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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Brustkrebsrisiko), über das ganze Leben mehr als 100 Zigaretten<br />

geraucht (20% erhöhtes Brustkrebsrisiko), fettes Essen (100%<br />

erhöhtes Brustkrebsrisiko), Abtreibung (50% erhöhtes Brustkrebsrisiko),<br />

unregelmäßige Regelblutungen (100% erhöhtes<br />

Brustkrebsrisiko), zweimal am Tag Fleisch essen (100% erhöhtes<br />

Brustkrebsrisiko), Verzicht auf Olivenöl (25% erhöhtes<br />

Brustkrebsrisiko) usw. Es gibt fast keine Tätigkeit und keinen<br />

Stoff auf Erden, die oder der nicht das Risiko für irgendeinen<br />

Krebs erhöht. Duschen erhöht das Risiko für Zervixkrebs, Yoghurt<br />

das Risiko für Ovarialkrebs, Mundwasser das Risiko für<br />

Mundkrebs usw.<br />

<strong>Die</strong>se Steigerungen des Risikos hören sich gefährlich an.<br />

Dabei vergißt man aber oft das absolute Risiko. Wenn etwa<br />

die Anti-Baby-Pille der 3. Generation das Th romboserisiko für<br />

Frauen von 0,0002. auf 0,0003 erhöht, ist das eine Steigerung um<br />

50 Prozent. Aber das absolute Risiko ist vorher wie nachher eher<br />

klein. Deshalb, und weil der Zufall und nicht kontrollierbare<br />

Hintergrundfaktoren den Epidemiologen in die Suppe spucken,<br />

schlagen diese inzwischen selber vor, Risikoerhöhungen unter<br />

300 Prozent zu ignorieren; diese sollten besser in den Medien<br />

gar nicht erst erscheinen.<br />

Das ist das Problem der Epidemiologie: Sie fi ndet immer Unterschiede,<br />

und sei es, daß der Verzehr von einem Keks pro Tag<br />

die Wahrscheinlichkeit von Magenkrebs um 5 Prozent erhöht.<br />

Im realen Leben ist dieser Unterschied nicht von Bedeutung,<br />

aber <strong>Panik</strong>macher erzeugen daraus eine Gefahr. <strong>Die</strong> Suche nach<br />

subtilen Verbindungen zwischen winzigen Umweltrisiken einerseits<br />

und Krebs oder verminderter Lebenserwartung andererseits<br />

ist eine unendliche Quelle der Furcht – doch meistens<br />

steckt nichts dahinter. Nur ein Dutzend Einfl üsse haben sich<br />

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