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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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investieren. Oder, oder, oder. Selbst bei eindeutig nachweisbaren<br />

Einfl ußgrößen, wie etwa beim Rauchen als Verursacher von<br />

allen möglichen Beschwerden, können solche Hintergrundfaktoren<br />

das Bild verfälschen. Denn nicht alle Lebensjahre,<br />

welche die Raucher im Durchschnitt verlieren, verlieren sie<br />

durch Rauchen. Zum Beispiel werden Raucher auch häufi ger als<br />

Nichtraucher ermordet oder vom Bus überfahren. Psychologen<br />

sprechen hier von der »Raucherpersönlichkeit«: <strong>Die</strong>se Leute<br />

sind im Durchschnitt aktiver und aggressiver, sie lieben das<br />

Risiko und werden aus dem gleichen Grund vom Bus überfahren,<br />

aus dem sie auch so gerne rauchen. Das Rauchen als<br />

solches hat mit dem so verursachten verfrühten Sterben nicht<br />

unbedingt zu tun; Statistiker schätzen, daß ein bis zwei Jahre<br />

der verminderten Lebenserwartung von Rauchern auf andere<br />

Gründe als das Rauchen zurückzuführen sind.<br />

Auch die in den neunziger Jahren zeitweise grassierende<br />

Hausvogel-Hysterie hat sich inzwischen als ein Produkt einer<br />

nicht berücksichtigten Hintergrundvariablen herausgestellt:<br />

In verschiedenen Medien war berichtet worden, Halter von<br />

Hausvögeln hätten verglichen mit dem Rest der Bevölkerung<br />

ein siebenmal höheres Risiko, an Lungenkrebs zu sterben. Wie<br />

aber spätere Studien belegen konnten, hängt diese höhere<br />

Sterblichkeit nicht an den Hausvögeln, sondern daran, daß<br />

Vogeltreunde eher niederen sozialen Schichten angehören, in<br />

denen man mehr raucht.<br />

Wegen dieser Vielzahl möglicher Erklärungen sind die<br />

meisten epidemiologischen Tatarenmeldungen mit großerr<br />

Vorsicht zu genießen. <strong>Die</strong> folgenden Faktoren wurden z.B. mit<br />

einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos für Frauen in Verbindung<br />

gebracht: Geburtsgewicht mehr als 3600 Gramm (30% erhöhtes<br />

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