />

Ausheizkurve von KF-103-1, KF-103-3 u. KF-103-4 mit Luft von 50 bis 250 °C<br />

Rate gegen Temperatur<br />

Rate [µg/min]<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

Ausheizkurve der Proben KF-103 von 50 bis 250 °C mit Stickstoff<br />

0,0<br />

50 75 100 125 150 175 200 225 250<br />

Temperatur [°C]<br />

KF-103-1 N KF-103-2 N KF-103-3 N KF-103-4 N<br />

Abbildung 4:<br />

Ausheizkurve von KF-103-1, KF-103-2, KF-103-3 u. KF-103-4 mit Stickstoff<br />

von 50 bis 250 °C<br />

Rate gegen Temperatur


Tabelle 1: Messergebnisse der Messreihe<br />

Probe Temp Flow Drift BW Einmass Gehalt<br />

[°C] [ml/min] [µg/min] [µg] [g] [%]<br />

BW 220 48,5 5,3 48,4<br />

BW 220 49,3 5,3 51,4<br />

BW 220 48,7 4,5 53,8<br />

K-Citrat 220 49,6 4,6 51,2 0,0552 5,495<br />

K-Citrat 220 49,7 3,9 51,2 0,0731 5,492<br />

KF-103-1 200 49,2 2,7 51,2 0,5735 0,257<br />

KF-103-1 200 49,5 2,7 51,2 1,0162 0,261<br />

KF-103-1 200 50,3 2,5 51,2 0,9029 0,258<br />

KF-103-2 200 50,6 2,2 51,2 0,8742 0,082<br />

KF-103-2 200 50,8 2,1 51,2 1,1737 0,085<br />

KF-103-2 200 50,9 2,1 51,2 1,0641 0,086<br />

KF-103-3 200 51,2 1,8 51,2 0,7204 0,123<br />

KF-103-3 200 51,3 2,2 51,2 0,5615 0,123<br />

KF-103-3 200 51,4 2,6 51,2 0,8046 0,122<br />

KF-103-4 200 51,7 2,1 51,2 0,7378 0,152<br />

KF-103-4 200 51,9 1,5 51,2 0,8241 0,157<br />

KF-103-4 200 49,5 2,9 51,2 0,8741 0,157<br />

Tabelle 2: Statistische Betrachtungen der Messergebnisse<br />

Probe Mittelwert Std. rel.Std. Anzahl Wiederf.<br />

BW 51,2 2,706 5,28% 3<br />

K-Citrat 5,494 0,002 0,04% 2 99,34%<br />

KF-103-1 0,259 0,002 0,80% 3<br />

KF-103-2 0,084 0,002 2,47% 3<br />

KF-103-3 0,123 0,001 0,47% 3<br />

KF-103-4 0,155 0,003 1,86% 3<br />

Die Überprüfung des Gerätessystems mit dem K-Citrat-Standard ist mit einer<br />

Wiederfindung von 99,34% zufriedenstellend.<br />

Der Wassergehalt der Probe, der mittels Gasextraktionstechnik gefunden<br />

wurde beträgt für die Probe KF-103-1 0,259%, für KF-103-2 0,084%, für<br />

KF-103-3 0,123%, und für KF-103-4 0,155%. Die absolute Standardabweichung<br />

liegt im Bereich von 0,001 bis 0,003 und ist damit sehr niedrig.<br />

Die Bestimmungsdauer beträgt zwischen 12 und 20 Minuten.<br />

Die Titration wird abgebrochen, wenn der Anfangsdriftwert erreicht wird.<br />

Bemerkung: Die <strong>Applikation</strong> funktioniert gut. Die Proben können mit einer guten<br />

Reproduzierbarkeit in einer angemessenen Zeit bestimmt werden.<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht oberhalb des<br />

Schmelzpunktes gewählt wird, da es beim Arbeiten oberhalb des<br />

Schmelzpunktes es zu Verstopfungen der Einlassnadel und somit zu<br />

Verletzungen der Gasflussgrenzen kommen kann, und somit die Serie immer<br />

wieder unterbrochen wird.<br />

Außerdem platzen die Glasgefäße beim Abkühlen der Probe, so dass<br />

Verletzungsgefahr durch Glassplitter besteht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!