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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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isher handfest und unwiderlegbar als krebserzeugend herausgestellt,<br />

vor allem Tabak, Alkohol, Asbest und ein paar Viren,<br />

der Rest muß als unbestätigt gelten. Für die weltweit renommierteste<br />

Wissenschaft szeitschrift Science gilt die Erhöhung<br />

eines Krebsrisikos um 30 Prozent als nichtssagend und selbst<br />

eine Erhöhung um 300 Prozent wird nur ernst genommen,<br />

wenn mehrere saubere Studien unabhängig voneinander zum<br />

gleichen Ergebnis kommen.<br />

Und dann gibt es noch eine weitere, bisher vernachlässigte<br />

Komponente der »Null-Risiko-Strategie«: Sie ist nicht nur<br />

von der Sache her unmöglich, weil gewisse Risiken niemals<br />

völlig ausgeschaltet werden können, sie ist oft auch ausgesprochen<br />

kontraproduktiv. Denn nur allzu häufi g treibt uns das<br />

Vermeiden des einen Risikos einem anderen überhaupt erst in<br />

die Arme! Wie das Kaninchen auf die Schlange starren wir auf<br />

das Risiko A, und von hinten kommt Risiko B geschlichen und<br />

überfällt uns wie der Hund, der das auf die Schlange starrende<br />

Kaninchen überfällt. Wir trinken Fruchtsaft , denn das bringt<br />

Vitamine, und verätzen uns dabei die Zähne. Wir vermeiden<br />

Hallenbäder, weil das Chlor im Wasser unseren Lungen schadet,<br />

und vergift en uns an Blaualgen im Baggersee. Wir installieren<br />

einen Trinkwasserfi lter in der Küche, um Blei und Kupfer von<br />

uns fernzuhalten, und installieren zugleich eine Brutstätte für<br />

Keime. Deshalb raten das Bundesinstitut für gesundheitlichen<br />

Verbraucherschutz und das Umweltbundesamt inzwischen<br />

von solchen Haushaltsfiltern ab. Wir kaufen keine Fertignahrungsmittel,<br />

weil wir den Produktionsverfahren unserer<br />

Industrie nicht trauen, und infi zieren uns mit Listeriose durch<br />

die Milch vom Biobauern. Oder, um auf die bereits erwähnte<br />

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