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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Gründe für die Massenhysterie durch BSE, die bei der Abfassung<br />

dieser Zeilen die deutsche Medienlandschaft schüttelt, ist<br />

sicher auch die ungeklärte Verbreitung dieser Seuche. Sollte<br />

die Wissenschaft dereinst die Entstehung von BSE entschlüsselt<br />

haben, ist auch die morbide Faszination dahin, die dieses<br />

Geheimnis heute noch umgibt.<br />

Auch eigene Erfahrungen tragen wesentlich zur Einschätzung<br />

von Risiken bei. Ist ein Mensch erst einmal von einem Hund<br />

gebissen worden, so fürchtet er sich hinfort oft schon dann,<br />

wenn er nur einen Hund von weitem sieht. Psychologen von der<br />

Universität New York haben einmal systematisch untersucht,<br />

wie diese Angst sich von der Angst vor Gefahren unterscheidet,<br />

die wir nur vom Hörensagen kennen. Zum Testen einer indirekt<br />

gelernten Furcht zeigten sie ihren Versuchspersonen verschiedenen<br />

Farbtafeln. Vorher hatte man den Versuchspersonen<br />

erzählt, sie erhielten einen kleinen Elektroschock, sobald<br />

eine bestimmte Farbe sichtbar würde. Und wie zu erwarten,<br />

zeigten die Versuchspersonen beim Aufrauchen dieser Farbe<br />

Angstsymptome (in Wahrheit wurde nie ein Schlag ausgeteilt;<br />

die angebliche Elektroschockelektrode war überhaupt nicht<br />

angeschlossen). Wie aber eine Magnetresonanzaufnahme des<br />

Gehirns ergab, wurde beim Auft auchen der »gefährlichen«<br />

Farbe die linke Gehirnhälft e aktiv. Furcht nach eigenen Erfahrungen<br />

geht dagegen von der rechten Gehirnhälft e aus. <strong>Die</strong>se<br />

Experimente zeigen also, daß eigene Erfahrungen und durch<br />

<strong>Dr</strong>itte vermittelte Informationen gehirnintern verrschieden<br />

aufb ereitet und gespeichert werden.<br />

Ein weiterer Faktor, der das Verhalten der Betroff enen sehr<br />

berührt, ist das reine Ausmaß der durch das Warten auf das<br />

gefürchtete Ereignis erzeugten Angst. Wir fürchten uns u.a.<br />

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