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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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auch deswegen mehr vor BSE als davor, an einer Fischgräte<br />

zu ersticken, obwohl das zweite Risiko beträchtlich größer ist,<br />

weil wir so lange warten müssen, ob oder ob nicht das Schicksal<br />

zugeschlagen hat. Und diese Unsicherheit erzeugt Angst auch<br />

bei der großen Mehrheit derer, die nie von der Gefahr betroffen<br />

werden. Auch diejenigen haben Angst vor Arbeitslosigkeit,<br />

die ihren Arbeitsplatz behalten, auch diejenigen fürchten sich<br />

vor Krebs durch Dioxin oder Asbest, die später an Schlaganfall<br />

und Herzinfarkt versterben. Damit ist es aus der Sicht der Betroff<br />

en durchaus nicht unerheblich, ob der eventuelle Eintritt<br />

eines gefürchteten Ereignisses nur kurze Zeit oder sehr lange<br />

auf sich warten läßt.<br />

Das ist wie russisches Roulette mit Zeitzünder: Man drückt<br />

ab und muß noch eine Woche warten, ob tatsächlich eine Kugel<br />

abgefeuert wird.<br />

Auch die Verursacher des Risikos sind wichtig. <strong>Die</strong> Gefahren<br />

z.B. die von der chemischen Industrie ausgehen, werden von<br />

den meisten Menschen höher eingeschätzt als die Gefahren<br />

durch die Landwirtschaft . Obwohl vermutlich die deutschen<br />

Bauern unsere Umwelt und unsere Gesundheit weit nachhaltiger<br />

belasten als alle deutschen Chemiekonzerne zusammen,<br />

sieht man ihnen das gerne nach. Denn einige wenige<br />

große Bösewichte erscheinen bedrohlicher als viele kleine.<br />

Und neben den Verursachern spielen auch die Nutznießer eine<br />

Rolle. Wenn wir selber aus dem Risiko einen Nutzen ziehen,<br />

erscheint uns dieses kleiner, als wenn ein Fremder den Gewinn<br />

davon hat. Risiken wie etwa die durch Röntgenstrahlung, die<br />

uns selber nützen, werden eher übernommen, als wenn die<br />

gleichen Risiken von einem Radargerät ausgehen, welches wir<br />

im Auft rag und zum Nutzen eines anderen bedienen.<br />

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