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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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<strong>Die</strong> zweite Quelle von Grenzwerten ist die Epidemiologie,<br />

von griechisch epidemos – »was [von außen] über das Volk<br />

kommt«. Der Epidemiologie verdanken wir Schlagzeilen wie<br />

»Radeln macht impotent«, »Dümmer durch Urlaub«, »Lange<br />

Flüge schaden dem Gedächtnis«, »<strong>Die</strong>nstreisen machen krank«,<br />

»Überstunden machen krank«, »Schlechte Vorgesetze machen<br />

krank«, »Alte Papas machen krank«, »Arthritis-Gefahr durch<br />

Katzen«, »Herzinfarkt durch Zahnfl eischbluten«, »Pessimisten<br />

sterben früher«, »Karrierefrauen haben Haarausfall», »Schnuller<br />

als IQ-Killer« (eine englische Studie hatte herausgefunden, daß<br />

Säuglinge, die länger als ein Jahr am Schnuller saugen, später<br />

einen um 3 Punkte reduzierten Intelligenzquotienten haben),<br />

oder »Mittagsschlaf bringt Herz in Gefahr«: In einer Studie mit<br />

über 1000 Teilnehmern hatten Forscher aus Costa Rica festgestellt,<br />

daß Menschen, die regelmäßig länger als 90 Minuten<br />

mittags schlafen, ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko besitzen,<br />

an Herzinfarkt zu sterben.<br />

Das Muster dieser Studien ist immer das gleiche: Man hat<br />

eine Gruppe von Menschen mit einem bestimmten Gesundheitsproblem,<br />

sei es Haarausfall, Arthritis, Blutkrebs oder<br />

Herzinfarkt, und eine andere Gruppe ohne dieses Problem.<br />

Und dann wird untersucht, worin sich diese Gruppen sonst<br />

noch unterscheiden. Auf diese Weise, nämlich indem man<br />

feststellte, daß Menschen, die an Lungenkrebs erkranken, zu<br />

großen Teilen Raucher waren, oder daß Männer, die an dem<br />

seltenen Mesotheliom erkranken, einer früher fast unbekannten<br />

Bauchfellverhärtung, häufi g mit Asbest gearbeitet hatten, hat<br />

die Epidemiologie tatsächlich einige wichtige Verbindungen<br />

zwischen Krankheitsverursachern und Krankheiten geklärt.<br />

Auch die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Vita-<br />

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